| Titel: | Verfahren zum Schwarzfärben der Filzhüte; von Huault jun. in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. XLIV., S. 235 | 
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                        XLIV.
                        Verfahren zum Schwarzfärben der Filzhüte; von
                           Huault
                           jun. in Paris.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, Aug. 1846, S. 455.
                        Huault's Verfahren zum Schwarzfärben der Filzhüte.
                        
                     
                        
                           Die Société d'Encouragement schrieb im Jahr
                              1824 einen Preis von 2000 Frcs. für die Verbesserung der Hutfärberei aus. Dieser
                              Preis wurde dann auf 3000 Frcs. erhöht und mehrere Jahre nacheinander wieder
                              ausgeschrieben, weil kein Bewerber die Bedingungen des Programms erfüllte. Erst im
                              Jahr 1830 hatte die Gesellschaft das Vergnügen die Bemühungen mehrerer Bewerber
                              belohnen zu können. Sie erkannte Hrn. Sauveroche eine silberne Medaille zu für ein sinnreiches Verfahren
                              die Haare vor ihrer Anwendung zur Verfertigung der Hüte zu färben. Hr. Huault erhielt eine goldene Medaille
                              erster Classe, unter der Bedingung daß die Beschreibung seines Verfahrens, welche er
                              versiegelt übergeben hatte, am Anfang des Jahrs 1836 veröffentlicht würde.
                           Obgleich die Bekanntmachung seines Verfahrens bis jetzt hinausgeschoben wurde, so hat
                              es doch nicht an Wichtigkeit verloren, weil es die genügendsten Resultate zu geben
                              scheint.
                           
                        
                           
                           Composition zum Färben von hundert Hüten aus feinem
                                 Filz.
                           1) Galliren und Reinigen. Man nimmt Gelbholz, Salzburger
                              Vitriol (Eisenvitriol), rothen Weinstein, von jedem 8 Pfd. man läßt diese drei
                              Substanzen eine halbe Stunde lang mit einander kochen; dann passirt man darin die
                              Filze und wascht sie aus.
                           2) Schwarzbad. Campecheholz, 55 Pfd.; gewöhnliches Gummi,
                              1 1/2 Pfd.; Galläpfel, 3 Pfd. Man läßt drei Stunden lang kochen.
                           Um die schwarze Färbung hervorzubringen nimmt man raffinirten Grünspan (essigsaures
                              Kupfer), 5 Pfd.; Kupfervitriol, Kandiszucker, gebrannten Kalk, von jedem 2 Pfd. Der
                              Kandiszucker wird beim vierten Eintauchen zugesetzt; den gebrannten Kalk, welcher
                              dazu dient den Rest vom Schwarzbad niederzuschlagen, setzt man beim vorletzten
                              Eintauchen zu.
                           Nachdem das Bad zubereitet ist, d.h. nachdem es eine Viertelstunde lang gekocht hat,
                              läßt Hr. Huault die Wärme
                              desselben auf 65° R. sinken; dann taucht er seine Filze eine halbe Stunde
                              lang hinein und hierauf macht er sechs Eintauchungen, jede von einer halben Stunde
                              und läßt die Filze eine halbe Stunde lang auslüften. Bei den zwei ersten
                              Eintauchungen darf die Wärme des Bades nie 65° R. überschreiten; bei den zwei
                              folgenden soll sie 70° R., bei der fünften und sechsten 75° und bei
                              der siebenten 80° R. betragen. Dann wascht man die Filze, bis das Wasser klar
                              ablauft.