| Titel: | Taylor's und Conder's elektromagnetische Eisenbahn. | 
| Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. IV., S. 15 | 
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                        IV.
                        Taylor's und Conder's elektromagnetische
                           								Eisenbahn.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, 1846 Nr.
                              								1196.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Taylor's und Conder's elektromagnetische Eisenbahn.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in der Anwendung der elektromagnetischen Kraft auf das
                              									sogenannte atmosphärische Eisenbahnsystem, zur Verbindung des Kolbenwagens eines
                              									Trains mit dem Treibkolben in der Röhre. Fig. 21 ist der
                              									Längendurchschnitt, Fig. 22 der Querdurchschnitt einer atmosphärischen Eisenbahnröhre und
                              									eines Kolbenwagens, um die Art wie diese Verbindung bewirkt wird, darzustellen. T bedeutet die Röhre, auf deren oberer Seite sich ein
                              									Schlitz oder Oeffnung wie gewöhnlich befindet, der hier nur viel enger ist. C ist ein über den Längenschlitz geschraubter fortlausender luftdichter
                              									Deckel. Die Röhre F ist von Eisen, der Deckel c hingegen von Kupfer, Messing oder einer andern der
                              									magnetischen Einwirkung nicht ausgesetzten Substanz; er wird an die Röhre durch
                              									kupferne Bolzen befestigt. D ist der Treibkolben,
                              									welcher aus zwei Endscheiben d, d von gleichem oder fast
                              									gleichem Durchmesser mit dem Innern der Röhre, und einer Stange r besteht, welche, wie die Figur zeigt, vier
                              									aufrechtstehende viereckige Stücke A, A, A, A
                              									(sogenannte Armaturen) trägt. Diese ragen aufwärts durch den Schlitz auf der
                              									Oberfläche der Röhre hervor und passen in den viereckigen Raum des Deckels C. Die Armaturen bestehen an ihrem untern Theil aus
                              									irgend einer für Elektromagnetismus nicht empfänglichen Substanz, wie Messing oder
                              									Holz; oben aber sind sie mit durch kupferne Bolzen befestigten Eisenstücken bedeckt.
                              										P ist der Kolbenwagen, an dessen Boden, anstatt der
                              									sonst gebräuchlichen Kolbenverbindungsstange, vier Elektromagnete von der
                              									gewöhnlichen Form M, M, M, M angebracht sind (Fig. 22),
                              									deren jeder seine zwei Enden oder Pole den Seiten des Deckels c darbietet. Die Kraft dieser Magnete läßt sich durch Einschließen
                              									derselben in eine eiserne und an den Polen offene Röhre oder Gehäuse verstärken. Bei
                              										G ist eine in dem Kolbenwagen aufgestellte
                              									galvanische Batterie von erprobter Form und erforderlicher Stärke. W, W sind Drähte, wodurch die Batterie mit dem
                              									Elektromagneten M, M, M, M in Verbindung gesetzt wird.
                              									Die Wirkungsweise ist folgende: sobald der Kolben durch Auspumpen der Luft aus der
                              									Röhre in Bewegung gesetzt ist, und die Magnete zugleich mit der Batterie in
                              									Verbindung gebracht und durch sie in Thätigkeit gesetzt sind, so wirken die Magnete
                              									durch Induction auf die an der Kolbenstange befindlichen Armaturen A, A, A, A. So wie sie nämlich in die Sphäre ihrer
                              									Anziehungskraft kommen, wobei der Deckel nicht hinderlich ist, da er aus einer für
                              									elektromagnetische Einwirkung nicht empfänglichen Substanz besteht, so setzen sich
                              									die Magnete mit den Armaturen in attractive Verbindung und ziehen alle an diesen
                              									Magnet- und Batteriewagen angehängten Wagen mit sich fort. Will man einen
                              									Train von dem Kolben ablösen, so kann man dieß in einem Augenblick durch Entfernung
                              									der Batteriedrähte von den Magneten bewerkstelligen.
                           Anstatt eines Elektromagnets von der beschriebenen Form für jede Armatur, kann man
                              									sich auch zweier gewöhnlichen hufeisenförmigen Magnete bedienen, wie in Fig. 23. Der
                              									positive Pol des einen Magnets muß dann dem negativen des andern gegenüber gestellt
                              									werden. Ebenso kann man anstatt vier Armaturen und vier Elektromagneten eine
                              									beliebige Anzahl derselben, von beliebiger Größe und Gestalt gebrauchen. Jedoch muß in allen
                              									Fällen die allgemeine Regel beobachtet werden, daß für jede Armatur ein besonderer
                              									Elektromagnet oder ein besonderes Paar derselben da seyn muß.
                           Um durch den Kolben, so viel man gelegenheitlich braucht, Luft einzulassen, sind die
                              									Scheiben d, d des Kolbens mit Ventilen v, v versehen, an welchen verticale eiserne Spindeln s, s angebracht sind, die sich in den Deckel c endigen. Diesen gegenüber befinden sich kleine, auf
                              									den Wagen befestigte Elektromagnete N, N. Sollen nun die
                              									Ventile geöffnet werden, so darf man nur den die Spindel des Ventils bestreichenden
                              									Magnet mit der galvanischen Batterie in Verbindung bringen, worauf dieser sogleich
                              									die Spindel heraufzieht und so das Ventil öffnet.
                           
                        
                     
                  
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