| Titel: | Andrew Shanks' Methode, hohle Metallgegenstände ohne Kern mittelst Centrifugalkraft zu gießen. | 
| Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. LXI., S. 326 | 
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                        LXI.
                        Andrew Shanks' Methode, hohle Metallgegenstände
                           ohne Kern mittelst Centrifugalkraft zu gießen.
                        Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Nov. 1849,
                              S. 334.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Shanks' Methode hohle Metallgegenstände ohne Kern zu
                           gießen.
                        
                     
                        
                           Diese am 14. Sept. d. J. in England
                              patentirte Erfindung bezieht sich auf die Anwendung der Centrifugalkraft zum Bilden
                              von gewissen Gußstücken wie Röhren, Cylindern und andern hohlen Gegenständen mit
                              kreisförmigem Querschnitte, ohne dazu einen Kern nothwendig zu haben. Der Guß
                              geschieht dadurch, daß man das geschmolzene Metall in hohle cylindrische Formen
                              einlaufen läßt, deren innerer Durchmesser dem äußeren der zu bildenden Gegenstände
                              entspricht, und welche horizontal gelegt, sehr rasch um ihre eigene Achse gedreht
                              werden.
                           Die Centrifugalkraft breitet das flüssige Metall gleichmäßig auf der inneren Fläche
                              der hohlen Form aus, wobei die Dicke der entstehenden Röhre oder des Cylinders von
                              der Menge des in die Form eingeschütteten Metalles abhängt.
                           
                           Die zum Gießen von Röhren oder Cylindern dienende Maschine ist in Fig. 18 und 19 abgebildet.
                              Fig. 18
                              ist eine Seitenansicht derselben, und Fig. 19 ein Grundriß.
                              Fig. 20
                              ist ein Durchschnitt durch die Achse der Form mit der darin gegossenen Röhre z.
                           a ist die metallene Form, welche zwei Ringe a¹, a²
                              angegossen hat, die auf den Rädern b, c, d, e aufliegen.
                              Der Ring a² hat noch eine halbcylindrische Wulst,
                              welche in die entsprechenden Spuren der Räder c und e zu liegen kommt, damit sich die Form nicht der Länge
                              nach verschieben kann. Auf der Achse f der Räder d und c befindet sich eine
                              Riemenscheibe g, welche von einem endlosen Riemen
                              getrieben wird, der seine Bewegung von einer Dampfmaschine oder einem sonstigen
                              Motor erhält. Die Riemenscheibe g theilt ihre Bewegung
                              der Achse f mit, und die Räder d und c drehen sodann auch die Form a. Die Lager h, h der Achsen
                              f und i können durch
                              Drehen der Schrauben g einander genähert, oder von
                              einander entfernt werden, damit man die Höhe der Form ändern, und die Entfernung der
                              Räder b, e und d, c nach dem
                              Durchmesser der Form reguliren kann. Ein Ende der Form hat einen nach innen
                              stehenden Rand k, um das flüssige Metall während der
                              Rotation nicht entweichen zu lassen. Das andere Ende ist durch einen aufgeschraubten
                              Ring oder eine Platte zum gleichen Zwecke verschlossen. Das flüssige Metall wird
                              durch die Rinne m in die Form gegossen, während sich
                              dieselbe dreht, und wenn das Metall hinreichend erstarrt ist, wird die Maschine
                              stille gestellt, die Form von den Rädern b, e, d, c
                              abgenommen, der Deckel l geöffnet, und die Röhre oder
                              der Cylinder herausgenommen.
                           Der Apparat zum Gießen hohler Gefäße ist in Fig. 21 in verticalem
                              Durchschnitte abgebildet. Er besteht aus einem Gestelle n,
                                 n, in welchem zwei Achsen o und p angebracht sind. Die Achse o erhält ihre Bewegung von der Triebscheibe q
                              und theilt sie durch die Winkelräder r und s der senkrecht stehenden Achse p mit, auf welcher die Form t steckt. Auf dem
                              oberen Rand der Form ist eine ringförmige Platte n
                              aufgeschraubt, um das flüssige Metall bei der Drehung in der Form zurückzuhalten,
                              und das Eingießen des Metalles zu gestatten, das als gehörig erstarrtes Gefäß v nach Abnahme des Ringes herausgehoben werden kann. Am
                              Boden der Form befindet sich eine hohle Nabe, die auf das Ende der Achse p paßt, so daß, wenn sie aufgesteckt ist, die Form sich
                              mit der Achse drehen muß. Zum leichteren Abnehmen und Aufstecken der Form sind die
                              Handgriffe w, w an dieselbe gegossen.
                           
                        
                     
                  
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