| Titel: | Verbesserte Kaffeemaschine, worauf sich Henry Waller im Harrington-square, Grafschaft Middlesex, am 16. Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 106, Jahrgang 1847, Nr. LIII., S. 263 | 
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                        LIII.
                        Verbesserte Kaffeemaschine, worauf sich Henry Waller im
                           Harrington-square, Grafschaft Middlesex, am 16.
                              Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Oct. 1847, S.
                              180.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Waller's Kaffeemaschine.
                        
                     
                        
                           Diese Kaffeemaschine ist so construirt, daß das Wasser, welches in einem unteren
                              Gefäße erhitzt wird, durch eine Röhre oder einen Canal in die untere Abtheilung
                              eines oberen Gefäßes aufsteigt, dann durch den gemahlenen Kaffee dringt, welcher auf einem
                              durchlöcherten Blech am unteren Theil des oberen Gefäßes liegt, sich dann mit dem
                              Kaffee vermischt und ihn extrahirt. Da das Erhitzen des unteren Gefäßes unterbrochen
                              wird, wenn diese Extraction bewerkstelligt ist, so entsteht bald ein theilweises
                              Vacuum in dem unteren Gefäß und die Flüssigkeit im oberen Gefäß wird folglich durch
                              den atmosphärischen Druck hinabgedrückt, geht also durch den gemahlenen Kaffee und
                              die Röhre in das untere Gefäß hinab, aus welchem sie, nachdem sich alle Flüssigkeit
                              darin gesammelt hat, noch heiß zum Gebrauch abgezogen wird. Bei dieser Einrichtung
                              wird das heiße Wasser, welches hinaufgetrieben wurde, langsam auf den gemahlenen
                              Kaffee hinabgelangen, über demselben sich verbreiten und kann ruhig darauf
                              verbleiben, so lange man es für nöthig erachtet, während es in den gewöhnlichen
                              Kaffeemaschinen durch denselben aufwärts getrieben wird. Bei meiner Maschine wird
                              nämlich das theilweise Vacuum, nachdem es eingetreten ist, nicht eher zum
                              Hinabdrücken der Flüssigkeit benutzt, als nachdem die Extraction gehörig bewirkt
                              ist; wird sodann ein Hahn gedreht, so filtrirt die Flüssigkeit durch den Kaffee.
                           Fig. 27 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt und Fig. 28 ein Grundriß des
                              neuen Apparats. Das Gefäß a ist durch eine horizontale
                              Scheidewand b in zwei Abtheilungen getheilt, welche das
                              besprochene obere und untere Gefäß bilden. Im Centrum der Abtheilung b ist eine senkrechte Röhre c befestigt, die oben mit einem sich aufwärts öffnenden Ventil d versehen ist; dieses Ventil gestattet dem heißen
                              Wasser (welches durch den Dampf in der unteren Abtheilung aufstieg) über den oberen
                              Rand der Röhre in die obere Abtheilung zu fließen; wenn sich aber das theilweise
                              Vacuum in der unteren Abtheilung zu bilden beginnt, schließt das Ventil das Ende der
                              Röhre und schneidet so die Communication zwischen den zwei Abtheilungen ab. Die
                              horizontale Scheidewand ist in der Mitte schalenförmig vertieft und dieser Theil mit
                              einer durchlöcherten Platte c bedeckt, worauf der Kaffee
                              liegt; vom Boden des schalenförmigen Theils geht ein gebogenes Rohr f hinab, das mit einem Hahn g versehen ist, dessen Griff sich außerhalb des Gefäßes befindet. Nachdem
                              der Kaffee vollständig infundirt ist, öffnet man den Hahn g, worauf der atmosphärische Druck die Flüssigkeit durch den Kaffee und
                              das durchlöcherte Blech e in den schalenförmigen Theil
                              der Abtheilung b treibt, aus welcher sie durch das Rohr
                              f in die untere Abtheilung hinabgelangt. Man kann
                              dann die Infusion aus dem Apparat durch die Schnepfe h
                              auslaufen lassen, welche man während der Dauer des Infundirens mittelst eines Schraubenstöpsels
                              i geschlossen erhält.
                           Die Kaffeemaschine wird behufs des Erhitzens auf ein gewöhnliches Feuer gestellt. Dem
                              durchlöcherten Blech e kann man auch einen größeren
                              Durchmesser geben und es sogar über den ganzen Boden der oberen Abtheilung
                              erstrecken lassen; man bedeckt es mit Flanell, Filz, Fließpapier oder sonstigem
                              filtrirenden Zeuge.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
