| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 102, Jahrgang 1846, Nr. , S. 326 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 25. April bis 29. Junius 1846 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane, Grafschaft
                                 Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an (Wand-) Uhren. Dd.
                                 25. April 1846.
                              
                           
                              Dem Samuel Pickford,
                                 Glashändler zu Stockport, Grafschaft Chester: auf
                                 Vorrichtungen zum Abzapfen der Bierfässer etc. Dd.
                                 28. April 1846.
                              
                           
                              Dem Isaac Mott,
                                 Pianofortemacher am Strand, London: auf Verbesserungen an
                                 musikalischen Instrumenten, wodurch sie dauerhafter werden, namentlich den
                                 Einflüssen der Atmosphäre in heißen Klimaten besser widerstehen, auch einen viel
                                 besseren Ton erhalten, welcher längere Zeit gut bleibt. Dd.
                                 28. April 1846.
                              
                           
                              Dem William Higgs,
                                 Chemiker zu Westminster: auf Methoden den Inhalt von
                                 Cloaken und Ableitungsgräben in Städten und Dörfern zu sammeln und ihn chemisch
                                 zu behandeln, um ihn dann als Dünger etc. verwenden zu können. Dd. 28. April
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Anthon Nathan v.
                                    Rothschild, Kaufmann zu London: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen im Heizen der Zimmer und Gebäude. Dd.
                                 28. April 1846.
                              
                           
                              Dem William Mather
                                 und Colin Mather, zu
                                 Salford bei Manchester: auf Verbesserungen an metallenen
                                 Kolben. Dd.
                                 28. April 1846.
                              
                           
                           
                              Dem Charles de
                                    Bergue, Ingenieur in Arthur-street West: auf Verbesserungen an atmosphärischen Eisenbahnen. Dd. 28. April
                                    1846.
                              
                           
                              Dem James Timmins
                                    Chance, Glasfabrikant zu Handsworth, und
                                 Henry Badger,
                                 Glasmaler zu West Bromwich: auf Verbesserungen in der
                                 Glasfabrication. Dd. 28. April 1846.
                              
                           
                              Dem Joseph Douglas,
                                 Seilfabrikant im Borough
                                 New-castle-upon-Tyne: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Bindfaden, Seilen und Tauwerk. Dd. 30. April
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Joseph Touche,
                                 Mechaniker zu Paris: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 30. April
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Edward King in
                                 Warwick-street, Charing-Cross: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Erzeugung magnetischer Elektricität. Dd.
                                 30. April 1846.
                              
                           
                              Dem Thomas Lambert,
                                 Gelbgießer im New-Cut, Blackfriars, und Charles William Richards,
                                 Ingenieur in Charlotte-street, Blackfriars: auf
                                 Verbesserungen an Hähnen zum Abziehen von Flüssigkeiten und Gasarten. Dd. 30. April
                                    1846.
                              
                           
                              Dem John Mercer,
                                 Chemiker in Oakenshaw, Grafschaft Lancaster: auf
                                 Verbesserungen im Waschen und Reinigen der Wolle und Wollenzeuge; ferner im
                                 Bleichen seidener, baumwollener, leinener etc. Fabricate. Dd. 2. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem George Palliser,
                                 am Finsbury-Place, Grafschaft Middlesex: auf eine
                                 verbesserte Construction der Sitze für die oben auf den (außerhalb der) Kutschen
                                 Platz nehmenden Personen. Dd. 5. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem William Longshaw,
                                 Baumwollspinner zu Manchester: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zum Spinnen und Dupliren der Baumwolle. Dd. 5. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Peter Carmichael
                                 in Dundee: auf Verbesserungen im Hecheln des Flachses und
                                 Hanfes, ferner an der Maschinerie womit leinene Zeuge gehobelt (mit Seife
                                 eingerieben und bearbeitet), gestreckt und in der Breite gleich gemacht werden
                                 Dd. 5. Mai
                                    1846.
                              
                           
                              Dem George Riddett,
                                 Tischler zu Ryde, Insel Wight: auf Verbesserungen an
                                 Tischen für Lesezimmer. Dd. 5. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem John Carter in
                                 London: auf Verbesserungen an Ruderrädern. Dd. 5. Mai
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Alfred Newton im
                                 Chancery-lane, London: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zur Schraubenfabrication. Dd. 5. Mai
                                    1846.
                              
                           
                              Dem William Church,
                                 Civilingenieur zu Birmingham: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zum Verfertigen von Handleuchterschalen und anderen Artikeln, welche
                                 gewöhnlich durch das Pressen in Stanzen erzeugt werden; ferner an der
                                 Maschinerie um die Dille oder Röhre für Handleuchter und andere Artikel zu
                                 machen. Dd. 5. Mai
                                    1846.
                              
                           
                              Dem William Pidding
                                 in Wigmore-street: auf ein Verfahren dem Kaffee
                                 und Cacao (oder Präparaten daraus) ihren Wohlgeruch zu erhalten. Dd. 5. Mai
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Thomas Melling in
                                 Rainhill, Lancaster: auf Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen und Dampfwagen. Dd.
                                 7. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Edward Shephard
                                 im Trafalgar-Square, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Thoren, Thüren, Fenstern etc. und deren Befestigungsmitteln.
                                 Dd. 7. Mai
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Mark Rollinson zu
                                 Brierly Hill, bei Dudley: auf Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen. Dd. 7. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Alexander Croll
                                 in Suffolk-street, Clerkenwell: auf Verbesserungen
                                 an Gasmessern. Dd.
                                 12. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Robert Sievier in
                                 Upper Holloway: auf Verbesserungen im Drucken. Dd.
                                 12. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem William Little am
                                 Strand, Verleger der illustrirten Londoner Zeitung:
                                 auf Verbesserungen an der Buchdruckerpresse. Dd.
                                 12. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem John Bullock,
                                 Chemiker in Conduit-street, London: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Chinin. Dd.
                                 12. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Christopher Vaux
                                 in Frederick-street, London: auf verbesserte
                                 Apparate zum Fortleiten und Abziehen von Bier. Dd.
                                 13. Mai 1846.
                              
                           
                           
                              Dem Julius Jeffreys
                                 in Norfolk-crescent, Hyde-park: auf
                                 Verbesserungen an den Kesseln und Oefen der Dampfmaschine, ferner im Forttreiben
                                 der Schiffe. Dd. 13. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Charles Hancock
                                 am Grosvenor-place: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Gutta-percha und deren Anwendung, allein oder mit anderen
                                 Substanzen verbunden. Dd.
                                 15. Mai 1846.
                              
                           
                              Den Valentine
                                    Bartlett zu Sheffield: auf Verbesserungen
                                 an künstlichen Zäpfchen (im Halse), Zähnen und Zahnfleisch, sowie an der
                                 Maschinerie zu ihrer Verfertigung. Dd.
                                 15. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem William Rodger,
                                 Marinelieutenant in Shamfield-street, Chelsea: auf
                                 Verbesserungen an Ankern. Dd.
                                 18. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem George Duncan,
                                 Ingenieur zu Edinburgh: auf eine verbesserte Methode
                                 Confect, Zuckerwerk, Zeltchen etc. zu machen, sowie an den dazu erforderlichen
                                 Apparaten. Dd.
                                 19. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Stephen Perry am
                                 Woodland-place, St. John's-wood: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Ringen, Riemen, Bändern, Seilen, Stricken
                                 und in ihrer Anwendung bei Uhrwerken, Schlössern, Pressen, Büchern, Mappen,
                                 Kerzenlampen, Thüren, Rollfenstern, Lehnstühlen etc. Dd. 19. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Zachariah Parkes
                                 zu Peckham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Särgen für Todte. Dd. 22. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Charles Lutwyche
                                 zu Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Porzellanknöpfen. Dd.
                                 22. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Hugh Greaves,
                                 Ingenieur zu Hulme bei Manchester: auf Verbesserungen in
                                 der Construction von Eisenbahnen und den Wagen dafür. Dd.
                                 22. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Charles Wright in
                                 Southampton-row, Russell-square: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Stiefeln und Schuhen. Dd. 22. Mai
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Charles Bertram
                                 zu Gateshead, Durham: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication künstlichen Brennmaterials und in der Anwendung seiner Asche. Dd.
                                 26. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem John Wilkins in
                                 Stanhope-street, Hampstead-road: auf
                                 Verbesserungen an hydraulischen Abtritten. Dd.
                                 26. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem William Mayo in
                                 Silver-street, City von London: auf Verbesserungen
                                 in der Fabrication gashaltiger Wasser und im Füllen derselben auf Flaschen. Dd. 26. Mai
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Timothy Kenrick,
                                 Eisengießer in West Bromwich, Grafschaft Stafford: auf
                                 Verbesserungen im Emailliren des Gußeisens. Dd.
                                 26. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Edward Cowper,
                                 Ingenieur in Smethwick bei Birmingham: auf Verbesserungen
                                 in der Fabrication der Stühlchen für Eisenbahnen. Dd. 26. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem James Montgomery
                                 in Salisbury-street, Middlesex: auf Verbesserungen
                                 in der Construction von Dampfkesseln und Dampfmaschinen, besonders auch für die
                                 Schifffahrt. Dd.
                                 26. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Nathan Defries,
                                 Ingenieur im St. Martin's Lane: auf Verbesserungen an
                                 Gasmessern Dd.
                                 27. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem John Hyde,
                                 Ingenieur zu Manchester: auf Verbesserungen an
                                 Webestühlen. Dd.
                                 28. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Charles de
                                    Boissimon, Kaufmann am Leicester Place,
                                 Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Korken und
                                 Spunden. Dd.
                                 28. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem John Aston,
                                 Knopffabrikant zu Birmingham: auf Verbesserungen an
                                 Knöpfen. Dd. 28.
                                    Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Alexander Stocker
                                 in Camden Road Villas, Middlesex: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrication von Flaschen (Bouteillen), sowie im Verpfropfen derselben. Dd.
                                 28. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem John Blyth,
                                 Ingenieur in St. Anne, Limehouse, Middlesex: auf
                                 verbesserte Methoden die Oeffnungen von Flaschen oder anderen Gefäßen zu
                                 verschließen, welche zu Tintenbehältern anwendbar sind. Dd.
                                 28. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Richard Marvin in
                                 Pontsea, Southampton, und William Moore in Southsea: auf
                                 Verbesserungen an Gittern für die Vorderseite von Häusern, sowie zum Zulassen
                                 von Licht und Ventiliren im allgemeinen. Dd. 28. März 1846.
                              
                           
                           
                              Dem Henry Westmacott
                                 in John-street, Middlesex: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd.
                                 30. Mai 1846.
                              
                           
                              Dem Tobias von Uster,
                                 Civilingenieur in Putney: auf Verbesserungen an den
                                 Apparaten, wodurch die von Wagenrädern zurückgelegte Entfernung gemessen und
                                 angezeigt wird. Dd. 2. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Moses Poole am
                                 Patent Office: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Erzeugung von
                                 Fabricaten aus faserigen Stoffen. Dd. 2. Jun. 1846.
                              
                           
                              Den Ingenieuren William
                                    Stubbs und John
                                    Grylls in Llanelly, South Wales: auf
                                 Verbesserungen an Locomotiven und Eisenbahnwagen. Dd. 2. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem John Cochran in
                                 Paris: auf Verbesserungen an der Maschinerie um das
                                 Holz für die Zwecke beim Schiffbau zuzuschneiden. Dd.
                                 2. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem William Percy zu
                                 Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Ziegeln, Backsteinen und ähnlichen Artikeln. Dd.
                                 2. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Joseph Robertson,
                                 Civilingenieur in Fleet-street, City von London:
                                 auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Eisenbahnen und Eisenbahnwagen. Dd. 4. Jun.
                                    1846.
                              
                           
                              Dem George Lowe,
                                 Civilingenieur im Finsbury-circus: Verlängerung
                                 seines früheren Patents für Erhöhung der Leuchtkraft des gewöhnlichen
                                 Steinkohlengases und Verwendung der Nebenproducte, auf weitere fünf Jahre. Dd. 4. Jun.
                                    1846.
                              
                           
                              Dem John Taylor in
                                 Carlisle, Grafschaft Cumberland: auf Verbesserungen
                                 an den Mühlen zum Mahlen von Getreide. Dd. 6. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Robert Rettie,
                                 Civilingenieur in Glasgow: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication künstlichen Brennmaterials. Dd. 12 Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Edward Cottam in
                                 St. John's-wood: auf Verbesserungen an
                                 Bettstätten. Dd. 16. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Frederick
                                    Burkinyoung in Baker-street,
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an Pianofortes. Dd.
                                 16. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Benjamin
                                    Fothergill, Mechaniker zu Manchester, und
                                 Richard Johnson,
                                 Baumwollspinner zu Clitheroe in Lancashire: auf Verbesserungen an den Maschinen
                                 zum Vorspinnen, Spinnen und Dupliren der Baumwolle. Dd. 16. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Robert Reyburn,
                                 Chemiker in Glasgow: auf Verbesserungen im Bereiten der
                                 Extracte aus thierischen und vegetabilischen Substanzen. Dd. 17. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Alfred Johnson,
                                 Hutmacher in Regent-street: auf Verbesserungen an
                                 Hüten, Kappen und Mützen. Dd. 18. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem John Simson in
                                 Riches-court, Lime-street: auf
                                 Verbesserungen an den Maschinen zum Grob- und Feinspinnen von Flachs. Dd.
                                 20. Jun. 1846.
                              
                           
                              Den Civilingenieuren Henry
                                    Austin und Thomas Rammell in Walbrook, London: auf
                                 ein verbessertes Verfahren ausgelegte Holzarbeiten zu verfertigen. Dd. 20. Jun.
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Spencer Garrett
                                 in Cliff-bank Lodge,
                                 Stoke-upon-Trent, Grafschaft Stafford:
                                 auf Verbesserungen an Cementen, Ziegeln, Backsteinen und künstlichen Steinen.
                                 Dd. 20. Jun.
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Bennet Woodcroft,
                                 Ingenieur zu Manchester: auf ein verbessertes Verfahren
                                 gewisse Farben auf Kattun etc. zu drucken. Dd.
                                 20. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Thomas Walker zu
                                 Birmingham: auf Verbesserungen an Schiffslogen und
                                 Sondirapparaten. Dd. 22. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem John Mercer,
                                 Chemiker in Oakenshaw, Grafschaft Lancaster, und
                                 John Greenwood,
                                 Chemiker in Church in derselben Grafschaft: auf
                                 Verbesserungen im Türkischrothfärben und Drucken. Dd.
                                 22. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem William Hall zu
                                 Leeds: auf eine Verbesserung an verschiebbaren
                                 Gaslampen. Dd.
                                 22. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Joseph Renshaw zu
                                 Salford, Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an
                                 der Maschinerie zum Vollenden (Ausrüsten) des Sammets und der sammetartigen
                                 Zeuge. Dd.
                                 22. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem John Gilett zu
                                 Brails in der Grafschaft Warwick: auf einen
                                 verbesserten Apparat zum Schutz des Eigenthums mittelst Lärmsignalen. Dd.
                                 22. Jun. 1846.
                              
                           
                           
                              Dem William Cotton zu
                                 Loughborough, Grafschaft Leicester: auf
                                 Verbesserungen am Strumpfwirkerstuhl. Dd. 22. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Joseph George in
                                 Chelsea, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
                                 der Construction von Häusern und anderen Gebäuden. Dd. 22. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Thomas Jones,
                                 Mechaniker zu Salford, Grafschaft Lancaster: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Grobspinnen und Feinspinnen der Baumwolle
                                 und anderer Faserstoffe. Dd. 22. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem William Nesham,
                                 Ingenieur an den London Docks: auf Verbesserungen an dem
                                 Apparat (Krahn) zum Aufziehen und Herablassen von Lasten. Dd. 22. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem Ambrose Lord zu
                                 Allerton, Grafschaft Cheshire: auf Verbesserungen an
                                 den Oefen und Zügen der Dampfkessel behufs der Verzehrung des Rauchs. Dd. 24. Jun.
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Joseph Storer,
                                 Verfertiger musikalischer Instrumente in
                                 Stanhope-street, Mornington-crescent:
                                 auf Verbesserungen an Orgeln und Seraphinen. Dd.
                                 27. Jun. 1846.
                              
                           
                              Dem John Stirling in
                                 Black Orange, North Britain: auf neue
                                 Metalllegirungen und eine Methode sie zusammenzuschweißen. Dd. 29. Jun.
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Francois Meldon de
                                    Sussex, Chemiker in Millwall, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von Soda und Potasche. Dd. 29. Jun.
                                    1846.
                              
                           
                              Dem Thomas Coulson zu
                                 Assington, Grafschaft Suffolk: auf Verbesserungen in
                                 der Construction von Sesseln. Dd.
                                 29. Jun. 1846.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Junius, Julius und August 1846.)
                              
                           
                        
                           Die elektrischen Telegraphen auf den nordamerikanischen
                              Eisenbahnen.
                           Hr. Morse, Generalinspector der
                              elektrischen Telegraphen in den Vereinigten Staaten, benachrichtigte Hrn. Arago in einem Schreiben, daß in der
                              letzten Zeit die elektrischen Telegraphen auf bedeutenden Eisenbahnstrecken
                              vervollständigt worden sind, z.B. von Albany nach Buffalo (350 engl. Meilen), von
                              New-York nach Boston (beiläufig 220 Meilen), von New-York nach Albany
                              (150 Meilen) und daß bald auch die Linie von New-York nach Washington
                              (ungefähr 230 Meilen) fertig seyn wird. Der elektrische Telegraph wird in den
                              Vereinigten Staaten nicht nur zur Mittheilung der wichtigsten Neuigkeiten vom
                              Regierungssitz aus, sondern auch für die kaufmännische und sogar für die
                              Privatcorrespondenz bereits häufig benutzt. In Folge hievon haben die in den großen
                              Städten erscheinenden Zeitungen in Bezug auf Neuigkeiten keinen Vorzug mehr vor den
                              Zeitungen, welche in den kleinen an den telegraphischen Linien liegenden Städten
                              erscheinen; die Anzahl der Abonnenten der großen Zeitungen hat sich deßhalb
                              vermindert, während sich die der Subscribenten von den auf dem Lande erscheinenden
                              Journalen verdoppelte und sogar verdreifachte. In allen im Westen erscheinenden
                              Zeitungen führt eine Spalte in großen Buchstaben den Titel „durch den elektrischen Telegraphen.“ (Comptes rendus, Sept. 1846 Nr. 11.)
                           
                        
                           Ueber den Einfluß der Gewitter auf die elektrischen
                              Telegraphen.
                           Hr. Arago theilte der
                              französischen Akademie der Wissenschaften hierüber aus nordamerikanischen Zeitungen
                              folgende Notizen mit:
                           Am 18. Mai 1846 schlug der Blitz in den Draht eines elektrischen Telegraphen (nach
                              Morse's System) zu
                              Lancaster, ohne ihn zu schmelzen oder zu zerreißen; in dem Wärterhäuschen der
                              Station hörte man ein Geräusch ähnlich dem einer Pistole und es zeigten sich mehrere
                              glänzende Funken.
                           Am 18. Mai 1846 wurde der Draht eines elektrischen Telegraphen durch den Blitz
                              zerrissen; mehrere Tragpfosten wurden bis auf ein Drittel ihrer Länge, von der Spitze aus,
                              gespalten oder zerfetzt. Das Einschlagen des Blitzes und Reißen des Drahts waren von
                              einem Geräusch begleitet ähnlich demjenigen beim aufeinanderfolgenden und fast
                              gleichzeitigen Abfeuern von zwei bis drei Musketen.
                           Am 3. Junius zerriß der Blitz den Draht des elektrischen Telegraphen zwischen
                              Washington und Baltimore, daher die Communicationen zwischen diesen Städten einige
                              Stunden aufhörten.
                           Am 4. Junius trafen drei stürmische Gewitter in einer Gegend zwischen Washington und
                              Baltimore zusammen und bei jedem Donnerschlag spielten die Signale des Morse'schen Telegraphen zu Jersey, Philadelphia,
                              Wilmington und Baltimore. (Comptes rendus, Sept. 1846,
                              Nr. 11.)
                           
                        
                           Gegenwärtiger Standpunkt der Baumwollenspinnerei in
                              verschiedenen Ländern.
                           Ein Bericht über den Baumwollenhandel, welchen ein Haus zu Manchester, die HHrn.
                              Dufay u. Comp.,
                              veröffentlichte, enthält hierüber interessante statistische Nachweise; es geht
                              daraus hervor, daß die Anzahl von Spindeln welche zur Baumwollenspinnerei in
                              verschiedenen Ländern in Thätigkeit sind, sich folgendermaßen vertheilt:
                           
                              
                                 Frankreich
                                 3,500,000 Spindeln.
                                 
                              
                                 Deutsche Zollvereins-Staaten
                                   
                                    815,000     „
                                 
                              
                                 Oesterreich und italienische Staaten
                                 1,500,000    
                                    „
                                 
                              
                                 Schweiz
                                   
                                    650,000     „
                                 
                              
                                 Belgien
                                   
                                    420,000     „
                                 
                              
                                 Rußland
                                   
                                    700,000     „
                                 
                              
                           Dieß ergibt für die bedeutendsten Länder des europäischen Continents 7,585,000
                              Spindeln.
                           In den vereinigten nordamerikanischen Staaten zählt man so ziemlich das Drittel,
                              nämlich 2,500,000 Spindeln.
                           In Großbritannien vertheilt sich die Anzahl der Spindeln, welche gegenwärtig in
                              Thätigkeit sind, folgendermaßen:
                           
                              
                                 in England
                                 15,554,619 Spindeln.
                                 
                              
                                 in Schottland
                                   1,729,878     „
                                 
                              
                                 in Irland
                                     
                                    215,503     „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 17,500,000 Spindeln.
                                 
                              
                           Dieß ist mehr als das Doppelte von der Spindelnanzahl, welche der europäische
                              Continent besitzt. Im Jahr 1834 zählte man in England beinahe 11 Millionen Spindeln
                              um 150 Millionen Kilogr. Baumwolle zu verarbeiten; gegenwärtig reichen 17,500,000
                              Spindeln hin um fast die doppelte Menge Rohstoff zu verarbeiten. (Moniteur industriel, 1846 Nr. 1078.)
                           
                        
                           Ueber die Schießbaumwolle.
                           Hr. Dumas hat der französischen
                              Akademie der Wissenschaften das von Prof. Otto veröffentlichte Verfahren zur Bereitung der Schießbaumwolle
                              nebst der Methode von Dr. Knopp in Leipzig in wortgetreuer Uebersetzung
                              mitgetheilt, damit sie in den Comptes rendus eingerückt
                              werden. (Moniteur industriel vom 5. Nov.) Nach ihm nahm
                              Hr. Pelouze das Wort und
                              bemerkte im wesentlichen: „Im Jahr 1838 habe ich nachgewiesen, daß das von
                                 Braconnot entdeckte Xyloidin durch Vereinigung der Elemente der Salpetersäure mit
                                 denjenigen des Stärkmehls entsteht und die außerordentliche Verbrennlichkeit
                                 dieser Substanz durch diese ihre Zusammensetzung erklärt; aus meinen Versuchen
                                 ging hervor, daß man das Xyloidin höchst einfach und wohlfeil durch bloßes
                                 Tränken des Papiers, der Baumwolle und des Flachses mit Salpetersäure bereiten
                                 kann; daß diese organischen Substanzen, ihre Gestalt beibehaltend, sich gegen
                                 180° C. (144° R.) entzünden und fast ohne Rückstand sehr schnell
                                 verbrennen. Ich hatte sogar vorausgesehen, daß eine so merkwürdige Eigenschaft
                                 nicht lange ohne Anwendung bleiben könne, muß mich aber beeilen zu erklären, daß
                                 es mir nie einfiel, diese Substanz statt des Pulvers in den Feuergewehren
                                 anzuwenden; das Verdienst dieser Anwendung gebührt
                                    gänzlich Hrn. Schönbein.“ Hr. Pelouze bereitete entzündbares Papier, indem er
                              einen Bogen Kanzleipapier (papier-ministre) in
                              concentrirte Salpetersäure tauchte, es nach 20 Minuten herausnahm, in viel Wasser
                              auswusch und bei gelinder Wärme austrocknete. Mit solchem Papier schoß er aus einer
                              Pistole; ein Decigramm desselben trieb die Kugel durch ein 2 Centimeter dickes
                              Brett, welches beiläufig 25 Meter entfernt war und die Kugel plattete sich dann
                              gegen eine Mauer stark ab.
                           Das bayerische Kunst- und Gewerbeblatt, Octoberheft 1846, enthält S. 665 bis
                              675 eine Abhandlung von Prof. Dr. Kaiser
                              „über die Schießbaumwolle nach Otto's Angabe.“ Der Verf. bemerkt hinsichtlich der
                              Bereitungsart der Schießbaumwolle, daß die Hauptsache, wovon das Gelingen abhängt,
                              bis jetzt die Beschaffenheit der Salpetersäure ist; dieselbe muß möglichst
                              concentrirt und reich an Untersalpetersäure seyn. In diesem Zustande erhält man sie
                              z.B., wenn man 2 Theile reinen und geschmolzenen Salpeter mit 1 Gewichtstheil
                              rauchender Schwefelsäure zersetzt, oder wenn man rothe rauchende Salpetersäure mit
                              rauchender Schwefelsäure im Verhältnisse wie 2 zu 1 dem Gewichte nach mischt und das
                              Gemisch unmittelbar auf die Baumwolle anwendet. Ein zu langes Liegen der Baumwolle
                              in der Säure schadet nicht, wenn dieselbe reich an Untersalpetersäure ist.
                           Durch ihre Verwandlung in die explosive Substanz nimmt die Baumwolle an Gewicht zu
                              und diese Gewichtszunahme steht nach den Erfahrungen von Professor Kaiser in geradem Verhältnisse mit
                              der Explosivität der Schießbaumwolle; das vollkommenste Präparat, welches er
                              erhielt, hatte um 25 Gewichtsprocente an Schwere zugenommen. –
                              Schießbaumwolle von vorzüglicher Qualität explodirt, wie er durch genaue Versuche
                              ermittelte, bei + 152° R.
                           Bei dem Gebrauche darf man nach Prof. Kaiser den zwölften Theil vom Gewichte der Schießpulverladung als
                              das Normale für gute Schießbaumwolle annehmen und es beträgt demnach die Ladung mit
                              der Schießbaumwolle
                           
                              
                                 für
                                 Scheibenpistolen
                                   3–4 Gran
                                 
                              
                                  „
                                 Kugelstutzen und Flinten
                                   9      
                                    „
                                 
                              
                                  „
                                 Musketen
                                 12      
                                    „
                                 
                              
                           Bei dem Gebrauche eiserner Ladstöcke muß man vorsichtig seyn, da die damit zu kräftig
                              geführten Stöße das Explodiren der Baumwolle herbeiführen könnten, so wie in
                              gleicher Rücksicht das muthmaßliche Erwärmen der Gewehrläufe zu beachten ist, wenn
                              mehrmals hinter einander aus demselben Gewehre geschossen worden ist.
                           Im Nürnberger Correspondent vom 6. Novbr. wird berichtet, daß am 29. Oct. im Tunnel
                              von Laufen (württembergische Eisenbahn) die ersten Sprengversuche mit
                              Schießbaumwolle gemacht wurden. Man nahm etwa 16 Sprengungen vor, welche ein im
                              Ganzen sehr günstiges Resultat lieferten. Besonders bei kleinern Bohrlöchern war der
                              Erfolg sehr bedeutend; in Bezug auf die Quantität brauchte man von Baumwolle
                              ungefähr den achten bis zehnten Theil des Pulvergewichts, so daß, wenn auch die
                              Baumwolle bis jetzt ungefähr viermal so hoch per Pfund
                              zu stehen kommt, dennoch ein ziemlicher Nutzen am Preise erzielt werden wird. Dabei
                              ist es ein bedeutender Vortheil, daß unmittelbar nach allen diesen
                              Baumwollsprengungen sogleich weiter gearbeitet werden konnte, während bei
                              Sprengungen mit Pulver man oft Stunden lang wegen des großen Dampfes nicht weiter
                              arbeiten kann.
                           Nach dem Nürnberger Correspondent vom 8. Nov. lieferten die Versuche, welche der
                              Kriegsrath von Zürich mit der Schießbaumwolle anstellen ließ, keine durchaus
                              günstigen Resultate. Die Versuche mit dem Stutzen auf 250 bis 1000 Fuß Entfernung
                              haben bewiesen, daß seine Construction die Anwendung der
                              Baumwolle nicht erlaubt, weil der Schuß bei genau ganz gleicher Ladung nie eine
                              gleiche Kraft und Sicherheit besitzt. Von mehr als 100 Schüssen hatten kaum zwei
                              gleiche Stärke, und während mit Pulver auf 1000 Fuß die Scheibe sicher getroffen
                              wurde, konnte einer der besten Schützen schon bei 250 Fuß mit der Baumwolle nicht
                              mehr sicher schießen.
                              Auch läßt die Ladung keine Verstärkung zu; nimmt man mehr als 8 1/2 Gran, so geht
                              ein Theil der Wolle unverbrannt aus dem Laufe.
                           Wie es scheint, wurde die mehr oder weniger große Compression der Baumwolle beim
                              Laden mittelst des Ladstocks bei diesen Versuchen nicht berücksichtigt; dieselbe
                              kann aber von bedeutendem Einfluß auf das Resultat seyn. Um die Eigenschaften der
                              Schießbaumwolle mit dem Pulver vergleichen und ein richtiges Urtheil in dieser
                              Hinsicht fällen zu können, muß man ballistische Versuche anstellen, woraus sich die
                              den Kugeln ertheilten Anfangsgeschwindigkeiten berechnen lassen; solche Versuche
                              fehlen bis jetzt.
                           
                              Δ
                              
                           
                        
                           Ueber die Untersalpetersäure und einige ihrer
                              Eigenschaften.
                           Leuchs' polytechn. Zeitung 1846, Nr. 42 enthält hierüber
                              aus den Vorlesungen von Prof. Leykauf an der polytechn. Schule zu Nürnberg folgendes:
                           
                              „Bei der Destillation des salpetersauren Bleies, um Untersalpetersäure zu
                                 erhalten, werden, wenn das salpetersaure Blei vorher nicht von allem Wasser
                                 befreit ist, drei verschiedene Säuren erhalten:
                              
                           
                              1) braune salpetrige Säure,
                              
                           
                              2) grüne Untersalpetersäure,
                              
                           
                              3) wasserfreies untersalpetersaures Gas
                              
                           
                              (1 Volumen salpetrige Säure + 1 Volumen Sauerstoffgas), das durch künstliche
                                 Kälte verdichtet eine farblose Flüssigkeit darstellt, die sich indessen sogleich
                                 bräunt, wenn ein Theil in Gas übergeht, oder sich blau oder grün färbt, je nach
                                 der Menge Wasser die man zugibt, dabei viel reinen Sauerstoff entbindet und
                                 endlich wasserhell wird. Die bleichende Kraft dieser farblosen Säure ist in dem
                                 Augenblick, wo die grüne Farbe verschwindet und die Flüssigkeit wasserhell wird,
                                 so mächtig, daß sie das stärkste Indigblau (gefärbte Baumwollenzeuge)
                                 augenblicklich weiß bleicht, ohne es gelb zu färben (ein Beweis, daß keine
                                 salpetrige Säure hier wirksam ist), Türkischroth und namentlich den Krapppurpur
                                 weiß macht. Doch verschwindet diese bleichende Kraft, sowie sich Sauerstoff
                                 entbunden hat. Sie ist daher nur dem Sauerstoff zuzuschreiben. Auch erhält man
                                 den reinsten Sauerstoff, wenn man dieses Gas in Kalilösung leitet. Leitet man es
                                 in Wasser, so erhält man zugleich Stickstoffoxyd.
                              
                           
                              Bei dem Eintreten dieses Gases in Wasser, noch mehr aber bei dem Eintreten in
                                 Kali – wo Polarität stattfindet – geschieht, um der Polarität
                                 Genüge zu leisten, die Selbstständigkeit der Säure einerseits und des Kali
                                 andererseits zur Bildung eines einzigen Körpers aufzuheben, eine Zersetzung der
                                 eintretenden Untersalpetersäure. Sie bildet salpetersaures Kali, Sauerstoff und
                                 Stickstoffoxydgas, welches indessen von der Kalilösung größtentheils verschluckt
                                 wird; ein Beweis, daß die Untersalpetersäure nicht als
                                    solche vorhanden ist, sondern als salpetrige Säure und Sauerstoffgas
                                 angesehen werden muß, wobei die Verdichtung des Sauerstoffgases bei niederer
                                 Temperatur (20 Grad unter Null) durch die Verdichtung der salpetrigen Säure
                                 geschieht, wie die Chemie viele hundert ähnliche Fälle aufweist (z.B. Wasser in
                                 Krystallen fest wird, Kochsalz in Wasser flüssig). Wäre eine Untersalpetersäure
                                 als Säure vorhanden, so müßte sie sich in Gegenwart von Kali als solche zeigen.
                                 Da aber durch Einleiten der Untersalpetersäure in Wasser (oder noch deutlicher
                                 in Kalilösung) salpetersaure Salze nebst reinem Sauerstoff und Stickstoffoxyd
                                 entstehen, so ist es klar, daß es keine selbstständige Untersalpetersäure gibt.
                                 Gelegentlich ist zu bemerken, daß der hiebei aufgefangene Sauerstoff
                                 wahrscheinlich wegen eines geringen Gehalts von salpetriger Säure auffallenden
                                 Geruch nach dem von Schönbein beschriebenen Ozon hat.
                                 Nur darf die Menge der salpetrigen Säure nicht so groß seyn, daß ihr Geruch den
                                 des Ozons unbemerkbar macht.
                              
                           
                              Eine sehr schöne Erscheinung, welche vielleicht noch nirgends beschrieben, ist
                                 nachstehende: wenn die bei der Destillation des salpetersauren Bleies sich
                                 entbindende ganz wasserfreie Untersalpetersäure in Schwefelsäure geleitet wird,
                                 so bindet letztere die niedern Oxydationsstufen des Stickstoffs gleichsam als
                                 Basen, und hat dann die Eigenschaft, Aether und Weinsäure durch Erhitzen schön
                                 violett zu färben. Verdünnt wird die Flüssigkeit blau, mehr verdünnt grün,
                                 gelbgrün; es entwickelt sich salpetrige Säure, bildet sich Salpetersäure, die Flüssigkeit
                                 färbt sich gelblich, bei mehr Wasserzusatz verschwindet alle Färbung und
                                 Sauerstoff entwickelt sich.
                              
                           
                              Bei sehr vorsichtiger Behandlung ist von dem Schwarz bis zur Farblosigkeit jede
                                 Zwischenfarbe hervorzubringen.
                              
                           
                              Auf organische Stoffe reagirt die Untersalpetersäure in der Art, daß sie
                                 dieselben völlig entorganisirt. So hat sie die Eigenschaft, den mit einer
                                 gewissen Organisation begabten Rohrzucker fähig zu machen, in Gegenwart von Kali
                                 zu reduciren. Der Körper, der dem Zucker diese Eigenschaft ertheilt, war ein
                                 höchst oxydirender (Untersalpetersäure). Daß er oxydirt, ist daraus abzunehmen,
                                 daß er bei Einleiten in Zuckerlösung nur Stickstoffoxydgas entwickelt.
                                 Kupfervitriol mit solchem Zucker und Kali zusammengebracht, wird bei gelinder
                                 Erwärmung sogleich in Kupferoxydul und metallisches Kupfer zersetzt. Sogar auf
                                 Gewebe aufgetragener Kupfervitriol wird reducirt und überzieht die Gewebe mit
                                 metallischem Kupfer. In Goldlösungen gebracht, lassen sich diese vergolden, doch
                                 ist nur durch Glattmachung der Oberflächen metallischer Glanz zu erhalten, da
                                 der Ueberzug zu porös ist.
                              
                           
                              Obige Verbindung, erzeugt durch Einleiten von Untersalpetersäure in englische
                                 Schwefelsäure, verwandelt sogar fettes Oel in
                                    Essigsäure und in die damit verwandten Säuren; eben so Aether.
                              
                           
                              Bei der Schwefelsäurefabrication spielt diese Verbindung gewiß die
                                 Hauptrolle.“
                              
                           
                        
                           Verfahren Baumwollenfäden in Leinwand aufzufinden.
                           Zu diesem Zweck sind allerlei Verfahren anempfohlen worden, aber bis jetzt hat keines
                              genügt. Sehr merkwürdig fand ich es daher, als ein durchreisender Fremder unlängst
                              mir eine Probe Leinwand zeigte, aus deren einen Hälfte alle
                                 Baumwollenfäden weggebeizt waren. Er hatte sie in Hamburg erhalten und fragte mich, ob ich ihm ein Verfahren zur Erreichung
                              dieses Zwecks angeben könne.
                           Da nun seitdem über diesen Gegenstand, meines Wissens, nichts bekannt geworden,
                              derselbe aber von so allgemeinem Interesse ist, so halte ich es für Pflicht, meine
                              darüber gemachten Erfahrungen mitzutheilen. Bei meinen Versuchen über
                              Schießbaumwolle, Flachs etc. hatte ich die Bemerkung gemacht, daß diese beiden
                              Substanzen sich gegen die concentrirten Säuren etwas verschieden verhielten, und
                              obgleich es lange bekannt ist, daß concentrirte Schwefelsäure alle Pflanzenfaser in Gummi und durch längere Einwirkung in Zucker
                              verwandelt, so sah ich Baumwolle doch viel schneller von der Schwefelsäure
                              verwandelt werden als Flachs. Concentrirte Schwefelsäure
                              ist mithin das Mittel, durch welches man aus, mit Baumwolle gemengter, Leinwand jene
                              entfernen kann, und folgendes Verfahren führt zur Erreichung dieses Zwecks.
                           Das zu prüfende Gewebe muß durch wiederholtes Auswaschen mit warmem Regen-
                              oder Flußwasser, längere Zeit fortgesetztes Kochen und nachheriges Ausspülen in
                              genanntem Wasser von aller Appretur möglichst vollständig befreit werden, und ich
                              bemerke ausdrücklich, daß eine gänzliche Entfernung derselben zum Gelingen des
                              Versuchs durchaus nothwendig ist. – Nachdem es dann gut getrocknet worden,
                              taucht man die Probe, etwa bis zur Hälfte in gewöhnliches englisches Vitriolöl und
                              hält sie, nach der Stärke des Gewebes, etwa eine halbe bis zwei Minuten darin. Man
                              sieht die Probe, soweit sie eingetaucht worden, durchscheinend werden. Sie wird
                              darauf in Wasser gelegt, dieß löst die aus der Baumwolle erzeugte gummiartige Masse
                              auf. Durch vorsichtiges gelindes Reiben mit den Fingern kann man diese Auflösung
                              noch befördern. Da aber selbst durch wiederholtes Waschen in frischem Wasser nicht
                              leicht alle Säure weggeschafft wird, so thut man gut, die Probe einige Augenblicke
                              in Salmiakgeist zu legen (gereinigte Potasche, oder Soda in Wasser gelöst bewirken
                              dasselbe) und dann nochmals mit Wasser auszuwaschen. Nachdem sie durch gelindes
                              Pressen zwischen Druckpapier von dem größten Theil der Feuchtigkeit befreit worden,
                              trocknet man sie. War Baumwolle vorhanden, so fehlen nun die Baumwollenfäden in dem
                              Gewebe, soweit es in die Säure getaucht worden und durch Zählen der Fäden beider
                              Probetheile läßt sich der Gehalt schätzen.
                           
                           Hat man die Probe zu lange in der Schwefelsäure liegen lassen, so werden auch die
                              Leinenfäden mürbe oder gar zerfressen. Blieb sie nicht lange genug darin, so ist nur
                              etwas von den Baumwollenfäden abgebeizt. Man muß, wenn man dieselbe Probe brauchbar
                              machen will, sie abwaschen, trocknen und das Eintauchen in die Säure wiederholen.
                              Ist der zu prüfende Stoff reine Leinwand, so wird der in die Säure getauchte Theil
                              auch durchscheinen, aber langsamer und in allen Fäden gleichmäßig, während bei der
                              gemischten die Baumwollenfäden schon ganz durchsichtig sind, wenn die Flachsfäden
                              noch weiß und undurchscheinend bleiben. Die Schwefelsäure greift zwar die
                              Flachsfäden der reinen Leinwand an, sie werden dünner und die Probe behält, soweit
                              die Säure darauf wirkte, nach dem Trocknen auch etwas Durchscheinendes, aber man
                              kann alle Fäden in der Probe ihrem Lauf nach erkennen.
                           Baumwollengewebe ohne Flachsfäden löst sich schnell in der Säure gänzlich auf, oder
                              ließ man es nur einen Augenblick darin, so ist dasselbe doch so mürbe und gummiartig
                              geworden, daß man Baumwollengewebe, auf die angeführte Weise behandelt, nicht leicht
                              verkennen wird.Das Verfahren des Verf. ist um so schätzbarer, weil seine Probe nicht nur für
                                    weiße Gewebe, sondern auch für farbige anwendbar
                                    ist. A. d. R. G. C. Kindt. (Bremer Zeitung vom 8. Nov.
                              1846.)
                           
                        
                           Ueber das Vorkommen von Blei, Kupfer und Arsenik in einigen
                              Papiersorten und Methoden um diese Verunreinigungen zu entdecken.
                           Auf die Anzeige, daß dem Zeug für gewisse Papiersorten schwefelsaures Blei
                              einverleibt wird, ließ die französische Regierung solches Papier confisciren und
                              durch die HHrn. Payen und
                              Chevallier chemisch
                              untersuchen; dieselben fanden, daß das Papier 4 1/2 Proc. von dem Bleisalz
                              enthielt.
                           Um das Gewicht des schwefelsauren Bleies zu bestimmen, wurde es auf folgende Weise
                              abgeschieden: das Papier wurde eingeäschert, die erhaltene Asche mit kohlensaurem
                              Natron gemengt und das Gemenge dann drei Viertelstunden lang gekocht, um das Salz in
                              kohlensaures Blei zu verwandeln; die unauflösliche Materie wurde dann auf einem
                              Filter gesammelt, mit destillirtem Wasser gewaschen und mit verdünnter Säure
                              behandelt. Durch die so erhaltene saure Auflösung des Bleies wurde dann ein Strom
                              Schwefelwasserstoffgas geleitet, das entstandene Schwefelblei gesammelt, gewaschen
                              und durch Salpetersäure in schwefelsaures Blei verwandelt, dessen Gewicht man
                              endlich bestimmte.
                           Befeuchtet man Papier, welches schwefelsaures Blei enthält, mit
                              Schwefelwasserstoff-Wasser, so färbt es sich um so dunkler, je mehr Blei es
                              enthält. Zu dieser Probe darf man aber nicht schwefelwasserstoffsaures Ammoniak
                              benutzen, weil dieses Reagens auch solche Papiere dunkel färbt, welche Eisensalze
                              enthalten, oder bei deren Fabrication Alaun, welcher häufig Eisen enthält, angewandt
                              wurde.
                           Kupfer, Arsenik und BleiBiei kommen häufig dadurch in das Papier, daß man zum Zeug Schnitzel von
                              Papieren verwendet, welche mit Schweinfurter-Grün, Mennige etc. gefärbt
                              sind.
                           Um die Gegenwart des Kupfers zu erkennen, braucht man das Papier nur in kleine
                              Stückchen zu zerschneiden und mit Ammoniak zu übergießen; das Kupfer löst sich auf
                              und kann durch Abdampfen der Flüssigkeit erhalten werden.
                           Um die Gegenwart von Arsenik nachzuweisen, verkohlt man das Papier durch concentrirte
                              Schwefelsäure, mischt die verkohlte Masse mit Wasser und bringt sie in Marsh's Apparat.
                           Blei, Kupfer und Arsenik sind zwar in den Papieren, welche zum Einwickeln von
                              Handelsartikeln fabricirt werden, nur in sehr kleiner Menge enthalten; doch ist es
                              in medicinisch-polizeilicher Hinsicht wichtig zu wissen, daß diese giftigen
                              Substanzen im Papier in verschiedenen Verhältnissen vorkommen. (Gazette médicale de Paris, Jun. 1846.)
                           
                        
                           
                           Unschädlichkeit der Arbeiten in den Phosphorfabriken.
                           Hr. Chevallier, Mitglied des
                              Gesundheitsraths zu Paris, richtete am 25. Septbr. d. J. an den Präsidenten der
                              Akademie der Wissenschaften folgendes Schreiben: „Ich las in den Comptes rendus den Auszug einer Abhandlung des Hrn.
                                 Dupasquier über die
                                 Fabrication der chemischen Zündhölzchen und seine Ansicht über die Wirkung der
                                 phosphorhaltigen Dämpfe (S. 322 in diesem Heft des polytechn. Journals). Da ich
                                 mit Beihülfe zweier Aerzte beschäftigt bin Untersuchungen über die Krankheiten
                                 der Arbeiter in den Zündhölzchenfabriken anzustellen, so mußten wir auch den
                                 Einfluß der Phosphordämpfe auf die Arbeiter zu ermitteln suchen. Aus unseren
                                 Untersuchungen und den Mittheilungen mehrerer Phosphorfabrikanten geht hervor:
                                 1) daß die Arbeiter in den Phosphorfabriken dem Beinfraß, welcher bei den
                                 Arbeitern in den Zündhölzchenfabriken beobachtet wurde, nicht ausgesetzt sind;
                                 2) daß die Arbeiter in den Phosphorfabriken, wenn die Luft in den Werkstätten
                                 Phosphordämpfe enthält, zum Husten geneigt sind, der aber mit dem Aufhören der
                                 Ursache, die ihn hervorrief, auch wieder verschwindet; 3) daß die
                                 Phosphorfabrication keine besondere Krankheit veranlaßt.“ (Moniteur industriel, 1846 Nr. 1072.)
                           
                        
                           Clark's Verfahren das Harzöl
                              zu reinigen, so daß es zum Brennen in Lampen gebraucht werden kann.
                           Das wesentliche Oel, welches man durch Destillation des gemeinen Fichtenharzes
                              erhält, wird nach Clark's
                              Methode (patentirt am 31. Octbr. 1845) zu diesem Zweck dadurch gereinigt, daß man
                              einen Gallon desselben mit einer Auflösung von beiläufig acht Unzen kaustischem Kali
                              oder Natron in einem Quart Wasser versetzt, die Mischung 1–2 Stunden lang
                              beständig umrührt, dann 12 Stunden lang sich absetzen läßt, hierauf abzieht und
                              durch eine Schicht Baumwolle und (frisch ausgeglühter) Knochenkohle filtrirt. Um es
                              noch reiner zu erhalten, kann man es dann noch mit Zusatz von Wasser destilliren,
                              worauf es aber wieder durch Baumwolle und Knochenkohle filtrirt werden muß. (London Journal of arts, Jul. 1846, S. 422.)
                           
                        
                           Schwarze Glasur für Töpfergeschirr.
                           Wenn Türkischkorn (Mais) dem Feuer ausgesetzt wird, verkohlt es sich leicht, ist aber
                              außerordentlich schwer in Asche zu verwandeln; man kann sagen, daß die Kohle dieses
                              Korns fast unverbrennlich ist. Sie verdankt diese Eigenschaft ihrem großen Gehalt an
                              phosphorsaurer Bittererde, womit ein wenig phosphorsaurer Kalk verbunden ist. Um
                              sich davon zu überzeugen, braucht man die Kohle nur mit verdünnter Salpetersäure zu
                              digeriren, welche diese Salze auflöst, woraus sich die Kohle ohne Schwierigkeit
                              einäschern läßt.
                           Wegen dieser Eigenschaft dem Feuer zu widerstehen, glaube ich, daß diese glasirte
                              Kohle sich vortheilhaft als schwarze Töpferglasur benutzen ließe; sie hat alle
                              wesentlichen Eigenschaften der schwarzen Glasur, welche wir auf den alten
                              griechischen und etrurischen Gefäßen bewundern. Dr. John
                              Davy. (Edinburgh new
                                 philosophical Journal, Octbr. 1846, S. 261.)