| Titel: | Wasserdruck-Regulator von Burges, Messinggießer in Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. LXII., S. 328 | 
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                        LXII.
                        Wasserdruck-Regulator von Burges, Messinggießer in
                           Glasgow.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Oct. 1849, S.
                              159.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Burges' Wasserdruck-Regulator.
                        
                     
                        
                           Dieses Instrument hat den Zweck, den überflüssigen von einer hohen Wassersäule
                              herrührenden Druck in den Vertheilungsröhren von Wasserwerken zu vermeiden. Durch
                              dasselbe kann ein ursprünglich hoher Druck so verringert werden, daß er gerade
                              hinreicht das Wasser bis dahin zu führen, wo es auslaufen soll. Wo nur immer Wasser
                              von großen Höhen hergeleitet wird, zeigen sich einige bisher unvermeidlich gewesene
                              Uebelstände; solche sind Geräusch, Geneigtheit der Röhren zu brechen, und die
                              Unannehmlichkeiten, welche von dem zu gewaltsamen Ausfließen des Wassers
                              herrühren.
                           Die Abbildung Fig.
                                 22 ist ein verticaler Querschnitt des sinnreichen und wirksamen Apparates,
                              durch welchen Hr. Burges die genannten Uebelstände
                              beseitigt. Aeußerlich unterscheidet sich der Apparat wenig von einem gewöhnlichen
                              Hahn mit seiner üblichen Zu- und Ableitungsröhre. A ist das Gehäuse, welches das Wasser aufnimmt, das durch die Röhre B von der Hauptleitungsröhre her zugeführt wird. C ist ein im Inneren des Gehäuses liegendes, sich
                              aufwärts öffnendes Ventil; dasselbe ist durch eine verticale Spinde D geführt, welche von einer Spiralfeder E umgeben ist, die von unausgeglühtem Messingdraht
                              gemacht ist, und oben und unten eine Scheibe F hat. Die
                              untere Scheibe drückt auf die Oberfläche des Ventils C,
                              während sich die obere an eine verstellbare Scheibe G
                              anlegt, die auf die Stellspindel H aufgeschraubt ist,
                              welch letztere durch den Deckel I des Apparates geht.
                              Diese Spindel hat einen Ansatz bei K, der in einer
                              Verpackung läuft, die zwischen den Boden einer Vertiefung im Deckel I und einer Deckelschraube L
                              festgepreßt ist. Dieser Ansatz verhindert beim Drehen der Spindel jede Verschiebung
                              in der Längenrichtung derselben, während das auf die Spindel aufgeschnittene Gewinde
                              die Scheibe G auf- oder abwärts bewegt, da
                              letztere durch zwei Ruthen und Keile im Innern des Gefäßes am Drehen gehindert wird.
                              Der untere Theil der Spindel H ist ausgebohrt, und nimmt
                              die Leitungsspindel D des Ventils C auf. Die Pfeile zeigen die Richtung des Wassers an, welches bei B eintritt, und das Ventil C
                              mit einem Drucke zu heben strebt, der von der darüberstehenden Wassersäule abhängig
                              ist. Die auf der entgegengesetzten Seite des Ventils angebrachte Spiralfeder E, deren Spannung durch Drehen der Spindel H vergrößert oder verkleinert werden kann, wirkt aber
                              dem Wasser entgegen, so daß letzteres in die Röhre M nur
                              mit einem Drucke gelangt, der dem Unterschiede des Feder- und des
                              Wasserdruckes in der Röhre B gleichkommt. Um sich leicht
                              von dem Wasserdrucke in der Röhre B und M überzeugen zu können, das heißt vor und hinter dem
                              Regulator, sind an diesen beiden Röhren mit Gewinde versehene Oeffnungen angebracht,
                              um in dieselben Glasröhren einschrauben zu können, an welchen man wie bei einem
                              Manometer die Druckhöhen erkennen kann.
                           Die Hauptleitungsröhren der Gorbats Company in Glasgow lieferten einen trefflichen
                              Beweis von der Wirksamkeit des Instrumentes. Die Verringerung des übermäßigen
                              Wasserdruckes durch den Regulator muß denselben bei allen Hauseigenthümern, welche
                              großen Wasserdruck haben, empfehlen, weil durch ihn die außerordentlich starken
                              Röhren entbehrlich werden, und der starke Rückstoß des Wassers vermieden wird,
                              welcher sich so oft in Häusern fühlbar macht, die ihr Wasser von großen Höhen her
                              erhalten.
                           Die Wasserleitungsröhren für eine ganze Reihe von Häusern können leicht durch einen
                              einzigen Regulator beherrscht werden, der zwischen der Hauptröhre und der zu den
                              Häusern führenden Zweigröhre angebracht ist. Auf diese Weise kann für jedes Haus der
                              Wasserdruck leicht nur so groß gemacht werden, als es für das gehörige Ausfließen
                              des Wassers gerade nöthig ist.
                           
                        
                     
                  
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