| Titel: | Große Felsensprengung mittelst der galvanischen Batterie bei den Downhill-Tunnels der Londonderry- und Coleray-Eisenbahn. | 
| Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. LVIII., S. 263 | 
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                        LVIII.
                        Große Felsensprengung mittelst der galvanischen
                           								Batterie bei den Downhill-Tunnels der Londonderry- und
                           								Coleray-Eisenbahn.
                        Aus dem Civil Engineer and Architects Journal, August
                              									1846, S. 253.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Große Felsensprengung bei den Downhill-Tunnels.
                        
                     
                        
                           Wo die Londonderry- und Coleraine-Eisenbahn Lough Foyle verläßt, geht
                              									sie gegen Osten über Magilligan Point und längs der (irländischen) Küste gegen
                              									Coleraine. Sieben (engl.) Meilen von dieser Stadt, nahe bei Downhill, geht sie durch
                              									die Felsen zwischen Downhill-House und dem Meer, mittelst zweier Tunnels,
                              									deren einer 700 und der andere 300 Yards lang ist. Die Arbeiten an diesen Tunnels
                              									wurden eine Zeit lang durch Picken und Sprengen auf die gewöhnliche Weise betrieben;
                              									da aber der Bau derselben beschleunigt werden sollte, beschloß man die Entfernung
                              									des im Wege stehenden Felsens durch eine große Sprengung zu bewerkstelligen.
                           
                           Diese fand zu Downhill, sieben Meilen von Coleraine, am 6. Jul. d. J. statt. Die
                              									Felsenmasse, welche ursprünglich entfernt werden sollte, befand sich an der
                              									westlichen Mündung des großen Tunnels und betrug nahezu 60,000 Tonnen; sie bestund
                              									aus dem harten Basaltstein, welcher auf der Küste von Antrim und Londonderry in
                              									bedeutender Menge vorkommt. Ein großer Theil dieses Felsens war vorher schon auf die
                              									erwähnte gewöhnliche Weise entfernt worden. Nachdem nun die große Felsensprengung
                              									beschlossen war, machten die HHrn. Bromhead und Hemming, welche die Sprengung übernommen hatten, von der
                              									Seite der Klippe her einen 50 Fuß langen Gang in den Felsen. Am Ende dieses Ganges
                              									wurde 22 Fuß auf das Niveau der Eisenbahn ein Schacht abgesenkt, wie bei C, A,
                              									Fig. 29, zu
                              									sehen ist; dann wurde auf dem Grunde dieses Schachts ein anderer Gang, welcher mit
                              									ersterem einen rechten Winkel bildete, 10 Fuß weiter in den Felsen hinein gemacht.
                              									Am Ende von letzterem wurde die große 2400 Pfd. schwere Pulverladung, siehe A, angebracht. Es wurde nun alles wohl ausgefüllt, mit
                              									Lehm und Mauerwerk besetzt und die zum Fortleiten der Elektricität von der Batterie
                              									durch die Ladung bestimmten Drähte sorgfältig geordnet. Die kleinere Ladung, welche
                              									sich weiter oben im Felsen befand und aus 600 Pfd. Pulver bestund, war in B. Der zu ihr führende Gang B,
                                 										F war 70 Fuß lang und wurde eben so verstopft. Die in einem Schoppen oben
                              									auf der Klippe aufgestellte galvanische Batterie war eine sehr kräftige und bestund
                              									aus 18 Zellen, jede von 14 Zoll im Quadrat.
                           Die Operationen wurden von Hrn. Hemming und seinem
                              									Oberingenieur Hrn. Webb geleitet. Kaum waren die Drähte mit der Batterie verbunden
                              									und die zwei Pole vereinigt, um 3 1/2 Uhr Nachmittags, so sah man den Fuß des
                              									Felsens sich etwas heben; die obere Masse zitterte und rollte, in 1000 Spaltungen
                              									zerkrachend, in die daneben befindliche See. Man hörte einen tiefen, hohlen Ton, wie
                              									fernen Donner, aber keinen Knall. Die auf diese Weise
                              									entfernte Felsmasse muß über 30,000 Tonnen betragen. Die Wirkung kann aus den
                              									Profilen Fig.
                                 										29 und 30, die durch die Linien aa, bb in der Vorderansicht, sowohl vor als nach der
                              									Sprengung genommen sind, ersehen werden.
                           Die punktirten Linien zeigen die Felsmasse an, welche zu entfernen war. A ist die größere Kammer, welche 2400 Pfd. Pulver
                              									enthielt; C der in dieselbe führende Gang, 50 Fuß lang.
                              										B die kleinere Kammer, mit 600 Pfd. Pulver. AX ist die Linie des kleinsten Widerstandes
                              									– von 50 Fuß. Von
                              										A bis auf den Gipfel des Felsens waren es ungefähr
                              									165 Fuß.Wir verweisen auf den Bericht über die Sprengung des
                                    											Round-Down-Felsens mittelst galvanischer Batterien im
                                    											polytechn. Journal Bd. LXXXVII S.
                                       												462, auf Robert's Batterie zu diesem
                                    											Zweck Bd. XC S. 14 und Schmidthuber's
                                    											Sprengversuche mit der galvanischen Batterie Bd. CI S. 103.A. d. R.
                              								
                           
                        
                     
                  
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