| Titel: | Verbesserungen an elektrischen Telegraphen, worauf sich Henry Mapple am Child's Hill, Grafschaft Middlesex, am 27. Oct. 1846 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. XXX., S. 99 | 
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                        XXX.
                        Verbesserungen an elektrischen Telegraphen,
                           								worauf sich Henry Mapple am
                           								Child's Hill, Grafschaft Middlesex, am 27. Oct.
                              									1846 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Jun. 1847, S.
                              								347.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Mapple's Verbesserungen an elektrischen Telegraphen.
                        
                     
                        
                           Der erste Theil dieser Erfindung besteht in einem Verfahren die Drähte der
                              									elektrischen Telegraphen in ein Bleirohr einzuschließen. Die Drähte werden zuerst
                              									durch Umwickeln mit Baumwollgarn isolirt und erhalten dann einen Ueberzug mittelst
                              									geeigneter geschmolzener Materialien; hierauf werden sie in ein Bleirohr
                              									eingeschlossen, welches so groß ist daß sie auf unten beschriebene Art leicht
                              									durchgezogen werden können. Der Raum um die Drähte innerhalb der Röhre wird mit
                              									einer erhitzten Mischung von Theer und Pech ausgefüllt und während die Mischung noch
                              									heiß und in flüssigem Zustande ist, bringt man die Röhre in das Gehäuse oder
                              									cylindrische Gefäß a des in Fig. 9 abgebildeten
                              									Apparats. Man erhitzt dieses Gehäuse mittelst heißen Wassers, um die Röhre b und die Drähte heiß und das nicht leitende Material in
                              									flüssigem Zustande zu erhalten, bis die Röhre mittelst Hindurchlassens zwischen den
                              									drei Walzenpaaren auf die verlangte Größe reducirt worden ist; letztere haben
                              									halbkreisförmige Kerben von verschiedenen Größen um ihre Peripherien. Man steckt das
                              									vordere Ende der Röhre b in die kreisförmige Kerbe
                              									welche die beiden Walzen c, c mit einander bilden; der
                              									Durchmesser dieser Kerbe ist beiläufig um einen Achtelszoll kleiner als derjenige
                              									der Röhre; die eingezwängte Röhre wird beim Umdrehen der Walzen c, c zwischen denselben vorwärts gezogen und dadurch
                              									dünner, aber länger. Die Röhre geht hierauf durch die beiden anderen Walzenpaare d, d und e, e und nimmt
                              									zwischen jedem um einen Achtelszoll im Durchmesser ab, dagegen an Länge zu; sie wird
                              									endlich um die Trommel f gewickelt. Diese Operation hat
                              									übrigens keinen Einfluß auf die in der Röhre enthaltenen Drähte, welche beträchtlich
                              									länger seyn müssen als die Röhre, wie man sie anfangs in das Gehäuse a bringt.
                           Um die Drähte in lange Röhren von kleinem Durchmesser leichter einführen zu können,
                              									schneidet man in letztere longitudinale Schlitze, beiläufig 21 Fuß von einander
                              									entfernt; die Drähte werden an eine Nadel befestigt, welche länger ist als die
                              									Entfernung zwischen den Längenschlitzen; diese Nadel wird an einem Ende der Röhre eingeführt und in
                              									derselben vorwärts bewegt bis sie am ersten Schlitz erscheint, durch welchen sie
                              									gezogen werden muß bis die Enden der Drähte am Schlitz angelangt sind; die Nadel
                              									wird dann wieder durch den Schlitz in die Röhre eingeführt und zum zweiten Schlitz
                              									fortgeschoben, durch welchen sie, wie vorher erwähnt, gezogen werden muß, um die
                              									Enden der Drähte zum zweiten Schlitz zu bringen; diese Operation wird wiederholt,
                              									bis die Nadel und die Drähte das andere Ende der Röhre erreichen. Nun schließt man
                              									die Oeffnungen oder Schlitze, indem man die Theile zusammenklopft; und nachdem die
                              									Röhre zwischen den Walzen hindurchgegangen ist, löthet man die Ränder (der früheren
                              									Schlitze) zusammen. Wenn man Röhren von großem Durchmesser oder geringer Länge
                              									anwendet, sind die Schlitze entbehrlich.
                           Der zweite Theil der Erfindung betrifft einen schützenden Ueberzug der Bleiröhre
                              									welche die Leitungsdrähte enthält. a, a,
                              									Fig. 10, sind
                              									die Drähte, welche mit Baumwollgarn umwickelt und mit Pech oder einem sonstigen
                              									isolirenden Material überzogen sind; b ist die Bleiröhre
                              									welche die Drähte enthält und durch Umwickeln mit Kokosstricken, wie man bei c sieht, geschützt ist. Sie wird mit diesem Ueberzug
                              									durch ein Bad von heißem Pech passirt und hernach (während das Pech noch heiß ist)
                              									durch einen Trog gezogen, welcher mit Sand gefüllt ist, den man in die Zwischenräume
                              									der Kokosstricke d von Hand gut einreibt. Soll die Röhre
                              										b unter den Boden gelegt werden, so kann man sie
                              									noch in eine gußeiserne Röhre e einschließen.
                           Der dritte Theil der Erfindung betrifft Verbesserungen im Aufhängen der Magnetnadeln,
                              									um ihre Schwingung zu vermindern. Fig. 11 ist ein
                              									Seitenaufriß, zum Theil im Durchschnitt, von einem Paar solcher Nadeln und Fig. 12 ist
                              									eine Vorderansicht einer der Nadeln. Die Nadeln a, a
                              									sind auf einer gekurbelten Spindel b befestigt, welche
                              									mit zwei Stahlzapfen c, c versehen ist; letztere ruhen
                              									auf zwei kleinen in die Messingplatte e eingelassenen
                              									Vierecken von Achat d, d; eines der Stücke d hat eine kegelförmige Vertiefung und in das andere ist
                              									eine Kerbe, parallel mit der Spindel, eingeschnitten, um die Spitzen der Zapfen c, c aufzunehmen. Das Gewicht der Nadeln und Spindel b wird durch die Zapfen gestützt, und die Nadeln werden
                              									in ihrer Lage erhalten, indem man ihre unteren Enden schwerer machte als die oberen.
                              									An den Seiten der Platte e sind zwei messingene Lager
                              										f, f befestigt, deren obere Enden gabelförmig sind,
                              									um die Spindel b aufzunehmen und zu verhindern daß sie
                              									durch eine plötzliche Schwingung der Nadeln aus der geeigneten Lage gebracht werden
                              									kann. Um die Schwingung der Nadeln nach jeder Ablenkung zu schwächen, stellt der Erfinder ein kleines
                              									Gefäß mit Oel unmittelbar unter das untere Ende der innern Nadel, so daß das
                              									äußerste Ende derselben in das Oel taucht, wenn sie vollkommen oder beinahe in
                              									senkrechter Lage ist; nachdem die Nadel abgelenkt worden ist, verhindert die
                              									Reibung, welche bei ihrer Bewegung durch das Oel stattfindet, ein fortdauerndes
                              									Schwingen derselben. Man erreicht denselben Zweck, wenn man eine Schale mit
                              									Eisenfeile g, Fig. 11, anwendet, oder
                              									eine kleine Eisenstange in derselben Lage anbringt, so daß sie die Magnetnadel
                              									anzieht.
                           Der letzte Theil der Erfindung bezieht sich auf die Elektromagnete, welche entstehen
                              									wenn man einen elektrischen Strom durch eine Drahtwindung leitet, die eine Stange
                              									weichen Eisens umgibt. Man hat gefunden, daß wenn das Eisen nicht vollkommen weich
                              									und rein ist, ein Theil der magnetischen Kraft nach dem Aufhören des erregenden
                              									Stroms in ihm zurückbleibt und dieser rückständige Strom behindert die Functionen
                              									des Elektromagnets. Um diesem nachtheiligen Umstand zu begegnen, windet der
                              									Patentträger den umsponnenen Draht auf einen hohlen Haspel, welchen Fig. 13 im Grundriß und
                              									in der Seitenansicht zeigt; im Centrum dieses Haspels ist das Ende eines Stücks
                              									weichen Eisens angebracht, und wenn folglich ein elektrischer Strom durch die
                              									Windung geht, wird dieses Eisen von ihm angezogen und hat ein Bestreben noch weiter
                              									in den hohlen Cylinder einzudringen welcher das Centrum des Haspels bildet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
