| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 105, Jahrgang 1847, Nr. , S. 457 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Ueber pneumatische Eisenbahnen; von Sainte-Preuve.
                           Die gußeiserne Brücke einer englischen Eisenbahn, welche (vor kurzer Zeit) in dem
                              									Augenblick nachgab, wo eine gewöhnliche Locomotive darüber fuhr, war in jeder
                              									Hinsicht derjenigen gleich, welche in London über eine Straße errichtet ist und
                              									einen Theil der Blackwall Eisenbahn bildet, deren Dienst noch nie durch einen
                              									ähnlichen Unfall unterbrochen wurde. Die leichten Waggons, welche auf der Blackwall
                              									Eisenbahn laufen, üben auf die Schienen nur etwa den fünften Theil des Drucks der
                              									gewöhnlichen Locomotiven aus; und wenn man einmal die Treibseile durch die von den
                              									HHrn. Clarke und Varley
                              									vorgeschlagene elastische Triebröhre aus Eisenblech (polytechn. Journal Bd. CIII S. 331) ersetzt haben wird, lassen
                              									sich selbst diese Waggons durch noch leichtere ersetzen, weil der Kolben der
                              									pneumatischen Röhre viel besser als die Treibseile jedes Austreten aus den Schienen
                              									verhindert.
                           Man schreit gegen die ungeheuren Kosten, welche die Herstellung fixer Maschinen für
                              									die pneumatische Locomotion bis jetzt erheischte: wenn aber die Züge zahlreich sind
                              									und es sich um einen Omnibus-Dienst handelt wie auf der Blackwall Eisenbahn,
                              									sind diese fixen Maschinen wohlfeiler als die Locomotiven; selbst in dem
                              									gewöhnlicheren Fall, wo die Züge in langen Zwischenräumen aufeinander folgen, ist es
                              									nach meiner Berechnung vortheilhaft, die fixen Maschinen durch Apparate zu ersetzen,
                              									welche man wegen ihrer großen Einfachheit kaum Maschinen nennen kann und die an dem
                              									ersten Waggon befestigt, die Fortschaffung des ganzen Zugs bewirken können. Diese
                              									Apparate bestehen aus mehreren Kammern von Eisenblech, worin die in einem
                              									Central-Feuerraum durch Kohle unvollkommen verbrannte Luft nacheinander
                              									zuerst ausgedehnt (folglich theilweise ausgelassen) und dann verdichtet wird; wenn
                              									man diese Kammern nacheinander durch das Innere eines langen Schiffchens mit der
                              									pneumatischen Röhre in Verbindung bringt, empfangen sie einen Theil der inneren
                              									Atmosphäre dieser Röhre und die Wiederholung dieser Ansaugungen wird eine
                              									regelmäßige Locomotion hervorbringen. (Comptes rendus,
                              									Junius 1847, Nr. 26.)
                           
                        
                           Telegraphie in Deutschland.
                           Zu jenen großen und gemeinnützigen Hebeln des Verkehrs, von denen im deutschen
                              									Vaterland in diesem Sinne noch ein gar beschränkter Gebrauch gemacht wurde, gehört
                              									auch die Vermittelung von Nachrichten auf telegraphischem Wege. Was davon vorhanden
                              									ist, bezieht sich nur auf einige geringe Entfernungen. In England und noch mehr in
                              									den Vereinigten Staaten Nordamerika's benützt die Geschäftswelt die
                              									Elektrotelegraphie, diese deutsche Erfindung einer Schnelligkeit der
                              									Benachrichtigung, welche keinen weitern Zeitaufenthalt als den vom Zeichengeben
                              									selbst bedingten kennt, bereits außerordentlich häufig; übrigens sind in den
                              									Vereinigten Staaten keine anderen als Morse'sche
                              									Telegraphen in nennenswerther Ausdehnung in Wirksamkeit.
                           
                           Die Morse'schen Telegraphen tragen ihren Namen bekanntlich
                              									von ihrem Erfinder Samuel F. L. Morse, Professor an der
                              									City University zu New-York, welchem vorzüglich die höchst verdienstliche
                              									Priorität in der Benutzung der anziehenden elektromagnetischen Kraft zum
                              									Niederschreiben lesbarer Zeichen gebührt. Andere hatten nur die abstoßende Kraft,
                              									und auch diese nicht zum unmittelbaren Niederschreiben angewendet.
                           Es war am 3. Febr. 1837 als das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten die
                              									Entschließung faßte, der Schatzsecretär solle ihm in nächster Sitzung über die
                              									Räthlichkeit der Einführung von Telegraphen Bericht erstatten. Dieser Bericht wurde
                              									im December 1837 dahin abgelegt, daß die Errichtung von Telegraphenlinien dem
                              									allgemeinen Verkehre, wie der Regierung von gleich großem Vortheil seyn werde. In
                              									Folge dessen wurden weitere Erörterungen angestellt, und besonders auch genauere
                              									Nachrichten über das Morse'sche elektrotelegraphische
                              									System eingezogen. Darauf ging im März 1843 eine Bill durch den Congreß, wonach
                              									30,000 Dollars zu Versuchen im Großen mit dem Morse'schen
                              									Telegraphen verwilligt wurden.
                           Der Morse'sche Telegraph gibt nun mit einem stumpfen, von
                              									unten aufwärts wirkenden Stifte auf einem fortrückenden Papierstreifen aus
                              									eingedrückten Punkten und Strichen bestehende Chiffern. Die Geschwindigkeit des
                              									elektromagnetischen Stromes an sich schätzt Morse auf
                              									200,000 Miles in der Secunde, und zwei Zeichen macht sein Telegraph in demselben
                              									Zeitraum. Dieß System ist jedoch durch den Mechanikus Stöhrer in Leipzig neuerdings außerordentlich vervollkommnet worden. Mit
                              									Tinte, und zwar sofort doppelt mit zwei verschiedenen Farben, verzeichnet sein
                              									Telegraph die Chiffern auf dem Papierstreifen, dessen Geschwindigkeit nach Belieben
                              									und ganz gleichmäßig regulirt, selbst zu größerer Raschheit der Mittheilungen als
                              									der Morse'sche getrieben werden kann. Der Stöhrer'sche Schreibtelegraph ist unter allen bekannten
                              									derartigen Apparaten jedenfalls der vollkommenste, und darum ganz besonders
                              									vortheilhaft, weil er durch eine anzubringende Claviatur auch für einen ungeübten
                              									Zeichengeber die denkbar leichteste Handhabung ermöglicht. Denselben Vorzug leichter
                              									Handhabung und großer Einfachheit haben aber auch seine Zifferblattapparate vor der
                              										Wheatstone'schen, und der ziemlich gleichartigen Fardely'schen Einrichtung voraus. Stöhrer erzielt außerdem die größte Zuverlässigkeit für die angewendeten
                              									elektromagnetischen Maschinen dadurch, daß er nur mit dem Ueberschusse der
                              									magnetischen Kraft arbeitet und die Magnete fortwährend armirt läßt. Gleiche
                              									Regelmäßigkeit der Kraftäußerung konnte aber selbst noch keine Verbesserung der
                              									Batterien hervorbringen, welche bei den Wheatstone-Fardely'schen Apparaten gebraucht werden. Den
                              									augenfälligsten Vortheil endlich gewährt die Stöhrer'sche
                              									Einrichtung für transportable Apparate zum Gebrauch auf Eisenbahnen.
                           Diese transportabeln Apparate nehmen kaum den Raum eines fußgroßen Würfels ein und
                              									sind augenblicklich zum Dienst bereitet, sobald sie mit der Hauptleitung durch den
                              									eingehängten Draht in Verbindung gebracht werden. An Stöhrer's Stationsapparaten ist nun zuvörderst ein Glockenwecker mit
                              									Laufwerk angebracht, welcher beständig in aufgezogenem Zustand erhalten werden muß,
                              									und dessen Auslösung bei dem ersten Schlusse der Kette an derjenigen Station
                              									erfolgt, von wo aus eine Mittheilung gemacht werden soll. Die Glocke tönt fort bis
                              									der Nachrichtempfänger die Auslösung wieder einrückt. Wenn er dann das Zeichen
                              									seiner Aufmerksamkeit zurückgegeben hat, erfolgt die weitere Mittheilung, welche der
                              									einfache hin- und hergehende Strom der magneto-elektrischen Kraft
                              									vermittelt. Dieser setzt nämlich die Räder und den Zeiger in Bewegung, welcher auf
                              									dem Zifferblatte des Apparats dem von Menschenhänden geführten, unter dem Zeiger
                              									liegenden Arme zu jedem Zeichen, worauf derselbe gestellt wird, nachfolgt.
                              									Gleichzeitig folgt auch der Zeiger des correspondirenden Apparats der nächsten
                              									Station. Muß nun bei den Wheatstone'schen Apparaten die
                              									Herumführung des Armes stets in einer Richtung erfolgen, so ist dieselbe an den Stöhrer'schen freigegeben, weil hier der Arm ganz
                              									unabhängig ist. Der vom magneto-elektrischen Strome bewegte Zeiger hält über
                              									demselben an, weil er selbst die Kette öffnet sobald er dort anlangt.Hr. Stöhrer liefert die Apparate für
                                    											Zwischenstationen mit doppeltem Zifferblatt für 200 Rthlr., für Endstationen
                                    											mit einem Zifferblatt für 180 Rthlr. Nebenbei mag bemerkt seyn, daß sich die
                                    												Stöhrer'schen Zifferblattapparate auch ganz
                                    											vorzüglich für Haustelegraphen in ausgedehnten Industrieanlagen eignen; der
                                    											Dirigent solcher Anstalten kann keinen rascheren Beförderer feiner Befehle
                                    											finden.
                              								
                           
                           Hoffentlich waltet in unseren Tagen des neuerblühenden deutschen Nationalgefühls auch
                              									genugsame Theilnahme für deutschen Erfindungsgeist und deutsche Betriebsamkeit in
                              									Dingen, bei denen unser Vaterland, wie hiebei, dem Besten des Auslandes nicht nur in
                              									nichts nachsteht, sondern überall vorangeeilt ist, so daß man diesen deutschen
                              									Bestrebungen und Errungenschaften auch endlich die Gelegenheit nicht mehr
                              									vorenthält, sich auf deutschem Boden umfänglich zu bewähren. Oesterreich hat dazu
                              									bereits den Anfang gemacht, indem es die Stöhrer'schen
                              									Apparate bei seinen öffentlichen Anstalten einzuführen begann. (Beil. zur Allg.
                              									Zeitung, 1847 Nr. 239.)
                           
                        
                           Ueber die elektrische Wirkung beim Vergolden des Kupfers und
                              									Verzinken des Eisens; von Sainte-Preuve.
                           Das Vergolden des Kupfers läßt sich am vortheilhaftesten ausführen, wenn das Bad
                              									alkalisch ist; das Verzinken des Eisens hingegen, wenn das Bad sauer ist. Diese
                              									beiden Thatsachen sind in Uebereinstimmung mit der Classification von Berzelius und mit den Beobachtungen von Becquerel.
                           Nach Berzelius ist das Gold bei seiner Berührung mit dem
                              									Kupfer negativ; und nach Becquerel ist das Gold auch
                              									negativ in Berührung mit den Alkalien. Hier stimmen also die beiden elektrischen
                              									Wirkungen überein, was die Ablagerung des Goldes in dünner Schicht auf das Kupfer
                              									begünstigt. – Ebenso ist das Zink in Berührung mit dem Eisen positiv und die
                              									Berührung mit den Säuren ertheilt ihm denselben elektrischen Zustand. Auch hier
                              									stimmen also die beiden elektrischen Wirkungen zusammen.
                           Aus diesen Principien folgt aber nicht nothwendig, daß man nur unter den erwähnten
                              									Umständen vergolden und verzinken kann. Unter ausnahmsweisen Umständen kann man das
                              									Vergolden auch in einem sauren oder neutralen Bade und das Verzinken in einem
                              									alkalischen oder neutralen Bade bewirken. Dazu genügt es, daß die elektrische
                              									Wirkung des Kupfers auf das Gold stärker ist als diejenige des sauren oder neutralen
                              									Bades auf das Gold; und ebenso daß die elektrische Wirkung des Eisens auf das Zink
                              									diejenige des alkalischen oder neutralen Bades auf das Zink überwiegt. Endlich kann
                              									man mittelst eines Volta'schen Elements (oder selbst einer galvanischen Säule) den
                              									positiven Zustand, welchen das saure Bad beim Vergolden anzunehmen strebt, in den
                              									negativen verwandeln und eben so den negativen Zustand, welchen das Verzinkungsbad
                              									annehmen sollte, in den positiven. (Comptes rendus, Jun.
                              									1847, Nr. 26.)
                           
                        
                           Verfahren wasserfreie Schwefelsäure zu erhalten; von Ch. Barreswil.
                           Bisher konnte man die wasserfreie Schwefelsäure nur durch Destillation von
                              									entwässertem Eisenvitriol oder doppelt-schwefelsaurem Natron bereiten. Ich
                              									habe ein neues, sehr einfaches Verfahren sie zu bereiten entdeckt, welches freilich
                              									nur in wissenschaftlicher Hinsicht interessant ist und keine technische Anwendung
                              									gestattet. Ich vermische nämlich wasserfreie Phosphorsäure mit concentrirter
                              									Schwefelsäure und erhitze dann die Mischung: beim Vermischen der beiden Säuren
                              									entsteht eine Temperatur-Erhöhung und es bilden sich gleich anfangs einige
                              									saure Dämpfe; diese Erscheinung kann man aber vermeiden, wenn man vorsichtig operirt
                              									und dabei das Gefäß in ein sehr kaltes Bad stellt. Wenn man dann die Mischung
                              									(gerade so wie sächsisches Vitriolöl) destillirt, so geht die wasserfreie
                              									Schwefelsäure über und als Rückstand bleibt glasartiges
                              									Phosphorsäure-Hydrat.
                           
                           Auf organische Substanzen, z.B. Papier, Baumwolle, welche durch sächsisches Vitriolöl
                              									augenblicklich zerstört werden, hat eine Mischung von concentrirter Schwefelsäure
                              									und wasserfreier Phosphorsäure keine Wirkung; es scheint daher, daß die
                              									Schwefelsäure ihr Wasser erst in dem Augenblick verliert, wo man die Mischung
                              									erhitzt. (Comptes rendus, Jul. 1847, Nr. 1.)
                           
                        
                           Kohlenbildung auf nassem Wege, von R. Göppert.
                           Hr. Göppert hat mit glücklichem Erfolge den Versuch
                              									gemacht, Kohle auf nassem Wege zu erzeugen, indem er die
                              									zu diesem Versuche bestimmten Vegetabilien längere Zeit hindurch unter Zutritt der
                              									Luft in Wasser legte, dessen Temperatur am Tage 80° R. und des Nachts etwa 50
                              									bis 60° R. betrug. Auf diese Weise wurde von manchen Pflanzen schon nach
                              									einem Jahre, bei andern erst in zwei Jahren ein Product erzielt, welches in seiner
                              									äußeren Beschaffenheit von Braunkohle nicht mehr zu
                              									unterscheiden war, wiewohl er eine der Beschaffenheit der Steinkohle ähnliche
                              									Bildung oder Kohle von schwarzer glänzender Beschaffenheit selbst nach 2 1/2 Jahren
                              									durch dieses Verfahren nicht erreichte. Dieses gelang
                              									erst durch einen Zusatz von einer sehr kleinen Quantität von schwefelsaurem Eisen,
                              									etwa 1/96 Proc., indem er von der Ueberzeugung ausging, daß das in den Steinkohlen
                              									so häufige Schwefeleisen aus den Pflanzen, welche zu ihrer Bildung beitrugen,
                              									stamme. Nun ist er zwar weit davon entfernt zu glauben, daß die Pflanzen der
                              									Vorwelt, ehe sie in die Schichten gehüllt wurden, oder in diesem letztern Zustande
                              									selbst sich in einer Flüssigkeit von so hoher Temperatur befunden haben sollten,
                              									sondern meint nur, daß die von ihm gewählte Verfahrungsart dazu diene, den
                              									Kohlenbildungsproceß zu beschleunigen. Auch dient diese Methode dazu, die Bildung
                              									der fossilen Harze recht anschaulich zu machen. Venetianischer, auf diese Weise mit
                              									Zweigen von Pinus larix oder dem Lärchenbaum digerirter
                              									Terpenthin hatte, unter gleichzeitig erfolgter Veränderung seines specifischen
                              									Geruches, nach einem Jahre schon fast die Fähigkeit verloren, sich in Weingeist
                              									aufzulösen, näherte sich also in dieser Beziehung dem Bernstein, der bekanntlich von
                              									Weingeist fast gar nicht aufgenommen wird. Wahrscheinlich dürfte es gelingen,
                              									mehrere solche in das Pflanzenreich, nicht in das Mineralreich gehörende Harze, wie
                              									Retinasphalt, Bernstein und dergl. einst künstlich
                                 										darzustellen. (Poggendorff's Annalen der Physik, 1847, Nr. 9.)
                           
                        
                           Ueber künstliches Ausbrüten der Eier.
                           Ein Amerikaner, W. Cantelo, nahm im vorigen Jahr in
                              									England ein Patent auf einen Apparat zum Ausbrüten der Eier etc. (beschrieben im
                              									polytechn. Journal Bd. CII S. 76.) Derselbe
                              									errichtete zuerst in New-York, dann in Brighton bei London, Etablissements
                              									zum Brüten und zur Hühnerzucht; in neuester Zeit legte er ein solches in der Nähe
                              									von Paris, bei Varenne Saint-Maur, auf dem Gute des Hrn. Caffin d'Orsigny an. Letztere Brütanstalt, in einem
                              									gewissen Maaßstab eine Musteranstalt für dieses Verfahren, ist ungefähr seit einem
                              									halben Jahr im Gang; wir sahen darin vor einigen Tagen über 800 Hühner verschiedenen
                              									Alters von dem eben aus der Schale schlüpfenden bis zum gemästeten, schon für den
                              									Markt bestimmten. Die Brütung war mit einer großen Anzahl Eier noch im Gange. Der
                              									Brütapparat des Hrn. Cantelo hat einige Aehnlichkeit mit
                              									demjenigen des Hrn. Bonnemain; doch sind in der
                              									Einrichtung bedeutende Verschiedenheiten, welche dem neuen System große Vorzüge zu
                              									geben scheinen. Erstens werden die Eier nicht über ihre ganze Oberfläche erwärmt,
                              									was fehlerhaft ist, der Natur zuwiderläuft und die Flüssigkeit des Eies verdampft.
                              									Zweitens vertreten starke Kautschukröhren, welche über die Eier hingehen,
                              									einigermaßen die Berührung der Eier mit dem Bauche der Henne. Durch eine sehr
                              									sinnreiche Einrichtung wird die Verbrennung der Kohle mit großer Sparsamkeit im
                              									Verhältniß zur erforderlichen Temperatur regulirt. Die ausgeschlüpften und wieder
                              									abgetrockneten Küchlein werden in eine Abtheilung des Etablissements getragen, wo sich
                              									der Hühnerkorb befindet, eine Art kleines, rundes Haus, in dessen Mitte sich eine
                              									Wärmelampe befindet, welche mit warmem Wasser gefüllte Röhren in eine Art Pulte, die
                              									auf dem Boden stehen, aussendet. Jeder dieser vorn offenen, mit Wollenfransen
                              									behangenen Pulte ist die künstliche Mutter, unter welche die Hühnchen ihre Zuflucht
                              									nehmen. Endlich besitzt dieses Etablissement noch Hühnerhäuser und kleine, nach dem
                              									verschiedenen Alter der Hühner abgetheilte Gärtchen. (Moniteur industriel, 1847, Nr. 1158.)
                           
                        
                           Abscheidung der Kieselerde aus Pflanzen.
                           Dr. C. T. Jackson theilt ein
                              									neues Verfahren mit, aus den Stengeln des Schilfrohrs, der Binsen, dem Stroh und
                              									Gras, die Kieselerde abzuscheiden, welches er als Gehülfe bei der Fabrication von
                              									Papier aus dem Rohr entdeckte. Dasselbe eignet sich sowohl zum Demonstriren des
                              									Vorhandenseyns von Kieselerde in Pflanzen in Vorlesungen, als auch zur chemischen
                              									Analyse der mit einer Kieseldecke versehenen Pflanzen. Die Stengel werden
                              									zerquetscht oder gespalten, mit Wasser befeuchtet und in eine bleierne Röhre oder
                              									ein cylindrisches Gefäß gebracht; dann wird eine kleinere Röhre mit dem einen Ende
                              									derselben verbunden und in ein Glas Wasser hinabgeleitet; hierauf wird eine bleierne
                              									Flasche, in welcher sich gepulverter Flußspath und concentrirte Schwefelsäure
                              									befinden, mit dem entgegengesetzten Ende des Gefäßes in Verbindung gesetzt und der
                              									Boden der Flasche mittelst einer Spirituslampe vorsichtig erhitzt. Das
                              									fluorwasserstoffsaure Gas streicht nun durch das im Gefäß befindliche Schilfrohr,
                              									und nimmt alle Kieselerde als kieselfluorwasserstoffsaures Gas mit, welches im
                              									Wasser zersetzt wird, wobei Kieselerdehydrat gallertartig abgeschieden wird, welches
                              									abfiltrirt werden kann. Die Pflanzenfaser, welche man aus dem Reservoir nahm und
                              									auswusch, ist frei von Kieselerde. (Edinburgh new
                                 										philosophical Journal, Jul. 1847)
                           
                        
                           Aromatischer Räucheressig.
                           Als das angenehmste und zugleich belebendste Riechmittel, welches jedermann sich
                              									leicht selbst bereiten kann, empfiehlt Dr. Mohr in seinem Commentar zur preußischen Pharmakopöe eine
                              									Mischung von gleichen Theilen Essigäther und concentrirtester Essigsäure (Eisessig), welcher man
                              									einige Tropfen Nelkenöl zusetzt.
                           
                        
                           Vorrichtung zum Aufbewahren der Seidenraupeneier.
                           Um gute Seidenwürmer zu ziehen, ist vor allem nothwendig, daß die Eier in gutem
                              									Zustand erhalten werden. Gewöhnlich werden sie in nicht zu feuchten Kellern
                              									aufbewahrt und zwar entweder in Schachteln (kleinen Fäßchen) am Gewölbe derselben
                              									aufgehangen, oder in irdene oder gläserne Gefäße gelegt, die man gut verschließt. In
                              									beiden Fällen aber werden sie in Tücher eingeschlagen, in welchen es den sich
                              									aneinanderhängenden Eiern an Luft gebricht, wodurch sie feucht werden und schimmeln.
                              									Um diesem Uebelstande abzuhelfen, erdachte Hr. Dargnies
                              									zu Courcheverny bei Blois folgende einfache und sinnreiche Vorrichtung. Dieselbe
                              									besteht aus zwei Rädern, welche durch eine Achse miteinander verbunden sind; die
                              									Felgen dieser Räder haben auf der Innenseite Falze, um Querstäbe aufzunehmen, welche
                              									von einem Rade zum andern herübergehen; um letztere werden die mit
                              									Seidenraupen-Eiern beschickten Leinentücher gerollt; die Querstäbe werden
                              									successive übereinander um die Achse herum gelegt, in dem Maaße als man Leinentuch
                              									mit Eiern herumwickelt, und haben den Zweck, zwischen jeder Tuchwand einen Raum zu
                              									lassen, worin die Luft
                              									frei circulirt, ohne daß die Eier zusammenkleben oder sich erhitzen können. Es
                              									versteht sich von selbst, daß die Eier obendraufobendraus gelegt werden, so daß sie nicht auf die Stäbe selbst zu liegen kommen.
                              									Wenn alle Stäbe gelegt und die Vorrichtung ganz gefüllt ist, so bringt man sie in
                              									ein Faß mit einem festen und einem beweglichen Boden. Befindet sich die Vorrichtung
                              									im Faß, so setzt man den beweglichen Boden wieder ein, den man mit einem Tuch
                              									umgibt, damit er besser schließt und hängt das Ganze horizontal mittelst eines
                              									Eisendrahts am Kellergewölbe auf. Der Vorrichtung wird die Breite der Leinwand
                              									gegeben; Hr. Dargnies machte sie 2 Fuß breit. (Moniteur industriel 1847, Nr. 1140.)
                           
                        
                           Vortheilhafte Zucht der Seidenwurm-Eier.
                           Der Pfarrer Fraissinet zu Sauves macht ein Verfahren
                              									bekannt, durch welches das Product an Seide um ein Fünftheil, wenn nicht gar um ein
                              									Viertheil vermehrt wird. Nach ihm müssen die Eier einer säubernden Verpflegung
                              									unterworfen werden, um eine starke Raupe zu erzielen, deren kräftige Gesundheit
                              									durch eine umsichtige Zucht unterhalten, von dem Keim der Muskardine nie erreicht
                              									werden kann. Er hat sich überzeugt, daß die Würmer, welche aus den Eiern, die,
                              									seitdem sie gelegt wurden, bis zum Auskriechen eine gleiche Behandlung erfuhren,
                              									zuerst auskriechen, während sie bisher stets weggeworfen wurden, gerade die
                              									kräftigsten sind. Demgemäß wählt er eben diese aus, läßt sie besonders aufkriechen
                              									und wählt aus ihren stets vortrefflichen Cocons die zur weitern Eierzucht
                              									erforderlichen aus, trennt hierauf die Cocons in männliche und weibliche Abtheilungen, läßt die
                              									weiblichen Schmetterlinge sich von der gelben Substanz entleeren, womit sie
                              									angefüllt sind, und welche, wie er behauptet, die Flüssigkeit, welche das Männchen
                              									von sich gibt, nur schwächen kann, und überwacht nach einer höchst sorgfältigen
                              									Auswahl der Individuen und unter einer ins Kleinlichste gehenden Aufmerksamkeit die
                              									Begattung. – Dieses Verfahren ist in Widerspruch mit demjenigen von Dandolo und Bonafous, wonach
                              									die Raupen, je später sie auskriechen, desto kräftiger seyn müßten. Nach 7–8
                              									Jahren soll bei dem neuen Verfahren die Species ihre Vollkommenheit erreichen und
                              									die eigentlichen „Vollblut“-Seidenwürmer erhalten
                              									werden! (Moniteur industriel 1847, Nr. 1152.)
                           
                        
                           Ueber die chinesische Aus- und Einfuhr nebst Notizen
                              									über die Bereitung des Thees und Gewinnung einiger anderen Handelsproducte; von
                              									August Hausmann, Attaché der französischen
                              									Gesandtschaft in China.
                           Eine vom Verfasser der Industriegesellschaft zu Mülhausen am 30. Dec. 1846
                              									eingesandte Abhandlung umfaßt das ganze Handelswesen in Canton und in China; wir
                              									entnehmen derselben den Inhalt des fünften Capitels über die dortige Ein- und AusfuhrAnsfuhr.
                           Die Eröffnung der neuen chinesischen Häfen und die dem fremden Handel erworbenen
                              									Freiheiten gaben demselben bekanntlich in den letzten Jahren einen außerordentlichen
                              									Aufschwung. Die englische Einfuhr hat seit dem Jahr 1842 sogar den Bedarf der
                              									chinesischen Consumtion beständig überstiegen; diese übergroße Handelsbewegung
                              									hatte, in Verbindung mit der Concurrenz, welche die Vereinigten Staaten den
                              									großbrittanischen Fabricaten an diesen entfernten Küsten bereiten, einen
                              									werthvermindernden Einfluß auf die Waare. Diese, für einen großen Theil von Europa
                              									in mancher Hinsicht als neu entstandene zu betrachtenden Märkte leiden schon an
                              									allen Uebelständen der alten Märkte unserer Heimath.
                           Betrachten wir die chinesische Ein- und Ausfuhr im Jahr 1844. Canton empfing
                              									in diesem Jahr unter brittischer, amerikanischer, französischer, holländischer,
                              									belgischer, spanischer, portugiesischer, dänischer, schwedischer und deutscher
                              									Flagge, mit Ausschluß
                           
                           
                              
                                 des Opiums, den Werth von
                                   96,889,000 Frcs.
                                 
                              
                                 die Einfuhr zu Ningpo (ohne Opium)
                                    											betrug
                                     2,535,000    „
                                 
                              
                                 die englische
                                    											Einfuhr zu Changhaï (ohne Opium)
                                   12,533,000    „
                                 
                              
                                 die englische
                                    											Einfuhr zu Amoy (ohne Opium) im ersten Semester 1844
                                     1,734,000    „
                                 
                              
                                 die Gesammteinfuhr zu Amoy im zweiten
                                    											Semester (ohne Opium)
                                     4,709,000    „
                                 
                              
                                 Die Opiumeinfuhr in China wird nirgends
                                    											officiell angeführt;      sie
                                    											wird aber allgemein für das Jahr 1844 zu 50,000
                                    											Kisten      angeschlagen. Das
                                    											Malwah (-Opium) wurde zu 810
                                    											Piaster      die Kiste, das
                                    											Patna zu 720 Piaster; das Benares zu
                                    											690      Piaster verkauft; so
                                    											daß für die Kiste, den Mittelpreis
                                    											von      740 Piaster, oder
                                    											4,018 Frcs. 20 Cent. angenommen,
                                    											man      einen Gesammtbetrag
                                    											erhält von
                                 200,913,000    „
                                 
                              
                                  
                                 –––––––––––––––
                                 
                              
                                                   
                                    											Mithin haben wir die Summe von
                                 319,310,000 Frcs.
                                 
                              
                           für sämmtliche europäische und amerikanische Einfuhr in China im Jahr 1844, mit
                              									Ausnahme der zu Changhaï unter anderer als englischer Flagge, in diesem Jahr
                              									und der zu Amoy im ersten Halbjahr, und endlich der sehr unbedeutenden im Hafen von
                              									Fu-tschu-fu. Diese drei Einfuhren betragen kaum über 20 Millionen.
                              									Sonach beläuft sich der ganze Einfuhrhandel auf ungefähr 320 Millionen, wovon 120
                              									auf gesetzlichem Wege eingeführt wurden, 200 aber Contrebande sind.
                           Nun zur Ausfuhr:
                           
                              
                                 die zu Canton betrug
                                 138,541,000 Frcs.
                                 
                              
                                 die zu Ningpo
                                       
                                    											579,000   „
                                 
                              
                                 die englische
                                    											Ausfuhr zu Changhaï
                                   12,188,000  
                                    											„
                                 
                              
                                 die englische
                                    											Ausfuhr zu Amoy im ersten Semester
                                         
                                    											51,000  „
                                 
                              
                                 die Gesammtausfuhr ebendaselbst im zweiten
                                    											Semester
                                       
                                    											984,000  „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––
                                 
                              
                                 Was einen Gesammtbetrag von
                                 152,343,000 Frcs.
                                 
                              
                                 für sämmtliche Ausfuhr im Jahr 1844 gibt,
                                    											mit Ausnahme derzu Shanghaï unter anderer als englischer Flagge
                                    											und derzu Amoy im ersten Semester ebenso stattgehabten. Sie
                                    											istanzuschlagen zu
                                     1,000,000
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––
                                 
                              
                                        Die gesammte Ausfuhr
                                    											beträgt sonach ungefähr
                                 153,000,000 Frcs.
                                 
                              
                           welche von dem Betrag der Einfuhr abgezogen, für letztere
                              									einen Mehrbetrag von 167 Millionen ergibt, welcher von den Chinesen in Saï-ci-SilberSaï-ci nennen die Chinesen Barren,
                                    											die verschieden sind an Form und Gewicht, gewöhnlich auf einer Seite die
                                    											Gestalt eines rechtwinkeligen Parallelogramms haben und eben und glatt sind,
                                    											während die andere Seite abgerundet und uneben ist. In solchen Barren von
                                    											Silber empfängt und macht das Gouvernement seine Zahlungen, und mit ihnen
                                    											werden im Handel auch Waaren bezahlt. Es gibt auch Saï-ci-Gold. ausgezahlt wurde.
                           Rechnet man Ein- und Ausfuhr zusammen, so beträgt die Totalsumme des ganzen
                              									Handels 473 Millionen.
                           In dieser Ziffer figurirte England mit ungefähr 380 Millionen Einfuhr (wovon
                              									86,283,000 gesetzliche), und mit 97,096,000 Ausfuhr.
                           Die Anzahl der englischen Schiffe, welche in den fünf Häfen einliefen, betrug
                              									ungefähr 310, wovon 228 für Canton geladen waren; diese Schiffe faßten nahezu
                              									131,000 englische Tonnen, wovon 104,322 nach Canton gingen.
                           Der Antheil Amerika's betrug nahezu 49,580,000 Frcs. Nach den uns zu Gebote stehenden
                              									Documenten betrug die Einfuhr 13,280,000 Frcs., wovon 6,112,500 in Piastern; denn
                              									die Producte des Bodens sowohl als der Fabriken Nordamerika's, deren China bedarf,
                              									betragen bei weitem nicht so viel, als Amerika aus China bezieht. Die amerikanische
                              									Ausfuhr belief sich auf 36,300,000 Frcs.
                           Die Differenz im Betrag von 23 Millionen zwischen dieser Einfuhr und Ausfuhr wurde
                              									von den Vereinigten Staaten an Großbritannien
                              									entrichtet.
                           Frankreich schickte im Jahr 1844 nach Canton nur zwei Schiffe von 751 Tonnen Gehalt,
                              									deren Einfuhr 186,000 Frcs., und die Ausfuhr 204,000 Frcs. betrug.
                           
                           Holland führte in diesem Jahr für 1,274,000 Frcs. ein, und für 3,495,000 Frcs.
                              									aus.
                           Die deutsche und spanische Handelsbewegung war sehr geringfügig.
                           Im Jahr 1845 hat die Einfuhr zu Canton abgenommen, die Ausfuhr hingegen zugenommen.
                              									Der Handel zu Changhaï verdoppelte sich in diesem Jahr.
                           Betrachten wir nun die vorzüglichsten Einfuhr- und
                              										Ausfuhrartikel.
                           Unter die erstern sind vornehmlich zu zählen: das Opium, ungesponnene und gesponnene
                              									Baumwolle, Baumwollzeuge, Wollenzeuge, Metalle, Uhrmacherarbeiten, Betel,
                              									Vogelnester, Seeblasen, Fischmägen, Haifischfinnen, Pfeffer, Elephantenzähne,
                              									Putschuk (ostindische Costwurzel), Weihrauch, Rotang (Palmrieth), Sandelholz, Häute
                              									und Reis.
                           Der Opiumhandel, welcher so viele drohende kaiserliche
                              									Edicte und dann einen denkwürdigen Krieg veranlaßte, ist heutzutage blühender denn
                              									je. Das Gesetz, welches seine Einfuhr verbietet, ist nicht aufgehoben, wird aber als
                              									nicht erlassen betrachtet. Die Mandarinen selbst bieten die Hand zum Betrug; der von
                              									Chusan z.B. versendet Opium an seinen Collegen zu Ning-po gegen Erlag von 10
                              									Piastern per Kiste. Man wartet nur, sagt man, auf den
                              									Tod des Kaisers, um einen Handel gesetzlich zu machen, gegen welchen er sich zu
                              									entschieden ausgesprochen hat, als daß er sein Verbot aufheben könnte, ohne sein
                              									bereits geschwächtes Ansehen beim chinesischen Volk zu beeinträchtigen. Der Gebrauch
                              									des Opiums ist gegenwärtig in China keine Sache des Luxus mehr, sondern zum
                              									Bedürfniß geworden. Die ärmsten suchen sich einige Ueberbleibsel dieses angebeteten
                              									Narcoticums zu verschaffen, um in seinem berauschenden Dampf ihr trauriges Leben zu
                              									vergessen; vom Höchsten bis zum Niedersten raucht jetzt in China Jedermann
                              									Opium.
                           Da der Verkauf dieser Waare in den offenen Häfen nicht stattfinden kann, so faßte der
                              									Schmuggel in der Umgegend derselben seine Posten; seine Hauptstationen längs der
                              									Küste sind:
                           
                              
                                 Kap-Sing-moun, bei Canton,
                                    											welches monatlich vertreibt
                                   800 Kisten
                                 
                              
                                 Hu-Sang, bei Changaï
                                 1000    „
                                 
                              
                                 Namo
                                   200    „
                                 
                              
                                 Tchimao
                                     50    „
                                 
                              
                                 Tchintchuo
                                   100    „
                                 
                              
                                 Chusan
                                   250    „
                                 
                              
                           Hong-Kong und Macao sind ebenfalls sehr bedeutende Stationen, der daselbst
                              									getriebene Schmuggel ist aber schwer genau anzugeben.
                           Den gegenwärtigen Opiumhandel in China schlägt man allgemein zu 150 bis 200 Millionen
                              									Francs an; es ist dieß beinahe das Doppelte des legalen Einfuhrhandels und der
                              									gewinnbringendste.
                           In jeder Station liegen für immer einige Magazinschiffe, welchen die englischen
                              									Clippers von Hong-Kong und aus Indien von Zeit zu Zeit neue Vorräthe
                              									zuführen. Auf diesen Schiffen kaufen die chinesischen Schmuggler-Fahrzeuge
                              									die Waare, ohne von der Mauth beunruhigt zu werden.
                           Nach dem Opium ist die rohe und verarbeitete Baumwolle der
                              									bedeutendste Einfuhrartikel.
                           Seit dem vorigen Jahrhundert sandte die englisch-ostindische Handelscompagnie
                              									große Ladungen roher Baumwolle nach China und suchte diesem Handel Ausdehnung zu
                              									geben, welcher im Jahr 1821 sich wirklich auf 16 1/2 Millionen belief. Im Jahr 1844
                              									liefen im Hafen zu Canton 47,627,000 Kilo, im Werth von 38,340,000 Frcs. ein; davon
                              									kamen aus Indien 46,440,000 Kilo und aus den Vereinigten Staaten nur 1,187,000 Kilo.
                              									Die amerikanische Baumwolle aber, gegen welche die Chinesen lang ein ungerechtes
                              									Vorurtheil hatten, scheint jetzt sehr in Aufnahme zu kommen; im Jahr 1845 wurde zu
                              									Canton zweimal so viel davon eingeführt. Die Chinesen sehen endlich ein, daß die
                              									Langfaserigkeit der amerikanischen Baumwolle, welche sie erst kurz vorher noch als
                              									einen Fehler betrachteten, im Gegentheil die vorzüglichste ihrer Eigenschaften ist
                              									und wahrscheinlich wird ihr Preis, welcher im Jahr 1844 zu Canton nur 76 Centimes
                              										per Kilo betrug, ihr bald den Vorzug vor der
                              									indischen einräumen, die im Mittel 80 Cent. kostete und deren sehr kurze Faser der
                              									industriellen Anwendung sehr hinderlich ist. Dieß wäre ein doppelter Vortheil für
                              									Amerika, welchem es wie gesagt, an Einfuhrartikeln für China fehlt.
                           
                           Die in der chinesischen Industrie jährlich verwendete rohe Baumwolle kann zu 100
                              									Millionen Kilo angeschlagen werden, wovon die Hälfte in China selbst erzeugt wird,
                              									wo die Baumwollcultur sehr verbreitet ist, obwohl sie erst gegen das Ende des
                              									vierzehnten Jahrhunderts eingeführt wurde; vorher kleidete sich die ganze Nation in
                              									Seide. Die chinesische Baumwolle ist theurer als die indische, aber kaum von
                              									besserer Qualität. In mehreren Provinzen, vorzüglich aber der Umgegend von Nanking,
                              									erzeugt man Baumwolle welche wegen ihrer gelben Nüance merkwürdig ist; die
                              									Nankingzeuge verdanken ihre Farbe einzig der natürlichen ihres Urstoffs, und
                              									durchaus keiner künstlich ertheilten Färbung, wie man in Europa allgemein
                              									glaubt.
                           Die Einfuhr gesponnener Baumwolle betrug im Jahr 1844 zu
                              									Canton 1,779,700 Kilo für 4,007,000 Frcs. zum durchschnittlichen Preis von 2 Fr. 25
                              									C. per Kilo. – Diesen Artikel führen beinahe
                              									ausschließlich die Engländer ein; die begehrtesten Nummern sind 16 bis 34
                              									(engl.).
                           Das bedeutendste aller fremden Fabricate, welche in China verbraucht werden, sind die
                              									ungebleichten und weißen Baumwollgewebe. Die Preise
                              									dieses Artikels scheinen zwar von Jahr zu Jahr immer niedriger zu gehen, während die
                              									Zufuhr desselben stets zunimmt. Täglich dringt er tiefer in das Innere des Landes
                              									vor, wo seine Wohlfeilheit ihm neue Consumenten gewinnt, die sich glücklich schätzen
                              									und verwundern, sich einen so höchst nothwendigen Gegenstand zu so niederm Preise
                              									verschaffen zu können; denn er macht die Kleidung der ganzen niedern Classe des
                              									Reichs aus.
                           Vom Jahr 1827 bis 1829 betrug die jährliche Einfuhr der Baumwollzeuge in China kaum
                              									über 15 bis 20,000 Stücke.
                           
                              
                                 
                                 Im Jahr 1844 empfing Canton:
                                 
                                 
                              
                                 1,555,482
                                 ungebleichte und weiße Stücke, das Stück zu 17 Fr. 40
                                    											C.
                                 27,060,000 Fr.
                                 
                              
                                     
                                    											47,876
                                 Stück Indiennes (gedruckte Baumwollzeuge) und
                                    											55,573Duzend Tücher
                                   1,509,800  „
                                 
                              
                                 
                                 Zu Changhaï liefen ein:
                                 
                                 
                              
                                    445,907
                                 Stück Baumwollzeuge, wovon 19,000 Indiennes und
                                    											6000Kattune, dann 6470 Duzend Tücher, im Gesammtwerth von
                                   8,569,100  „
                                 
                              
                                 
                                 Zu Amoy:
                                 
                                 
                              
                                     
                                    											60,000
                                 Stück im Werth von
                                     
                                    											108,000  „
                                 
                              
                                 
                                 Zu Ningpo:
                                 
                                 
                              
                                     
                                    											91,494
                                 Stück
                                   1,660,100  „
                                 
                              
                                 –––––––––
                                 
                                 ––––––––––––
                                 
                              
                                 2,200,759
                                 Stück.
                                 38,907,000 Fr.
                                 
                              
                           Der Antheil der Amerikaner an dieser Einfuhr betrug ungefähr 200,000 Stück zu Canton,
                              									wo sie mit jedem Jahr eine den Engländern gefährlicher werdende Concurrenz
                              									betrieben.
                           Unter die in China begehrtesten Baumwollgewebe gehören die Longcloths, oder ungebleichte und weiße Calicos welche zu 34 bis 36 Meter
                              									Länge und 90 Centimeter bis 1 Meter Breite für 15 bis 17 Frcs verkauft werden.
                           Die Drills oder Köperzeuge und die Domestics oder grobe Calicos werden beinahe ausschließlich von Amerika
                              									geliefert, mit welchem England in diesen Artikeln nicht concurriren kann. Dagegen
                              									behauptet England das Monopol in den Longcloths.
                           Diese verschiedenen Gewebe werden gewöhnlich von den Chinesen selbst blau gefärbt, um
                              									Kleider daraus zu machen.
                           Die Indiennes finden, wie die Ziffer der Einfuhr zeigt, nur eine sehr beschränkte
                              									Anwendung in China, wo man sich ihrer kaum zu etwas anderm als zu Bettdecken und
                              									Möbelverzierungen bedient.
                           Die Baumwollindustrie dieses Landes ist noch ganz in ihrer Kindheit. Die Baumwolle
                              									wird auf dem Rädchen gesponnen und auf dem Lande auf Handwebstühlen gewebt. (Man
                              									sehe hierüber des Verf. frühern Artikel über chinesische Baumwollindustrie im polytechn. Journal
                              										Bd. CV S. 288.) Die Weber von Profession
                              									verdienen 2 MècesDie chinesischen Rechnungsmünzen sind folgende: Der Taël (= 7 1/2 Fr.); ein solcher hat 10 Mèces, 100 Candarinen oder 1000 Cach. oder 1 1/2 Frc. täglich, ein höherer Lohn als die meisten unserer Weber auf
                              									dem Lande empfangen, welcher beweist, daß der Arbeitslohn in China nicht so gering
                              									ist, als man bei uns allgemein glaubt.
                           Die Einfuhr von Wollenzeugen betrug im Jahr 1844 zu Canton
                              									4,027,000 Meter für 17,245,800 Frcs. nach den Listen des englischen Consuls. Von
                              									leichten Tuchen gingen ein 1,797,500 Meter für 10,696,700 Fr; von einer Art Sarsch,
                              										Longell genannt, 1,046,700 Meter für 2,383,500 Frcs.;
                              									von Camelots 1,023,400 Meter für 3,580,400 Frcs. Außerdem empfing Canton noch 3670
                              									Paar Wollendecken. – Wie man sieht, ist die Einfuhr von Wollenzeugen,
                              									obgleich bedeutend, doch bei weitem nicht so groß wie die von Baumwollwaaren. Der
                              									Wolle bedienen sich nur die wohlhabenden Classen; der Baumwolle hingegen die
                              									ungeheure Mehrheit des Volks, welches sich seine Calicocasacken im Winter mit dickem
                              									Watt futtert. Die Einfuhr an Wollenwaaren scheint sich gleich zu erhalten, während
                              									die an Baumwolle bis zum Jahr 1844 immer zuzunehmen schien.
                           Das leichte Tuch, spanish stripe genannt, wird in 16 1/2
                              									bis 17 1/2 Meter langen und 1,57 Meter breiten Stücken, der Meter zu 5,95 bis 7,70
                              									Frcs. verkauft. Dieser Artikel ist beinahe ausschließlich englisches Fabricat.
                           Die Camelots werden von England, eine gewisse Sorte von Holland geliefert.
                           Die Art der Verpackung und die Ausschmückung (la
                                 									toilette) der Stücke tragen beim Tuch, Sarsch und bei den Camelots sehr zum
                              									Absatz bei.
                           Die Metalle sind ein bedeutender Einfuhrartikel für China,
                              									obwohl dieses Land große mineralische Reichthümer besitzt. Canton empfing im Jahr
                              									1844:
                           
                              
                                 4,062,500 Kil.
                                 Eisen im Werth
                                    											von      
                                    739,500 Frcs.
                                 
                              
                                     
                                    											96,700  „
                                 Stahl      „      
                                    											„
                                      36,000  
                                    											„
                                 
                              
                                   
                                    											368,700  „
                                 Zinn      „      
                                    											„
                                    598,000  
                                    											„
                                 
                              
                                 1,443,500  „
                                 Blei      
                                    											„       „
                                    623,000  
                                    											„
                                 
                              
                                     
                                    											40,400  „
                                 Zinn      „      
                                    											„
                                      25,600  
                                    											„
                                 
                              
                                 ––––––––––––
                                 
                                 –––––––––––––
                                 
                              
                                 6,011,800 Kil.
                                 
                                 2,022,100 Frcs.
                                 
                              
                           Das Eisen wird beinahe ausschließlich unter englischer Flagge eingeführt. Die
                              									Bleieinfuhr hingegen gehört jetzt den Amerikanern, welche dieses Metall zum niedern
                              									Preis von 40 Cent. per Kilo liefern. Das Zinn kömmt von
                              									den Meerengen, namentlich von Banca. – Kupfer bezieht China in beträchtlicher
                              									Menge aus Japan.
                           Die Einfuhr von Uhrmacherwaaren, welche sonst sehr stark
                              									war, hat bedeutend abgenommen, seitdem die Chinesen selbst Uhren mit europäischen
                              									Federn machen. Sie betrug im Jahr 1844 zu Canton nur 216,000 Frcs. Dieser Handel ist
                              									in den Händen zweier Schweizer Häuser, die in London große Comptoirs haben.
                           Das Betel ist in der Einfuhr zu 1,874,500 Kil. für 610,900
                              									Frcs. angeführt. Die Vogelnester zu 32,609 Kil. für
                              									625,000 Fr. zum mittlern Preis von 20 Fr. per Kilo.
                              									Diese Nester werden vorzüglich von der Insel Java bezogen, wo sie sich am häufigsten
                              									in den Krümmungen der sich senkrecht über das Meer erhebenden Felsen finden, wodurch
                              									das Geschäft des Nestausnehmens außerordentlich gefährlich wird. Sie werden in China
                              									auf vielerlei Weise zubereitet, ehe man sie auf die Tafel der reichen Mandarinen in
                              									Form sehr delicater Suppen bringt. Man nimmt alle Unreinigkeiten heraus, so daß sie
                              									nur mehr eine weißliche, klebrige, ausgetrocknetem Leim sehr ähnliche Masse bilden.
                              									Die geschätztesten Nester sind die, welche nur Jungen enthielten und von einem
                              									leichten Flaum bedeckt sind; wenn die jungen Schwalben beim Ausnehmen aus dem Neste
                              									schon Federn hatten, so kömmt das Nest zu den geringern Sorten; wenn es nur Eier
                              									enthielt, so wird es als mittlere Sorte behandelt. Die Nester erster Sorte sind 110
                              									bis 120 Fr. per Kilo werth, während die geringern Sorten
                              									zu weniger als 10 Fr. angesetzt werden. Es gibt ungefähr 15 Sorten.
                           Ebenso wie die Vogelnester werden auch die Fischmägen, die
                              										Haifischfinnen und Seeblasen von den Chinesen als mächtige Reizmittel betrachtet.  Letztere (französisch: holothurie, tripang oder biche-de-mer
                              									genannt) ist eine große Schnecke, welche die Eingebornen der Malaya-Inseln an
                              									der Meeresküste sammeln. Zu Canton wurden 117,600 Kilo, im Werth ungefähr von
                              									306,000 Fr. eingeführt. Man unterscheidet 13 Hauptsorten, deren erste Meng-ta, ungefähr 7 Fr. per Kilo und die letzte, Yak-sam, 20 bis
                              									30 Cent. werth ist.
                           Die Fischmägen figurirten bei der Einfuhr mit 112,500 Kil. für 454,000 Fr.; die
                              									Haifischfinnen mit 454,000 K. für 605,000 Fr.; der von Indien und dem malayischen
                              									Archipel unter englischer, amerikanischer und holländischer Flagge eingeführte Pfeffer mit 938,000 Kil. für 450,000 Frcs.; die durch
                              									englische Schiffe eingeführten Elephantenzähne mit
                              									251,000 Frcs.; der Putschuk, eine indische Wurzel zur
                              									Verfertigung von Räucherkerzchen, mit 292,500 Kil. für 241,000 Fr.; das Gummi Olibani (Weihrauch), welches die Chinesen als
                              									Parfüm hochschätzen, mit 286,000 Kil. für 149,000 Fr.; der Rotang von Borneo und Sumatra mit 1,771,000 Kil. für 550,800 Fr.; das Sandelholz von den Philippinen und dem englischen und
                              									niederländischen Indien mit 775,300 Kil. für 624,900 Fr.; die Häute und Pelzwerk aus Amerika, verschiedenen
                              									Inseln des malayischen Archipels und Indien, mit 263,500 Frcs., und der Reis, dieses Brod der Chinesen, von den Philippinen und
                              									aus dem niederländischem Indien, mit 6,698,000 Kil. für 1,115,600 Fr., zum
                              									Mittelpreis von 16 Cent. per Kil.
                           Die übrigen Einfuhrartikel, welche zusammen noch ein bedeutendes Quantum ausmachen,
                              									werden wir nicht mehr speciell anführen.
                           Gehen wir auf die Ausfuhr von Canton über, von welchen wir
                              									ebenfalls nur die Hauptartikel anführen werden, nämlich den Thee, die rohe und
                              									verarbeitete Seide, den Zucker, die Matten, den Alaun, das Anisöl, die Cassia, das
                              									Porzellan, die Chinawurzel, die Fächer und Schirme, die kleinen Glaswaaren, die
                              									Sonnenschirme, Lacke, Nankins, das Papier, das Quecksilber, das Confect, die
                              									Rhabarber und den Zinnober.
                           Canton führte im Jahr 1844 32,900,000 Kil. Thee aus, wovon
                              									24 Mill. 422,000 unter englischer, und 6,997,000 unter amerikanischer Flagge. Der
                              									Gesammtwerth dieser Ausfuhr ist 104,841,000 Fr. Die nördlich von Canton gelegenen
                              									Häfen, namentlich der zu Changhaï, scheinen diesem letztern bald eine
                              									bedeutende Concurrenz in diesem Artikel darzubieten.
                           Wie man sagt, werden die längern Blätter der Theestaude zum schwarzen und die kurzen
                              									zum grünen Thee verwendet. Uebrigens bereitet der Chinese aus einem und demselben
                              									Blatt nach Belieben schwarzen oder grünen Thee, wie bei uns eine und dieselbe Traube
                              									zur Bereitung rothen und weißen Weins dienen kann. Nichtsdestoweniger werden gewisse
                              									Gewächse besonders zum grünen, andere zum schwarzen Thee bestimmt.
                           Um schwarzen Thee zu bereiten, werden die Blätter in freier Luft eine Zeilang den
                              									Sonnenstrahlen ausgesetzt, alsdann in eisernen Becken bei starker Hitze auf einem
                              									langen Ofen geröstet, und dabei mit einer Spatel umgerührt; es dauert dieß 1/2
                              									Stunde. Das gerollte und erhärtete Blatt wird sodann ein zweitesmal in einem von
                              									Bambus geflochtenen Korb ausgetrocknet, den man über ein Loch stellt, welches in ein
                              									großes, mit Gluth angefülltes Steingefäß (dalle) gemacht
                              									ist. Der Thee wird auf diese Weise in den Zustand vollkommener Trockne gebracht.
                           Um grünen Thee zu erhalten, setzt man die Blätter in den Becken (Pfannen) einer
                              									mäßigen Wärme aus; läßt sie aber länger darin als beim schwarzen Thee. Hier findet
                              									nur eine einzige Röstung statt. Um dem grünen Thee eine schöne Farbe zu geben,
                              									pflegen die Chinesen ihn mit etwas Berlinerblau und gelbem chromsaurem Blei zu
                              									färben, wodurch sich vielleicht die Wirkung erklären ließe, welche der grüne Thee
                              									auf das Nervensystem mancher Personen äußert.
                           In China werden nur die schwarzen Sorten gebraucht, der grüne Thee wird vorzüglich
                              									nach Amerika ausgeführt. Es gibt gewisse bessere Sorten, welche sich die Fremden
                              									nicht verschaffen können, weil sie nur für die Consumtion der kaiserlichen Familie
                              									bestimmt sind. Der Monarch schickt jährlich Commissäre ab, um die Ernte dieser
                              									Theearten auf den Bohihügeln zu überwachen, wo Sorten wachsen sollen, wovon das
                              									Kilogramm über 1000 Frcs. werth ist.
                           
                           Die vorzüglichsten Sorten des schwarzen Thees von Canton sind der Congu, im Jahr 1845
                              									zu 2 bis 3 Frc. 22 Cent. per Kilo notirt; der
                              									Su-tschong, 3 Fr. 7 Cent.; der orangefarbige Pekoe, 2 Fr. 90 Cent.; und der
                              									Pekoe oder feine Pacho, 5 Fr. 11 Cent.
                           Die geringste Sorte vom grünen Thee ist der Tuankay, welcher 2 Fr. 67 Cent. kostete;
                              									dann kömmt der Yung-Hyson, 3 Fr. 10 Cent.; der Hyson, 4 Fr. 87 Cent.; der
                              									Kaiserthee, 4 Fr. 20 Cent. bis 5 Fr. 10 Cent. und endlich der Schießpulverthee, 5 Fr. 50 Cent.
                           Die Ausfuhr von Gräzseide betrug zu Canton 463,400 Kil.
                              									für 11,929,000 Fr.; die von Seidenzeugen 8,199,900 Fr.;
                              									und die von Seidengarn und Bändern 392,654 Frcs. England war an der Gesammtausfuhr der rohen und
                              									verarbeiteten Seide mit 13,972,000 Fr., und Amerika mit 6,566,000 Fr. betheiligt,
                              									wovon der größte Theil in Geweben bestand. Das oben beim Thee von den Vortheilen des
                              									Hafens zu Changhaï Gesagte findet auch seine Anwendung für die sogenannte
                              									Nanking-Gräzseide, welche im Jahr 1845 dort etwas wohlfeiler verkauft wurde,
                              									als zu Canton.
                           Canton führte im Jahr 1844 unter englischer Flagge allein 3,812,000 Kil. Rohzucker aus, im Werth von 2,062,700 Fr. (das Kil. zu 54
                              									Cent.) und 1,951,000 Kil. Candiszucker im Werth von
                              									1,414,700 Fr. Das Zuckerrohr wird in einigen Provinzen China's ungeheuer stark
                              									cultivirt. Das dabei befolgte Verfahren ist noch höchst unvollkommen und dennoch ist
                              									China auf dem Punkt mit den Inseln des malayischen Archipels, wie mit Java und
                              									Lucon, in Concurrenz zu treten, um Zucker nach Europa zu liefern.
                           Die Rotang-Matten, deren Verfertigung die Chinesen
                              									so sehr vervollkommneten, betrugen in der Ausfuhr vom Jahr 1844 612,000 Fr.; der Alaun 2,404,700 Kil. zu 409,000 Fr.; das Anisöl 162,693 Fr.; die Cassia
                              									1,318,700 Kil. zu 1,115,800 Fr.; das durch seine unnachahmbare Leichtigkeit sich vor
                              									allem europäischen auszeichnende Porzellan, welches
                              									ebenfalls der Norden China's viel wohlfeiler zu liefern verspricht als Canton,
                              									308,400 Kil. zu 626,000 Fr.; die Chinawurzel 346,000 Kil.
                              									zu 108,900 Fr.; die Fächer und Schirme 129,000 Fr.; die kleinen Glaswaaren,
                              									welche China nach Indien und dem malayischen Archipel versendet 397,500 Fr.; die Sonnenschirme 393,800 Fr; die Lacke, welche Canton besser fabricirt als jede andere Stadt des Reichs,
                              									137,000 Fr.; die Nankins, deren Ausfuhr seit 10 Jahren
                              									ungemein abgenommen hat, 39,879 Kil. zu 183,400 Fr.; die Papiere, welche sich durch ihre Mannichfaltigkeit und ihren niedern Preis
                              									vor allen chinesischen Industrieproducten auszeichnen, 168,000 Kil. zu 196,000 Fr.;
                              									das Quecksilber 29,000 Kil. zu 279,500 Fr.; die Rhabarber 159,000 Kil. zu 645,900 Fr.; die Zuckerwaaren und Conserven 334,000 Fr. und der Zinnober 520,000 Fr. (Bulletin de
                                 										la Société industrielle de Mulhouse, 1847 Nr. 97.)