| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Brechen und Vorbereiten des Flachses und Hanfs, worauf sich John Carter, Flachsspinner zu Drogheda, am 1. Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 106, Jahrgang 1847, Nr. LII., S. 260 | 
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                        LII.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Brechen und
                           Vorbereiten des Flachses und Hanfs, worauf sich John Carter, Flachsspinner zu Drogheda, am
                           1. Febr. 1847 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1847,
                              S. 139.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Carter's Verbesserungen an den Maschinen zum Brechen und
                           Vorbereiten des Flachses und Hanfs.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht
                           1) in einer eigenthümlich construirten Maschine, worin der Flachs, Hanf oder sonstige
                              Faserstoff zwischen eisernen Walzen gebrochen wird;
                           2) in einer Einrichtung, um die Cylinder oder Walzen dieser Maschine mittelst Dampfs
                              oder heißen Wassers zu erwärmen.
                           Fig. 7 stellt
                              das Räderwerk in der Endansicht,
                           Fig. 8 das
                              entgegengesetzte Ende desselben mit den Dampfhähnen und den Treibrollen dar;
                           Fig. 9 ist ein
                              Querdurchschnitt der Walzen;
                           Fig. 10 ein
                              Frontaufriß der Maschine mit dem in der Bearbeitung begriffenen Flachs;
                           Fig. 11 die
                              hintere Ansicht;
                           Fig. 12 der
                              Längendurchschnitt;
                           Fig. 13 der
                              Grundriß derselben.
                           
                           Fig. 14
                              stellt den Dampf- und Wasserapparat nach einem größeren Maßstäbe dar. A und B sind zwei hohle
                              horizontale Walzen, von denen die obere A mit ihrem
                              ganzen Gewichte auf der unteren B ruht. Die Walze B ist bei B in dem eisernen
                              Gestell D, D, D gelagert. In der Mitte der Walze A befindet sich eine ungefähr 4 Zoll breite und 2 Zoll
                              tiefe Rinne K, mit deren Hülfe die zur Genüge
                              bearbeiteten Flachsbänder von der Maschine auf die nachher zu beschreibende Weise
                              losgemacht werden. Der Durchmesser der unteren Walze B
                              darf nicht unter 12 und nicht über 20, derjenige der oberen Walze A nicht über 36 und nicht unter 24 Zoll, und das Gewicht
                              der letzteren nicht über 4 und nicht unter 2 Tonnen betragen.
                           Die Achse S der Walze B steht
                              zu beiden Seiten ungefähr 6 Zoll über das Gestell hervor. An dem einen Ende enthält
                              sie eine Stopfbüchse und die nöthigen Dampfröhren, an dem andern ein Stirnrad R, durch das sie getrieben wird. Die Achse der Walze A läßt sich in der Spalte T
                              auf- und niederbewegen und adjustiren; auch sie ragt an der einen Seite über
                              das Gestell hinaus und enthält daselbst eine Stopfbüchse und die erforderlichen
                              Dampfverbindungen. Durch das Ende jeder der Achsen geht ein ungefähr 1 1/4 Zoll im
                              Durchmesser haltender Canal L, L 4 Zoll weit ins Innere
                              der Walzen, wo es unter einem Winkel von ungefähr 60 Graden abgebogen ist. In die
                              Achse der Walzen A und B ist
                              eine messingene oder kupferne Röhre M von ungefähr 1/2
                              Zoll Durchmesser geschoben, an deren Seiten von 8 zu 8 Zoll kleine Messingstücke
                              gelöthet sind, um die Röhre M in der Mitte des Canals
                              L, L zu erhalten und dem Dampf rings um dieselbe die
                              Passage zu gestatten. Die Röhren M ragen im Inneren der
                              Walzen noch einige Zoll über die Mündung der Canäle L, L
                              hervor, treten auf der äußeren Seite der Walzen durch Stopfbüchsen E, E, die an den Achsen S, S
                              der Walzen angebracht sind, und stehen mit den durch Hähne F verschließbaren Dampfröhren in Verbindung. Die Hülsen N, N sind so abgeschliffen, daß sie eine dampfdichte
                              Fuge bilden, welche das äußere Ende der Röhre M mit der
                              Durchbohrung des Hahns F verbindet, und sind an die
                              Flächen der Stopfbüchsen E, E festgeschraubt, so daß die
                              Walzen A und B ohne
                              Dampfentweichung rotiren können. Der Dampf wird aus dem Dampfkessel durch die
                              Stopfbüchsen E, E in die Vertiefungen O, O, von da durch die Canäle L,
                                 L ins Innere der Walzen A und B geleitet; sind diese zur Genüge erwärmt, so läßt man
                              den Dampf mit dem Condensationswasser durch die Röhre M
                              und den Hahn F austreten. Die Walzen dürfen nur sehr
                              leicht erwärmt werden,
                              und bei einigen Stoffen können sie ganz kalt bleiben. Im übrigen bleibt die
                              Regulirung der Temperatur am besten dem Gutdünken der die Maschine beaufsichtigenden
                              Person überlassen; für Flachs fand ich 26 bis 39° Reaumur geeignet. Der
                              Flachs oder der andere geschmeidig zu machende Stoff wird in ein lockeres Tau
                              gedreht, so daß an jedem Ende eine Schleife (loop)
                              bleibt, und von solcher Länge, daß derselbe ganz locker die Walze B umschließt, ohne die untere Seite derselben zu
                              berühren. Dieses lockere Tau wird um die Achse der Walze B herumgeführt, in den Raum zwischen dem Ende der Walze und dem
                              Maschinengestell D, D. Die beiden Schleifen des Taues
                              werden sodann mittelst einiger Flachsfasern an einander befestigt, so daß die Walze
                              B, wie Fig. 10 zeigt, von einem
                              Flachsring X locker umschlossen wird. Dieser Ring wird
                              von den rotirenden Walzen erfaßt; von beiden Enden der Walze B her können aber mehrere solcher Flachsringe aufgelegt und aus freier
                              Hand gegen die Mitte hin bewegt werden. Ist das Material hinreichend bearbeitet, so
                              wird es unter die Vertiefung K der Walze A gezogen, wodurch es von dem Druck der Walzen frei wird
                              und nach Lösung der Fasern, welche die Enden des Taues zusammenhielten,
                              herausgenommen werden kann. Die Uebertragung der Kraft geschieht durch einen Riemen,
                              welcher eine Rolle C in Rotation setzt, deren Achse H ein Getriebe I enthält;
                              dieses greift in das an der Achse der Walze B befestigte
                              Rad R. Die Walze A wird
                              durch die Walze B, ohne Räderwerk, vermöge der durch ihr
                              eigenes Gewicht erzeugten Reibung, in Rotation gesetzt.
                           
                        
                     
                  
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