| Titel: | Verbesserte Blumentöpfe mit Zugehör, worauf sich George Phillips, Chemiker in Park-street, Grafschaft Middlesex, am 17. August 1846 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. XXI., S. 69 | 
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                        XXI.
                        Verbesserte Blumentöpfe mit Zugehör, worauf sich
                           									George Phillips,
                           								Chemiker in Park-street, Grafschaft Middlesex, am 17. August 1846 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Mai 1847, S.
                              								260.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Phillips' Blumentöpfe.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht darin, die Töpfe worin Pflanzen gezogen werden, in ein
                              									metallenes Gehäuse so einzuschließen, daß ein Behälter unter dem Topf entsteht,
                              									welcher die aus letzterm abtropfende Flüssigkeit aufnimmt; dadurch wird nicht nur
                              									die Verdunstung des Wassers großentheils verhindert, sondern die Wurzeln der Pflanze
                              									werden auch frei von überflüssiger Feuchtigkeit erhalten und der Atmosphäre ist
                              									freier Zutritt zu den Wurzeln gestattet. Dabei kann man übrigens die Blume entweder
                              									in einen gewöhnlichen irdenen Gartentopf oder in einen durchlöcherten Metalltopf
                              									pflanzen. Von den abgebildeten Apparaten dient der eine für kräuterartige Pflanzen,
                              									wie Pelargonium und der andere für knollige Wurzeln,
                              									z.B. Hyacinthen.
                           Fig. 45 ist
                              									ein senkrechter Durchschnitt durch die Mitte eines Apparats, wobei ein gewöhnlicher
                              									irdener Gartentopf angewandt ist. a, a, a ist das äußere
                              									Gehäuse, vorzugsweise aus Zink verfertigt; dasselbe kann auf der Außenseite lackirt,
                              									bemalt etc. werden. b, b, b ist ein beweglicher
                              									Metallrahmen, in Fig. 46 in der Seitenansicht abgebildet; er besteht aus zwei senkrechten
                              									Seiten, welche an ihren unteren Enden durch Querstreben b*,
                                 										b* verbunden sind, und ist an den oberen Enden mit Ringen oder Griffen e, e versehen, damit man den Rahmen leicht aus dem
                              									Gehäuse nehmen kann. An den inneren Seiten der verticalen Theile b, b sind Leisten d, d
                              									gebildet, um ein Holzstück c zu halten, auf welches man
                              									den Gartentopf stellt; auch sind mehrere Leistenpaare vorhanden, damit man das
                              									Holzstück c in verschiedenen Höhen je nach der Größe des
                              									Topfs anbringen kann. Nachdem der Gartentopf f, in
                              									welchen die Blume gepflanzt wurde, auf die hölzerne Stütze c gestellt worden ist, läßt man den beweglichen Rahmen b, b mittelst der Griffe e,
                                 										e in das Gehäuse a, a hinab. Die Griffe e, e werden dann niedergebogen, wie man in Fig. 45 sieht,
                              									und wenn der Topf f für den Rahmen zu klein ist, drückt
                              									man kleine Keile f*, f* aus Kork zwischen die Seiten des
                              									Topfs und die verticalen Rahmentheile b, b um den Topf
                              									in der Mitte des Gehäuses fest zu halten. Man sieht daß zwischen dem unteren Theil des Blumentopfs
                              										f und dem Boden des Gehäuses a ein beträchtlicher Raum ist, welcher einen Behälter für das aus dem Topf
                              									abtropfende Wasser bildet; das Wasser welches sich von Zeit zu Zeit darin ansammelt,
                              									lauft ab wenn man den Pfropf g herauszieht; mittelst der
                              									engen Röhre oder Schnepfe h, welche gegen das Reservoir
                              									offen ist, kann man sich leicht von der Höhe des Wasserstands überzeugen. Wenn das
                              									Wasser im Reservoir die in der Figur durch punktirte Linien bezeichnete Höhe
                              									erreicht, muß es durch Herausnehmen des Pfropfs g
                              									abgezogen werden; da dieses Wasser aber eine beträchtliche Portion der unorganischen
                              									Salze enthält, welche aus der Erde ausgewaschen wurden und die einen Theil der
                              									Nahrung der Pflanze bilden, so muß man es wieder auf die Dammerde im Topf gießen,
                              									damit diese Salze nicht unbenutzt verloren gehen; um eine zu rasche Verdampfung des
                              									Wassers zu verhindern, ist der Topf mit einem Deckel von eigenthümlicher
                              									Construction versehen, zwischen dessen beweglichen Theilen der Stengel der Pflanze
                              									durchgehen kann. Dieser bewegliche Deckel besteht aus zwei Theilen, welche
                              									aneinanderpassen und den Stengel der Pflanze einschließen; eine Hälfte dieses
                              									Deckels zeigt Fig.
                                 										47 besonders im Grundriß und Fig. 48 in der
                              									Seitenansicht. Er besteht aus einem flachen Zinkstück i,
                                 										i, dessen äußerer Rand an den inneren Rand des Gehäuses a paßt und welches auf einer Leiste aufliegt, wie Fig. 45 zeigt;
                              									so daß, wenn das zweite oder entsprechende Stück i, i
                              									auf die Leiste gelegt wird, das Gehäuse ganz zugedeckt ist. Ein verschiebbares mit
                              									einem Knopf versehenes Stück j, j ist an dem Stück i, i angebracht, so daß es auf demselben gleitet und
                              									sich folglich der Dicke und Stellung des Stengels der Pflanze anpassen kann.
                           Da die meisten Blumen während des Wachsens einige Unterstützung erfordern, so ist das
                              									untere Ende eines verticalen Drahts in eine im oberen Ende des Gehäuses angebrachte
                              									Dille gesteckt und dieses verticale Stäbchen mit einer, zwei oder mehr Federfängern
                              									oder Hältern l und m
                              									versehen, um die Zweige, Blätter oder Blumen der Pflanze zu stützen oder
                              									zurückzuhalten. Diese Hälter sind aus dünnem Draht hergestellt und können so
                              									angefertigt werden, daß sie entweder (wie bei l) das
                              									Ganze der Zweige umfassen oder (wie bei m) bloß einen
                              									besondern Zweig, einen Stiel oder eine Blume zurückhalten oder stützen. Die Enden
                              									des großen Federhälters l sind bloß zusammengehäkelt,
                              									wie Fig. 45
                              									zeigt; die des kleineren Hälters werden hingegen durch Verschieben eines kleinen
                              									Rings längs der Arme geöffnet oder geschlossen, wie Fig. 49 zeigt.
                           
                           Bisweilen mag es wünschenswerth seyn, den Apparat so compendiös als möglich zu
                              									machen, z.B. zum Ziehen von Hyacinthen und andern knolligen Wurzeln. Man benutzt
                              									dann anstatt des gewöhnlichen irdenen Topfs einen durchlöcherten metallenen Topf.
                              									Ein solcher Apparat ist in Fig. 50 im senkrechten
                              									Durchschnitt und in Fig. 51 im Grundriß abgebildet. a, a ist das
                              									äußere Gehäuse wie in Fig. 45; f, f ist der metallene am Boden und den Seiten
                              									durchlöcherte Topf, welchen man in Fig. 52 im Aufriß sieht.
                              									Derselbe ist an feinem oberen Ende mit einem Vorsprung o,
                                 										o versehen, womit er auf der Schulter des äußeren Gehäuses aufliegt; der
                              									Raum unter dem Topf f dient (wie im andern Apparat) um
                              									das Wasser aufzunehmen welches von der Erde im Topf abtropft. Damit das Wasser keine
                              									Erde aus dem Topf in den darunter befindlichen Raum mit sich reißen kann, ist der
                              									Topf mit einem Sack p, p aus Flanell versehen, in
                              									welchen man die Erde für die zu ziehende Pflanze gibt. Uebrigens wird der Apparat
                              									wie der vorhergehende mit Deckeln und Federhältern versehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
