| Titel: | Locomotiven ohne Tender von Walter Neilson in Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. LVIII., S. 321 | 
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                        LVIII.
                        Locomotiven ohne
                              Tender von Walter
                              Neilson in Glasgow.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Oct. 1849, S.
                              158.
                        [Neilson's Locomotiven ohne Tender.]
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen beziehen sich auf Locomotiven ohne besondern Tender. Solcher
                              Locomotiven wurden schon mehrere vorgeschlagen, doch ist keine von ihnen so
                              compendiös als die Maschine von Neilson, welcher den
                              gegebenen Raum am zweckmäßigsten benutzte. Anstatt einen besonderen Tender mit
                              Wasser und Kohlenbehälter anzuwenden, benutzt der Erfinder einen sattelförmigen
                              Wasserkasten, welcher so lange als der cylindrische Theil des Kessels und unten nach
                              der Form des Kessels so gekrümmt ist, daß nur ein Zwischenraum für den Kesselmantel
                              bleibt. Dieser Wasserkasten steht auf dem Rahmen der Maschine auf und ist durch
                              Schrauben mit demselben verbunden. Statt mit dem Kessel eine besondere Rauchkammer
                              zu verbinden, bildet Hr. Neilson letztere ebenfalls durch
                              den Wasserkasten, so daß die Hitze der Rauchkammer dem Wasser zugeführt wird. Der
                              Wasserkasten kann auch, wenn es nothwendig seyn sollte, von dem Kessel anstatt von
                              dem Rahmen getragen und kürzer als der Kessel gemacht werden.
                           Bei der Einfachheit dieser Anordnung kann der Wasserkasten in wenigen Minuten
                              abgenommen und nach Besichtigung oder Reparatur desselben ebenso wieder aufgesetzt
                              werden. Auch für die Speisepumpen ist eine besondere Anordnung getroffen, so daß das
                              Wasser durch die Rauchkammer geführt wird, wo es sich bedeutend vorwärmt. Ein
                              anderer beachtenswerther Punkt ist der, daß in Folge des hochgelegenen Wasserkastens
                              die Speisepumpen sicherer arbeiten, als wenn keine Wassersäule über denselben
                              steht.
                           
                           Die Kohksbehälter sind an beiden Seiten des Feuerkastens angebracht und stehen auf
                              der Fußplatte des Maschinisten auf, ohne jedoch den Raum für letzteren und den
                              Heizer zu beengen, und ohne den Zugang zu der Wagenkuppelung oder das Aufsteigen zu
                              erschweren.