| Titel: | Ueber die Erzeugung und Anwendung der brennbaren Gase als Heizmaterial für industrielle Zwecke und zur Beleuchtung; von G. Michiels. | 
| Fundstelle: | Band 103, Jahrgang 1847, Nr. LXI., S. 271 | 
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                        LXI.
                        Ueber die Erzeugung und Anwendung der brennbaren
                           								Gase als Heizmaterial für industrielle Zwecke und zur Beleuchtung; von G. Michiels.
                        Aus dem Recueil de la Société polytechnique,
                              									1846 No. 16 bis 21.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV und V.
                        (Beschluß von S. 206 des vorigen
                           								Heftes.)
                        Michiels, über die Erzeugung und Anwendung der brennbaren
                           								Gase.
                        
                     
                        
                           VI. Ueber die Anwendung der brennbaren
                                 										Gase zur Beleuchtung.
                           Es hieße der Menschheit offenbar einen Dienst erweisen, wenn es gelänge, das von mir
                              									zur Heizung vorgeschlagene Gasgemenge auch zur Beleuchtung anzuwenden; man bekäme
                              									dann in den Wohnungen das Material zur Beleuchtung und Heizung aus derselben Röhre;
                              									die ungeheure Ersparung an Brennmaterial würde die Heizung und Beleuchtung aller
                              									Zimmer gestatten.
                           Ich stellte mir vor allem die Frage:
                           Welches sind die nähern Bestandtheile des Leuchtgases; welche von denselben sichern
                              									ihm seine Leuchtkraft; welchem Gesetze unterliegt diese Erscheinung?
                           Sodann stellte ich mir die Frage:
                           Welches sind die nähern Bestandtheile des Heizgases; welches sind die ihnen
                              									zuzusetzenden ergänzenden Stoffe, damit sie dem erwähnten Gesetze entsprechen?
                           Die Steinkohle wird zur Fabrication des Leuchtgases am häufigsten angewandt; nicht
                              									alle Arten Steinkohlen taugen aber zur Beleuchtung; die Erfahrung lehrte, daß ihre
                              									Ergiebigkeit an Gas in der Regel in umgekehrtem Verhältniß zu ihrem Gehalt an
                              									Kohlenstoff steht. Durch trockene Destillation eines Kilogramm guter Steinkohlen
                              									erhält man 278 Kubikdecimeter (9,80 engl. Kubikfuß) Gas; dasselbe besteht:
                           A aus Pyrelaïn (Brandöl-) Dunst von
                              									außerordentlicher Flüchtigkeit, welcher sich unter dem gewöhnlichen Druck nicht
                              									condensirt;
                           B aus ölbildendem Gas, Zweifach –
                              									Kohlenwasserstoff oder zweifachgewasserstofftem Kohlenstoff;
                           C aus Einfachkohlenwasserstoff oder
                              									vierfachgewasserstofftem Kohlenstoff;
                           D aus Kohlenoxydgas;
                           E aus Wasserstoffgas;
                           
                           F aus Schwefelwasserstoffgas;
                           G aus einer kleinen Menge Kohlensäuregas;
                           H endlich aus einer kleinen Menge Stickstoff, welcher
                              									bei der gewöhnlichen Fabricationsweise sich mit einem Theil des Wasserstoffs
                              									verbindet und als mit Kohlensäure (G) verbundenes
                              									Ammoniak auftritt;
                           I außer diesen gasförmigen Producten ist noch der
                              									ebenfalls bei der Destillation entstehende Theer zu erwähnen. Wenn man die Producte
                              									dieser trockenen Destillation gebrochen auffängt, so findet man, daß am Anfange der
                              									Operation das Product am meisten ölbildendes Gas (B) und
                              									brenzliches Oel (A) enthält. Im Verhältniß des
                              									Fortschreitens der Destillation nimmt das Mengenverhältniß dieser beiden Körper ab,
                              									und zwar so, daß gegen das Ende das Wasserstoff- und Kohlensäuregas in dem
                              									Gemenge vorherrschen.
                           Die Erfahrung lehrte, daß man aus dem Gemenge ausscheiden muß:
                           F das schwefelwasserstoffsaure Gas,
                           G das Kohlensäure Gas,
                           H das Ammoniakgas,
                           I den Theer, welche alle nachtheilig auf das Licht
                              									wirken.
                           Nach dieser Reinigung enthält das Gemenge nur noch die Gase A,
                                 										B, C, D, E; nun verbrennt E mit einem sehr
                              									schwachen weißlichen Licht;
                           D verbrennt an der Luft mit einer blauen Flamme von
                              									schwacher Intensität, derjenigen des Weingeists ähnlich;
                           C verbrennt mit einer blauen, nicht leuchtenden
                              									Flamme;
                           B verbrennt mit großer Lichtintensität; feine Flamme ist
                              									von einem so glänzenden Weiß, daß es von gar keinem Licht übertroffen wird;
                           A der Pyrelaïn-(Brandöl-) Dunst
                              									verbrennt mit Glanz und erhöht die Leuchtkraft von B.
                           Von fünf nähern Bestandtheilen des Gemenges also, welches das Leuchtgas bildet, haben
                              									drei eine nur schwache Leuchtkraft; und nur zwei besitzen eine große
                              									Lichtintensität. Der Glanz und die Weiße der Gasstamme hängt sonach einzig und
                              									allein von dem relativen Mengenverhältniß des einen oder andern dieser Bestandtheile
                              									ab. A ist immer nur in äußerst kleiner Menge vorhanden
                              									und verschwindet oft gänzlich; B der
                              									Zweifachkohlenwasserstoff ist das wesentliche Element der leuchtenden Flamme; nun
                              									besteht dieser Körper aus
                           
                              
                                 1
                                 Volum
                                 Kohlenstoffdampf,
                                 
                              
                                 2
                                     „
                                 Wasserstoffgas
                                 
                              
                           zu 1 Volum verdichtet.
                           
                           Ein Volum dieses leuchtenden Gases absorbirt mithin 3 Volume Sauerstoff bei feiner
                              									Verbrennung; es ist dieß, in Erwägung des Raumes und der Zeit, in welchen dieser
                              									Proceß vor sich geht, eine ungeheure Absorption; der entwickelte Wärmestoff bringt
                              									die vom Wasserstoff verlassenen Kohlenstoff-Molecüle bis zum Weißglühen, so
                              									daß wir den Lichteindruck empfangen, ehe diese Molecüle in Form von Kohlensäure
                              									verschwinden, welche einen Theil der Wärme der Flamme mit fortführt. Die Continuität
                              									dieses Processes bringt auf unfern Gesichtssinn die Continuität des ersten Eindrucks
                              									hervor; die von der Summe dieser Eindrücke hervorgebrachte Empfindung ist eine um so
                              									vollkommenere, je gleichförmiger die Kohlenstoff-Molecüle in der Flamme
                              									vertheilt sind und eine je höhere Temperatur sie erreichen, ehe sie ihre Umwandlung
                              									erleiden. Diese Analyse des Licht-Phänomens führt uns zu dem Gesetz:
                           
                              „Daß die Lichtintensität in geradem Verhältniß steht zu der Quantität von
                                 										Kohlenstoff, welche in einem gegebenen Augenblick sich ausscheidet, sich zum
                                 										Weißglühen erhitzt und nicht oxydirt.“
                              
                           Wir wollen nun die Leuchtkraft des als Heizmaterial dienenden Gemenges näher
                              									betrachten.
                           Wenn man im Gaserzeugungsofen fette Steinkohle verbrennen läßt, so werden in den
                              									Zonen, welche über der in Gluth befindlichen Zone liegen, alle flüchtigen
                              									Bestandtheile der Kohle abdestillirt; letztere verwandelt sich dadurch in Kohks und
                              									erst diese werden durch die eingeblasene Luft verbrannt, wovon ich mich durch
                              									Herausnehmen von Proben in verschiedenen Höhen über der Form überzeugte. Diese
                              									vorläufige Destillation der Kohlen ist von derselben Art wie die bei der Erzeugung
                              									des Leuchtgases. Folglich finden sich die nähern Bestandtheile A und B des Leuchtgases in
                              									meinem Gemenge vor; wir müssen aber auch berücksichtigen, daß ein Kilogramm
                              									Steinkohlen im Durchschnitt nur 220 Kubikdecimeter Leuchtgas gibt, während dasselbe
                              									Gewicht nach meinem Verfahren behandelt, überdieß noch alles Kohlenoxyd liefert,
                              									welches durch Oxydation der Kohks entsteht, nämlich ungefähr 1400 Liter und weitere
                              									600 Liter reines Wasserstoffgas, welches durch Zersetzung des in der eingetriebenen
                              									Luft enthaltenen Wassers entsteht, endlich den Stickstoff dieser Luft, der sich auf
                              									ungefähr 1000 Liter beläuft; in Summa wird das Gemenge nahezu 3200 Liter betragen.
                              									Nun können in dem gewöhnlichen Leuchtgas 44 Liter von A
                              									und B (so viel enthält es ziemlich genau) einen
                              									entschiedenen Einfluß auf die Lichtintensität haben, während diese 44 Liter in dem
                              									erwähnten Gemenge von 3200 Liter ohne Wirkung bleiben. Erinnern wir uns auch, daß
                              									die brennbaren Bestandtheile dieses Gasgemenges nur eine sehr schwache
                              									Lichtintensität besitzen, und wir gelangen zu dem Schluß, daß dieses Gasgemenge, reich
                              									an wärmeerzeugender Materie, nur sehr wenig Licht gibt.
                           Hier kömmt uns das Studium der Lichterscheinungen, mit welchem wir dieses Capitel
                              									eröffneten, zu Hülfe; es belehrt uns, daß der entwickelte Wärmestoff den Lichteffect
                              									nur mit Hülfe der Kohlenstoff-Molecüle hervorbringen kann, welche während des
                              									Actes der Verbrennung in Freiheit gesetzt werden; nun entsprechen weder der
                              									Wasserstoff noch das Kohlenoxydgas diesem Erforderniß, indem der eine zu Wasserdunst
                              									und das andere zu Kohlensäure wird. Es fehlt hier also an einem leicht zu
                              									zersetzenden Kohlenwasserstoff, aus welchem sich Kohlenstoff-Molecüle in
                              									reichlicher Menge abscheiden, die dann der entwickelte Wärmestoff zum Weißglühen
                              									bringen kann.
                           Die Wahl dieser Kohlenstoffverbindung hängt von ihrem Handelswerthe ab und ist also
                              									nach der Oertlichkeit verschieden; so könnte man sich z.B. des Terpenthinöls oder
                              									jedes andern starkgekohlten Kohlenwasserstoffs bedienen, welcher zu einem billigern
                              									Preise zu haben ist. Die Mittel, um die brennbaren Gase mit einer hinlänglichen
                              									Menge dieses Kohlenstoffs zu beladen, sind leicht aufzufinden; ich erwähne deren nur
                              									zwei: 1) die Gasleitungsröhre taucht da, wo sie beim Gasbrenner anlangt, in einen
                              									kleinen, flüssigen Kohlenwasserstoff enthaltenden Behälter; nachdem das Gas in
                              									dieses Medium eingedrungen ist, entweicht es durch eine Röhre, welche, von der
                              									Oberfläche des Behälters ausgehend, direct an den Brenner geführt ist. Die
                              									Flüssigkeit wird in diesem Behälter auf demjenigen Niveau erhalten, wie es für jeden
                              									besondern Kohlenwasserstoff sich als nothwendig erweist; zu diesem Behufe wird das
                              									kleine Reservoir mit einem Hauptreservoir in Verbindung gesetzt, welches nach dem
                              									Princip der Oellampen mit wandelbarem Niveau die Regulirung bewirkt; das kleine
                              									Reservoir wird so angebracht, daß es durch die Flamme erwärmt wird. 2) Als ein
                              									anderes Mittel schlage ich vor, das Gas an den Brenner zu leiten, ohne daß es auf
                              									dem Wege etwas aufzulösen hat und in den Brenner einen in den flüssigen
                              									Kohlenwasserstoff tauchenden Docht reichen zu lassen; diese auf Capillarität
                              									beruhende Vorrichtung ist in Fig. 14 Tab. V
                              									abgebildet, zu deren Verständniß ich auf die Erklärung der Abbildungen verweise.
                           Man könnte auch einen Kohlenwasserstoff als Flüssigkeit im Gaszähler anwenden; das
                              									durch dieses Medium streichende Gasgemenge nimmt dann
                              									Kohlenwasserstoff-Dünste in sich auf. Die Lampenfabrikanten werden übrigens
                              									eine Menge zweckmäßiger Constructionen auffinden, um das brennbare Gasgemenge bei
                              									seinem Uebergang in den Brenner mit Kohlenwasserstoff zu beladen.
                           
                           Die angegebenen Verfahrungsweisen nehmen zwar die Mitwirkung der Consumenten in
                              									Anspruch; allein es kann dem Lieferanten des brennbaren Gases auch anständig seyn,
                              									seine Zuflucht nicht zu dem Beistande der Abonnenten zu nehmen, um die in Rede
                              									stehende Kohlenwasserstoffung zu bewerkstelligen. Er kann diesen Zweck bei der
                              									Fabrication selbst durch Einbringen eines Fettkörpers (in flüssigem oder
                              									dampfförmigem Zustand) in die Zone in der Nähe der Formen des Gaserzeugers
                              									erreichen. Dieses Verfahren ist eine Anwendung der bekannten Thatsache, daß der
                              									Dampf von Fettkörpern bei seinem Durchgang durch eine weißglühende Röhre, und der in
                              									ein dunkelroth glühendes Medium fallende Fettkörper sich vollkommen zersetzen und
                              									zum Beleuchten taugliche Kohlenwasserstoffverbindungen geben, deren Leuchtkraft zu
                              									derjenigen des Leuchtgases aus Steinkohlen sich verhält = 138 : 38. Der Fettkörper
                              									könnte durch ähnliche Vorrichtungen eingebracht werden, wie die in Fig. 4 Tab. IV zum
                              									Einlassen von Wasserdampf angegebenen; der Fettkörper kömmt dann an die Stelle des
                              									den Reiniger Q umgebenden Kessels.
                           Theer und Erdharz, gleichzeitig mit Wasserdampf auf dieselbe Weise eingeführt,
                              									bringen jenen der Fettkörper ähnliche, jedoch minder intensive Wirkungen hervor.
                           Es steht im Belieben des Gasfabrikanten, ob er zwei Röhrenleitungen herstellen will,
                              									eine für das zum Heizen bestimmte Gasgemenge, die andere für das Leuchtgas; oder ob
                              									er es vorzieht, in dem Gang seines Vergasungs-Apparats täglich gegen Abend
                              									eine Aenderung vorzunehmen.
                           Die von mir vorgeschlagene Beleuchtungsweise ist nicht so kostspielig als die
                              									gegenwärtige Leuchtgasbereitung und gewährt den Vortheil, mit dem neuen
                              									Heizverfahren ein zusammenhängendes Ganzes zu bilden.
                           Das neue Leuchtgas ist frei von jeder Schwefel-Verbindung, da eine kleine,
                              									jeder Beschickung des Gaserzeugers zugesetzte Menge Kalkstein hinreicht, um den in
                              									den Steinkohlen enthaltenen Schwefel in Schwefelcalcium zu verwandeln. Der Consument
                              									ist folglich nicht mehr den schädlichen Einflussen des Schwefelwasserstoffes
                              									ausgesetzt. Bekanntlich reicht 1/1500 Volum dieses Gases in der Luft schon hin, um
                              									Vögel zu tödten; 1/800 hat dieselbe Wirkung auf Hunde und eine noch kleinere Menge
                              									veranlaßt beim Menschen eine schwer zu heilende Entzündung der Luftröhre und der
                              									Lungen. Eine unendlich kleine Quantität davon in einem Zimmer reicht hin, die
                              									Pflanzenfarben der Tapeten zu ruiniren, die Bleiweiß-Anstriche zu schwärzen
                              									und alles Silber, Messing etc. ihres Glanzes zu berauben. Wird dieses Gas von der Flamme zersetzt, so
                              									geht sein Schwefel in schweflige Säure über, welche die Stoffe thierischen Ursprungs
                              									bleicht und alle Pflanzenfarben zerstört.
                           
                        
                           Erklärung der Figuren 1, 2, 3 und 4 auf Tab. IV. Rohrzuckerfabrication mittelst der
                                 										brennbaren Gase.
                           A Stelle des Motors.
                           B Welle zum Fortpflanzen der Bewegung.
                           C gußeisernes Gestell, welches die Schneidmaschine für
                              									das Zuckerrohr, die Saftpumpe, die Wasserpumpe, das Gebläse und die Hebevorrichtung
                              									für das Rohr enthält.
                           D der Gaserzeuger.
                           E Apparat zum Ausziehen des Zuckers mittelst des
                              									Verdrängungs-Verfahrens.
                           F die Filter.
                           G die Abdampfsäulen.
                           H Kessel zum Verkochen.
                           I Krystallisirgefäße.
                           J die Kessel des Verdrängungs-Apparats, sechs an
                              									Zahl.
                           K das Tropfhaus.
                           L der Trockenraum.
                           M Communication des Trockenraums mit dem Magazin.
                           N Stelle zum Einmagaziniren, Sortiren und Verpacken des
                              									Zuckers.
                           O Zuckerreibe.
                           P Röhre, welche das aus dem Vergaser kommende brennbare
                              									Gasgemenge in den Reiniger leitet.
                           Q Reiniger.
                           R, R, R, R Verbrennungsröhren unter den Kesseln des
                              									Verdrängungs-Apparats.
                           S als Kamin dienende Leitungsröhre.
                           S¹ als Kamin dienende Leitungsröhre.
                           S² Rohr, welches die Verbrennungs-Producte
                              									außerhalb der Säulen und des Verkochkessels ableitet.
                           T Heizvorrichtung für die Gebläseluft.
                           T¹ Heizvorrichtung für das Wasser des
                              									Verdrängungs-Apparats.
                           
                              
                                    T₂T₂T²T² Röhren zum Heizen des
                                    											Trockenraumes.    T³ Kamm des Luftheizapparats.    T⁴ Kamin des Wasserheizapparats.
                                 
                                    
                                    
                                     Man erzeugt
                                    											mittelstGasbrennern einen Zugin denselben.
                                 
                              
                           U Pferd, welches die Verdrängungs-Apparate
                              									führt.
                           
                           V Gebläsecylinder.
                           X Stein zum Schleifen der Schneideklingen.
                           Y Filter für das Wasser; es ist in Verbindung mit der
                              									Druckpumpe.
                           Z Brunnenkasten zum Auswaschen der Formen und
                              									Krystallisirgefäße.
                           Der Raum A kann von einem hydraulischen Motor oder einer
                              									Dampfmaschine eingenommen werden. Wenn mir ein Wassergefäll zu Gebote steht, wende
                              									ich vorzugsweise eine Turbine an, welche dem Wellbaum B
                              									direct 150 Umdrehungen gibt. Wenn ich gezwungen bin eine Dampfmaschine anzuwenden,
                              									so erhält der Vergasungsapparat D eine andere
                              									Construction, nämlich die für die Erzeugung von Wasserdampf in den Figuren 8, 9 und 10 Tab. V in Verbindung
                              									mit den Figuren
                                 										1, 3
                              									und 4 Tab. IV
                              									angegebene Einrichtung.
                           Die Fortpflanzungswelle B trägt eine Trommel mit drei
                              									Riemen; einen für den Schleifstein der Klingen des Schneidapparats (Secators) X, einen um die Zuckerreibe O in Gang zu setzen, den dritten um die Bewegung der Hebevorrichtung
                              									mitzutheilen, welche das Brennmaterial auf den Vergasungsapparat D schafft.
                           Dieser Wellbaum B ist mittelst eines Muffes I mit dem ersten Wellbaum des Gerüstes C, C verkuppelt; letzterer trägt eine Rolle, um die
                              									Bewegung auf die Welle des Schneidapparats fortzupflanzen, und an seinem Ende
                              									befindet sich ein Getriebe, welches in ein Rad eingreift, das die
                              									Zuckerrohr-Hebevorrichtung dreht. Dieses Rad setzt zugleich das Gebläse Y in Gang. Die Welle dieses Rades ist mit zwei
                              									Excentrics versehen, welche die Saftpumpe 13 und die Speisepumpe 23 des
                              									Dampferzeugers in Bewegung setzen, der den Reiniger Q,
                              										Fig. 4,
                              									umhüllt. Die Zuckerrohr-Hebevorrichtung 2, 2 besteht aus zwei endlosen Ketten
                              									3, 3, welche durch Querstangen mit Haken straff mit einander verbunden erhalten
                              									werden und das Zuckerrohr 4, 4 empfangen. Das Rohr fällt auf die geneigte Ebene 5,
                              										Fig. 3,
                              									und gelangt von da auf den das ganze Gerüste C, C
                              									bedeckenden Boden; die Arbeiter nehmen es hier, um es vertical in den Zuführer des
                              									Schneidapparats bei 7 zu stecken. Im unteren Theil dieses letztern, 8, dreht sich
                              									ein gußeisernes Plateau mit einer Geschwindigkeit von 300 Umgängen in der Minute. An
                              									diesem Plateau befinden sich sechs excentrisch geschnittene Oeffnungen, worin die
                              									Klingen in der Art angebracht sind, daß vor jeder derselben noch ein leerer Raum
                              									bleibt. Diese Klingen schneiden das Zuckerrohr in dünne Scheiben von ungefähr 1/2
                              									Millimeter Dicke; diese Scheiben gehen durch die freigelassenen Räume und fallen auf
                              									die kupferne geneigte Ebene 9, 9, welche sie in den gegitterten Korb schafft, der in dem kupfernen
                              									Gefäße J, Fig. 3, sitzt. Der
                              									Verdrängungs-Apparat E, zu welchem J gehört, besteht aus sechs Kesseln und sechs
                              									Körben.
                           Diese Kessel oder Elemente des Verdrängungs-Apparats sind im Kreise um einen
                              									Krahn herum angebracht; sie haben alle ihren Boden in gleicher Höhe und das Niveau
                              									der Flüssigkeit ist ebenfalls in allen gleich, ausgenommen beim sechsten, J⁵ Wasserhöhe die der andern um so viel
                              									übersteigt, als man sie anfüllen will. Dieser Unterschied des Niveau's soll so viel
                              									Flüssigkeit liefern als erforderlich ist, um den leeren Raum zwischen den einen Korb
                              									ausfüllenden Zuckerrohrscheiben auszufüllen; die Körbe haben gleiche Dimensionen mit
                              									dem innern Raum der Gefäße.
                           Der Centralkrahn hat sechs eiserne Arme, deren sechs Flaschenzugketten sich in eine
                              									einzige Centralkette vereinigen, die in der verticalen Achse des Krahns hinabgeht,
                              									damit die auf die Trommel durch vier Getriebe und vier Räder fortgepflanzte Kraft
                              									ihr mitgetheilt werden kann. Der Körper des Krahns ist von starkem Eisenblech, das
                              									wie bei Hochdruck-Dampfkesseln zusammengenietet ist. Jeder Arm des Krahns
                              									trägt einen Korb, so daß die sechs Körbe gleichzeitig und mit einer Bewegung
                              									auf- und absteigen. Wenn die Körbe sich in der Luft befinden, läßt man den
                              									Krahn sich um 60° oder 1/6 des Kreises drehen, so daß jeder Korb sich in der
                              									Senkrechten eines andern Kessels befindet. Die Körbe bleiben an ihren
                              									Aufhängepunkten befestigt und sind mit geeigneten Deckeln versehen, um die Kessel zu
                              									bedecken, damit den Unannehmlichkeiten eines reichlichen Schaumes begegnet
                              									werde.
                           Wir haben oben gesehen, wie die Zuckerrohrscheiben in den Korb J gelangen; wenn derselbe angefüllt ist, setzt man den Krahn in Bewegung,
                              									um diesen Korb über J¹ zu bringen, und das
                              									Herunterlassen der Körbe bringt deren einen leeren nach J. Hat dieser ebenfalls seine Ladung, so setzt man den Krahn wieder in
                              									Gang, um neuerdings einen leeren Korb in J ankommen zu
                              									lassen u.s.f.; wenn die fünf ersten Kessel einen vollen Korb haben und der sechste
                              									Korb sich über J⁵ ausleert, dann ist der Apparat
                              									in regelmäßigem Gang.
                           Vor der Ankunft der Zuckerrohrscheiben in J erhalten alle
                              									Kessel eine hinlängliche Quantität Wassers, um die Zwischenräume der Scheiben
                              									auszufüllen und sich mit der Ladung des Korbs nach seinem Herablassen in gleiches
                              									Niveau zu setzen. Dieses beständig siedend erhaltene Wasser erhält in J die nöthige Menge Kalkhydrat oder
                              									basisch-essigsaures Blei, um die Wanzensäuren zu sättigen und die
                              									stickstoffhaltigen und nichtstickstoffhaltigen Materien der Rohrscheiben zu fixiren,
                              									sowie letztere von der
                              									geneigten Ebene 9, 9 herunterfallen. Diese Quantität muß durch vorläufige Versuche
                              									bestimmt werden.
                           Wenn der Zuckersaft im Kessel J 4° Baumé
                              									zeigt, was 7 1/2° B. des kalten Safts entspricht, so öffnet man den unten an
                              									diesem Kessel befindlichen Hahn, um die Flüssigkeit durch die Röhre 10, Fig. 1 Tab. IV
                              									auf die Filter F ablaufen zu lassen. Sobald der Saft von
                              										J abzulaufen anfängt, öffnet man den die Flüssigkeit
                              									von J⁵ nach J⁴
                              									auslassenden Hahn, um das oben bezeichnete Elementar-Volum abstießen zu
                              									lassen. Dieses Volum verdrängt aus J⁴ ein
                              									gleiches Volum, welches sich durch eine vom Boden des Kessels J⁴ ausgehende Verbindungsröhre nach dem obern Theil von J³ begibt. Diese Verdrängung geht von Kessel zu
                              									Kessel bis J, dessen Hahn beim Ankommen der frischen
                              									Flüssigkeit gesperrt wird. Der Kessel J erhält auf diese
                              									Weise immer frischen Zuckersaft, welcher nach und nach durch Auflösen frischen Rohrs
                              									seine höchste Sättigung erreicht.
                           Aus dieser ganzen Einrichtung geht hervor, daß die Scheiben bei ihrem reichsten
                              									Gehalt mit der am meisten gesättigten Flüssigkeit zusammenkommen, die
                              									erschöpftesten, daher am schwierigsten auszuziehenden Scheiben aber mit Wasser von
                              									0°.
                           Jeder dieser sechs Kessel ruht auf fünf gußeisernen Rosten, die ein Ganzes ausmachen
                              									einerseits mit den Thüren, andererseits mit der sechsseitigen gußeisernen
                              									Einfassung, welche die Reibungsröllchen am Körper des Krahns trägt.
                           Jeder Kessel dieses Apparats erhält seinen Wärmestoff von einem Verbrenner R, R, R, R, welchen man in Fig. 1 Tab. IV bei dem
                              									Kessel J⁴ sieht, der hier fehlt, damit man die
                              									Tragroste und den Verbrenner sehen kann. Dieser Verbrenner besteht aus zwei
                              									Speiseröhren R, R, R, R, einer mit Luft, einer mit Gas;
                              									von denselben gehen eiserne Gas- und Luftröhrchen aus, die unter sich
                              									abwechseln; sie sind einander gegenüber mit Schlitzen versehen. Aus diesen Schlitzen
                              									treten abwechslungsweise in der Ordnung der Röhren eine Schicht Luft und eine
                              									Schicht Gas von 1/2 Millimeter Dicke aus, welche sich innig vermengen und unter dem
                              									Kessel einen Gaspolster bilden, der durch Berührung mit einem weißglühenden Körper
                              									eine vollkommene Verbrennung erleidet. Die sechs Verbrenner stehen in Verbindung mit
                              									den Hauptleitungen von Luft und Gas; ihre Konsumtion wird durch Ventile regulirt,
                              									deren Einrichtung aus den Figuren 1, 2, 3 und 4, Tab. IV zu ersehen
                              									ist.
                           Ich komme nun zum Zuckersafte zurück.
                           Wenn der Saft bei F ankömmt, stießt er durch eine Reihe
                              									von Tubulaturen zwischen Säcken von Filztuch oder croisirter Baumwolle ab, die über Hürden
                              									angebracht sind, durch welche er sickern muß, um in die untere Region der Filter zu
                              									gelangen, wo er der Einwirkung von Schwefelwasserstoff ausgesetzt wird, um die
                              									Flüssigkeit von dem in Ueberschuß angewandten basisch-essigsauren Blei zu
                              									reinigen. Wenn man Kalkhydrat zu der Reaction angewandt hat, welche vorher in J stattfinden muß, erhalten die Bottiche F eine Beschickung Thierkohle, um den im Ueberfluß
                              									zugesetzten Kalk zu absorbiren. An der Basis der Bottiche F befinden sich zwei Canäle; der eine für das trübe Wasser, der andere,
                              									11, um den filtrirten Saft nach 12 zu führen, wo die Pumpe 13 sich seiner
                              									bemächtigt, um ihn auf die Abdampfungssäulen G zu
                              									bringen. Die Verrichtungen dieser Säulen anbelangend, verweise ich auf Fig. 5 Tab. V
                              									und die dazu gehörige Erklärung. Der davon ablaufende Saft fällt in den kleinen
                              									Recipient 18, um durch die Röhre 19 abzufließen, bis ihn die Pumpe bei 12
                              									aufsaugt.
                           Der von der Säule kommende Zuckersaft wird im Verkochkessel H noch bis auf 40° Baumé abgedampft; dieser Kessel ist mit
                              									einem großen und sehr wirksamen Verbrenner versehen, der eben so construirt ist wie
                              									der beim Verdrängungs-Apparat beschriebene. Wenn der Saft auf den gehörigen
                              									Grad eingekocht ist, wird die Gasklappe geschlossen; das Feuer erlischt
                              									augenblicklich und die unausgesetzt ausströmenden Luftschichten kühlen den Kessel
                              									ab. Diese Einrichtung setzt den Arbeiter in Stand, genau den gewünschten
                              									Concentrationsgrad zu erreichen und verhütet jede Möglichkeit eines Anbrennens.
                           Aus dem Verkochkessel läuft der Syrup in die Krystallisirgefäße I ab, welche in gehöriger Anzahl in Bereitschaft
                              									gehalten werden müssen, um ihn aufzunehmen. Sie werden auf einen auf einer Eisenbahn
                              									beweglichen Wagen gestellt, so daß sie nacheinander unter den Hahn zu stehen kommen.
                              									Diese Krystallisirgefäße bestehen aus drei Stücken:
                           1) einem gußeisernen Boden, durch welchen ein Loch geht, das man, wenn der Zucker
                              									krystallisirt ist, entpfropft, damit der Syrup abstießen kann;
                           2) einem Cylinder von galvanisirtem Eisenblech oder von Kupfer, mit einem Falz an
                              									jedem Ende; der untere Falz sitzt genau auf dem gußeisernen Boden auf und muß an
                              									denselben gekittet seyn;
                           3) einem Boden von Messingdrahtgewebe, welcher auf einem am untern Ende der
                              									Eisenblechwand hervorstehenden kleinen Rand aufliegt. Dieses Drahtgewebe hat
                              									dieselbe Krümmung wie der gußeiserne Boden und ist mit demselben in Berührung, wenn
                              									die drei Stücke zusammengefügt sind.
                           Wenn das Krystallisirgefäß in dem Tropfhaus K ankömmt,
                              									findet es seinen Platz
                              									über einem Canal, welcher einen Theil einer allgemeinen Röhrenleitung zum
                              									Zurückführen des Syrups in den Kessel J bildet.
                           Angenommen, um den Hergang in einem gewissen Fall zu erläutern, I bei Figur 2, Tab. IV sey das
                              									eben angekommene Krystallisirgefäß, Gruppe X.
                           Nach 24 Stunden kömmt neben ihm ein neues Krystallisirgefäß I² an, und man zieht aus dem ersten den Spund, damit der Syrup
                              									abstießt; wir haben dann die Gruppe X₂.
                           Nach 2 × 24 Stunden kömmt wieder ein Krystallisirgefäß in derselben Reihe an;
                              										I wird nun von seinem Boden weggenommen und nimmt
                              									seine Stelle auf I² ein, dessen Spund nun
                              									geöffnet wird; siehe die Gruppe X₃.
                           Nach 3 × 24 Stunden nimmt das Krystallisirgefäß I⁴ seinen Platz in dieser Reihe ein; nun werden I und I² auf I³ gesetzt, dessen Ablaufloch geöffnet wird. Man hat dann die
                              									Gruppe X₄.
                           Nach 4 × 24 Stunden kömmt wieder ein neues Krystallisirgefäß I⁵; die Krystallisirgefäße I¹, I², I³ werden auf I⁴ gesetzt, dessen
                              									Spund geöffnet wird; wir haben dann die Gruppe X₅.
                           Nach 5 × 24 Stunden kömmt abermals ein Krystallisirgefäß vom Verkochen her; es
                              									ist dieß I⁶; man nimmt den Spund aus I⁵, auf welches die Krystallisirgefäße I, I², I³, I⁴ gesetzt werden, wie in Gruppe X⁶ zu sehen.
                           Nunmehr ist das Krystallisirgefäß I vom ersten Tag
                              									vollkommen abgetropft und kömmt in den Trockenraum.
                           Diese Vorrichtung behufs der Krystallisation entspricht in jeder Hinsicht den von der
                              									Natur diesem Proceß vorgeschriebenen Gesetzen und gewährt zwei große Vortheile: 1)
                              									dem abfließenden Syrup ein neues Medium gleicher Natur zu geben, in welchem er zur
                              									Krystallisation gelangen kann; 2) jedes zwischenbefindliche Krystallisirgefäß dem
                              									Einfluß des bei den darüber befindlichen angewandten Klärsels auszusetzen.
                           Figur 4 ist
                              									ein Durchschnitt des Gaserzeugers; die Construction desselben wird vollkommen
                              									einleuchten, wenn man diesen Durchschnitt mit dem in D,
                              										Fig. 3,
                              									und mit dem Grundriß nach der Bodenlinie in D, Figur 1,
                              									vergleicht. Der einen integrirenden Theil des Reinigers Q bildende Dampferzeuger wird durch die kleine Pumpe 23 gespeist und sein
                              									Dampfrohr geht bis in die Form, wie Figur 4 zeigt, um in den
                              									Vergasungs-Apparat den Wasserdampf zu leiten, welcher zur Abkühlung desselben
                              									erforderlich ist. Man begreift nämlich daß, wenn man fortfahren würde, 1,598
                              									Wärme-Einheiten vom Kilogramm Kohlenstoff, welcher auf den ersten
                              									Oxydationsgrad übergeht, zu entwickeln, die Temperatur schnell sehr hoch steigen
                              									müßte; hiedurch aber würde, abgesehen von großem Wärmeverlust, der Apparat sehr bald
                              									abgenützt. Es ist daher nothwendig, den Vergasungs-Apparat beständig durch
                              									ein Mittel abzukühlen, dessen Wirkung man nach Belieben abstufen kann; das Einlassen
                              									von Wasserdampf in die weißglühende Region des Vergasungsofens entspricht vollkommen
                              									beiden Anforderungen; er bewirkt durch seine Zersetzung die Absorption alles
                              									überflüssigen Wärmestoffs, welcher im latenten Zustande an den Wasserstoff und
                              									Sauerstoff übergeht.
                           Dieser Wasserdampf wird durch die Wärme der Gase erzeugt, welche in den Reiniger
                              									übergeht. Letzterer hat innen drei Scheidewände (Diaphragmen), welche mit vielen
                              									kleinen Löchern versehen sind; diese Scheidewände erhalten alle einen Ueberzug von
                              									Asbest (oder eine Schicht Kohks), um die Gase von dem mitgerissenen Staub zu
                              									befreien.
                           Die hydraulische Verschließung des Reinigers liefert heißes Wasser, welches benützt
                              									werden kann.
                           Uebrigens ist das Einlassen von Wasserdampf ein Aushülfsmittel, welches unnütz wird
                              									wenn der Vergasungs-Apparat von Eisenblech ist, wie oben schon bemerkt
                              									wurde.
                           
                        
                           Erklärung der Fig. 5 auf Tab. V.
                                 										Abdampfung mittelst brennbarer Gase.
                           1 Handgriff an dem Kolben der kleinen Luftpumpe 2.
                           2 kleine Luftpumpe, auf das mit Hahn 3 versehene Ansetzstück zu schrauben. Diese
                              									Pumpe dient zum Ingangsetzen des Hebers 4.
                           3 Hahn, um in dem Aufsetzstück den luftleeren Raum zu unterhalten und nöthigenfalls
                              									den Heber 4 außer Gang zu setzen. Wenn dieser Hahn geschlossen ist, kann man die
                              									kleine Pumpe wegnehmen.
                           4 Heber, welcher die Gleichheit des Niveau zwischen der Flüssigkeit des Recipienten 6
                              									und derjenigen des Vertheilers 7 unterhält.
                           5 Röhre, durch welche die einzudampfende Flüssigkeit in den Recipient 6 gelangt.
                              									Diese Röhre geht von einer stetig wirkenden Pumpe aus, welche am Fuße der
                              									Abdampfsäulen den Zuckersaft, Syrup oder andere über dieselben gelaufenen
                              									Flüssigkeiten beständig wieder aufnimmt. Ich sage absichtlich andere Flüssigkeiten, weil ich durch die Galvanoplastik in Stand gesetzt
                              									bin, meinen Apparat mit einer Metallschicht zu überziehen, die der ätzenden
                              									Einwirkung der zu concentrirenden Flüssigkeit widerstehen kann. Diese Pumpe führt
                              									auch dem Verkochkessel H die frische einzuengende
                              									Flüssigkeit zu.
                           
                           6 Recipient für die Flüssigkeit, welche auf einer oder mehreren Säulen vertheilt
                              									werden soll.
                           7 Vertheilungsgefäß auf jeder Säule. Dieses Gefäß ist auf einem Kreis seines Umfangs
                              									mit einer Anzahl Oeffnungen versehen, welche mit dem in einer gewissen Zeit
                              									auszulassenden Flüssigkeitsvolum in Verhältniß steht.
                           8–8 eiserner Träger; er ruht auf den zwei Säulen und trägt den Recipient
                              									6.
                           9–9 gezahnte Vorsprünge (Hälse); davon umfassen neun jede Säule; sie sind in
                              									gleichen Abständen von einander angebracht. Die die Länge der Säule herabkommende
                              									Flüssigkeit wird in jedem durch diese Vorsprünge gebildeten Trog einen Augenblick
                              									aufgehalten; sie vertheilt sich darin gleichförmig und in gleichem Niveau, ehe sie
                              									durch die Zähne hindurch, die als Berührungspunkte zwischen diesen Vorsprängen und
                              									der Säule dienen, ihren Lauf weiter fortsetzt. In Folge dieser wiederholten
                              									Vertheilungen bleibt die flüssige Schicht auf der ganzen Ausdehnung der Metallwand,
                              									so daß die Säule gleichförmig davon umhüllt wird.
                           10 kreisförmiger Trog, welcher mit der Säule zusammenhängt; er ist mit einer
                              									Abfluß-Vorrichtung mit constantem Niveau versehen, 11, durch welche die von
                              									der Säule heruntergekommene Flüssigkeit abläuft; diese Vorrichtung ist an irgend
                              									einer Stelle des tiefsten Niveau mit einem Hahn versehen, um ein beliebiges Volum
                              									der flüssigen Masse abzulassen, welches man in ein anderes Gefäß übertreten lassen
                              									will. Wenn also bei Behandlung des Zuckersafts derselbe die Dichtigkeit von
                              									28–32° B. erreicht hat, so öffnet man erwähnten Hahn, um in den
                              									Verkochkessel H, Fig. 1 und 2, die erforderliche Menge
                              									Saft zu lassen.
                           11 Abfluß-Vorrichtung mit constantem Niveau; in der Abzugsröhre wird ein
                              									Aräometer angebracht, welches die Dichtigkeit der Flüssigkeit in der
                              									Abfluß-Vorrichtung anzeigt.
                           12 Gefäß, welches die Producte der Abfluß-Vorrichtung aufnimmt. Dieses Gefäß
                              									steht durch seinen untern Theil mit der oben erwähnten Speisepumpe in
                              									Verbindung.
                           13 Mantel aus feuerfesten Backsteinen; er umgibt die metallene Säule 14 concentrisch
                              									und hält die Flamme gegen die innere Wand dieser Säule.
                           14 abdampfende Säule; zur Behandlung des Zuckersafts ist sie aus Kupfer
                              									verfertigt.
                           15 ringförmige, mit der Säule concentrische Röhre; sie erhält die brennbaren Gase
                              									durch das Speiserohr 17, welches durch das Verbindungsstück 18 mit der Hauptleitung des
                              									Gaswerks in Communication ist; der Ring 15 gibt die Gase durch einen dem Ring 16
                              									gegenüberstehenden kreisförmigen Spalt von sich.
                           16 ringförmige, mit der vorigen concentrische Röhre; sie erhält die eingeblasene Luft
                              									durch ein mit dem vorerwähnten, 17, paralleles und symmetrisches Speiserohr; dieses
                              									Speiserohr steht mit der Hauptluftleitung des Gaswerks durch das Stück 19 in
                              									Verbindung. Dieser Ring gibt die Luft durch einen dem Ring 15 gegenüber befindlichen
                              									kreisförmigen Spalt von sich.
                           15–16: diese beiden Ringe bilden miteinander einen vollkommenen Verbrenner;
                              									der eine liefert eine Gasschicht, der andere eine Luftschicht; diese beiden
                              									Schichten stoßen aufeinander, vermischen sich und geben eine vollkommmen
                              									verbrennbare Mischung. Die Flamme, zwischen den feuerbeständigen Steinmantel und die
                              									Säule eingepreßt, muß an der innern Wand dieser letztern hinaufspielen. Die
                              									Intensität der Wirkung des Verbrenners wird durch ein Gas- und ein Luftventil
                              									regulirt, welche an den Enden der Röhren 18 und 19, außerhalb der Säule angebracht
                              									sind. Diese Ventile sind auf Stängchen mit Schraubengängen angebracht, die durch
                              									kleine Windflügel regiert werden, wie in den Figuren 1, 2 und 3 zu sehen ist.
                           17 Speiserohr, welches dem Verbrenner die brennbaren Gase liefert.
                           18 mit der Hauptgasleitung communicirende Röhre.
                           19 mit der Hauptluftleitung communicirende Röhre.
                           20 die Verbrennungsproducte ableitende Röhre; der Wärmestoff dieser Producte läßt
                              									sich zum Heizen des Tropfhauses und des Trockenraums benutzen, wie in Fig. 1, 2, 3.
                           21 kreisförmige Thüren, welche die gußeiserne Unterlage der Säule hermetisch
                              									verschließen; diese Thüren, drei an Zahl, dienen zum Untersuchen des Verbrenners;
                              									eine derselben hat ein Loch, durch welches hindurch man das Gas entzündet.
                           
                        
                           Erklärung der Fig. 6 und 7 auf Tab.
                                 										V. Apparat zum Löthen der Metalle mittelst brennbarer Gase.
                           Die Bleiarbeiter und viele andere, welche Löthringen vorzunehmen haben, können sich
                              									einer beweglichen Flamme und einer Gas-Löthvorrichtung mit großem Vortheil
                              									bedienen. Die kleinen Apparate, welche ich nun beschreiben will, eignen sich zu
                              									dieser Anwendung der aus kohlenstoffhaltigen Körpern erzeugten brennbaren Gase. Sie
                              									bestehen in der Hauptsache aus einem Gashahn und einem Hahn mit eingeblasener Luft.
                              									Das Gas liefert die Röhrenleitung des Gaserzeugers; die Luft wird durch einen Blasebalg (mit
                              									Fußtritt) eingeblasen. Der Verbrenner oder bewegliche Brenner steht mit diesen
                              									beiden Quellen durch Kautschukröhren in Verbindung. Das Gas und die Luft sind im
                              									Innern des Brenners getrennt; sie vermengen sich erst in der Nähe der
                              									Austrittsmündung. Dadurch ist das Zurückschlagen der Flamme nach der Quelle der
                              									brennbaren Gase verhindert. Sollte in Folge einer unvorhergesehenen Reaction die
                              									Flamme doch in die Gasleitung zurückschlagen, so würde sie durch ihre Berührung mit
                              									einem in der Sicherheitskammer eingeschlossenen feuchten Schwamm sogleich
                              									ausgelöscht. Bei dieser Vorsichtsmaaßregel dürfte es der Arbeiter sogar wagen, ein
                              									kleines Gasreservoir in seinem Hause zu halten und seinen mit eingeblasener Luft
                              									gespeisten Brenner ohne die mindeste Gefahr einer Explosion in Verbindung damit zu
                              									setzen.
                           A Weg der eingeblasenen Luft; B den Luftstrom regulirender Hahn; C Weg der
                              									brennbaren Gase; D Gashahn; E Sicherheitskammer, worin sich ein nasser Schwamm befindet. Wenn der
                              									Arbeiter kein Gasreservoir besitzt, kann er die Sicherheitskammer weglassen und als
                              									beweglichen Brenner bloß den Brenner F anwenden, an
                              									welchen er die beiden Kautschukröhren paßt; G
                              									Gaslöthrohr.
                           
                        
                           Erklärung der Figuren 11, 12 und
                                 											13
                                 										auf Tab. V. Behandlung der Zinkerze.
                           Die Abbildungen Fig.
                                 										11 und 12 stellen zwei Systeme der Beschickung und Verschließung vor. Bei dem
                              									Verschließer Fig.
                                 										11 fährt die in den Rumpf (Trichter) geschüttete Beschickung die Lange
                              									einer schraubenartig um eine Achse gewundenen geneigten Ebene hinab, die mit ihrem
                              									untern Ende in einer Pfanne ruht, und deren anderes Ende von einem Pfosten gehalten
                              									wird.
                           Wenn man diese Achse von Links nach Rechts mittelst der Kurbel umdreht, so fallen die
                              									auf dem Ende der letzten Windung der schraubenartigen Fläche liegenden Materien in
                              									den Schacht des Ofens; sie werden dann durch die Nächstliegenden ersetzt, welche
                              									bald wieder den erstern in den Schacht nachfolgen; diese Bewegung geht in der Art
                              									fort, so daß der Verschließer bald leer wäre und seine Dienste versagen würde, wenn
                              									der Rumpf nicht immer nachgefüllt würde, was sogar geschehen muß, wenn die Achse
                              									sich zu drehen verweigert, welcher Fall eintritt, sobald der Schacht voll ist, indem
                              									dann der Fuß der geneigten Ebene an dem Inhalt des Ofens anstößt.
                           Fig. 12 und
                              										13.
                           
                           1 unteres Gerüst der endlosen Kette, welche die Beschickung hinaufzieht.
                           2 oberes Gerüst derselben Kette.
                           3 Ketten, wie die Uhrenketten zusammengesetzt.
                           4 gezahnte Räder zum Fortziehen der Kette.
                           5 Eimer von Eisenblech, zum Hinaufschaffen der Beschickungen.
                           6 weiter Trichter zum Aufnehmen der Beschickungen. Wenn er angefüllt ist, wird die
                              									dem Trichter als Boden dienende Schütze rasch geöffnet, und sobald der Inhalt des
                              									Trichters hinabgefallen ist, sogleich wieder geschlossen.
                           7 Schütze, durch eine Schraube, die von einem Flügel regiert wird, in Bewegung
                              									gesetzt.
                           8 Flügel, als Hebel dienend, um die Schraube in einem fixen Schraubengang in Bewegung
                              									zu sehen.
                           9 gußeiserne Platte, welche den obern Theil des Ofens genau verschließt.
                           10 Gitter, auf welches man sich lehnen kann, wenn man oben um den Ofen herum
                              									geht.
                           11 Röhrenleitung für die Luft, mit dem Gebläse in Verbindung.
                           12 Klappen, durch welche der Eintritt der Luft in den Ofen regulirt wird.
                           13 Ventile, die den Druck, bei welchem man arbeiten will, reguliren.
                           14 Röhre, welche die Zinkdämpfe und die Ofengase ableitet.
                           15 Abkühlapparat, durch einen unten eintretenden und oben austretenden Strom
                              									gespeist. Er kann mit der Ableitungsröhre in einem Stück gegossen seyn oder aus zwei
                              									Hälften bestehen, die zusammengenietet sind.
                           16 Röhre, welche die condensirten Gase und Dämpfe aufnimmt und in den Recipient
                              									abtropfen läßt.
                           17 Recipient für das flüssige Zink; er ist leicht nach Erfordernd abzukühlen und zu
                              									erhitzen. Die Gase müssen bei ihrer Ankunft im Recipient unter 360° C.
                              									abgekühlt seyn, damit sie keine Zinkdämpfe mit sich reißen. Man kann sich auf eine
                              									einfache Weise überzeugen, daß die Arbeit unter diesen Umständen vor sich geht; man
                              									braucht nämlich nur auf das Gasrohr, wo es in die Kuppel des Recipienten einmündet,
                              									eine mit Leinöl gefüllte Röhre von dünnem Messing zu bringen. Der Siedepunkt dieses
                              									Oels bei 316° C. kann als Anhaltspunkt dienen, um die Wirkung des
                              									Refrigerators zu reguliren, denn man hat die Gewißheit, daß die Gase sich unter der
                              									erwähnten Temperatur befinden, wenn das Oel sich etwas unter seinem Siedepunkt erhält.
                              									Man kann in dieses Oelbad auch ein Thermometer stecken.
                           Es muß noch bemerkt werden, daß der Boden des Recipienten so heiß erhalten werden
                              									muß, daß das Zink nicht erstarren kann; dieß ist leicht durch einen Gasverbrenner zu
                              									erreichen, dessen Flamme man an den Boden des Recipienten Hinspielen läßt, und
                              									dessen Wärmeabgabe man durch einen Hahn mäßigen oder verstärken kann.
                           18 sorgfältig verkittete Fuge.
                           19 Oeffnung zum Abstich. Man stellt die Zainformen hinein.
                           20 Röhrenleitung, die das Gas zum Verbrenner führt.
                           21 Speiserohr der Gasverbrennungsröhren.
                           22 hohle Gasverbrennungsröhren von Eisen; ihr offenes Ende geht durch eine in 21
                              									gelassene Oeffnung; die Fuge wird mit Gußeisenfeile verkittet; ihr anderes Ende wird
                              									in der Schmiede geschlossen.
                           23 Luftleitung für den Verbrenner; sie communicirt mit dem Gebläse.
                           24 Klappe zum Reguliren des Luftstroms in den Verbrenner.
                           25 Speiserohr der Luftröhren im Verbrenner.
                           26 Luftröhren, in Verbindung mit der Luftspeisung, wie die Röhren 22 mit 28
                              									communiciren.
                           22 und 26: diese parallel gelegten und abwechselnd mit der eingeblasenen Luft und dem
                              									brennbaren Gas communicirenden Röhren sind einander gegenüber mit einem Spalt
                              									versehen. Die Luft und das Gas in dünnen Schichten von 1/2 Millimeter Dicke
                              									austretend, vermengen sich innig und bilden so ein vollkommen verbrennliches Ganzes.
                              									Ich construirte auf den Antillen mehrere derartige Verbrenner, welche
                              									außerordentliche Resultate lieferten.
                           27 gußeiserne Einfassungen, welche dazu dienen, in den Gewölben die Gänge für das
                              									Aufsteigen der Verbrennungsproducte und das Herabsteigen der der Röstung
                              									unterworfenen Erze frei zu halten.
                           28 gußeiserne Platte, zum Aufnehmen der Erze am obern Theil des Ofens. Diese Erze
                              									halten die Oeffnungen 29 verschlossen, um die Wirkung des Kamins nicht zu
                              									beeinträchtigen.
                           29 seitlich in dem gußeisernen Kasten, auf welchem der Kamin ruht, gelassene
                              									Oeffnungen. Die Erze, welche vorher auf der ersten Platte ausgetrocknet wurden,
                              									fallen durch die Oeffnungen 29, um auf dem obern Herde 8 gleichförmig vertheilt zu
                              									werden; sie setzen dann ihren Weg durch die Canäle 27 fort, bis sie aus dem
                              									untersten Herd gut geröstet sind.
                           30 Thüren, zur Bedienung des Ofens.
                           
                        
                           
                           Erklärung der Fig. 14a
                                    										 und 14b
                                    										 auf Tab. V. Beleuchtung durch brennbare
                                 										Gase in Verbindung mit Kohlenwasserstoffdämpfen.
                           Ich habe erklärt, wie und warum die Kohlenwasserstoffdämpfe, mineralischen oder
                              									vegetabilischen Ursprungs, wie sie aus Harzen, Erdharzen, Theer, Schiefern und
                              									Steinkohlen gewonnen werden, ihre Kohlenstoff-Molecüle in der Flamme des
                              									Gasgemenges absehen müssen, damit dieselbe stark leuchtend wird. Ich setze voraus,
                              									daß die vorzüglichem Steinkohlen so wie zur Gewinnung von Leuchtgas, oder von Kohks
                              									(für Hohöfen oder Cupolöfen), destillirt werden, wobei man einerseits Kohks für die
                              									Eisen-Industrie und andererseits den zu unserem Zweck erforderlichen
                              									flüssigen Kohlenwasserstoff erhält. Wenn also mein Vorschlag in die Praxis
                              									überginge, würde der Transport voluminöser Steinkohlenmassen in die
                              									Leuchtgasfabriken aufhören; statt derselben hätte man nur noch eine Flüssigkeit zu
                              									versenden, deren Gewicht sich zu demjenigen der Steinkohle, woraus sie erzeugt
                              									wurde, wie 5 zu 100 verhält; die Kohks blieben für die Eisenbereitung sogleich an
                              									Ort und Stelle zurück.
                           Bis indessen dieser industrielle Fortschritt erreicht seyn wird, genügt das
                              									Terpenthinöl für meinen Zweck.
                           Der Brenner Fig.
                                 											14a
                                 									 und 14b
                                 									, Nr. 1, 2, 3, 4 und 5, welcher mir dazu dient, das Gasgemenge und die
                              									Kohlenwasserstoffdämpfe gemeinschaftlich wirken zu lassen, besteht aus vier
                              									einzelnen Theilen.
                           Nr. 1 Gallerie und Glasträger, welcher im Brenner 5 die Stellung A, A annimmt.
                           Nr. 2 der Gasbrenner, welcher mit der allgemeinen Röhrenleitung durch eine mit einem
                              									Hahn versehene Röhre verbunden ist; er nimmt die Stelle B,
                                 										B, Nr. 5, ein.
                           Nr. 3 Scheide, welche das Gewebe (den Docht) einhüllt, dessen Fäden vermöge der
                              									Capillarität den in das Reservoir gegossenen flüssigen Kohlenwasserstoff aufsaugen.
                              									Diese Wirkung kann durch Metalldrähte oder Amianthfasern erreicht werden, wenn der
                              									angewandte Kohlenwasserstoff nur bei hoher Temperatur kocht. – Diese Scheide
                              									wird auf das Reservoir geschraubt, wie bei C, C, Nr. 5,
                              									zu sehen ist.
                           Nr. 4 das Reservoir mit dochttragender Röhre. Daraus ist das Verfahren zu ersehen, um
                              									die Fasern oder Drähte um die Röhre herum zusammenzuhalten und zu vertheilen, indem
                              									man ihre Enden mittelst eines provisorischen Stöpsels festhält. – Das Stück
                              									Nr. 4 ist im Ganzen, Nr. 5 unter den Buchstaben D, D
                              									abgebildet.
                           Man sieht auf den ersten Blick, daß der Brenner Nr. 5 unter dem Einfluß eines
                              									doppelten Luftzuges seinen Dienst verrichtet; ferner daß ich für fünf verschiedene
                              									Stellungen des obern Niveau's des Kohlenwasserstoffdochts, in Beziehung zum
                              									Gasbrenner, Vorsorge getroffen habe. Dieß ist nothwendig, denn der vom Gasbrenner
                              									entwickelte Wärmestoff muß den bis C, C hinaufgezogenen
                              									flüssigen Kohlenwasserstoff in Dunst verwandeln. Aber die Kohlenwasserstoffarten
                              									haben sehr verschiedene Siedepunkte; die einen gehen unter 100° C. in
                              									Dunstgestalt über; andere erst weit darüber; so hat das Terpenthinöl seinen
                              									Siedepunkt bei 157° C. Nothwendig muß daher das obere Niveau des
                              									Kohlenwasserstoff-Dochts in eine der erwärmenden Einwirkung des Gasbrenners
                              									mehr oder weniger ausgesetzte Stellung gebracht werden können; dieser Anforderung
                              									ist beim Brenner 5 durch die Niveaus a, b, c, d, e
                              									entsprochen. Durch die relative Stellung der Stücke muß auch die innige Vermengung
                              									des Kohlenwasserstoffdunstes und der Gase, ehe dieselben mit der Flamme in Berührung
                              									kommen, bewerkstelligt werden.
                           
                        
                     
                  
               
