| Titel: | Maschine zur Verfertigung von Simsarbeiten und andern architektonischen Gegenständen, worauf sich Thomas Jordan, Ingenieur in Belvidere-road in der Grafschaft Surrey, am 8. Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 106, Jahrgang 1847, Nr. LXXXIII., S. 410 | 
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                        LXXXIII.
                        Maschine zur Verfertigung von Simsarbeiten und
                           andern architektonischen Gegenständen, worauf sich Thomas Jordan, Ingenieur in
                           Belvidere-road in der Grafschaft Surrey, am 8.
                              Febr. 1847 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Oct. 1847,
                              S. 235.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Jordan's Maschine zur Verfertigung von Simsarbeiten.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in mechanischen Anordnungen, um Simsarbeiten und andere
                              architektonische Gegenstände auf eine leichtere und vollkommenere Weise herstellen
                              zu können, als dieß seither möglich war.
                           Fig. 31 ist
                              ein Durchschnitt der Maschine mit der Frontansicht der Messer.
                           Fig. 32 eine
                              Seitenansicht der Maschine, mit Hinweglassung einiger Theile und durchschnittlicher
                              Darstellung gewisser Theile.
                           Fig. 33 ist
                              ein Durchschnitt des Untergestells und der Träger mit einer hinteren Ansicht der
                              Schneidinstrumente.
                           In allen drei Figuren dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung gleicher Theile. a, a, a, a ist eine gußeiserne Unterlage mit Uförmigen Führungen nach Art der Eisenhobelmaschinen;
                              b, b eine Tafel, welche mittelst der Schraube c, c längs der festen Unterlage langsam hin- und
                              herbewegt werden kann. Die Umdrehungen der Schraube werden von einem an dem
                              Frontende der Maschine befindlichen Mechanismus mit vor- und rückgängiger
                              Bewegung beherrscht. d, d sind Säulen, welche die Brücke
                              e, e tragen, woran die Messerhälter befestigt sind.
                              Jede dieser Säulen enthält eine Schraube, welche in eine an der Brücke befestigte
                              Mutter greift, so daß durch Umdrehung der horizontalen Stange f, f beide Schrauben mit gleicher Geschwindigkeit in Rotation gesetzt
                              werden und die Brücke veranlaßt wird, stets parallel zur Unterlage auf- oder
                              niederzusteigen. Haben die konischen Räder 9, 9 die Fig. 31 dargestellte
                              Anordnung, so muß die eine dieser Schrauben rechts, die andere links gewunden seyn.
                              g, g ist eine horizontale Stange, welche in den
                              Lagern h, h rasch rotirt, und eine Anzahl Messer oder
                              Meißel 10, 10 enthält, deren Schneiden so gestaltet sind, daß sie bei erfolgender
                              Rotation der Oberfläche des zu bearbeitenden Gegenstandes die verlangte Form
                              ertheilen. Die Bewegung wird der Achse mittelst eines Riemens 1, 2, 3, 4, 5, 6 von
                              einem über der Maschine angeordneten, in der Abbildung nicht sichtbaren Rade aus
                              mitgetheilt. Von diesem läuft der Riemen über 1 um die in dem Schlitze i, i gelagerte Spannwelle, von da über 2 um die Rolle
                              der Messerachse, dann abwärts über 3 um die zweite Rinne der Spannwalze, steigt
                              sodann über 4 nach der Treibrolle, von da abwärts über 5 zum zweitenmale über die
                              Messerrolle und endlich über 6 zum zweitenmale über die Treibrolle, wo er in sich
                              selbst zurückkehrt. Die Vortheile einer solchen Anordnung des endlosen Riemens sind
                              wichtig; derselbe kann sich an der Kreuzungsstelle nicht reiben, seine Spannung läßt
                              sich genau adjustiren, und mehr als der ganze Umfang der Messerrolle wird von dem
                              Riemen umfaßt. k, k und l, l
                              ist ein horizontaler und verticaler an der Rückseite der Brücke angebrachter
                              Schieber, der sich in Folge der Drehung der Säulenschrauben mit der horizontalen
                              Messerstange hebt und senkt. Die Schieber k, k und l, l haben aber auch eine unabhängige Bewegung vermöge
                              ihrer Schrauben m und n,
                              welche die relative Adjustirung zwischen den Messern der Horizontalschiene und
                              denjenigen des Schiebers gestatten. An der beweglichen Platte des verticalen
                              Schiebers befindet sich, in einem Stück mit ihm gegossen, eine Stange o, o, o mit Tförmigem
                              Schlitz, und an diesen werden Hülsen mit Meißelhältern p,
                                 p befestigt. Ein solcher Meißelhälter endigt sich unter der Hülse in eine
                              Stange mit einem Schlitz zur Aufnahme des Bolzens, welcher zur Befestigung des
                              Meißels an den Hälter dient. q, q ist die gußeiserne
                              Hülse zur Aufnahme des stählernen Meißelhälters. An dem oberen Ende des letzteren
                              befindet sich ein Winkelrad, welches durch ein größeres Winkelrad s, s umgetrieben wird, das um eine an der Hülse
                              befestigte Spindel rotirt. An der Rückseite des größeren Winkelrades befindet sich
                              eine Rolle mit zwei Rinnen, welche einen von oben herabgeleiteten endlosen Riemen
                              aufnehmen; dieser Riemen treibt so viele Meißelhälter als gleichzeitig in Thätigkeit
                              seyn sollen, welches auch ihre Neigung gegen die horizontale Unterlage seyn mag. Die
                              in Rede stehenden Winkelräder sind übrigens keine Zahnräder, sondern glatte
                              Metallkegel, die mit ungefähr 1/4 Zoll dickem vulkanisirtem Kautschuk,
                              Gutta-percha oder einer ähnlichen elastischen Substanz überzogen sind;
                              dieselbe Substanz kann auch bei t, t an der Spindel als
                              Feder benützt werden, um die konischen Flächen in vollkommenem und elastischem
                              Contacte zu erhalten. An dem Maschinengestell befinden sich Büchsen v, v zur Aufnahme der schmiedeisernen Stangen w, w, die sich unten in Schrauben endigen. Auf die
                              Schrauben passen Muttern mit Handrädern x, x, durch
                              deren Drehung die Stangen in ihren Hülsen gehoben oder niedergelassen werden können.
                              Die Stangen und Hülsen liegen paarweise einander gegenüber. Die Stangen endigen sich
                              oben in Gabeln, in denen die Achsen y, y gelagert sind
                              und mittelst durchgesteckter Keile in ihren Lagern niedergehalten werden. Die Achsen
                              y, y sind cylindrische Eisenstangen, welche, wie
                              Fig. 34
                              zeigt, mit einer Reihe dicker Kautschukscheiben besetzt sind, die mit Hülfe der
                              Muttern z, z an ihrer Stelle gehalten und gehörig
                              zusammengedrückt werden. Den Kautschukscheiben gebe ich je nach der verlangten Form
                              des in Bearbeitung begriffenen Artikels verschiedene Durchmesser, so daß ein
                              Längendurchschnitt dieser elastischen Walze jedesmal dem Profil des Arbeitsstücks
                              sich anschmiegt. Die elastische Walze hat den Zweck, das Arbeitsstück auf seine
                              Unterlage niederzudrücken.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
