| Titel: | Verbesserte Construction der Rettungsboote und Verfahren die Schwimmfähigkeit der Boote überhaupt zu erhöhen, worauf sich Arthur Holdsworth zu Brookhill, Grafschaft Devon, am 29. August 1846 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 106, Jahrgang 1847, Nr. L., S. 253 | 
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                        L.
                        Verbesserte Construction der Rettungsboote und
                           Verfahren die Schwimmfähigkeit der Boote überhaupt zu erhöhen, worauf sich Arthur Holdsworth zu
                           Brookhill, Grafschaft Devon, am 29. August 1846
                           ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, April 1847, S.
                              169.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Holdsworth's Rettungsboote.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in der Anwendung von Röhren, Gefäßen oder Apparaten aus
                              vulkanisirtem Kautschuk zur Bildung von Rettungsbooten und zur Erhöhung der
                              Schwimmfähigkeit der Boote überhaupt.
                           
                           Die von dem Patentträger construirten Rettungsboote sind mit Luft gefüllte
                              röhrenförmige Gefäße aus präparirtem Kautschuk. In der That bildet jedes
                              lufthaltende Gefäß, das aus dem Boot ins Wasser geworfen wird, ein Rettungsboot. An
                              diesen röhrenförmigen Gefäßen kann man Seile befestigen, so daß ein Mensch im Stande
                              ist sich damit zu retten. „Wacht-Boote (watching buoys) können von jeder beliebigen Form angefertigt werden, doch
                              gibt der Patentträger der Kugelgestalt oder dem Cylinder mit hemisphärischen Enden
                              den Vorzug. Sie werden in ein Netz von starken Seilen eingeschlossen und die Mündung
                              des Netzes wird an einem Ring befestigt, an welchen die Ankerkette anzubinden
                              ist.
                           Um die Schwimmfähigkeit der Boote zu erhöhen, wendet der Patentträger röhrenförmige
                              mit Luft gefüllte Gefäße von Kautschuk an. Diese können an die Rippen unter dem
                              Verdeck vom Vorder- bis zum Hintertheil mittelst Seilen angebunden, oder sie
                              können unter dem Verdecke quer über das Boot gelegt und mit Seilen daran befestigt
                              werden. An den Seiten des Bootes sind 5 Zoll lange und 3 Zoll weite Oeffnungen
                              angebracht, deren unteres Ende sich mit dem Verdeck in gleicher Höhe befindet, und
                              jede Oeffnung ist mit einer Thür oder Klappe versehen, die sich nach außen öffnet,
                              so daß das Wasser durch dieselben entfernt werden, aber nicht hereinbringen kann.
                              Soll diese Erfindung an dem Quarterboot eines großen Schiffs in Anwendung gebracht
                              werden, so macht der Patentträger vier Oeffnungen an den Seiten, die er mit Klappen
                              versieht. An jede Seite des Bootes befestigt er sechs 6 Fuß lange und 6 Zoll im
                              Durchmesser haltende Röhren, deren vier an die Rippen unter dem Deck und zwei an die
                              Rippen über dem Deck befestigt werden. Jede dieser Röhren hat im Wasser eine
                              Tragkraft von 74 bis 80 Pfd. Boote, welche bloß als Rettungsboote gebraucht werden
                              sollen, haben 6 oder 8 Oeffnungen in ihren Seiten, und außer den gewöhnlichen unter
                              dem Deck befindlichen Rippen sind noch eine oder zwei derselben mehr und an diese
                              die Röhren befestigt.
                           Fig. 26
                              stellt ein meiner Erfindung gemäß gebautes Boot im Querdurchschnitte dar. a, a sind die Seiten- und Bodenplanken; b, b die Rippen; c, c das
                              Deck; d, d die inneren Bodenbretter; e, e die unter Deck befindlichen Schienen; f ist eines der daran befestigten Gefäße; g, g sind die zugesetzten Schienen; h, h die entsprechenden röhrenförmigen Gefäße; i ist eine an die untere Seite des Verdecks mit Seilen
                              befestigte Röhre, zu welchem Zweck die Schienen j
                              angebracht sind; k, k sind die Klappen zur Verschließung
                              der an den Seiten des Bootes befindlichen Oeffnungen; sie drehen sich oben um ein
                              Scharnier, sind mit Gewichten beschwert, damit sie sich leicht schließen und können nöthigenfalls
                              mittelst Schnüren geschlossen gehalten werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
