| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication der Siederöhren für Locomotiven etc., worauf sich James Roose und William Richardson, Röhrenfabrikanten zu Darlington in Staffordshire, am 15. Junius 1848 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. II., S. 14 | 
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                        II.
                        Verbesserungen in der Fabrication der Siederöhren
                           für Locomotiven etc., worauf sich James Roose und William Richardson, Röhrenfabrikanten zu Darlington in Staffordshire, am
                           15. Junius 1848 ein Patent ertheilen
                           ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1849,
                              S. 14.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Roose's Fabrication der Siederöhren für Locomotiven
                           etc.
                        
                     
                        
                           Unsere Verbesserungen bestehen in der Fabrication messingener,
                                 kupferner und anderer Röhren ohne Saum als
                                 Siederöhren für Locomotiven etc., indem wir das Metall in Gestalt kurzer
                              dicker Röhren gießen und diese zwischen cannelirten Walzen über einem Kern bis zur
                              verlangten Länge und Dicke auswalzen. Der innere Durchmesser der gegossenen Röhren
                              kommt dem der vollendeten Röhren ungefähr gleich. Nachdem die äußere und innere
                              Fläche dieser dicken kurzen Röhren von etwaigen Auswüchsen befreit und die innere
                              Seite mit Fett eingerieben worden ist, werden die Röhren in der Fig. 47 im senkrechten
                              Durchschnitte dargestellten Maschine in die Länge gestreckt.
                           Die Maschine besteht aus einem oder mehreren cannelirten Walzenpaaren, ähnlich den
                              bei Stabwalzwerken gebräuchlichen. Vor und hinter diesen Walzen sind mit Rinnen
                              versehene Leitwalzen angeordnet, welche die Röhre unterstützen und sie in den
                              Walzeneinschnitt leiten. Ein cylindrischer Stahlkern wird in die kurze dicke Röhre eingefügt, so daß
                              er ihr Kaliber ganz ausfüllt, worauf die Röhre sammt Kern durch einen Einschnitt des
                              Walzwerks geführt wird und eine Verlängerung erfährt, während ihr äußerer
                              Durchmesser kleiner wird. Man läßt nun die Röhre noch durch andere an Umfang
                              abnehmende Walzeneinschnitte gehen, bis sie die erforderliche Länge erlangt haben,
                              und auf den verlangten Durchmesser reducirt erscheinen. Zwischen dem Strecken müssen
                              die Röhren öfters in einem gewöhnlichen Muffelofen geglüht werden, um die Operation
                              zu erleichtern und das Absplittern zu verhüten; auf die Dauer des Glühens wird der
                              Kern herausgenommen.
                           In Folge der großen Compression der Röhren durch das Walzwerk haften die Röhren fest
                              an dem Kern. Sie werden daher mit dem Kern auf eine Ziehbank gebracht, welche mit
                              dem geeigneten Räderwerk und einer endlosen Kette b,
                              Fig. 48
                              und 49,
                              versehen ist; der Kern a wird an die letztere befestigt
                              und das Ende der Röhre, welches nicht ganz bis an das Ende des Kerns geht, gegen
                              einen Aufhälter c gelehnt. Wenn nun die Ziehbank in
                              Bewegung gesetzt wird, so zieht sie den durch einen Haken mit der Kette verbundenen
                              Kern aus der Röhre heraus.
                           Die Anwendung messingener und kupferner Röhren als Siederöhren für Locomotiv-
                              und Schiffsdampfkessel ist so allgemein, daß es von großer Wichtigkeit erscheint,
                              die Metallfasern möglichst vollkommen zu vereinigen, und ihnen eine größere
                              Dichtigkeit und also auch größere Dauerhaftigkeit zu verleihen. Diesen Zweck
                              erreichen wir durch das beschriebene Verfahren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
