| Titel: | Verbesserungen an Lampen, worauf sich Joseph Touche, Kaufmann zu Paris, am 30. April 1846 in England ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. XLI., S. 188 | 
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                        XLI.
                        Verbesserungen an Lampen, worauf sich Joseph Touche, Kaufmann zu Paris,
                           								am 30. April 1846 in England ein Patent
                           								ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Nov. 1846,
                              									S. 295.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Touche's Verbesserungen an Lampen.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen beruhen auf der Anwendung des bekannten Princips, daß
                              									Flüssigkeiten nicht elastisch sind, Luft aber sehr elastisch ist, und daß, wenn in
                              									eine mit Luft gefüllte Kammer eine Flüssigkeit gewaltsam getrieben wird, die Luft
                              									eine Compression erleidet, welche dem von der Flüssigkeit eingenommenen Raum
                              									proportional ist. Bei dieser Lampe sind zwei von einander getrennte Behälter
                              									angeordnet; der innere ist mit Luft und der die Lampe umgebende mit der
                              									erforderlichen Menge Oel gefüllt. Zwischen beiden Behältern befindet sich eine
                              									kleine Pumpe; auch sind Ventile vorhanden, um nöthigenfalls eine Communication
                              									zwischen beiden herzustellen. Seht man nun den Pumpenkolben in Thätigkeit, so wird
                              									das in dem äußeren Behälter enthaltene Oel in den Luftbehälter gedrückt und die in
                              									diesem enthaltene Luft wird mehr und mehr comprimirt werden, bis das Pumpwerk von
                              									selbst aufhört. Die Elasticität dieser comprimirten Luft ist es nun, welche
                              									angewendet wird, um das Oel nach dem Brenner hinaufzutreiben; da jedoch in dem
                              									Verhältnisse, als das Oel hinaufgetrieben wird, die Luft in dem Behälter sich wieder
                              									ausdehnt und dadurch an Kraft verliert, so würde in Folge dieses Umstandes ein
                              									ungleichförmiger Zufluß nach dem Brenner stattfinden. Ich habe daher einen
                              									Compensator angebracht, welcher den Zufluß des Oels aus dem Behälter nach dem
                              									Brenner in dem Maaße erleichtert, als die Spannkraft der in dem inneren Behälter
                              									enthaltenen Luft abnimmt.
                           Fig. 8 stellt
                              									eine nach diesem Princip construirte Lampe im Verticaldurchschnitt dar. A ist der innere mit Luft von natürlicher Dichtigkeit
                              									gefüllte Behälter. Dieser ist von einem andern Behälter B umgeben, welcher durch die Schale D mit Oel
                              									gefüllt wird. Zwischen beiden Behältern ist eine Pumpe E
                              									angeordnet. C ist der Pumpenkolben, dessen Stange zur
                              									Lampe herausragt und mit einem Griff versehen ist. Wenn die Pumpe nicht in
                              									Thätigkeit ist, so ist die Kolbenstange herabgedrückt, und die Handhabe, welche sich
                              									umschlagen läßt, kommt alsdann in eine am äußeren Behälter angebrachte Vertiefung zu
                              									liegen. An dem unteren
                              									Theil c des Behälters A ist
                              									ein Stück Metallgewebe so angebracht, daß es das Aufsteigen der mit dem Oel zuweilen
                              									vermischten Unreinigkeiten nach dem Brenner verhindert. H ist ein über diesem Drahtgewebe angebrachter Cylinder, dessen Ende eine
                              									Röhre J bildet, durch welche das Oel nach dem Brenner
                              									steigt. Der obere Theil dieser Röhre ist mit dem Theil K
                              									verbunden, welcher direct mit dem Brenner communicirt. Die Röhre J ist inwendig von a bis b enger, so daß nur für eine bewegliche Metallstange M der nöthige Spielraum bleibt. Diese Stange enthält
                              									zwei conische Theile und an ihrem oberen Ende befindet sich eine kleine Rolle N, an die das Ende einer Spiralfeder O befestigt ist, welche als Compensator wirkt. Der
                              									untere Theil der Pumpe E ist mit der Scheibe G verbunden, und diese hat an ihrer unteren Seite eine
                              									andere siebartig durchlöcherte Scheibe. S und T sind zwei Ventile. V ist
                              									der Verbindungscanal zwischen dem Behälter B und der
                              									Pumpe, X der Verbindungscanal zwischen dem Luftbehälter
                              										A und der Pumpe.
                           Fig. 9 ist ein
                              									horizontaler Durchschnitt durch die Lampe; die Figuren 10 und 11 zeigen die
                              									Lederscheibe R mit den beiden Ventilen S und T.
                           Die Vorbereitung dieser Lampe zum Gebrauch ist nun folgende. Nachdem der Behälter B durch die Schale D mit Oel
                              									gefüllt worden ist, setzt man die Pumpe in Thätigkeit und drückt das Oel in die
                              									Luftkammer A, wodurch die Luft nach dem oberen Theil
                              									derselben gedrängt wird. Nachdem nun alles Oel aus dem Behälter B in den Behälter A gedrückt
                              									worden ist, nimmt es beinahe den ganzen Raum in dem letztern ein. Die
                              									zusammengedrückte Luft aber drückt das Oel durch das Filter und hebt es durch die
                              									zwischen dem Compensator M befindliche enge Oeffnung zum
                              									Dochte. So lange die Luft mit ihrer größten Kraft wirkt, wird der Compensator durch
                              									das Ausströmen des Oels gehoben, in dem Maaße aber, als die Spannkraft der Luft
                              									abnimmt, tritt die Feder v in Wirksamkeit und drückt die
                              									Stange M herab, wodurch die Oeffnung für den Zufluß des
                              									Oels vergrößert wird. Auf diese Weise wird ein regelmäßiger Zufluß des Oels nach dem
                              									Dochte erzielt.
                           
                        
                     
                  
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