| Titel: | Verfahren zum Falten und Verwahren der Briefe, Umschläge und Couverte, welches sich Charles Chinnock, zu Little Chelsea in der Grafschaft Middlesex, am 24. Sept. 1846 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 106, Jahrgang 1847, Nr. LXXXIV., S. 413 | 
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                        LXXXIV.
                        Verfahren zum Falten und Verwahren der Briefe,
                           Umschläge und Couverte, welches sich Charles Chinnock, zu Little Chelsea in der
                           Grafschaft Middlesex, am 24. Sept. 1846 patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Jun. 1847, S.
                              328.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Chinnock's Verfahren zum Falten und Verwahren der
                           Briefe.
                        
                     
                        
                           Der Zweck vorliegender Erfindung ist: heimliches Eröffnen von Briefen und Umschlägen
                              zu verhüten, indem man den Poststempel oder irgend ein anderes adhäsives Siegel
                              dergestalt anbringt, daß das Gummi oder sonstige adhärirende Material auf der
                              Rückseite des Stempels sowohl den Brief selbst, als auch den Umschlag fest hält und
                              auf diese Weise den Inhalt auch im Fall einer Nachlässigkeit in der Verklebung der
                              Ränder sicher stellt. Dieser Zweck wird mittelst verschiedener Methoden erreicht.
                              Die erste besteht in dem Herausschneiden oder Herausschlagen eines um weniges
                              kleineren Loches als der Stempel, und zwar aus derjenigen Ecke an der
                              Ueberschriftseite des Umschlages, wo gewöhnlich der Poststempel aufgedrückt wird, so
                              daß der Stempel dann zugleich die Ränder des Loches und das eingeschlagene Stück
                              durch welches das Ende des Umschlags befestigt wird, und ebenso die inliegenden
                              Papiere erfaßt. Die zweite Methode welche für sich allein oder in Verbindung mit der
                              ersteren angewendet werden kann, besteht in dem Ausschlagen eines Loches aus
                              demjenigen Theil des Umschlages, auf den das Siegel zu liegen kommt, wobei ein
                              kleines viereckiges Stück Fließpapier dazwischen gelegt werden kann oder nicht, je nachdem man es
                              wünscht. Bei der dritten Methode ist der Stempel im Stande zugleich den Umschlag zu
                              befestigen und dem Inhalt noch weitere Sicherheit zu verschaffen.
                           Fig. 10 ist
                              eine hintere und Fig. 11 eine Frontansicht eines Briefumschlags; Fig. 12 zeigt denselben
                              offen. Die punktirten Linien a, a bezeichnen die Art der
                              Faltung des Papiers zur Bildung des Umschlags; die Seiten b,
                                 b sind umgeschlagen und auf die Seiten c, c
                              aufgeklebt. d ist ein Loch, über das der Stempel
                              befestigt wird, so daß er den unter dem Loche befindlichen Theil des Briefes nebst
                              dem eingeschlagenen Rande e, Fig. 11, ergreift.
                           Die zweite Methode zur Sicherung des Umschlags ist in Fig. 13 und 14
                              dargestellt. Fig.
                                 13 zeigt denselben offen; Fig. 14 ist eine
                              vergrößerte Ansicht der an einander befestigten Lappen des Umschlags. Die punktirten
                              Linien f, f deuten die Art der Faltung des Papiers an.
                              d ist ein in der Ecke des Umschlags zu machendes
                              Loch, wenn man sich eines Stempels bedienen will. In jedem der Lappen g, h, i ist ein Loch ausgeschnitten, so aber, daß das
                              Loch in g das kleinste, das in h etwas größer und das in i noch größer ist.
                              Beim Zukleben wird daher g den untersten, h den mittleren und i den
                              oberen Lappen bilden, so daß die Oblate oder das Siegellak jeden Lappen und ebenso
                              auch den Brief in dem Umschlag befestigt; es kann daher ein Versuch den Umschlag
                              aufzumachen, nicht unentdeckt bleiben. Man kann auch ein kleines Stück Fließpapier
                              j, Fig. 10 und 12 lose auf
                              den Brief unter die Löcher legen; dieses klebt dann an das Siegellak oder die Oblate
                              fest und wird, ehe der Brief geöffnet werden kann, entweder durch die Löcher
                              herausgezogen, wobei die Löcher zerreißen, oder es wird selbst zerrissen.
                           Die dritte Methode ist in Fig. 15, 16 und 17Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. dargestellt.
                              Die punktirten Linien geben die Art der Faltung des Papiers an. Die Lappen l und m werden
                              eingeschlagen, der Theil c wird über den Theil d gebracht und bildet, nachdem er gummirt oder befestigt
                              ist, die Tasche oder den Umschlag, dessen Mündung bei e
                              ist. Der mit Gummi vorbereitete Lappen wird befeuchtet und zur Sicherung des Briefs
                              über die Oeffnung gebracht. Das Siegel wird dann über die Ecke des Lappens e und auf das Loch g
                              gedrückt, wodurch das Ganze, wie Fig. 16 zeigt,
                              vollständig geschützt erscheint.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
