| Titel: | Bericht des Hrn. Kerris über Hrn. Lemaître's Krahn von Eisenblech, der zugleich als Schnellwage dient. | 
| Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. L., S. 257 | 
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                        L.
                        Bericht des Hrn. Kerris über Hrn. Lemaître's Krahn von Eisenblech, der zugleich
                           als Schnellwage dient.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, Jun. 1846, S. 261.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Kerris, über Lemaître's Krahn von Eisenblech.
                        
                     
                        
                           Schon im Jahre 1836 hatte Hr. Durenne, Dampfkesselfabrikant in Paris, die Idee, einen Krahn von
                              Blech zu construiren, und derselbe ist seit dieser Zeit in seinen Werkstätten im
                              Gebrauche und thut gute Dienste.
                           Der Krahn, von welchem jetzt die Rede seyn soll, ist nach einem anderen Systeme
                              gebaut, hat eine andere Bestimmung und ist viel größer.
                           Hr. Lemaître
                              (Maschinenfabrikant in Chapelle-Saint-Denis bei Paris), welcher bei
                              seiner ausgedehnten Fabrication von Dampfkesseln, Siederöhren, blechernen
                              Brückenbalken etc. mit praktischen Vortheilen in Bezug auf Vereinigung und
                              Zusammenpassen von Blechen vertraut geworden ist, hat auch Gelegenheit gehabt, sich
                              durch directe Versuche von dem Grade des Widerstandes gegen Biegen und Verdrehen zu
                              überzeugen, welchen hohle Röhren von cylindrischer, conischer, ovaler und
                              elliptischer Form etc. darzubieten im Stande sind, und, gestützt auf die Resultate
                              seiner eigenen Beobachtungen, konnte er mit aller Sicherheit den einzelnen Theilen
                              seines Krahns die gehörigen Dimensionen geben. Beim Entwerfen desselben bemühte sich
                              Hr. Lemaître bei
                              möglichster Material- und Gewicht-Ersparung große Stabilität dadurch
                              zu erzielen, daß er diejenigen Formen wählte, welche den größten Widerstand
                              darbieten. Er glaubt deßhalb auch einen dauerhaften: und wohlfeilern Krahn
                              herstellen zu können, als die Krahne von Gußeisen und von Holz sind, und der bei zu
                              großer Belastung nicht einem plötzlichen Brechen, wie letztere, unterworfen ist.
                           
                           Der Körper des Krahns besteht unten aus einem umgestürzten Kegel von 4 Meter Länge,
                              dessen kleinere Basis 0,50 Meter Durchmesser hat, und welcher als Drehungsachse
                              dient. 0,50 Meter unterhalb des Bodens schließt sich an den Kegel ein Cylinder von
                              0,85 Meter Durchmesser an, und dieser hat eine Höhe von 2,80 Meter. Auf dieser Höhe
                              fangen die Schnäbel an vorzutreten, und der Krahnkörper bekommt einen Querschnitt,
                              welcher mehr und mehr vom Kreise abweicht, so daß derselbe durch zwei parallele
                              ebene Seiten gebildet wird, welche durch gekrümmte Segmente vereinigt sind.
                           Das Ende eines jeden Schnabels, bis zur Achse der Leitrolle gemessen, befindet sich 7
                              Meter über dem Boden. Mit dem ersten Schnabel kann eine Last von 20,000 Kilogrammen
                              in einer horizontalen Entfernung von 5,48 Meter von der Drehungsachse des Krahns
                              gehoben werden, und mit dem zweiten 16,000 Kilogr. in einer Entfernung von 6,48
                              Meter. Das ganze Gewicht des Krahns mit den Schnellwagen, deren Anwendung jedoch
                              beliebig ist, beträgt 17,891 Kilogr.
                           Die Versuche, welche in neuester Zeit mit diesem Krahn in Havre gemacht wurden,
                              bürgen für seine Stärke und Leistungen und lassen auf leichte Unterhaltung und lange
                              Dauer schließen.
                           Es möchte hier nicht am unrechten Platze seyn, einige Betrachtungen über die Gründe
                              anzustellen, welche Hrn. Lemaître bestimmten, Eisenblech zur Construction eines
                              Uferkrahns zum Aus- und Einladen von Lasten zu wählen, während es ihm doch
                              freigestanden wäre, 1) schon bestehende gußeiserne Krahne, oder 2) solche Krahne,
                              die aus Holz und Gußeisen construirt sind, nachzuahmen. Man könnte auch die Frage
                              aufwerfen, warum der Erbauer 3) einer Verbindung von Blech und Gußeisen nicht den
                              Vorzug gegeben habe, oder 4) einem Systeme, bei welchem durchaus nur geschmiedetes
                              Eisen in Anwendung gebracht worden wäre.
                           
                        
                           Krahne ganz von Gußeisen und Krahne von Holz und
                                 Gußeisen.
                           Gießereien und ähnliche Geschäfte, bei welchen sehr große Lasten vorkommen, wollten
                              anfangs, je nachdem sie mit schwereren und voluminöseren Producten zu thun hatten,
                              und deßhalb sich mit mächtigeren Krahnen versehen mußten, die Proportionen ihrer
                              gußeisernen Krahne, welche nach einem mittelgroßen Maaßstabe ausgeführt waren, und
                              ihrer Bestimmung, nämlich kleine oder mittelgroße Lasten zu heben, vollkommen
                              entsprochen hatten, vergrößern. Diese vergrößerten Krahne aber, welche, besonders
                              bei gewissen Verrichtungen, heftige Erschütterungen oder Stöße am Ende des Schnabels
                              auszuhalten haben, und ihrer Natur nach nur wenig Elasticität besitzen, schienen
                              gegen Brüche nicht mehr sicher genug zu seyn – Uebelstände, denen um so viel
                              schwieriger vorzubeugen war, als das Gußeisen nicht, wie z.B. das Holz, vor dem
                              Brechen besondere Erscheinungen wahrnehmen läßt. Man hat deßhalb in vielen
                              Hammerwerken, Gießereien etc. auf die Anwendung der als gefährlich verrufenen
                              gußeisernen Krahne verzichtet, obgleich sie in Gießereien und andern Werkstätten
                              dieser Art weniger gefährlich sind, als wenn sie zum Aus- und Einladen sehr
                              großer Lasten in Schiffe verwandt werden. Man gab, um die eben angeführte Gefahr zu
                              vermeiden, gewöhnlich den aus Holz und Gußeisen zusammengesetzten Krahnen den
                              Vorzug, und sorgte dafür, daß die Gußeisentheile bloß Druck, und so wenig als
                              möglich Biegung oder Zug in der Längenrichtung auszuhalten haben. Hiebei ist jedoch
                              nicht außer Acht zu lassen, daß das Holz, weil es schwindet, sich wirft, sein
                              Volumen verändert und bald in den gußeisernen Fassungen oder Schuhen nicht mehr so
                              genau anliegt, als es nach sorgfältigem Einpassen der Fall ist; daß ferner, da das
                              Holz eine von dem Gußeisen ganz verschiedene Elasticität besitzt, es sehr schwierig
                              seyn wird, diese beiden Materialien im vollkommenen Einklange mit einander zu
                              verbinden, und daß endlich, wenn man der Sicherheit halber die Gußeisentheile
                              stärker macht, man das Gewicht des Krahns, die Belastung des Drehungszapfens und die
                              Anschaffungskosten für den Apparat vermehrt. In der Absicht, diese Uebelstände zu
                              vermeiden, kamen ohne Zweifel Hr. Lemaître und andere Maschinenbaumeister auf den Gedanken, das
                              Holz und Gußeisen durch Eisenblech zu ersetzen, welches sehr wenig Schmiedearbeit
                              verursacht, und in kaltem Zustande so genau als man nur immer wünschen mag mit den
                              in den Kesselfabriken gebräuchlichen Maschinen zusammengepaßt und vereinigt werden
                              kann.
                           
                        
                           Krahne von Gußeisen und Blech, und Krahne von
                                 Schmiedeisen.
                           Betrachtet man die ungleiche Vertheilung der Last und der Biegungen auf die einzelnen
                              Theile eines Krahns, an welchem eine Last ruhig hängt, und ferner die noch viel
                              größere Ungleichheit der Belastung dieser Theile, wenn die Last aufwärts oder
                              abwärts in Bewegung ist, wobei Schwankungen und Stöße vorkommen, so wird man
                              einsehen, daß gewisse Theile, wie z.B. die Drehungszapfen, der Ausdehnung und dem
                              Biegen viel weniger ausgesetzt sind, und daß deßhalb die Eigenschaften des Gußeisens
                              ihm hier einen passenden Platz sichern, während an andern Stellen das Blech den Vorzug
                              verdienen wird. Diese Betrachtung, welche derjenigen ganz ähnlich ist, auf welche
                              sich die Construction der Krahne aus Holz und Guß stützt, reicht auch hin, um
                              innerhalb gewisser Gränzen die Verbindung des Gußeisens mit Blech beim Bauen von
                              Krahnen zu rechtfertigen. Ein tieferes Studium wäre jedoch nöthig, um beurtheilen zu
                              können, bis zu welchem Punkte die Lösung dieses Problems vortheilhafter oder
                              wohlfeiler wäre, bei gleicher Stärke nämlich, als die Construction desselben
                              Apparates ausschließlich aus Eisenblech nach der Methode des Hrn. Lemaître.
                           Es bleibt uns nun noch übrig, über die vierte oben angeführte Kombination, nämlich
                              über einen Krahn, der durchaus in Schmiedeisen ausgeführt wäre, einige Worte zu
                              sagen. Ein solcher Apparat könnte in der That aus einer bei weitem kleineren Anzahl
                              einzelner Theile bestehen, als ein Blechkrahn, und auf den ersten Anblick könnte man
                              glauben, daß er den Vortheil einer einfacheren Zusammensetzung darbiete. Aus
                              demselben Grunde würden die Verbindungsstellen weniger zahlreich werden; aber sie
                              würden, da man mit größeren Flächen zu thun hat, schwieriger zu bearbeiten seyn und
                              theurer zu stehen kommen.
                           Nimmt man nun auf das Minimum des Gewichtes, das die geschmiedeten Theile zusammen
                              haben können, Rücksicht, so ist leicht zu begreifen, daß dasselbe eher größer wird
                              als kleiner, denn das Gewicht der Krahne von Blech, da im allgemeinen massive Theile
                              von gleichem Gewichte weniger Widerstand darbieten, als hohle Theile von größerem
                              äußeren Durchmesser.
                           Wir wollen nun die Kosten des Materials nebst Arbeitslohn betrachten. Für einen in
                              großem Maaßstabe auszuführenden Krahn können die geschmiedeten Theile nicht mehr aus
                              einer gewöhnlichen Schmiede hervorgehen, wo die Arbeit durch Menschenhände
                              verrichtet wird, sondern nur aus einer großartig angelegten Fabrik, die mit
                              Hammerwerken und den sonstigen Erfordernissen versehen ist.
                           Wenn auch die neuere Construction großer Schiffsdampfmaschinen viel dazu beigetragen
                              hat, daß sich einige Maschinenfabriken für außerordentlich große Stücke eingerichtet
                              haben und dieselben befriedigend zu nennen sind, so ist deren Herstellung bis jetzt
                              doch noch sehr schwierig und kostspielig. Hienach kann man annähernd abschätzen, daß
                              heutzutage geschweißte und bis zum Zusammensetzen fertige Theile, je nach ihrem
                              Gewichte, ihrer Größe und Form, per Kilogramm 1 1/2
                              – 2–3 mal so viel kosten als gewalztes Eisenblech; so daß geschmiedete
                              Krahne wohl schwerer als Blechkrahne ausfallen und sicherlich theurer zu stehen
                              kommen würden.
                           
                           Es dürfte daher nicht rathsam seyn, seine Zuflucht zu großen Hammerschmieden zu
                              nehmen, um die complicirteren Blechverbindungen zu vermeiden. Die Fabrication großer
                              Stücke aus Kesselblech, wie sie Hr. Lemaître ausübt und vervollkommnet, strebt im Gegentheile aus
                              den Gränzen herauszutreten, welche ihr angewiesen schienen, und in gewissen Fällen
                              der Mangelhaftigkeit, dem hohen Preise und andern Uebelständen beim Schmieden selbst
                              abzuhelfen, wie z.B. dem ungeheuren Gewichte sehr großer geschmiedeter Gegenstände,
                              abgesehen von den daraus erwachsenden außerordentlich großen Anschaffungskosten. Wir
                              könnten übrigens in Frankreich wie in England Maschinenfabrikanten benennen, welche
                              auf ihren guten Ruf bedacht sind und keinen Anstand nehmen, in besondern Fällen aus
                              genieteten Kesselblechen Maschinentheile herzustellen, die in diesem Zustande
                              wenigstens eben so viel Sicherheit darboten, als durch Schweißen hätte erlangt
                              werden können.
                           Hr. Lemaître selbst
                              hatte Gelegenheit sein Verfahren dem Hrn. Mazeline in Havre mitzutheilen, der es übernommen hatte, auf eine
                              königliche Dampffregatte eine Hülfsmaschine von 220 Pferdekräften mit ihrem Zubehör
                              zu liefern, welche die archimedische Treibschraube in Bewegung setzen sollte. Die
                              Achse, durch welche die Kraft der Maschine der Schraube mitgetheilt wird, hätte,
                              wenn sie massiv und in der gehörigen Stärke geschmiedet worden wäre, aus zwei
                              gekuppelten Theilen hergestellt werden müssen, und sie hätte dann noch eines
                              Zwischenlagers bedurft. In diesem Zustande hätte sie ungefähr 10,000 bis 10,200
                              Kilogr. gewogen, Kuppelung und Lager eingerechnet. Hr. Lemaître konnte nur dadurch, daß er den
                              äußeren Durchmesser vergrößerte, die beiden massiven Achsen durch eine einzige hohle
                              von 13,30 Met. Länge und 0,55 Meter Durchmesser ersetzen, die aus cylindrischen
                              Stücken von Blech hergestellt war, welche auf Ringe aufgenietet und so verbunden
                              wurden. An den Enden der Achse hat das Blech eine Dicke von 12 Millimeter, und gegen
                              die Mitte zu von 14 Millimeter. Das Gewicht der auf diese Weise hergestellten Achse
                              betrug 2,822 Kilogr., also ungefähr den vierten Theil des Gewichtes, welches die
                              massive Achse bekommen hätte.
                           Aus den vorhergehenden Betrachtungen und Nachweisen folgt nun:
                           1) daß der Blechkrahn mit doppeltem Schnabel und doppelter Schnellwage, welchen Hr.
                              Lemaître an dem
                              Ufer des Bassins in Havre zum Aus- und Einladen von Lasten aufstellte, den
                              erforderlichen Bedingungen vollkommen entspricht;
                           2) daß nach den erwähnten Eigenschaften des Gußeisens, des Holzes, des Schmiedeisens
                              und des Bleches, die ökonomische und die rationelle Anwendung des letzteren zum Erbauen der
                              stärksten und dauerhaftesten Krahne sich vollkommen rechtfertigt, besonders wenn man
                              die vollkommneren Einrichtungen für Blecharbeiten hat, über welche Hr. Lemaître verfügen kann;
                           3) daß die specielle Kunst der Darstellung aus Blech, wie sie Hr. Lemaître ausübt, täglich
                              durch neue Hülfsquellen und vollkommnere Verfahrungsweisen dem Gießen und Schmieden
                              großer Gegenstände mehr zu Hülfe kommt, insbesondere beim Baue von Dampfmaschinen
                              und andern mechanischen Apparaten von sehr großen Dimensionen.
                           
                        
                           Beschreibung eines Krahns von Eisenblech, welcher als
                                 Schnellwage dient.
                           Dieser von Hrn. Lemaître
                              erbaute Apparat besteht größtentheils aus Blech erster Qualität. Die Blechtafeln
                              haben die größtmöglichen Dimensionen und eine Dicke von 9–13 Millimetern.
                              Alle diejenigen Verbindungen, welche stark angestrengt werden, sind mittelst
                              überlegter Platten hergestellt, so daß die Blechtafeln stumpf zusammenstoßen. Die
                              Länge der Ueberlegplatten beträgt 18–36 Centimeter. Sie sind mit zwei, drei
                              oder vier Reihen von Nieten versehen, welche selbst, je nach der Dicke des Bleches,
                              einen Durchmesser von 18, 20 und 22 Millimetern haben.
                           Der Körper oder die Säule des Krahns besteht unten aus einem umgestürzten Kegel, der
                              als Drehungsachse dient, und dessen kleinere Basis mit einem verstählten
                              geschmiedeten Zapfen versehen ist, der in einer stählernen Pfanne ruht, die in einem
                              gußeisernen Spurtopfe liegt.
                           In dem Kegel befindet sich seiner ganzen Höhe nach eine Scheidewand von Blech, die
                              mittelst vier Winkeleisen an seiner innern Fläche befestigt ist, welche sich dann
                              auf der Höhe der Kurbelachse gabelförmig theilen. Sie sind mit Blechstreifen in
                              Verbindung, die sich bis zur Höhe der Kettentrommeln verlängern.
                           0,50 Meter unter dem Boden geht der Kegel in einen Cylinder von 0,85 Meter
                              Durchmesser über, der mit einem 1 Meter hohen Mantel umgeben ist, um die Stelle, wo
                              die Frictionsrollen anliegen, zu verstärken.
                           2,80 Meter über dem Boden fangen die Schnäbel an. Der Krahnkörper bekommt von da eine
                              Form, welche mehr und mehr von der Cylinderform abweicht, so daß nach und nach ebene
                              und parallele Seitentheile entstehen, die durch zwei Segmente von 0,425 Meter Radius
                              vereinigt sind. Von da aus vermindert sich die Dicke der Schnäbel nach zwei Linien,
                              welche sich bis zu einem Abstande von 0,25 Meter, einander nähern. Dieser Abstand ist
                              nöthig, weil in demselben die Kettenrollen angebracht werden müssen.
                           33 Centimeter hinter der Achse dieser Rollen liegt eine Achse von 0,076 Meter
                              Durchmesser, welche an beiden Enden unten angestählt ist, 15 Centimeter über jede
                              Fläche der Schnabelwangen vorsteht, und welche als Messerschneide für die Gabel der
                              Schnellwage und zugleich zur Verbindung der Tragstangen mit dem Schnabelende
                              dient.
                           Die Treibstangen von Rundeisen gehen über das gemeinschaftliche Capitäl zweier Säulen
                              von 3 Meter Höhe, welche auf einem gußeisernen Schuhe ruhen, der an jeder Seite des
                              Krahns befestigt ist und für die verticalen Wellen als Lager dient. Die Säulen sind
                              unten 80 Centimeter von einander entfernt, convergiren aber gegen einander, so daß
                              sie also nicht senkrecht stehen, und daß die Tragstangen parallel unter sich über
                              das Capitäl gehen können, und zwar mitten über den Säulen. Die Höhe der Schnäbel
                              beträgt 7 Meter, vom Boden an bis zur Achse der Kettenrollen gemessen. Der eine ist
                              5,48, der andere 6,48 Meter lang.
                           Beschreibung des Krahns. – Fig. 1 verticale Ansicht
                              des vollständigen Krahns mit allen seinen Theilen.
                           Fig. 2
                              verticaler Durchschnitt durch die Achse des Krahnkörpers oder der Krahnsäule. Fig. 3 Ansicht
                              des Krahns von vorn. Fig. 4 horizontaler Durchschnitt nach den Linien AB und CD, Fig. 2.
                           Fig. 5 anderer
                              Durchschnitt durch die Mitte der gezahnten Räder.
                           Fig. 6
                              horizontaler Durchschnitt des obern Theiles des Krahnkörpers, und zwar nach der
                              Linie EF.
                           
                              
                                 
                                    Fig. 7
                                    
                                 ähnlicher Durchschnitt
                                 nach der Linie
                                 GH.
                                 
                              
                                 
                                    Fig. 8
                                    
                                       deßgl.
                                       „
                                 IK.
                                 
                              
                                 
                                    Fig. 9
                                    
                                       deßgl.
                                       „
                                 LM.
                                 
                              
                                 
                                    Fig.
                                       10
                                    
                                       deßgl.
                                       „
                                 NO.
                                 
                              
                                 
                                    Fig.
                                       11
                                    
                                       deßgl.
                                       „
                                 PQ.
                                 
                              
                           Fig. 12
                              Querdurchschnitt durch einen der Schnäbel nach der Linie RS.
                           In Fig. 7 bis
                              11 sieht
                              man deutlich die Zwischenwände, welche die Blechplatten, die den Körper des Krahns
                              bilden, dauerhaft mit einander vereinigen.
                           Fig. 13
                              verticaler Durchschnitt des untern Krahntheiles, welcher sich unter dem Boden
                              befindet. Aus demselben ist auch die Anordnung des Zapfens, um den sich derselbe
                              dreht, ersichtlich.
                           Fig. 14 Kufe
                              von Blech, die in dem Mauerwerk befestigt ist, nach der Linie AB im Grundriß gesehen.
                           
                           Fig. 15
                              horizontaler Durchschnitt nach der Linie C, D durch die
                              Platte, welche mit den Frictionsrollen versehen ist, zwischen welchen sich der
                              cylindrische Theil des Krahnkörpers dreht.
                           Fig. 16
                              horizontaler Durchschnitt des Krahnkörpers oder der Krahnachse nach der Linie EF.
                           Fig. 17
                              verticaler Durchschnitt durch eine der Kettentrommeln.
                           In allen Ansichten bezeichnen gleiche Buchstaben den gleichen Gegenstand.
                           A Drehungszapfen oder unterster Theil der
                              Krahnachse.
                           B conischer Theil des Krahnkörpers, welcher aus
                              Blechtafeln von 12 Millim. Dicke zusammengesetzt ist.
                           C verticale Zwischenwände, welche mit dem äußern Körper
                              verbunden sind.
                           D cylindrischer Theil des Krahnkörpers; er ist innen
                              durch Blechstreifen verstärkt, welche die Fortsetzung der Zwischenwände bilden und
                              eben so mit dem Körper verbunden sind.
                           E, E Schnäbel des Krahns, wovon jeder an seinem Ende
                              eine Kettenrolle trägt.
                           F, F Kettenrollen, welche auf beweglichen Achsen fest
                              sind.
                           G, G Trommeln, auf welche sich die Ketten
                              aufwickeln.
                           H gezahnte Räder auf der Achse der Kettentrommeln.
                           I verticale Achsen, welche mit endlosen Schrauben
                              versehen sind, die in diese Räder eingreifen.
                           K, K Winkelräder, wovon vier auf den horizontalen und
                              vier auf den verticalen Achsen, durch welche die Kettentrommeln in Bewegung versetzt
                              werden, befestigt sind.
                           L cylindrische Räder auf den horizontalen Achsen.
                           M Getriebe auf den Kurbelachsen; durch dieselben werden
                              die cylindrischen Räder getrieben.
                           N Vorrichtung zum Ein- und Ausrücken der
                              Kurbelachsen.
                           O Rahmen, welcher ein System von Sperrklinken trägt.
                           P Bremshebel. Q Stangen,
                              welche diese Hebel mit den Winkelhebeln R in Verbindung
                              setzen. S Bremsscheiben. T
                              Lager für die Winkelhebel. U Kufe von Blech, die in dem
                              Mauerwerk befestigt ist. V Leiter, auf welcher man in
                              die Kufe gelangen kann. X Spurtopf mit stählerner
                              Pfanne.
                           Y Kranz von Blech, welcher den Druck des mit den
                              horizontalen Frictionsrollen versehenen Halsringes auszuhalten hat.
                           Z Ringe, zwischen welchen sich die Frictionsrollen
                              befinden. Der untere liegt auf vier kleinen verticalen Rollen.
                           
                           A', A' Tragstangen von Rundeisen, welche über das
                              Capitäl B hinweggehen.
                           C' verticale, gegen einander geneigte Säulen, welche auf
                              einem gußeisernen Schuhe aufruhen.
                           Beschreibung der Schnellwagen. – a Hebel mit Ohren, welche dazu dienen, die Kettenrolle,
                              die Kette und die Last aufzuheben; ihr Verhältniß ist wie 1 : 4.
                           b Verbindungsglieder, welche dazu dienen, die Hebel a mit den Hebeln c zu
                              vereinigen.
                           c große Zwischenhebel; ihr Verhältniß ist wie 1 :
                              10.
                           d Stangen, welche die Hebel c mit den kleinen Wagbalken e verbinden.
                           e Wagbalken, welche die Wagschale tragen; ihr Verhältniß
                              ist = 1 : 2,25, also das ganze Verhältniß der Hebel = 1 : 100.
                           f Aufhälter oder Sperrhaken, welcher dazu dient, die
                              Kette zu packen und sie fest an der Rolle anzuhalten.
                           g Schrauben, auf welchen oben die Pfannen für die
                              Messerschneiden des Wagbalkens e befestigt sind.
                           h Mutter, um diese Schrauben auf- oder abwärts zu
                              bewegen.
                           i, Fig. 16, endlose
                              Schraube, welche in die Mutter h eingreift, wodurch
                              derselben eine drehende Bewegung mitgetheilt wird. Die Schraube g hat den Zweck, die ganze Wage nach Willkür, je nachdem
                              sie gebraucht oder nicht gebraucht wird, in oder außer Thätigkeit zu setzen. Auf
                              diese Weise werden die Messerschneiden nicht unnöthig angestrengt, besonders da man
                              den Krahn häufig gebraucht, ohne zu wiegen.
                           Will man wiegen, so hebt man zuerst die Last auf eine gewisse Höhe, dann bringt man
                              den Aufhälter f in eine der Kettenmaschen, wodurch die
                              Kette festgehalten und die Kettenrolle verhindert wird sich zu drehen. Hierauf dreht
                              man die Kurbeln einigemal rückwärts, um die Kette nachzulassen, damit die
                              Kettentrommel sich nicht mehr dreht, und die Last ganz auf der Achse der Kettenrolle
                              liegt, welche selbst in einem geschlitzten Lager ruht, das an den Wangen des
                              Krahnschnabels angebracht ist. Ist dieß geschehen, so schraubt man die Schraube g abwärts, damit die Hebel der Wage in Wirksamkeit
                              treten und die ganze Last allein von der Schnellwage getragen wird. Es bleibt dann
                              nur noch übrig, das Gewicht der Last durch Auflegen von Gewichtsteinen auf die
                              Wagschale auszumitteln. Ist diese Operation beendigt, so bewegt man die Schraube g wieder in die Höhe, wodurch die Hebel der Wage von der
                              Last befreit werden. Man dreht nun die Kurbelwelle einigemale um, um die Kette
                              wieder zu spannen und um den Aufhälter f
                              wieder auslösen zu
                              können, eine Verrichtung, welche ebenfalls von unten aus geschieht. Den gewogenen
                              Gegenstand kann man nun mittelst der Bremsvorrichtung oder mittelst Rückwärtsdrehens
                              der Kurbeln niederlassen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
