| Titel: | Verbesserter Metallhahn, worauf sich John Depledge zu Sheffield am 20. November 1845 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. LV., S. 254 | 
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                        LV.
                        Verbesserter Metallhahn, worauf sich John Depledge zu Sheffield am
                           									20. November 1845 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Oct. 1846, S.
                              								168.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Depledge's Metallhahn.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung hat zum Zweck, der Unbequemlichkeit und dem Flüssigkeitsverluste zu
                              									begegnen, der bei gewöhnlichen Faßhahnen stattfindet. Sie besteht in der Anwendung
                              									fester Hahnen, mittelst welcher Fässer in einem Augenblicke angezapft werden können,
                              									ohne einen Tropfen ihres Inhaltes zu verlieren. Der Hahn verschließt das Faß
                              									luftdicht und verhütet so das Ansetzen von Schimmel nach dem Ablassen der Flüssigkeit; zugleich
                              									verhindert seine Einrichtung jedes heimliche Ablassen von Flüssigkeit, indem es,
                              									sobald der Hahn verschlossen und versiegelt ist, Niemanden möglich ist einen Theil
                              									von dem Inhalte des Fasses abzuziehen, ohne daß dieses entdeckt würde.
                           Die Figuren 22
                              									und 23 sind
                              									Frontansichten des in Rede stehenden Hahns. Fig. 24 ist ein
                              									Durchschnitt des geschlossenen; Fig. 25 zeigt die
                              									Außenseite des geöffneten Hahns nebst einem Theile des dabei angewandten Zapfens.
                              										Fig. 26
                              									ist der Längendurchschnitt des Hahns, a stellt ein
                              									hohles cylindrisches Metallstück mit einer Flansche b am
                              									einen Ende vor; dasselbe kann an seiner Außenseite glatt oder mit Schraubengängen
                              									versehen seyn; auch auf der Innenseite hat es zwei oder drei als Mutterschraube
                              									dienende Gänge c. Ein anderes cylindrisches Metallstück
                              										d paßt in den Theil a
                              									hinein; auf seiner Außenseite hat dasselbe in die Schraubenmutter c eingreifende Schraubengänge; das äußere Ende ist mit
                              									einer Platte oder einem Deckel d* verschlossen, und vor
                              									diesem Deckel befindet sich eine Scheibe e, welche den
                              									Hahnen luftdicht verschließt, wenn das Stück d
                              									eingeschraubt ist. Das letztere besitzt ringsherum Löcher für den Eintritt der
                              									Flüssigkeit; auf jeder Seite hat dasselbe zugleich einen Schlitz g zur Aufnahme eines von dem Zapfen hervorragenden
                              									Bolzens; außen aber ist ein Nagel h angebracht, um das
                              									Ausschrauben zu verhindern. i ist eine Scheibe, um den
                              									Hahn zu verschließen, wenn der Zapfen herausgenommen ist; diese Scheibe dreht sich
                              									um einen Bolzen i*, und ein Siegel kann auf sie gedrückt
                              									werden, um ein etwaiges Ablassen von Flüssigkeit aus dem Faß zu entdecken. In Fig. 22 ist
                              									diese Scheibe geschlossen, in Fig. 23 geöffnet
                              									dargestellt. Die Scheibe kann auch weggelassen und ein Stück Kork in die Oeffnung
                              									des Hahns gesteckt werden. Bei j, j hat der Hahn
                              									Schraubenlöcher, damit er an den Boden des Fasses angeschraubt werden kann. Der zu
                              									dem Hahn gehörige Zapfen (Fig. 25 und 26) besteht
                              									aus einem hohlen eisernen Cylinder mit einer Lilie oder einem Stöpsel m, der sich durch einen Schlüssel n umdrehen läßt. Durch den Körper des Stöpsels geht ein Canal, dessen
                              									Mündungen bei o, o sichtbar sind, und wenn der Hahn
                              									offen ist, den Oeffnungen p, p* gegenüberstehen, wenn er
                              									geschlossen ist, nach der entgegengesetzten Seite gerichtet sind. Rings um den
                              									Zapfen läuft eine breite Rinne q, q, welche beim
                              									Einsetzen des Zapfens in den Hahn die Flüssigkeit, die durch die Löcher l eingetreten ist, zu der Oeffnung p leitet. An dem Zapfen sind zwei Hervorragungen oder
                              									Bolzen r, r (s. die Endansicht Fig. 27) angebracht,
                              									welche in den Schlitz g des Cylinders d einpassen. Wenn nun der Zapfen in den Hahn eingesetzt
                              									und an seinen Platz geschraubt ist, so kann der Cylinder d
                              									abgeschraubt oder rückwärts gedrängt werden, wodurch sich der Hahn öffnet; durch die
                              									umgekehrte Drehung wird der Zapfen entfernt und der Hahn geschlossen. Um den Zapfen
                              									in dem Hahn wasserdicht einzusehen, kann man ihn bei s
                              									mit einem Bande oder einer Liederung von Kautschuk, Gutta-percha oder
                              									dergleichen versehen, welche Stoffe wegen ihrer Elasticität in die ersten Gänge der
                              									Schraube c des Hahns eintreten und so gut als eine
                              									metallene Schraube gelten; es kann übrigens auch dieser Theil aus Metall gemacht und
                              									eingeschraubt werden. An dem Hals des Hahns befindet sich ein Ohr oder ein Lappen
                              									mit einem Loche, und ein entsprechendes Ohr befindet sich auf der Flansche b, um beide mittelst eines kleinen Vorlegeschlosses
                              									vereinigen zu können.
                           
                        
                     
                  
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