| Titel: | Verbesserte Maschinerie zum Waschen und Reinigen baumwollener, leinener oder wollener Fabricate, worauf sich Thomas Bowden, Mechaniker, und Charles Robinson, Kattundrucker in Strines, Grafschaft Derby, am 11. März 1846 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. XXXIX., S. 169 | 
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                        XXXIX.
                        Verbesserte Maschinerie zum Waschen und Reinigen
                           								baumwollener, leinener oder wollener Fabricate, worauf sich Thomas Bowden, Mechaniker, und Charles Robinson, Kattundrucker in
                           								Strines, Grafschaft Derby, am 11. März 1846 ein
                           								Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1846,
                              									S. 374.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Bowden's und Robinson's Waschmaschine.
                        
                     
                        
                           In den Abbildungen unserer Wasch- und Reinungsmaschinen sind dieselben Theile
                              									in allen Figuren mit den gleichen Buchstaben bezeichnet.
                           Fig. 12 ist
                              									ein senkrechter Durchschnitt der Maschine und Fig. 13 ein
                              									Querdurchschnitt derselben. Fig. 14 ist der Grundriß
                              									und Fig. 15
                              									zeigt einen der Schläger in größerem Maaßstab im Durchschnitt. Fig. 16 ist ein
                              									Querdurchschnitt eines Theils eines ähnlichen Apparats, welcher sich von Fig. 13 nur
                              									dadurch unterscheidet, daß die oberen und unteren rotirenden Walzen nicht
                              									cylindrisch wie in den anderen Figuren sind, sondern eckig geformt. Bei der
                              									Anordnung wie in Fig. 16 wendet man den biegsamen Schläger, welchen man in den anderen
                              									Figuren sieht und der in Fig. 15 im Durchschnitt
                              									abgebildet ist, nicht an. a, a ist das Gestell; b ist ein Wasserkasten. Dieser Wasserkasten muß
                              									ununterbrochen mit reinem Wasser gespeist werden, welches am Boden hineinkommt und
                              									oben überläuft, so daß es sich beständig erneuert. c ist
                              									ein sogenannter rotirender Schläger, dessen Wirkungsweise unten erklärt werden wird:
                              									er dreht sich in derselben Richtung um wie die zu waschenden Zeuge, bewegt sich aber
                              									schneller. k ist eine Walze unter welche die zu
                              									waschenden Zeuge geführt werden. f ist eine Walze über
                              									welche die Zeuge geführt werden. e ist ein Rechen,
                              									zwischen dessen Zähnen sich die Stücke bewegen, so daß die einzelnen Stücke von
                              									einander getrennt bleiben müssen. d, d sind zwei mit
                              									kleinen Löchern versehene Röhren, um Wasserstrahlen gegen die Stücke zu richten,
                              									während sie durch die Maschine Passiren. Die Maschinerie wird auf folgende Weise in
                              									Bewegung gesetzt: o ist die Treibwelle, welche ihre
                              									Bewegung von einer Dampfmaschine oder einem sonstigen Motor erhält. n ist eine Klauenkuppelung, wodurch das Zahnrad m auf die Welle o
                              									 befestigt werden kann.
                              									Das Rad m greift in das Zahnrad p auf der Achse p', an welcher auch das
                              									Zahnrad i befestigt ist, welches in die Zahnräder h und l eingreift; das Rad
                              										h ist nämlich auf der Achse der oberen Walze f und das Rad l auf der
                              									Achse des Schlägers c befestigt. Am anderen Ende der
                              									Achse der Walze f ist das Zahnrad s befestigt, welches in das auf der Achse des biegsamen Schlägers j befestigte Zahnrad eingreift. Dieser biegsame Schläger
                              									besteht aus der rotirenden Achse j, woran mehrere
                              									Schläger befestigt sind, welche aus starkem Segeltuch verfertigt seyn können; an den
                              									schlagenden Rändern kann man sie mit sogenanntem geschwefeltem Kautschuk überziehen.
                              									Die Zeuge werden, wenn sie durch die Maschine passiren, nicht ausgebreitet, sondern
                              									sind in ihrer Längenrichtung zu einem Band zusammengeschoben und passiren mehrmals
                              									unter und über den oberen Walzen k, f und folglich auch
                              									durch das Wasser im Behälter, wobei sie mehrmals der Einwirkung der Schläger c und j ausgesetzt werden;
                              									aus der Zeichnung ersieht man daß der Schläger c bei
                              									seiner Umdrehung den Zeug beständig auf solche Art bewegt, daß er in einem
                              									Augenblick in der größten Entfernung von der Bewegungsachse dieses Schlägers ist und
                              									dann sich der Bewegungsachse wieder nähern muß; in Folge hievon werden die Zeuge
                              									nicht nur durch die eckigen Theile c', c' geschlagen, sondern auch diejenigen Theile des Zeugs,
                              									welche sich gerade unter dem Wasser befinden, im Wasser hin und her bewegt, was eine
                              									Eigenthümlichkeit dieser Maschinerie ist. Sowie die Theile des Zeugs zu der Walze
                              										f hinauf kommen, werden sie durch den rotirenden
                              									biegsamen Schläger j geschlagen, was eine andere
                              									Eigenthümlichkeit der Maschinerie ist, wozu noch eine dritte kommt, welche in der
                              									gleichzeitigen Anwendung von Wasserstrahlen (aus den Röhren d) mit dem Schläger c besteht. Nachdem die zu
                              									waschenden Stücke an den Enden zusammengenäht worden sind, so daß sie ein
                              									ununterbrochenes Band bilden, Passiren sie die Maschine wie es durch die Pfeile
                              									angedeutet ist; die gewaschenen Stücke gehen zwischen den Auspreßwalzen r, r durch und von da über die Walze t. Wenn keine Stücke mehr zu waschen sind und die
                              									Maschine außer Thätigkeit gesetzt werden soll, knüpft man an das Ende des letzten
                              									Stücks ein Seil, um es durch die Maschine zu führen, in welcher es bleibt, bis die
                              									Maschine wieder in Gang gesetzt werden soll, wo man dann die zu waschenden Stücke
                              									nur mit dem Ende des Seils zu verbinden braucht, um sie in die Maschine zu führen.
                              									In Bezug auf die Abänderung Fig. 16 ist bloß zu
                              									bemerken, daß dieselbe so zu sagen drei Schläger enthält, wovon jeder das die
                              									Maschine passirende Stück wiederholt biegt und klopft.
                           
                           Uebrigens kann man verschiedene mechanische Mittel anwenden, um die Zeuge durch die
                              									Waschflüssigkeit zu bewegen, sowie auch die Construction der Schläger je nach dem
                              									beabsichtigten Zweck abgeändert werden kann. Wir wollen daher noch zwei andere
                              									Anordnungen der Maschinerie beschreiben, wobei die Schläger c und j auf ähnliche Weise wirken wie in Fig. 12, die
                              									Zeuge aber auf eine andere Weise durch die Maschine geführt werden.
                           Die eine dieser Anordnungen zeigt Fig. 17 im
                              									Längendurchschnitt, Fig. 18 im Grundriß und Fig. 19 im
                              									Querdurchschnitt. Die Zeuge gelangen hier zuerst in einen Behälter mit
                              									Avivirflüssigkeit (wodurch ihre Farben geschönt werden sollen), passiren in dieser
                              									Flüssigkeit mittelst Walzen auf und ab, gehen dann durch die Auspreßwalzen y und hierauf durch eine Anzahl von Waschapparaten,
                              									indem sie über eine Walze m aus dem einen in den andern
                              									gelangen. Auf die Stücke welche die Maschinerie Passiren, wirken wiederholt
                              									Wasserstrahlen bei d, d. Den Walzen f wird die Bewegung mittelst der Achse x ertheilt, und den biegsamen Schlägern j gerade so, wie es oben beschrieben wurde, von der
                              									Achse der Walzen f aus. Den Schlägern c wird die Bewegung mittelst Riemen mitgetheilt, die
                              									über Trommeln gehen, welche auf ihren Achsen angebracht sind.
                           Von der andern Anordnung ist Fig. 20 ein
                              									Längendurchschnitt; Fig. 21 ein Grundriß, zum Theil im Durchschnitt; Fig. 22 ein
                              									Querdurchschnitt. Eine Waschmaschine, ähnlich der in Fig. 13, 14 und 15 beschriebenen, ist
                              									hier in Verbindung mit einem Kasten zum Kühkothen. Die Stücke Passiren zuerst durch
                              									den Kasten welcher das Kühkothbad enthält, werden dann ausgepreßt, fallen in einen
                              									Wasserbehälter, sammeln sich dann in einem Haufen und Passiren hierauf in die
                              									Waschmaschine. Die Zeichnung ist so deutlich, daß eine weitere Beschreibung unnütz
                              									wäre.
                           
                        
                     
                  
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