| Titel: | Verbesserungen an Maschinen zur Fabrication von Schrot und andern Kugeln, worauf sich A. V. Newton, Patentagent in London, einer Mittheilung zufolge am 21 Jan. 1848 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 112, Jahrgang 1849, Nr. XX., S. 106 | 
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                        XX.
                        Verbesserungen an Maschinen zur Fabrication von
                           								Schrot und andern Kugeln, worauf sich A. V. Newton, Patentagent in London, einer
                           								Mittheilung zufolge am 21 Jan. 1848 ein Patent
                           								ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Febr. 1849, S.
                              									11.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Newton, über Fabrication von Schrot und andern Kugeln.
                        
                     
                        
                           Fig. 18
                              									stellt diese Maschine im Grundriß, Fig. 19 im Seitenaufriß
                              									und Fig. 20
                              									im verticalen Längendurchschnitte dar. Fig. 22 ist eine untere
                              									Ansicht des Formhalters; die Fig. 23 und 24 stellen den
                              									Formhalter und die mit ihm verbundenen Theile im verticalen Längendurchschnitte nach
                              									den Linien Aa und Bb
                              									Fig. 18 dar.
                              										Fig. 25
                              									zeigt die Rinnenscheibe zum Abwalzen oder Abrunden der Kugeln in der Vorderansicht
                              									und Fig. 26
                              									eine Modification dieses Apparates mit Hinweglassung des Gehäuses im Aufrisse.
                           Die erste Abtheilung der Erfindung betrifft die Darstellung des Schrots oder anderer
                              									Bleikugeln, indem man die für jede Kugel erforderliche Quantität Blei von einer
                              									Stange quer abschneidet. Diese Stange ist breiter aber dünner als der beabsichtigte
                              									Durchmesser der Kugel (indem man dem abzuschneidenden Stück eine geringere Länge,
                              									als der Durchmesser der Kugel gibt); mittelst Compression erhalten sodann die
                              									abgeschnittenen Stücke die verlangte Form.
                           Der zweite Theil der Erfindung, welcher sich auf die Maschine zur Fabrication von
                              									Schrot oder anderen Bleikugeln bezieht, besteht in einem Stempel, dessen Ende mit
                              									einer halbkugelförmigen Vertiefung versehen ist. Der Umfang dieses Stempels bildet
                              									eine Schneide, um in Verbindung mit einer Form das Blei aus der Stange
                              									auszuschneiden. Die Form besitzt zur Aufnahme des Stempels eine cylindrische Höhlung
                              									und einen halbkugelförmigen Boden, in welchem das Blei durch den Stempel in die
                              									Gestalt einer Schrot- oder Flintenkugel gepreßt wird; ein in dem Boden der
                              									Form angebrachter beweglicher Stift stößt die fertigen Kugeln heraus.
                           Der dritte Theil der Erfindung besteht in der Anbringung eines kleinen Loches in der
                              									Form oder dem Stempel, um dem überflüssigen Blei einen Ausweg aus der Höhlung zu
                              									gestatten, wenn in Folge einer Unregelmäßigkeit der Bleistange oder im Gange der
                              									Maschine, eine größere Menge Blei von der Stange abgeschnitten seyn sollte, als zur
                              									Herstellung der Schrot- oder Flintenkugel erforderlich ist.
                           Der vierte Theil der Erfindung besteht in einer Scheibe, auf deren Fläche eine von
                              									der Mitte gegen die Peripherie hinlaufende spiralförmige Rinne angebracht ist, in
                              									Verbindung mit einer entsprechenden rotirenden Scheibe ohne Rinne, um die Oberfläche
                              									der von dem schneidenden und formenden Theil der Maschine kommenden Kugeln
                              									abzurunden und zu glätten.
                           Die letzte Abtheilung der Erfindung bezieht sich auf eine Modification der
                              									vorhergehenden Maschine und besteht darin, daß man die Kugeln durch eine an der
                              									Peripherie eines conischen Blockes angebrachte Spirallinie ihren Weg nehmen läßt.
                              									Dieser Block dreht sich in einem mit Leder ausgeschlagenen Gehäuse von
                              									entsprechender Form, jedoch ohne Rinne; Gehäuse und Block lassen sich gegen einander
                              									adjustiren.
                           An die Hauptplatte a der Maschine, welche durch Säulen
                              										b, b, b mit der Fundamentplatte c verbunden ist, sind die Führungen d, d befestigt, zwischen deren inneren Parallelseiten
                              									der Stempelhalter e gleitet, welcher durch die an die
                              									Theile d, d befestigten Metallschienen f, f niedergehalten wird. Der Stempelhalter ist eine
                              									viereckige Metallstange mit gegenüberliegenden Parallelflächen, damit er sich stetig
                              									und doch mit
                              									Leichtigkeit auf der Hauptplatte und zwischen den Führungen bewegen könne. Bei g, ungefähr ein Drittel seiner Länge von dem hinteren
                              									Ende entfernt, ist er ausgeschnitten, damit er über der Hauptachse gleiten kann,
                              									ohne sie zu berühren. Der ausgeschnittene Theil ist durch zwei krumme Stücke
                              									verstärkt. Die in Büchsen j, j, j gelagerte Hauptwelle
                              										h steht rechtwinkelig zum Stempelhalter und enthält
                              									ein Excentricum k, welches zwischen den Wangen des
                              									Stempelhalters läuft und bei seiner Rotation den letzteren abwechselnd um die
                              									erforderliche Strecke vor- und rückwärts bewegt. An beiden Enden der
                              									Oeffnung, worin das Excentricum rotirt, sind Frictionsrollen angebracht, gegen
                              									welche das Excentricum wirkt. Die Hauptwelle wird mittelst eines um eine Rolle n geschlagenen Riemens von irgend einer Triebkraft aus
                              									in Bewegung gesetzt. Der aus gut gehärtetem und angelassenem Stahl angefertigte
                              									Stempel o ist cylindrisch und hat den Durchmesser,
                              									welchen die Kugeln erhalten sollen. In Fig. 21 ist dieser
                              									Stempel nach einem größeren Maßstabe abgebildet. Sein vorderes Ende ist
                              									halbkugelförmig ausgehöhlt, um dem Schrot oder der Kugel die erforderliche Rundung
                              									zu ertheilen; den Rand dieser Höhlung bildet eine kreisrunde scharfe Kante, um aus
                              									einer Bleistange die für jede Kugel erforderliche Quantität auszuschneiden. Das
                              									hintere Ende des Stempels paßt in ein Loch des vorderen Endes des Stempelhalters,
                              									und wird vermittelst einer Schraube p in dieses Loch
                              									befestigt. Um die Stellung des Stempels rücksichtlich der Form zu reguliren, ist ein
                              									Keil o² angebracht, welcher vertical in einem
                              									Loch des Stempelhalters gleitet; gerade an der Rückseite des Stempels ist dieser
                              									Keil von der unteren Seite eingefügt und oben mit einer Mutter o³ versehen, durch die der Keil in die Höhe
                              									gezogen oder hinabgelassen werden kann. Der Formhälter q
                              									ist ein Metallblock, welcher an die Hauptplatte und zwischen die Führungen
                              									geschraubt ist, so daß er mit dem Stempelhalter in einer Linie liegt. Die Bleistange
                              									wird horizontal durch ein in der Seite des Formhalters befindliches Loch t³ geschoben. Zwischen der Führung u³ des Stempels und der Vorderseite der Form
                              									befindet sich ein hohler Raum u. Die Bleistange lehnt
                              									sich gegen eine Lippe v, welche bei der
                              									Trennungsoperation des Bleies die feste Schneide bildet. Zwischen dieser Lippe und
                              									der Vorderseite der Form befindet sich ein offener Raum, worin der Ausstoßer (discharger) x vertical
                              									gleitet. Dieser Ausstoßer wird durch einen um y²
                              									drehbaren Hebel y hinabgedrückt; die Bewegung des Hebels
                              										y erfolgt vermittelst eines an der Hauptwelle
                              									angebrachten kleinen Excentricums y³. Durch eine
                              									an der Stange a¹ Fig. 24 angebrachte
                              									geneigte Ebene z wird der Ausstoßer zur gehörigen Zeit in die Höhe
                              									geschoben. Die Stange a¹ ist in eine Rinne an der
                              									untern Fläche des Stempelhalters befestigt, und gleitet in einer entsprechenden
                              									Rinne des Formhalters. Wenn daher die Form zurückgeführt wird, nachdem sie eine
                              									Kugel gebildet hat, so gleitet die geneigte Ebene z
                              									unter dem Ausstoßer hinweg, und gestattet dem Hebel y,
                              									ihn hinabzudrücken, so daß eine an dem Ausstoßer angebrachte Hervorragung die Kugel
                              									aus der Form in einen durch die Hauptplatte gehenden Canal wirft. Die Form sollte
                              									aus gutem Gußstahl angefertigt werden. Die Rückseite des Formhalters ist mit einer
                              									Stellschraube e¹ versehen, so daß durch Drehung
                              									der letztern die Lage der Form rücksichtlich der Bewegung des Stempels mit der
                              									größten Genauigkeit adjustirt werden kann. Durch die Stellschraube und die Form ist
                              									ein Loch gebohrt, in welchem ein Stift f¹
                              									gleitet; das Ende dieses Stiftes bildet einen Theil der halbkugelförmigen Form. Um
                              									zu verhüten, daß der Stift zu weit zurückgetrieben werde, ist er mit einer Schulter
                              									versehen, welche gegen das Ende der Stellschraube stößt.
                           Der erwähnte Stift hat die Bestimmung, die Kugel unmittelbar, nachdem sie geformt
                              									ist, herauszustoßen. Zu diesem Zweck ist das vordere Ende der Stange a¹, welches durch den Stempelhalter bewegt wird,
                              									aufwärts gebogen oder mit einer Schulter g¹
                              									versehen, die bei der Rückbewegung des Stempels den Stift f¹ vorwärts drückt und somit die Kugel aus ihrer Form in den Canal
                              										c¹ stößt. Die Bleistange wird zwischen zwei
                              									cannelirten Walzen i¹, i¹ Fig. 19, wovon die untere in festen Lagern sich dreht, der Form
                              									zugeführt; die Achsenlager der andern Walze sind in Trägern k, k verschiebbar. Die Träger sind mit Stellschrauben versehen, damit der
                              									Abstand zwischen den Zuführwalzen nach Belieben regulirt werden könne. Die Achse der
                              									unteren Walze besitzt an dem einen Ende ein Winkelgetriebe, welches in ein
                              									entsprechendes Winkelgetriebe n¹ greift. Die
                              									Achse des letzteren ist mit einem Sperrrade p¹
                              									versehen, das durch einen an der Hauptwelle befindlichen Finger q¹ bei jeder Umdrehung der Welle um einen Zahn
                              									weiter bewegt wird. Auf diese Weise wird die Bleistange bei jeder Rotation um die
                              									der Bildung einer Kugel entsprechende Strecke vorwärts geschoben. In der
                              									halbkugelförmigen Höhlung der Form befindet sich ein kleines Loch r¹, durch welches das überschüssige Blei in den
                              									Canal s¹ fällt. Die geformte Kugel aber fällt
                              									durch den Canal c¹, welcher durch die Hauptplatte
                              									und durch die in Fig. 25 abgesondert dargestellte Scheibe t¹ geht. Die Scheibe t¹ ist an ihrer
                              									unteren Fläche mit einer Spiralrinne u¹ versehen,
                              									welche an der Mündung des Canals c¹ in der Nähe
                              									des Mittelpunktes der Scheibe anfängt, und sich bis zur Peripherie derselben
                              									erstreckt. Der Querschnitt dieser Rinne stellt einen Halbkreis dar. Unter dieser
                              									festen Scheibe befindet sich eine bewegliche Scheibe v¹, welche die herabfallenden Kugeln aufnimmt. Beide Scheiben haben
                              									gleichen Durchmesser und ihre beiden Mittelpunkte liegen in einer Centrallinie. Die
                              									bewegliche Scheibe befindet sich an dem oberen Ende einer senkrechten Welle w¹, deren oberer Zapfen in einer im Mittelpunkte
                              									der Rinnenscheibe angebrachten Büchse lauft; der untere Wellzapfen dreht sich in
                              									einer Pfanne x¹, die lose in einer Hülse y¹ angeordnet und ringsherum mit Stellschrauben
                              										z¹ versehen ist, um die Scheiben parallel zu
                              									einander adjustiren zu können. Eine verticale Schraube a² dient dazu, die untere Scheibe höher oder niedriger zu stellen, um
                              									gegen die längs der Spiralrinne fortrollenden Kugeln jeden beliebigen Druck wirken
                              									lassen zu können. Diese Scheibe, deren Oberfläche mit Leder überzogen ist, wird von
                              									einer Rolle c² aus mittelst eines zunächst um die
                              									Leitwalzen d², d² und dann um eine an der Achse der Scheibe befindliche Rolle e² geschlagenen Riemens in Rotation gesetzt. In
                              									Folge dieser Rotation werden die Kugeln in der Spirallinie fortgerollt, bis sie
                              									durch eine tangentiale Rinne herausfallen. Das Fortwälzen der Kugeln in der
                              									Spiralrinne unter dem Drucke der rotirenden Scheibe hat den Erfolg, daß alle auf der
                              									Oberfläche der Schrot- oder Flintenkugeln befindlichen Unregelmäßigkeiten
                              									geglättet werden, und daß die Kugeln polirt die Maschine verlassen. Die Rinne sollte
                              									da, wo die Kugeln eintreten, etwas weiter als an ihrer Ausmündung seyn, und vom
                              									Anfang bis zum Ende stufenweise zunehmen, damit die Reduction der Unregelmäßigkeiten
                              									auf der Oberfläche der Kugeln stufenweise erfolge.
                           Die Operation des Rollens und Abwälzens der Kugeln kann auch durch folgende
                              									Vorrichtung, welche den letzten Theil dieser Erfindung bildet, bewerkstelligt
                              									werden. Der obere Zapfen eines rotirenden conischen Blockes g² Fig. 26, ist so angeordnet, daß er mit der Ausmündung des Canals in der
                              									Hauptplatte, durch welchen die von dem Compressionsapparat kommenden Kugeln entleert
                              									werden, in Verbindung steht. Die Kugeln fallen nun durch ein in diesem Zapfen
                              									angebrachtes Loch in eine der oben beschriebenen analoge, um den Kegel g² laufende Spiralrinne h², an deren unterem Ende sie entleert werden. Der Block rotirt in
                              									einem innen mit Leder bekleideten Gehäuse i² von
                              									entsprechender Form. Um den Abstand zwischen der inneren Fläche des Gehäuses und dem
                              									Boden der Spiralrinne zu reguliren, ruht das untere Ende der Welle des Blockes auf
                              									der Spitze einer Stellschraube k². Der
                              									Patentträger zieht es vor, dem rotirenden Block und seinem Gehäuse eine von dem reinen Kegel etwas
                              									abweichende Form zu geben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
