| Titel: | Verbesserungen an Dampfkesseln und Küchenherden, worauf sich Thomas John Knowlys zu Heysham-towr bei Lancaster, und William Fillis zu Shirley in der Grafschaft Hants, am 5. April 1848 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 112, Jahrgang 1849, Nr. III., S. 16 | 
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                        III.
                        Verbesserungen an Dampfkesseln und Küchenherden,
                           								worauf sich Thomas John
                              									Knowlys zu Heysham-towr bei Lancaster, und William Fillis zu Shirley in
                           								der Grafschaft Hants, am 5. April 1848 ein
                           								Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Febr.
                              									1849, S. 83.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Knowly's und Fillis' Verbesserungen an Dampfmaschinen und
                           								Küchenherden.
                        
                     
                        
                           Unsere Erfindung besteht: 1) in Verbesserungen in der Erzeugung und Anwendung der
                              									Wärme bei Oefen, Trockenkammern und Dampfkesseln; 2) in der Anwendung von Pyrometern
                              									bei Backöfen; 3) in einer Constructionsmethode der Bratenwender.
                           Fig. 10
                              									stellt einen mit unserer Verbesserung ausgestatteten Küchenherd in der
                              									Frontansicht,
                           Fig. 11 im
                              									Längendurchschnitt,
                           
                           Fig. 12 im
                              									Querschnitt,
                           Fig. 13 in
                              									der Frontansicht mit Hinweglassung der vorderen Platte,
                           Fig. 14 im
                              									Grundrisse, und
                           Fig. 15 im
                              									Grundriß mit Hinweglassung der oberen Platte dar.
                           In allen diesen Figuren dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung der entsprechenden
                              									Theile. a ist die Feuerstelle; das Brennmaterial brennt
                              									auf dieser, ohne von unten einen Luftzug zu haben; der Boden der Feuerstelle besteht
                              									entweder aus einem Feuerziegel, oder aus einem Rost, in welchem Falle der Aschenraum
                              									geschlossen seyn muß und nur zum Behuf der Entfernung der Asche geöffnet werden
                              									darf.
                           Der Zweck dieser Anordnung besteht darin, daß das Brennmaterial von der oberen Fläche
                              									aus brennen soll; die Hitze und die Verbrennungsproducte werden dann seitwärts
                              									geleitet, unter dem Ofen hinweg und in den Schornstein geführt. Durch diese
                              									Anordnung wird der Ofen b von oben, von der Seite und
                              									von unten geheizt. An der Vorderseite des Feuers befindet sich ein Rost, so daß das
                              									Feuer auch zum Rösten verwendet werden kann. Der obere Theil der Feuerstelle bei c ist mit einer Platte zum Aufnehmen von Küchengefäßen
                              									bedeckt. d, d sind Ofenthüren, deren Handhaben wir aus
                              									Glas bestehen lassen, weil dieses nicht so heiß als Eisen wird.
                           Es ist bekannt, daß Oefen zum Brodbacken oft zu heiß werden, und daß es gegenwärtig
                              									noch keine bequeme Methode gibt, zu ermitteln wenn ein Ofen die geeignete Temperatur
                              									erlangt hat. Unsere zweite Verbesserung nun besteht in der Anwendung eines Pyrometers bei einem Backofen, mit einem Zifferblatt und
                              									Zeiger, welcher den Hitzegrad des Ofens anzeigt. Für die einfachste, diesem Zwecke
                              									entsprechende Methode halten wir die Verbindung zweier verschiedener Metalle, weil
                              									der zum Backen erforderliche Hitzegrad nicht groß ist.
                           e, e ist ein Kessel zum Erwärmen des Wassers. Mit diesem
                              									Kessel, der einen Theil des Herdes bildet, steht ein Behälter f in Verbindung, welcher bis zu einer gewissen Höhe mit Wasser gefüllt
                              									ist. In dem Wasser befindet sich ein Rad, ähnlich der Trommel eines Gasmessers,
                              									welches durch den von dem Kessel e herbeigeleiteten
                              									Dampf in Umdrehung gesetzt wird. Die Achse dieses Rades theilt die Bewegung einem
                              									Bratspieße mit.
                           Fig. 16 zeigt
                              									einen unserer Erfindung gemäß construirten Dampfkessel im Durchschnitt. Die
                              									Feuerstelle befindet sich bei dieser Anordnung im Innern des Dampfkessels; das Feuer
                              									brennt in dem Trog a, welcher, wie der oben beschriebene
                              									Feuerherd, keines Rostes als Unterlage bedarf; sollte jedoch ein Rost angebracht
                              									werden, so bedienen wir uns zur Aufnahme der Asche eines Aschenbehälters, welcher während
                              									der Feuerung geschlossen bleibt. Die Flamme und die heißen Verbrennungsproducte
                              									nehmen ihren Weg zur Seite, dann abwärts und entweichen in den Schornstein. Damit
                              									die Luft von oben zu dem Feuer gelangen könne, befindet sich an beiden Enden eine
                              									Oeffnung in dem Dampfkessel. Aus dieser Einrichtung ist ersichtlich, daß dem Wasser
                              									nach allen Richtungen eine bedeutende Heizfläche dargeboten wird. Damit aus dem
                              									Schornstein kein dunkler Rauch entweichen könne, haben wir es für wünschenswerth
                              									gefunden, in den abwärtsgehenden Canälen vielfach durchlöcherte Scheidewände ausans Feuerziegeln anzubringen. Diese Scheidewände werden bald glühend, so daß
                              									die durch sie streichenden unvollständig consumirten Producte verbrennen müssen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
