| Titel: | Verfahren die Holzkohle in ein so feines Pulver zu verwandeln, daß es statt Lampenschwarz benutzt werden kann, worauf sich Robert Jones zu Chester am 5. März 1846 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. LXXXVII., S. 434 | 
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                        LXXXVII.
                        Verfahren die Holzkohle in ein so feines Pulver
                           zu verwandeln, daß es statt Lampenschwarz benutzt werden kann, worauf sich Robert Jones zu Chester am
                           5. März 1846 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Oct. 1846,
                              S. 230.
                        Jone's Verfahren die Holzkohle in ein so feinste Pulver zu
                           verwandeln.
                        
                     
                        
                           Nachdem man die Holzkohle für Eisengießer und zu anderen Zwecken zu Pulver gemahlen
                              hatte, benutzte man bisher bloß das Sieben, um die feineren Theilchen von den
                              gröberen zu trennen. Ich habe gefunden, daß wenn man diese Trennung mittelst
                              Luftströmen bewerkstelligt, das feinere Pulver von Holzkohlen (oder auch verkohltem
                              Torf) als Ersatzmittel des Lampenschwarz verwendet werden kann, sowie in Verbindung
                              mit Fetten anstatt Graphit zum Schmieren von Achsen, Wellen und anderen
                              Maschinentheilen, so daß man nur die gröberen Kohlentheilchen an die Eisengießer
                              etc. zu verkaufen braucht. Zu diesem Zweck verbinde ich eine Röhre mit dem oberen
                              Theil oder Deckel der gewöhnlichen Mühle und führe diese Röhre zum Centrum eines
                              Ventilator-Gebläses; von dem Ventilator aus führe ich eine Röhre in eine
                              lange Kammer, worin sich die feinen Theilchen absetzen können, während die Luft
                              abzieht. Damit in die Mühle immer genug Luft eindringen kann, bringe ich Löcher in
                              dem Deckel an, in einiger Entfernung von der Stelle wo die Röhre in den Ventilator
                              eintritt; um den Zufluß der Luft in die Mühle zu reguliren, versehe ich diese Löcher
                              mit Ventilen. Setzt man nun den Ventilator in Gang, so wird die Luft und mit ihr die
                              feineren Kohlentheilchen beständig aus dem Ventilator in die erwähnte Kammer
                              weggezogen, während frische Luft einzieht. Wurde die Holzkohle oder der verkohlte
                              Torf auf gewöhnliche Weise zu Pulver gemahlen, so bringe ich zur Trennung der
                              feineren Theilchen von den gröberen das Pulver in einen bedeckten Cylinder (der mit
                              einer Umrühr-Vorrichtung versehen ist) und ziehe mittelst ähnlicher
                              Vorrichtungen wie aus der Mühle das feinste Pulver durch einen Luftstrom in die
                              Kammer ab.
                           Die Kammer, worin die Luftströme das feine Pulver absetzen müssen, ist 30 Fuß lang,
                              10 Fuß hoch und 10 Fuß breit; damit von dem feinsten Pulver so wenig als möglich
                              verloren geht, ist die Decke, eine Seite (das andere Ende und eine Seite ist eine
                              Mauer) und das Ende der Kammer aus Kattun construirt, welcher bloß ausgespannt und
                              auf einem leichten hölzernen Rahmen befestigt ist. Das sehr feine Pulver setzt sich
                              in der Kammer ab und
                              zwar in der Art, daß die allerfeinsten Theilchen sich in der größten Entfernung von
                              der Einmündungsstelle des kohlehaltigen Luftstroms ablagern.