| Titel: | Edmondson's Maschinen zum Drucken, Datiren und Zählen der Eisenbahnbillets. | 
| Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. XLIII., S. 162 | 
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                        XLIII.
                        Edmondson's Maschinen zum
                           								Drucken, Datiren und Zählen der Eisenbahnbillets.
                        Aus dem Practical Mechanic and Engineer's Magazine, März
                              									1847, S. 139.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Edmondson's Maschinen zum Drucken, Datiren und Zählen der
                           								Eisenbahnbillets.
                        
                     
                        
                           Druckmaschine.
                           Auf den meisten großen Eisenbahnlinien sind so viele Billets für die Reisenden
                              									erforderlich, daß das frühere Verfahren für ihre Anfertigung und Abgabe an die
                              									Stationen sich nicht mehr als genügend erweist, daher Edmondson's Maschinen zum Drucken und Nummeriren der Fahrbillets einem
                              									wahren Bedürfniß abhelfen. Fig. 1 ist eine
                              									Seitenansicht der Druckmaschine; Fig. 2 eine Vorderansicht
                              									und Fig. 3 ein
                              									Längendurchschnitt durch die Mitte, aus dem man die inneren Theile ersieht. Die
                              									Zeichnungen sind genau nach dem beigefügten Maaßstab gemacht. Das Gestell A, A besteht aus zwei gußeisernen Ständern, welche auf
                              									eine Bodenplatte geschraubt sind, die man in der Zeichnung nicht sieht; dieses
                              									Gestell ist mit geeigneten Hältern versehen um das Gehäuse mit den leeren Billets
                              									daran anbringen zu können. Die zu bedruckenden Billets werden oben im Gehäuse
                              									eingelegt, welches mit einem verzierten Deckel versehen ist; sie werden am Boden
                              									weggezogen, wie man bei C sieht. Um zu erklären wie
                              									dieses bewerkstelligt wird, müssen wir auf die Hebelvorrichtung verweisen, welche
                              									durch die Handhabe D in Thätigkeit gesetzt wird. Dieser
                              									Hebel dreht sich um den Zapfen bei E, welcher im Gestell
                              									befestigt ist und führt den mit einem Gelenkstück F
                              									verbundenen Drucktisch G. Ein Ende des Tisches wird dazu
                              									verwendet um die Verhaltungsregeln für die Reisenden etc. wie es bei solchen Zetteln
                              									gebräuchlich ist, aufzudrucken; das andere Ende desselben dient aber bloß zum
                              									Nummeriren der Billets. Den Sah zum Drucken der Verhaltungsregeln etc. bringt man in
                              									die Büchse I, welche mittelst der über ihr befindlichen
                              									Handschraube G adjustirbar ist. Ein Zeugstreif K, K, mit dicker Druckerschwärze wohl getränkt, wird auf die Walze L gewickelt und geht von dieser aus über verschiedene
                              									Führungen, läuft unter das Letterngehäuse I und wickelt
                              									sich dann wieder um die Walze M. Jedes Billet wird
                              									besonders von dem Boden des Gehäuses B mittelst einer
                              									Schiebplatte vorgestoßen, die am Schwunghebel N
                              									angebracht ist, welcher durch die Handhabe D mit bewegt
                              									wird. Die Schiebplatte hat auf ihrer Oberfläche eine Vertiefung, in welche nur ein
                              									einziges Billet paßt, so daß sie bei jeder Schwingung (des Hebels) das unterste
                              									Billet aus dem Gehäuse aufnimmt und es auf denjenigen Theil des Tisches überträgt,
                              									welcher sich unmittelbar unter den Lettern befindet. In Folge der Verbindungen des
                              									Hebels D wird bei jedem Hube desselben das Billet durch
                              									den Schwunghebel N fortgeschoben, während bei jedem Fall
                              									desselben der Drucktisch gehoben und gegen das geschwärzte Band gedrückt wird,
                              									welches sich unter den Lettern befindet. Nach jedem Druck wird ein frischer Theil
                              									des geschwärzten Bandes den Lettern dargeboten, indem dasselbe mittelst der
                              									Sperrstange O, welche mit dem Haupthebel D verbunden ist, vorwärts getrieben wird. Die Stange O hat nämlich mehrere Klinken, welche mit den Zahnrädern
                              									auf den Walzenachsen L und M
                              									verbunden sind, so daß sie von der einen Walze dieselbe Bandlänge abwickelt, welche
                              									sie von der andern abgibt; dieselbe Stange führt auch eine Klinke zum Rücken des
                              									großen Sperrrads auf der Welle der Nummerir-Räder P, welche um die Entfernung einer einzigen Nummer bei jedem Bedrucken
                              									eines Billets fortgedreht werden. Das letzte Billet, welches aus dem Gehäuse tritt,
                              									stößt seine Vorgänger vor sich her, so daß immer mehrere Billets in Berührung mit
                              									einander auf dem Drucktische sich befinden, von denen stets das erste, nachdem es
                              									nummerirt worden ist, in den Kasten Q vor der Maschine
                              									fällt. Die Nummern-Räder P sind so vorgerichtet,
                              									daß sie bis zur Zahl von 10,000 nummeriren können; das erste Rad führt nämlich die
                              									Zahlen 1 bis 99 und das zweite 01 bis 00; nach jeder ganzen Umdrehung wird eines der
                              									beiden Räder dem andern um eine Theilung vorgerückt, vermittelst einer Anordnung von
                              									Stiften die man in Fig. 2 sieht, um den erforderlichen Wechsel nach jedem 100 zu bewirken.
                              									In Fig. 2
                              									sieht man den Kasten Q für die vom Drucktisch kommenden
                              									fertigen Billets mit solchen gefüllt. Es ist auch eine Vorrichtung vorhanden, damit
                              									die Billets in das röhrenförmige Gehäuse Q gerade
                              									hinuntergeleitet werden; aber diese Vorrichtung wurde in der Zeichnung nicht
                              									abgebildet, um Verwirrung zu vermeiden; sie besteht in einer Federtafel welche jedes
                              									Billet, sobald es in die Röhre fiel, unterstützt, damit es nicht überschlagen oder
                              									aus der horizontalen Lage kommen kann.
                           
                           Nach dem Bedrucken und Nummeriren bringt man die Billets in eine Reihe von Gehäusen,
                              									welche dann den respectiven Eisenbahnstationen abgeliefert werden.
                           
                        
                           Datirmaschine.
                           Von der Presse, womit man die Billets datirt, ehe man sie den Reisenden verabfolgt,
                              									ist Fig. 4 ein
                              									senkrechter Durchschnitt durch die Mitte derselben; Fig. 5 ist eine
                              									Vorderansicht, worin man die Oeffnung ersieht, durch welche das Billet eingeführt
                              									wird, und Fig.
                                 										6 ist eine Ansicht der Rückseite der Maschine ohne ihr äußeres Gehäuse.
                              										A, A ist das äußere Gehäuse der Maschine, an deren
                              									oberem Ende der Letternhalter B mittelst eines Gelenks
                              									um C beweglich ist. D ist
                              									die Walze um welche das Schwärze auftragende Band während des Datirens der Billets
                              									gewickelt wird, indem es unter den Lettern durch die Walze F hinaufgezogen wird, welche sich lose in Lagern am unteren Theil des
                              									Drucktisches G dreht. Die Lettern sieht man bei H; sie werden mittelst eines Kreuzstücks, das durch die
                              									Schraube I befestigt wird, in richtiger Stellung
                              									erhalten, und das Ganze läßt sich wieder entfernen, indem man die Schraube K losmacht; die beiden Theile B und G des Drucktisches sind mittelst
                              									Gelenken verbunden, wie man bei L sieht, so daß, wenn
                              									das Billet M in die Oeffnung an der Vorderseite der
                              									Maschine eingeführt und auf den Theil G ein Druck
                              									ausgeübt wird, das Ganze als ein Kniegelenk wirkt, also die Lettern auf das Band
                              									niedergedrückt werden, wodurch das Billet mit dem Datum versehen wird, wie bereits
                              									bei der Nummerirmaschine erklärt wurde. Der untere Theil N des Drucktisches ist so angeordnet, daß er auf einem fixirten Stück an
                              									der Bodenplatte der Maschine gleitet, damit das Gelenk L
                              									gehörig wirken kann. Mittelst dieses einfachen Apparats kann man die Billets schnell
                              									datiren in der Ordnung wie man sie für Fahrten braucht.
                           
                        
                           Zählmaschine.
                           Um das Controliren und Zählen der Billets für die verschiedenen Eisenbahnstationen zu
                              									erleichtern, dient die Zählmaschine. Fig. 7 ist ein
                              									Seitenaufriß derselben, woraus man die Rädervorrichtung ersieht, mittelst deren die
                              									Geschwindigkeit des Zählens vergrößert wird. Fig. 8 ist eine
                              									Endansicht. a, a ist das Gehäuse welches die zu
                              									zählenden Billets enthält, wovon einige durch punktirte Linien am Boden desselben
                              									angedeutet sind; sie werden eines nach dem andern aus dem Gehäuft beseitigt
                              									vermittelst des Schiebers b, welcher durch Kurbel,
                              									Verbindungsstange und
                              									Hebel c, d, f in Thätigkeit gesetzt wird und in dem
                              									röhrenförmigen Gehäuse l aufgenommen, welches sich über
                              									der Federtafel befindet, die durch die linke Hand sanft niederbewegt werden muß,
                              									während die Billets hineingetrieben werden. Das erwähnte Gehäuse wird durch einen
                              									kleinen Federfänger an seiner Stelle erhalten; es wurde in Fig. 8 nicht abgebildet,
                              									um Undeutlichkeit zu vermeiden. Bei jedem Drehen der Kurbel ertheilt das Excentricum
                              										g, welches fest auf dieselbe gekeilt ist, dem
                              									Sperrrad h vermittelst des Glockenzugs und des
                              									Sperrkegels i, k Bewegung; jedes Sperrrad hat hundert
                              									Zähne und an jedem ist ein in eine gleiche Anzahl Abtheilungen getheilter
                              									messingener Ring befestigt; der Ring des Einheitenrads h
                              									ist von 01 bis 99 und 00 nummerirt, das Hunderterrad von 1 bis 99, während der
                              									übrige Raum leer bleibt, was man am Visir 0 in der Platte p sehen kann. Um das Hunderterrad in Thätigkeit zu setzen, dient die
                              									kleine Klinke welche auf dem Einheitenrad befestigt ist; während sich letzteres bis
                              									zu seiner Abtheilung 00 vorwärts bewegt, wirkt die Klinke auf den Glockenzug und
                              									Sperrkegel r, s und bewegt das Hunderterrad um eine
                              									Abtheilung vor; der Sperrkegel s nimmt nach dem Auslösen
                              									seine ursprüngliche Lage an, so daß man ihn nicht mehr zu berücksichtigen hat, bis
                              									die höchste Nummer 9999 erreicht ist. Die beschriebene Anwendung eines Rads mit
                              									Getrieb hat nur den Zweck die Geschwindigkeit der Maschine zu vergrößern; wenn man
                              									die Handhabe 170mal in der Minute dreht, werden 500 Billets herausgetrieben.
                           Diese drei Maschinen, welche ihrem Zweck vollkommen entsprechen, werden auf den
                              									meisten englischen Eisenbahnen angewandt; Hr. Muir in
                              									Salford bei Manchester, verfertigt sie eben so genau als elegant.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
