| Titel: | Beschreibung eines guten Fensterverschlusses; von A. Dinglinger. | 
| Fundstelle: | Band 112, Jahrgang 1849, Nr. LVI., S. 263 | 
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                        LVI.
                        Beschreibung eines guten Fensterverschlusses; von
                           									A.
                              								Dinglinger.
                        Aus den Verhandl. des Vereins zur Beförd. des Gewerbfl. in
                                 										Preußen, 1848, 5te Lief.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Dinglinger's Beschreibung eines guten
                           								Fensterverschlusses.
                        
                     
                        
                           Die an hohen Fensterflügeln hier bei uns gebräuchlichen Bascul-Riegel erfüllen
                              									den Zweck eines guten Verschlusses nur selten. Theils aus Unaufmerksamkeit, noch
                              									mehr aber, weil der obere Theil des Fensterflügels schwer zu erreichen ist, wird
                              									derselbe nicht fest angedrückt; der Riegel geht dann, statt die Hülse zu fassen,
                              									daneben, das Fenster bleibt oben offen und verwirft sich. Ein Fensterriegel, den ich
                              									bereits 1844 in Paris kaufte und der sich inzwischen im Gebrauch bewährte, erscheint
                              									mir zweckmäßiger; denn selbst wenn der obere Theil des Fensterflügels noch 1 1/4
                              									Zoll vom Loosholz entfernt ist, wird er durch den Riegel fest angezogen, ohne dazu
                              									eine größere Kraft zu verwenden, als zum Oeffnen einer Thürklinke nöthig ist.
                           Der in Fig.
                                 										13–15 abgebildete französische Riegel ist durch Gußeisen-Verzierungen
                              									auf das Fenster geschraubt und liegt frei vor dem Holze. Für elegante Räume kann er
                              									hinter die Schlageleiste gelegt werden. Um den Verschluß der Fenster noch dichter zu
                              									machen, das Verwerfen derselben noch mehr zu verhüten, kann man auf der Welle des
                              									Handgriffs eine Nase anbringen, welche den Flügel auch in der Mitte fest andrückt.
                              									Diese Nase muß aber, sowie das dazu gehörige Schließblech, eine schräge conische
                              									Form haben, damit sie das Fenster eben so allmählich heranzieht, als der obere am
                              									Riegel befindliche Haken.
                           An dem Fensterflügel befindet sich ein Riegel a, der die
                              									Höhe desselben zur Länge hat und sich mit seinem unteren Ende in eine Vertiefung des
                              									Fensterrahmens schieben läßt, wenn das Fenster geschlossen werden soll, wobei er
                              									durch die an den Fensterflügel geschraubten Hülsen i und
                              										k geführt wird. Die jedesmalige Bewegung des Riegels
                              									geschieht durch eine halbe Umdrehung des Handgriffs, wodurch ein Hub von 5/8 Zoll
                              									hervorgebracht wird. Bei der hier gezeichneten Stellung des Riegels ist das Fenster
                              									geschlossen. Dreht man den Handgriff ein halbmal herum, so schiebt der Stift c, der an der Scheibe d
                              									sitzt, den Riegel in die
                              									Höhe, indem er in den Schlitz der Scheibe e greift,
                              									welche an den Riegel geschraubt ist. Hiebei geht der Riegel mit seinem unteren Ende
                              									aus der Vertiefung, faßt an seinem oberen Ende durch den Schlitz f das runde Ende des Hakens g und bringt diesen in die punktirte Stellung. Das Fenster kann nun
                              									geöffnet werden. Will man dasselbe schließen, so drückt man den Flügel an und dreht
                              									den Handgriff um eine halbe Umdrehung zurück, wobei der Riegel abwärts geht, sich
                              									bei h gegen das an den Fensterrahmen geschraubte Blech
                              									lehnt, und den Flügel so fest zuzieht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
