| Titel: | Verbesserungen an den Mule-Spinnmaschinen, worauf sich Benjamin Fothergill, Maschinenfabrikant zu Manchester, und Richard Johnson, Baumwollspinner zu Clitheroe in Lancashire, am 16. Junius 1846 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. XXV., S. 90 | 
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                        XXV.
                        Verbesserungen an den Mule-Spinnmaschinen,
                           								worauf sich Benjamin
                              									Fothergill, Maschinenfabrikant zu Manchester, und Richard Johnson, Baumwollspinner
                           								zu Clitheroe in Lancashire, am 16. Junius 1846
                           								ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1847,
                              									S. 236.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Fothergill's Verbesserungen an den
                           								Mule-Spinnmaschinen.
                        
                     
                        
                           Unsere Erfindung besteht
                           1) in einer Verbesserung an demjenigen Theile der Spinnmaschine, welcher das
                              									Aufwickeln des Garns auf die Spindel hinsichtlich der allmählich sich verändernden
                              									Gestalt und des zunehmenden Durchmessers der Spule regulirt;
                           2) in einem verbesserten Mechanismus, wonach sämmtliche Spindeln durch eine längs des
                              									Wagens unter den Spindeln angeordnete Welle getrieben werden;
                           3) in einem verbesserten Mechanismus zur Reinigung des obern Theils der
                              									Mule-Wagen, während diese im Gange sind. Dieses geschieht so oft als es
                              									nöthig ist mittelst Walzen, welche auf den Wagen niedersteigen, während derselbe
                              									sich von den Streckwalzen entfernt.
                           Fig. 25
                              									stellt das Gestell einer Mule-Spinnmaschine nebst Wagen mit unsern
                              									Verbesserungen im Seitenaufrisse und
                           Fig. 26 im
                              									Grundrisse dar.
                           Fig. 27 zeigt
                              									im Grundrisse einen Theil des unter dem Namen „Quadrat“
                              									bekannten Apparates mit unserer verbesserten Methode die Spindeln durch eine
                              									fortlaufende Welle zu treiben.
                           Fig. 28
                              									stellt einen Theil des Streckwerks und des Wagens mit unserm verbesserten
                              									Reinigungsapparate im Seitenaufriß und Fig. 29 im Grundrisse
                              									dar. In sämmtlichen Abbildungen sind die entsprechenden Theile durch gleiche
                              									Buchstaben bezeichnet.
                           A, Fig. 25, ist ein Theil
                              									des Gestells einer Mule-Spinnmaschine; B ein
                              									Theil des Wagens; c ein auf die gewöhnliche Weise an das
                              										Maschinengestell
                              									befestigter radialer Arm. Früher bildete dieser Arm die eine Seite eines gezahnten
                              									Quadranten, in den die Zähne eines Getriebes griffen, um den Wagen mit
                              									gleichförmiger Geschwindigkeit zu treiben. Das Getriebe und den gezahnten Quadranten
                              									haben wir nun weggelassen und wir bedienen uns statt derselben einer Trommel d, um welche die Kette e
                              									gewickelt ist. Diese Kette ist mit dem einen Ende an die Trommel, mit dem andern
                              									Ende an einen Haken f befestigt, welcher durch einen
                              									Bolzen mit der Mutter g verbunden ist. Die Mutter g läßt sich an der Schraube h, welche mittelst zweier Träger i, i an den
                              									radialen Arm befestigt ist, adjustiren. Der radiale Arm wird durch die Trommel d gegen eine Feder j
                              									gezogen, wenn sich der Wagen in seinem größten Abstande von den Streckwalzen
                              									befindet; diese Feder hält die Kette e, wenn beim
                              									jedesmaligen Rückgang des Wagens das Aufwickeln beginnt, in einem Zustande der
                              									Spannung. Mit Hülfe der Schraube h und der Mutter g kann der Haken f höher
                              									oder niedriger gestellt und dadurch der von ihm beschriebene Bogen je nach Bedürfniß
                              									größer oder kleiner gemacht werden. Die Mutter k dient
                              									zum Feststellen des Hakens. In Folge dieser Anordnung ist die Geschwindigkeit des
                              									oberen Theils des Armes c während der Bewegung des
                              									Wagens nicht, wie seither, gleichförmig, sondern veränderlich und zwar zu Gunsten
                              									des Garnaufwickelns.
                           Fig. 27 zeigt
                              									unfern verbesserten Mechanismus zum Treiben der Mulespindeln. Er besteht in einer
                              									der Länge nach unter den Trommelachsen sich hinerstreckenden Welle y, y, welche auf die gewöhnliche Weise durch ein
                              									Laufband l umgetrieben wird.
                           n, n,Fig. 28 und
                              										29 sind
                              									zinnerne mit Wollentuch überzogene Walzen, welche zur Aufnahme der oben auf dem
                              									Wagen sich ansetzenden Fasern und Flocken dienen. Diese Walzen sind mit ihren Zapfen
                              									in dem Ende der Hebel o gelagert. An ihrem andern Ende
                              									enthalten diese Hebel eine Büchse, durch welche eine längs der ganzen Maschine sich
                              									erstreckende Welle p geht. Die Hebel sind mittelst
                              									Stellschrauben an die Welle p befestigt, r ist ein anderer an die Welle p befestigter Hebel, von dessen Ende eine Stange s nach einem Winkelhebel t herabgeht, welcher
                              									mit dem Sperrrade u an einer
                              									Achse sitzt. Von dem Winkelhebel t geht ferner eine
                              									horizontale Stange v nach einem senkrechten um x drehbaren Hebel w. Der
                              									Träger y, worin das Sperrrad und der Winkelhebel
                              									gelagert ist, steht mit dem Gestell des Streckwerks in fester Verbindung. Um den
                              									Zapfen des Sperrrades dreht sich ein Arm z mit einem in
                              									das Sperrrad greifenden Sperrkegel. Die untere Seite dieses Arms bildet eine
                              									geneigte Ebene. An der Rückseite des Wagens ist ein Träger 1 befestigt, in welchem eine Frictionsrolle
                              									2 gelagert ist. Von einem Zapfen an dem oberen Ende des Trägers y hängt ein belasteter Sperriegel 3 mit einer Schulter 4
                              									herab, um die Walzen n von dem Wagen entfernt zu halten,
                              									wenn sich auf demselben keine Fasern und sonstigen Unreinigkeiten befinden. An dem
                              									Gewichte 3 befindet sich eine Hervorragung, gegen die ein am Sperrrad angebrachter
                              									Zapfen 6 wirkt und das Gewicht zurückdrängt, so daß die Walzen auf den oberen Theil
                              									des Wagens fallen können. Wenn nun der Wagen auswärts läuft, so stößt er gegen den
                              									senkrechten Hebel w und zieht dadurch vermittelst des
                              									erwähnten Hebelwerks die Walzen n, n in die Höhe. Diese
                              									werden durch den gegen den Stift des Winkelhebels schlagenden Einschnitt 4 so lange
                              									in dieser Lage gehalten, bis das Sperrrad einen Umlauf vollbracht und den Sperrkegel
                              									mittelst eines Stiftes zurückgedrängt hat. Alsdann fallen sie auf den Wagen, ehe
                              									dieser auszuziehen beginnt, und reinigen denselben, was etwa bei jedem zwanzigsten
                              									Auszug erfolgen mag.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
