| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. , S. 308 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. Junius bis 30. August 1849 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Edward Woods,
                                 Civilingenieur in Liverpool: auf Verbesserungen an
                                 Drehscheiben. Dd. 28. Juni 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Brown in
                                 Hampen, Grafschaft Gloucester: auf Verbesserungen an
                                 Webestühlen. Dd. 29. Juni 1849.
                              
                           
                              Dem Bram Hertz in
                                 Great Marlborough-street, Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Pumpfedern. Dd. 30. Juni 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Greenwood,
                                 Zuckerraffinirer in London, und Frederick Parker,
                                 Fabrikant thierischer Kohle im New Gravel-lane, Shadwell: auf
                                 Verbesserungen im Filtriren der Syrupe. Dd. 4. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem John Robinson,
                                 Ingenieur in Patterson-street, Stepney, Middlesex:
                                 auf eine verbesserte Maschinerie (Krahn) zum Bewegen und Heben von Lasten. Dd. 4. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem John Grantham,
                                 Ingenieur in Liverpool: auf Verbesserungen im Beschlagen
                                 der Schiffe. Dd. 4. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Josiah Bowden in
                                 Liskeard und William
                                    Longmaid im Beaumonlsquare. Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen in der Seifenfabrication. Dd. 4. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem John Browne in
                                 Great Portland-street, Grafschaft Middlesex:
                                 auf Verbesserungen an Apparaten um die Verbrennung in Oefen oder auf Rösten zu
                                 befördern. Dd. 4.
                                    Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Sir Francis
                                    Knowles in Lovell, Grafschaft Berks: auf
                                 Verbesserungen in der Erzeugung von Eisen und Stahl. Dd. 4. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Richard Brooman
                                 in der Stadt London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen
                                 an Dampfkesseln. Dd. 4. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Mulbery,
                                 Mechaniker in Parkersburg im Staate Pennsylvanien: auf
                                 Verbesserungen an den Schieberventilen der Dampfmaschinen. Dd. 4. Juli
                                    1849.
                              
                           
                           
                              Dem William Wilding
                                 in New-road, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Maschinen zum Gewinnen und Anwenden von Triebkraft Dd. 4. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Robert Thomson,
                                 Civilingenieur im Leicester-square, Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Instrumenten zum Schreiben und Zeichnen. Dd. 4. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem William Bush,
                                 Civilingenieur in der Stadt London: auf Verbesserungen an
                                 Lampen. Dd. 4.
                                    Juli 1849.
                              
                           
                              Dem John Combe,
                                 Civilingenieur in Leeds: auf Verbesserungen an den
                                 Maschinen zum Hecheln, Kratzen, Spulen, Schlichten und Weben des Flachses. Dd. 4. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem William Brown zu
                                 Wadsley, Pfarrei Ecclesfield, Grafschaft York: auf eine
                                 Verbesserung an den Walzen zum Walzen flacher und halbrunder Feilen. Dd. 4. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Pierre
                                    Chauffourier, Kaufmann im Regent's-quadrant, Middlesex:
                                 auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Rollen für Meubeln. Dd. 4. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Henry Bailey,
                                 Chemiker in Wolverhampton, Staffordshire: auf
                                 Verbesserungen in der Construction von Artikeln zu Kleidungsstücken, welche auch
                                 als Befestigungsmittel für dieselben anwendbar sind. Dd. 4. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Robert Weare,
                                 Uhrmacher in Birkenhead, Grafschaft Cheshire, und
                                 William Piggott,
                                 mathematischer Instrumentenmacher am Wardrobe-place, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an galvanischen Batterien und in der Erzeugung
                                 galvanischen Lichts; ferner auf ein Verfahren um zum bessern Schutz von Leben
                                 und Eigenthum Nachrichten zu befördern oder mitzutheilen. Dd. 4. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Richard Garrett,
                                 Verfertiger landwirthschaftlicher Werkzeuge bei
                                 Saxmundham, Grafschaft Suffolk: auf Verbesserungen an
                                 Hufeisen, Säe- und Dreschmaschinen, ferner an Dampfmaschinen und
                                 Dampfkesseln für landwirthschaftliche Zwecke. Dd.
                                 7. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Edward Fuller in
                                 Margaret-street, Cavendish-square,
                                 Middlesex, und George
                                    Tabernacle in Mount-row, Grafschaft Surrey: auf
                                 Verbesserungen an den metallenen Federn für Kutschen. Dd. 7. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Summers in
                                 Lee, Kent: auf Verbesserungen an den
                                 Befestigungsmitteln für die Mündungen der Säcke. Dd.
                                 9. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Robert Laurie in
                                 Glasgow: auf verbesserte Mittel oder Apparate zum
                                 Schutz von Leben und Eigenthum. Dd. 9. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem John Goodier,
                                 Müller bei Manchester: auf Verbesserungen an Mühlen für
                                 Weizen und anderes Korn. Dd. 9. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem George Robinson
                                 in Long Melford, Grafschaft Suffolk, und Richard Lee in
                                 Glasgow: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Brod und an den dabei gebräuchlichen Apparaten; ferner im Reguliren der
                                 Temperatur der Backöfen. Dd. 10. Juli 1849.
                              
                           
                              Den Ingenieuren George
                                    Cottam und Edward Cottam in
                                 Winsley-street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Schneiden von Stroh, Klee und Heu, zum
                                 Mahlen, Holzsägen und an Dynamometern. Dd. 12. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem John Holland in
                                 Lark Hall-rise, Pfarrei Clapham, Grafschaft
                                 Surrey: auf ein ihm mitgetheiltes neues Verfahren Stahl zu machen. Dd. 18. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Reuben Plant zu
                                 Dudley, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in
                                 der Erzeugung von Stangen- oder Schmiedeisen. Dd. 18. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Andrew How,
                                 Ingenieur der nordamerikanischen Marine: auf ein Instrument um den Salzgehalt
                                 des Wassers in den Dampfkesseln zu bestimmen. Dd.
                                 18. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Evan Leigh,
                                 Baumwollspinner in Ashton-under-Line,
                                 Lancashire: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und im Fortpflanzen der
                                 Triebkraft. Dd.
                                 18. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Walter in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen an Stiefeln und
                                 Schuhen. Dd. 18.
                                    Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Usher in
                                 Edinburgh: auf Verbesserungen an mechanischen Pflügen
                                 Dd. 18. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem William Brown in
                                 St. James Clerkenwell, Henry Mapple am Child's Hill,
                                 Grafschaft Middlesex, und William Williams in Birmingham: auf eine
                                 verbesserte
                                 Methode Nachrichten vermittelst Elektricität mitzutheilen und auf Verbesserungen
                                 an elektrischen Uhren. Dd. 18. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Samuel Lister in
                                 Bradford, und George
                                    Donisthorpe in Leeds: auf Verbesserungen
                                 im Vorbereiten, Kämmen und Spinnen der Wolle. Dd.
                                 18. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem Alexander Rose in
                                 Glasgow: auf eine Verbesserung im Drucken und an der
                                 dabei gebräuchlichen Maschinerie. Dd.
                                 24. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem John Holt in
                                 Todmorden, Lancashire: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zum Vorbereiten der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd. 24. Juli
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Joseph Woods in
                                 Barge-yard Chambers, Bucklersbury: auf
                                 Verbesserungen im Bleichen gewisser organischer Substanzen und in der
                                 Fabrication gewisser Producte daraus. Dd. 24. Juli 1849.
                              
                           
                              Dem George Harrington
                                 in Portsmouth: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 künstlicher Zähne. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem Florentin de
                                    Cavaillon, Chemiker in Paris: auf ein
                                 verbessertes Verfahren Kohlenwasserstoffgas zu bereiten und die Nebenproducte
                                 nützlich zu verwenden. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem Eugene Boucher in
                                 Paris: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Krempeln. Dd. 1.
                                    August 1849.
                              
                           
                              Dem Jerome Drieu,
                                 Mechaniker in Manchester: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Kleidungsstücken. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem William Geeves an
                                 Battle-bridge, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Zunderbüchsen. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem Benjamin
                                    Thompson, Civilingenieur in
                                 Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen
                                 in der Eisenfabrication. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Potts,
                                 Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen an der
                                 Vorrichtung zum Aufziehen und Herablassen von Vorhängen, Jalousien etc. Dd. 1. August
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Julian Rodgers,
                                 Professor der Chemie in High-street, Pimlico: auf
                                 ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Bleiweißfabrication. Dd. 1. August
                                    1849.
                              
                           
                              Dem David Harcourt,
                                 Mechaniker in Birmingham: auf Verbesserungen an
                                 Schraubstöcken und in der Fabrication von Hängen. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem Adam Yule,
                                 Schiffsmeister in Dundee, und John Chanter vom Lloyd: auf ihre Zubereitung von Materialien zum
                                 Ueberziehen (Anstreichen) der Schiffe. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem Richard Day in
                                 Stratford: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Smirgel-Papier und Smirgel-Zeug. Dd.
                                 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem John Shaw,
                                 Verfertiger musikalischer Instrumente in Glossop,
                                 Grafschaft Derby: auf Verbesserungen an Windbüchsen. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem August Roehn in
                                 Paris: auf sein Verfahren Straßen und Wege
                                 herzustellen und den Hof der Gebäude etc. zu pflastern. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem James Murdock im
                                 Stapple Inn, Grafschaft Middlesex: auf ein ihm
                                 mitgetheiltes Verfahren das Seewasser in süßes Wasser zu verwandeln und eine
                                 Methode die Schiffe zu ventiliren, welche auch zum Abdampfen von Flüssigkeiten
                                 anwendbar ist. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem John Parkinson.
                                 Gelbgießer in Bury, Lancashire: auf einen verbesserten
                                 Apparat zum Messen und Registriren laufender Flüssigkeiten. Dd. 1. August
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Benjamin
                                    Aingworth in Birmingham: auf
                                 Verbesserungen im Verzieren eiserner Flintenläufe. Dd. 1. August 1849.
                              
                           
                              Dem David Knab,
                                 Civilingenieur am Leicester-place, Middlesex: auf
                                 einen verbesserten Apparat zum Destilliren fetter und öliger Substanzen. Dd. 1. August
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Alfred Newton im
                                 Chancery-lane: auf eine ihm mitgetheilte
                                 verbesserte Vorrichtung zum Heben schwerer Körper. Dd. 9. August 1849.
                              
                           
                              Dem William Furness,
                                 Baumeister in Liverpool: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zum Schneiden, Hobeln, Sägen etc. von Holz; ferner auf ein Verfahren
                                 die stählernen Werkzeuge zu schärfen und Stahl mit Gußeisen zusammenzuschweißen.
                                 Dd. 9. August
                                    1849.
                              
                           
                           
                              Dem William Thomas
                                 und John Marsh in
                                 Cheapside: auf ihnen mitgetheilte Verbesserungen in
                                 der Fabrication von Posamentirerwaaren, Schnürbrüsten und anderen
                                 Kleidungsstücken; ferner auf Vorrichtungen zum Messen. Dd. 9. August 1849.
                              
                           
                              Dem Arthur Holdsworth
                                 in Beacon, Dartmouth: auf eine verbesserte Construction
                                 der Dampfkessel für Schiffe. Dd. 9. August 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Knowlys im
                                 Heysham Tower bei Lancaster: auf Verbesserungen im
                                 Vereinigen mineralischer und vegetabilischer Producte; ferner im Erzeugen und
                                 Anwenden von Wärme. Dd. 9. August 1849.
                              
                           
                              Dem John Ruthven,
                                 Civilingenieur in Edinburgh: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 10. August 1849.
                              
                           
                              Dem Arthur Dunn,
                                 Seifensieder in Worcester: auf eine verbesserte Methode
                                 die Marke auf der Seife anzubringen. Dd. 16. August 1849.
                              
                           
                              Dem Friedrich Bodmer,
                                 Civilingenieur in Paris: auf Verbesserungen an den
                                 Buchdruckerpressen. Dd. 16. August 1849.
                              
                           
                              Dem Richard Brooman
                                 in Fleet-street: auf ihm mitgetheilte Apparate und
                                 Verfahrungsarten zum Extrahiren, Reinigen, Formen, Trocknen und Abdampfen
                                 verschiedener Substanzen. Dd. 16. August 1849.
                              
                           
                              Dem Jonathan Blake,
                                 Chirurg zu Mount Pleasant, Eaton, Norwich: auf
                                 Verbesserungen an Lampen. Dd. 16. August 1849.
                              
                           
                              Dem James Young,
                                 Chemiker in Manchester: auf Verbesserungen in der
                                 Behandlung gewisser Erze. Dd. 16. August 1849.
                              
                           
                              Dem Louis Lemaitre,
                                 Ingenieur in Paris: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 der Stahlringe zum Befestigen der Siederöhren von Locomotivkesseln. Dd. 16. August
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Charles Cowper in
                                 Southampton-buildings: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Heben und Herablassen von Lasten und
                                 Personen in Bergwerken, und in der Anordnung der Dampfmaschine zum Betrieb
                                 dieser Maschinerie. Dd. 23. August 1849.
                              
                           
                              Dem Frederick
                                    Chamier, Commodore der f. Marine: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen
                                 in der Fabrication von Schiffsblöcken (Rollen für die Taue). Dd. 23. August
                                    1849.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen an Dampfkesseln. Dd.
                                 23. August 1849.
                              
                           
                              Dem Alfred Newton im
                                 Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen in der Fabrication und im Raffiniren von Zucker. Dd. 23. August
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Malcolm
                                    Macfarlane, Kupferschmied in Glasgow: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Trocknen und Appretiren gewobener
                                 Fabrikate. Dd. 30.
                                    August 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Prideaux
                                 in Southampton: auf Verbesserungen an Puddelöfen und
                                 Dampfkesseln. Dd. 30. August 1849.
                              
                           
                              Dem James Robinson in
                                 Huddersfield: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 von Orseille und Persio. Dd. 30. August 1849.
                              
                           
                              Dem Isidore Bertrand,
                                 Ingenieur in Frankreich: auf eine Methode Personen und Eigenthum gegen Unfälle
                                 in Wagen zu schützen. Dd. 30. August 1849.
                              
                           
                              Dem Onesiphore
                                    Pecqueur, Civilingenieur in Paris: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Fischernetzen. Dd. 30. August 1849.
                              
                           
                              Dem George Baxter,
                                 Graveur im Charter-House-square: auf sein
                                 Verfahren farbige Abdrücke von Stahl- und Kupferplatten zu machen,
                                 Verlängerung des Patents auf fünf Jahre.
                              
                           
                              Dem Charles Morey in
                                 Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
                                 Brochiren und Sticken oder Verzieren gewebter Fabricate. Dd. 30. August 1849.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, August und Septbr. 1849.)
                              
                           
                        
                           
                           Maschinen von neuer oder verbesserter Construction auf der
                              dießjährigen Pariser Industrie-Ausstellung.
                           
                              Decoster's Drehbänke.
                              Eine Drehbank von A. Decoster und Comp. in Paris zeigte mehrere praktische Neuerungen.
                                 Sie hat Planscheiben von 3' rheinländisch
                                 Durchmesser und ist lediglich für Waggonräder bestimmt. Die hauptsächlichste
                                 Abweichung von der gewöhnlichen Construction besteht darin, daß sich die Achse
                                 nicht auf Spitzen dreht, sondern mit ihren Zapfen in Lagern läuft. Wie man zum
                                 Herstellen genau cylindrischer Walzen diese Methode dem Abdrehen auf Spitzen
                                 längst vorgezogen, so sicher hat sie auch ihre Vorzüge für den gegenwärtigen
                                 Zweck, wo ebenfalls die Concentricität zwischen Zapfen und Radperipherie in
                                 höchster Genauigkeit erforderlich ist. Außerdem werden die beiden Supports
                                 dieser Drehbank in der erforderlichen schiefen Richtung mechanisch bewegt, was
                                 die Bedienung durch einen einzelnen Arbeiter bedeutend erleichtert und die
                                 Arbeit fördert. Die Supports construirt Decoster
                                 sämmtlich anstatt der dreieckigen Leitstücke und Druckschrauben mit einem
                                 eingeschobenen und seitwärts befestigten Keil, der vollkommen denselben Dienst
                                 leistet, und weit billiger herzustellen ist.
                              Eine gewöhnliche Decoster'sche Drehbank war mit dem
                                 einfachen Apparat versehen, wodurch die abzudrehenden Gegenstände geführt, das
                                 heißt: vor dem Vibriren bewahrt werden, und den dieser Constructeur gleichzeitig
                                 für schmiedeiserne Wellen zum Poliren benutzt. Die
                                 Führung geschieht nämlich durch vier abgerundete, gehärtete Polirstahle, die an
                                 einem einfachen, auf dem Wagen befestigten Ständer angebracht sind. Der untere
                                 und obere Polirstahl werden mit Schrauben stark gegen die abgedrehte Welle
                                 gedrückt, auf die von Zeit zu Zeit etwas Oel tropft. Die feinen Spirallinien,
                                 welche der Drehmeißel hinterläßt, werden auf diese Art niedergedrückt, und die
                                 Welle ist nach einmaligem Ueberdrehen so vollständig polirt, wie es sonst nur
                                 durch zweimaliges Ueberdrehen und nachträgliche Anwendung von Schmirgel erreicht
                                 wird. Wo die höchste Genauigkeit des abgedrehten Gegenstandes erforderlich ist,
                                 reicht man freilich mit einmaligem Ueberdrehen nicht aus; in den allermeisten
                                 Fällen (für Spindeln, Transmissionen, Leitstangen u. s. w) ist jenes Verfahren
                                 aber vollkommen anwendbar, wodurch eine Drehbank doppelt so viel als bisher
                                 leisten kann. Decoster gebührt das Lob, diese
                                 einfache Neuerung in die Praxis des Maschinenbaues eingeführt zu haben; sie wird
                                 in Frankreich bereits vielfach nachgeahmt und auch in Deutschland schreitet man
                                 damit vor.
                              Die erwähnte Drehbank ist auch mit einer Vorrichtung versehen, um Löcher in dem
                                 aufgespannten Gegenstand genau winkelrecht und in gleicher Ebene mit den beiden
                                 Spitzen ausbohren zu können. Für Balanciers und ähnliche Maschinentheile ist
                                 dieß höchst zweckmäßig. In der bekannten Publication
                                    industrielle von M. Armengaud ainé,
                                    Professeur au Conservatoire des arts et métiers, befindet sich
                                 Band V. Tafel 26 eine Abbildung dieser Vorrichtung.
                              
                           
                              Lethuillier's Hobelmaschine für
                                    cannelirte Wälzchen.
                              Lethuilliers-Pinel aus
                                 Sotteville-les-Rouen (Seine-inférieure) stellte eine Hobelmaschine aus,
                                 die eigens zur Herstellung von cannelirten Wälzchen dient, wie solche für
                                 Woll-, Baumwoll- und Flachsspinnmaschinen gebraucht werden. Bei
                                 diesen Maschinentheilen ist bekanntlich die höchste Genauigkeit erforderlich.
                                 Die Vertiefungen wurden bisher einzeln auf kleinen, mit Theilvorrichtung
                                 versehenen, eigens dazu eingerichteten Hobelmaschinen eingestoßen, was ziemlich
                                 viel Zeit und große Aufmerksamkeit von Seiten des Arbeiters erforderte. Lethuillier-Pinel hat nun eine einfache
                                 Maschine erfunden, die solche Wälzchen mit größter Schnelligkeit und fast
                                 absoluter Genauigkeit fertigt. Sobald sie abgedreht sind, werden sie nämlich
                                 mittelst dieser Maschine durch fünf gußstählerne, im Innern cannelirte Ringe
                                 gedrückt, von denen der folgende immer etwas tiefer schneidet wie der
                                 vorhergehende. Durch den letzten Ring erhalten die Einschnitte die richtige Form
                                 und Tiefe, worauf bloß noch ein glatter Ring zum Calibriren durchgedrückt wird,
                                 der den Wälzchen an allen Stellen gleichen Durchmesser gibt, und zwar mit einer
                                 Genauigkeit, wie sie sonst auf der Drehbank nur mit höchster Aufmerksamkeit des
                                 Arbeiters und unter großem Zeitverlust zu erreichen ist. Die ausgestellten
                                 Wälzchen waren von untadelhafter Genauigkeit und Schönheit. Die Maschine ist
                                 10' lang und gegen 2' breit, sie kann recht gut mit der Hand betrieben werden. Alle
                                 Sachverständigen, unter denen der erste Spindelfabrikant des Elsasses, sprachen
                                 sich sehr günstig über das System derselben aus, welches sich ohne Zweifel noch
                                 auf Erreichung anderer Zwecke in der Maschinenfabrication ausdehnen läßt. Lethuillier-Pinel forderte für die
                                 ausgestellte Maschine 4000 Francs; sie läßt sich übrigens offenbar für ein
                                 Drittel dieses Preises herstellen.
                              
                           
                              Decoster's
                                    Feilmaschinen.
                              Zwei von Decoster ausgestellte Exemplare unterschieden
                                 sich von der gewöhnlichen Construction, indem statt der Platte auf welche sonst
                                 die Gegenstände befestigt werden, ein sehr solider Schraubstock angebracht war,
                                 wodurch das Einspannen, das bei kleinen Gegenständen häufig mehr Zeit als das
                                 Hobeln selbst erfordert, mit größter Schnelligkeit vor sich gehen kann. Von
                                 dieser Einrichtung tragen die Maschinen den Namen Etaux-limeurs. Die Führungen der Stoßstange sind auf einer
                                 verticalen Ebene angebracht. Da der Druck beim Hobeln gewöhnlich nach oben geht,
                                 so ist eine solche Anordnung vorzuziehen, sowie auch die schiefwinkligen
                                 Führungen das Anbringen einer Leitung für die vierte Seite der Stoßstange
                                 ersparen, welches stattfinden muß, wenn letztere rechtwinklig ist (wie z.B. bei
                                 den Constructionen von Whitworth und von Nasmyth) – Außer diesen praktischen
                                 Aenderungen zeigten alle vier ausgestellten Maschinen noch eine gemeinsame
                                 Abweichung. Der Meißel schneidet nämlich nicht während der Bewegung nach vorn,
                                 sondern während der Rückkehr der Stoßstange. Es
                                 gewährt dieß den praktischen Vortheil, daß der vor der Maschine stehende
                                 Arbeiter genau bis auf die vorgezeichneten Punkte hobeln kann, was bei der sonst
                                 in England, Belgien und Deutschland gebräuchlichen Construction äußerst unbequem
                                 war, indem das Vorzeichnen nur auf der Angriffsseite geschehen kann, und diese
                                 nach dem Gestelle zu lag. Für das Hobeln kleiner unterbrochener Flächen,
                                 Zahnstangen u. dgl. ist diese Einrichtung wichtig und nützlich.
                              Keine der ausgestellten Maschinen hatte über 6'' Ausschlag. Man ist überhaupt,
                                 und zwar ganz mit Recht, davon zurückgekommen weit über 6'' hinauszugehen, da
                                 alsdann die massivste Construction ein Biegen der Stoßstange am Ende des
                                 Ausschlags kaum verhindern kann.
                              
                           
                              Decoster's Vorrichtung zum
                                    Ein- und Ausrücken.
                              An einer Stoßmaschine sowie an mehreren anderen Maschinen hat Decoster eine sehr empfehlungswerthe Einrichtung zum
                                 Aus- und Einrücken angebracht. Bekanntlich schadet es sowohl den
                                 Maschinen als dem laufenden Zeug wenn man das Einsetzen mittelst verzahnter
                                 Kuppelungen bewirkt und dadurch die Maschine plötzlich und ohne Uebergang aus
                                 dem Zustande der Ruhe in den ihrer normalen Geschwindigkeit versetzt. Man bringt
                                 deßhalb gewöhnlich neben der Triebscheibe, die auf der Achse festsitzt, eine
                                 sogenannte tolle Scheibe an; schiebt man den Laufriemen von letzterer auf die
                                 Triebscheibe, so erfolgt die Ingangsetzung der Maschine allmählich und ohne
                                 Stoß. Diese tollen Scheiben erfordern indeß einen Raum auf der Triebwelle, der
                                 häufig fehlt, und handelt es sich gar um mehrere Triebscheiben von verschiedenem
                                 Durchmesser, wie dieß bei den meisten Werkzeugmaschinen der Fall ist, so muß ein
                                 besonderes Vorgelag des Ausrückens halber angebracht werden. Um alle Vortheile
                                 der tollen Scheibe mit der Einfachheit des Einsetzens durch Kuppelungen zu
                                 verbinden, läßt Decoster die Triebscheiben lose auf
                                 ihrer Welle laufen, an deren Ende aber ein verschiebbarer Conus sitzt, der durch
                                 eine Schraube (mit einem Rädchen als Handgriff) in die entsprechend ausgebohrte
                                 Oeffnung der Scheiben hineingedrückt werden kann, und alsdann die Welle mit
                                 herum nimmt. Um Auszurücken hat man bloß mit der Hand die Drehungen jenes
                                 Rädchens aufzuhalten, worauf sich die Schraube mit dem Conus aus der Oeffnung
                                 der Triebscheibe herausdreht und der Stillstand der Welle und Maschine erfolgt.
                                 Die Schraube ist links oder rechts geschnitten, je nach der Richtung in der sich die
                                 Scheibe bei den einzelnen Maschinen drehen muß. Beim Einrücken überträgt sich
                                 die Schnelligkeit der Scheibe ganz allmählich auf die Triebwelle in dem Maaße
                                 wie die Reibung des eindringenden Conus stärker wird.
                              
                           
                              Dampfhämmer.
                              Dampfhämmer fanden sich nicht ausgestellt. Während man übrigens in Deutschland
                                 die Originalconstruction von James Nasmyth überall
                                 copirt, oder die Hämmer von ihm selbst bezieht, baut man dieselben in Frankreich
                                 mit vielfachen Veränderungen, worüber hier einige Worte Platz finden mögen. Man
                                 construirt nämlich viele, ja die meisten Hämmer ohne jene, zwar äußerst geniale,
                                 für viele Zwecke jedoch gänzlich überflüssige und äußerst kostspielige
                                 Vorrichtung der mechanischen Steuerung und der Regulirung des Hubs. Die
                                 großartige Anstalt von Schneider und Comp. zum Creusot (Saône et Loire) liefert viele solcher Dampfhämmer zu äußerst
                                 billigen Preisen; einer derselben arbeitet in der Maschinenwerkstätte des
                                 Nordbahnhofes. Das Self-acting hat großen
                                 Werth, ja ist unumgänglich nothwendig für Frischereien und überall wo viele
                                 Schläge mit großer Schnelligkeit auf einander folgen müssen. Einerseits aber als
                                 Luppenhammer für Puddlingswerke und andererseits in seiner Anwendung zum
                                 Schmieden von Maschinentheilen thut die Handsteuerung, wodurch der Apparat so
                                 bedeutend einfacher und wohlfeiler wird, vollkommen dieselben Dienste. Denn hier
                                 fallen meistens nur einzelne Schläge in Zwischenräumen, und ein Arbeiter muß
                                 ohnehin fortwährend die Hand an den Hebeln haben; das Self-Acting und die Hubregulirung sind also ganz überflüssig,
                                 da beides durch den Arbeiter geschieht. Einen solchen Hammer kann sich jedes
                                 Puddlingswerk, das nur eine Bank zum Bohren des Cylinders besitzt, selbst
                                 anfertigen, umsomehr als es hier mehr auf Solidität als große Genauigkeit
                                 ankommt, wo die hinter den Puddlings- und Schweißöfen liegenden Kessel
                                 ohnehin überflüssigen Dampf liefern.
                              
                           
                              Decoster's Zapfenschmierung für
                                    Ventilatoren.
                              Die einzige wirkliche Neuerung in der Construction der Ventilatoren, welche zu
                                 immer größerer Anwendung gelangen, stammt von Decoster und besteht aus einer auf der Welle dicht am Lager
                                 befindlichen Scheibe, die unten in einen Oelbehälter taucht und durch die
                                 Drehung stets eine genügende Quantität Oel dem Zapfen zuführt. Bei den großen
                                 Schnelligkeiten (bis zu 2000 Drehungen per Minute), die man den Ventilatoren
                                 geben muß, ist diese durch mehrjährige Praxis erprobte Einrichtung nicht
                                 unwichtig. – Zum Schmieren von Zapfen, die geringere Schnelligkeit haben,
                                 wendet Decoster eine mitten um den Zapfen laufende,
                                 unten in Oel tauchende, kleine endlose Kette an. Das Lager wird dadurch in der
                                 Mitte unterbrochen; das Oel vertheilt sich auf dem ganzen Zapfen, und das
                                 überflüssige läuft wie bei der erstbeschriebenen Vorrichtung in den Oelbehälter
                                 zurück, der von Zeit zu Zeit gefüllt wird.
                              
                           
                              Du Trembley's
                                    Chloroform-Dampfmaschine.
                              Die Gesellschaft Givord und Comp. in Lyon hatte eine sogenannte Machine
                                    à vapeurs combinées nach der Erfindung du Trembley's (beschrieben im polytechn. Journal Bd. CXI S. 246) ausgestellt. Diese solid
                                 ausgeführte Maschine hatte zwei liegende Cylinder; in dem ersten wirkt wie
                                 gewöhnlich der Wasserdampf, in dem zweiten der Dampf einer Flüssigkeit, die
                                 schon bei einer Wärme von höchstens 72 Grad Celsius siedet; versucht wurden
                                 bisher Schwefeläther, Chloroform, Chlorkohlenstoff u.s.w. Die Verwandlung dieser
                                 Flüssigkeit in Dampf soll durch den abgehenden Dampf des ersten Cylinders
                                 bewirkt und dieser gleichzeitig dadurch condensirt werden. Das condensirte
                                 Wasser wird in den Kessel, jene Flüssigkeit aber nach ihrer Verdichtung in den
                                 Condensationsapparat zurückgepumpt. Den Verlust daran geben Givord und Comp. auf nur
                                 3/4 Liter per zwölf Stunden für eine 25pferdige Maschine an. Es arbeiten solche
                                 Maschinen bereits bei Billaz und Maumenée in Lyon (Guillotière) seit 18
                                 Monaten; ferner in der Werkstätte des Gouvernements zu Lorient und bei Horn in London; eine 200pferdige Maschine nach diesem System und für
                                 ein Rhoneboot bestimmt, ist bei Clément-Desormes und Comp. in
                                 Oullins bei Lyon in der Ausführung begriffen. Nach Behauptung der Erfinder soll
                                 die doppelte Kraftäußerung, oder was dasselbe ist, eine Ersparniß an
                                 Brennmaterial von 50 Procent aus der Anwendung dieser Erfindung resultiren. Mit
                                 dem Woolf'schen Dampfmaschinensystem in Verbindung
                                 gesetzt, soll sie das Kohlenquantum auf 1 1/2 Pfund per Pferdekraft und Stunde
                                 vermindern! Nirgends findet sich jedoch eine Angabe über den wirklich
                                 stattfindenden Kohlenverbrauch der bereits ausgeführten Maschinen, wenn auch
                                 mehrere sehr günstig lautende Urtheile von Jury's und
                                 Berichterstattern der Regierung vorliegen. Es ist überhaupt höchst ungewiß, ob
                                 die Sache sich in der Praxis bewähren wird. Namentlich steht es wohl außer
                                 Zweifel, daß dabei nur eine höchst unvollkommene und wirkungslose Condensation
                                 des Wasserdampfs stattfinden kann. Wer die Erfolge von Samuel Hall's Patentcondenser und so vieler anderer
                                 trockener Condensatoren kennt, die so außerordentlich große kalte Flächen für
                                 die Condensation darbieten und dennoch die Wirkungen der gewöhnlichen
                                 Verdichtung durch Einspritzung nicht erreicht haben, wird keinen Augenblick
                                 zweifeln, daß die kleinen abkühlenden Flächen auf die man bei der in Rede
                                 stehenden Maschine nothwendig beschränkt ist, noch weniger dazu im Stande sind,
                                 wenn auch die in den Röhren befindliche Flüssigkeit die Wärme weit schneller als
                                 Wasser absorbirt. Rechnet man aber die Kraft, welche sonst aus der Condensation
                                 erwächst, als verloren, und betrachtet nun die vermehrten Kosten des Baues, der
                                 Unterhaltung, des Verbrauchs an Aether u.s.w., so fragt es sich sehr, ob noch
                                 ein Vortheil von Bedeutung zu Gunsten des neuen Systems übrig bleiben wird. Die
                                 ganze Angelegenheit befindet sich übrigens in einem Stadium, wo sich der Werth
                                 oder Unwerth der Erfindung sehr bald durch die Erfahrung herausstellen muß.
                              
                           
                              Beweglicher Rost für
                                    Dampfkessel.
                              Unter der Firma J. B. Tailfer und Comp. in Paris hat sich eine Gesellschaft eigens zur
                                 Ausbeutung dieser Neuerung gebildet. Der ausgestellte Apparat, für einen
                                 30pferdigen Kessel bestimmt und im Preise von 2500 Francs, ist eine vollständige
                                 Nachahmung des in England seit mehreren Jahren bekannten, und häufig angewandten
                                 sogenannten Juckes Ofen (beschrieben im
                                 polytechnischen Journal. Bd. LXXXV S.
                                    134). Der Rost besteht aus einer endlosen Kette von einzelnen ungefähr
                                 9'' langen Gelenken, die über zwei Rollen gelegt sind. Vorn werden die Kohlen
                                 (Geriß) aufgeschüttet, die ein langsames Vorrücken der Rostkette, das von der
                                 Maschine aus oder beim Anfangen auch von der Hand bewirkt wird, unter den Kessel
                                 ins Feuer bringt. Die Dicke der Kohlenschicht wird durch den Raum zwischen dem
                                 Roste und einem verstellbaren Schieber bestimmt, der gleichzeitig den Feuerraum
                                 von den aufgeschütteten Kohlen trennt. Das Vorrücken geschieht so langsam, daß
                                 der Rost fast ganz kalt zurückkehrt, etwa im Durchschnitt 5/4 bis 1'' per
                                 Minute. Die Stärke des Feuers kann durch den Zug, durch den erwähnten Schieber
                                 und durch die Schnelligkeit des Vorrückens regulirt werden. Erfahrungsmäßig
                                 gewähren solche bewegliche Roste mannichfache Vortheile in Ersparung an
                                 Brennmaterial und in Gleichmäßigkeit des Feuers, sowie in der ausschließlichen
                                 Anwendung der wohlfeileren Gerißkohle. Die Unternehmer haben in kurzer Zeit
                                 bereits über fünfzig solcher Apparate in Frankreich aufgestellt, auch während
                                 der Ausstellung mehrere Aufträge von deutschen Fabrikanten aus Wien, Chemnitz
                                 u.s.w. erhalten. Laut den Berichten verschiedener Fabrikanten, die früher feste
                                 Roste anwandten, hat sich ein Ersparniß von 18 bis 20 Procent an Brennmaterial
                                 ergeben; in England macht man eine ganz ähnliche Schätzung. Der ausgestellte
                                 Apparat war von vorzüglicher mechanischer Ausführung. Da indeß die zur
                                 Verbrennung der Kohlen dienende Fläche nur gegen 9 bis 10 Quadratfuß hatte, so
                                 ist zu bezweifeln, ob er für eine 30pferdige Maschine die genügende Größe
                                 besitzt, wenn man auch bei diesem System weit unter dem gewöhnlichen Verhältniß
                                 von einem Quadratfuß per Pferdekraft bleiben kann.
                              
                           
                              
                              Rotirende Pressen für den
                                    Zeitungsdruck.
                              In neuester Zeit hat sich der Erfindungsgeist von den Schnellpressen mit
                                 abwechselnder geradliniger Bewegung ab- und den rotirenden Pressen
                                 zugewandt. In der That zeigten auch die ausgestellten Hand- und
                                 Schnellpressen keine Neuerungen; sie sind bereits so vervollkommnet, daß man
                                 einen Fortschritt kaum mehr von der Weiterbildung dieses Systems, sondern nur
                                 allenfalls vom Uebergang zu einem neuen erwarten kann. Es läßt sich nun nicht
                                 behaupten, daß die rotirenden Pressen schon soweit ausgebildet seyen, um in der
                                 allernächsten Zeit für den Druckereibetrieb mittelst Schnellpressen eine
                                 gefährliche Concurrenz fürchten zu müssen. Die gelungene Anwendung dieses neuen
                                 Systems in einzelnen, außergewöhnlichen Fällen, z.B. für den Druck der Times
                                 (man vergl. polytechn. Journal. Bd. CXI S.
                                    98.), wo in wenigen Stunden 30 bis zu 100,000 Exemplaren dieses
                                 Riesenformats (5' lang, 4' hoch) abgezogen werden müssen, läßt nämlich noch
                                 keinen Schluß auf die Anwendbarkeit und Rentabilität im gewöhnlichen
                                 Geschäftsbetrieb thun.
                              Während man in England und Amerika hauptsächlich darauf ausgeht, rotirende
                                 Pressen mit beweglichen Lettern zu construiren,
                                 beschränkt man sich in Frankreich darauf vor der Hand einen Theil der Aufgabe zu
                                 lösen, der leichter erreichbar scheint. Man wendet nämlich gebogene
                                 Stereotypplatten statt der beweglichen Lettern an – ein Verfahren,
                                 welches schwerlich je höhere Ansprüche befriedigen wird als an den Zeitungsdruck
                                 gemacht werden, bei welchem Schnelligkeit die Hauptsache, Schönheit des Drucks
                                 dagegen von untergeordneter Bedeutung ist. Gelingt dieß, so ist übrigens schon
                                 viel erreicht, denn beim gewöhnlichen Buchdruck hat die größere Schnelligkeit
                                 bloß dann Werth wenn sie eine Kostenersparniß zur Folge hat, beim Zeitungsdruck
                                 dagegen hat die Schnelligkeit selbst eine große Wichtigkeit.
                              Ausgestellt war nur eine rotirende Presse und zwar von Giroudot Sohn aus Paris; sie soll 8000 Exemplare per Stunde drucken,
                                 und die Clichage (das Formen und Gießen der
                                 Sterotypplatten) aller vier Seiten eines Journals nur eine halbe Stunde dauern.
                                 – Von ähnlicher übrigens noch vereinfachter Gonstruction ist eine nicht ausgestellte Maschine der Société pour l'exploitation des Maschines
                                    à imprimerie rotatives, mit welcher die Versuche in der
                                 Druckerei des Journals „La
                                       presse“ angestellt werden. Das Papier, aufgerollt wie es von
                                 der Continu-Maschine kommt, läuft über den ersten und sodann über den
                                 zweiten mit dem Cliché überzogenen Cylinder;
                                 der Druck wird durch zwei elastische mit Tuch überzogene Walzen ausgeübt. Auf
                                 diese Weise auf beiden Seiten bedruckt passirt das Papier nur noch eine
                                 Schneidemaschine (wie solche häufig hinter Papiermaschinen angewandt werden),
                                 welche die Zeitung ins Format schneidet. Ueber 11,000 Abdrücke per Stunde hat
                                 diese Maschine bereits bei den letzten Versuchen geliefert; die Reinheit des
                                 Drucks, sowie der Mechanismus der Schneidemaschine ließen noch Einiges zu
                                 wünschen übrig, was man aber bald zu beseitigen hoffen darf. Sie soll dann
                                 sofort für den Druck der „Presse“ in fortlaufende Thätigkeit gesetzt werden. Mit
                                 ungemeiner Schnelligkeit und Genauigkeit geschieht die Anfertigung der Clichés. Bekanntlich erforderte bisher die
                                 Anfertigung einer kleinen Stereotypplatte über 24 Stunden wenn man eine
                                 Gypsmatrize, und mindestens 4 bis 6 Stunden wenn man Papiermatrizen anwendet.
                                 Bei diesem neuen Verfahren wird die Zeitung wie gewöhnlich gesetzt, alsdann die
                                 feuchte Papiermasse auf den Typensatz gelegt, stark gepreßt und dabei
                                 gleichzeitig angetrocknet. Hierauf wird diese Papiermatrize in eine gebohrte,
                                 dem äußern Umfang der Druckwalze entsprechende Höhlung gebracht, und zwar die
                                 Eindrücke nach innen. An den Rändern wird sie mit Leisten von der gewünschten
                                 Dicke der Gußplatte versehen, dann ein Cylinder von dem Durchmesser der
                                 Druckwalzen eingelegt, in den Zwischenraum zwischen Form und Cylinder die
                                 geschmolzene Metallmischung geschüttet, und der Cliché ist vollendet. Das Befestigen auf der Druckwalze
                                 geschieht in wenigen Minuten. Wenn der Satz fertig und alles gleichzeitig zum
                                 Guß vorgerichtet ist, so kann binnen weniger als einer
                                    Stunde die Druckmaschine ihre Arbeit beginnen. Sie erfordert nicht viel
                                 mehr Raum, als ein gewöhnliches Schreibpult. Man darf erwarten, daß die letzten
                                 Schwierigkeiten bald besiegt seyn werden, so daß dieser wichtige Fortschritt im
                                 praktischen Betrieb zur Anwendung kommen kann.
                              
                           
                              
                              Letternsetzmaschine von Delcambre
                                    und Young.
                              Unter den Hülfsmaschinen für Druckereien befand sich auf der dießjährigen
                                 Ausstellung die Letternsetzmaschine von Young und Delcambre aus Paris (beschrieben im polytechn.
                                 Journal. Bd. LXXXV S. 420). Bekanntlich
                                 bewirkt sie das Setzen durch die Berührung von Klaviertasten, wodurch jedesmal
                                 eine senkrechte Leiste, vor der eine Anzahl der entsprechenden Buchstaben
                                 aufgeschichtet liegt, so weit gehoben wird, daß ein Buchstabe durchschlüpfen
                                 kann. Derselbe gleitet dann eine schiefe Ebene hinunter und reiht sich den schon
                                 auf gleiche Weise dahin gelangten Buchstaben an. Allerdings setzt eine solche
                                 Maschine mehr als 35,000 Lettern in 10 Stunden, also das 2 1/2 fache der
                                 gewöhnlichen Handarbeit; ja die Erfinder behaupten ihre Production ließe sich
                                 aufs Achtfache derselben steigern. Allein Unregelmäßigkeiten des Herabgleitens
                                 der einzelnen Buchstaben in den engen Canälen, das Zusammenstoßen derselben auf
                                 ihrem Wege und dergleichen Uebelstände hat man bisher nicht zu beseitigen
                                 vermocht, so daß diese sonst sinnreiche Idee von keinem praktischen Nutzen
                                 gewesen ist. Eine Maschine zum Vertheilen der Lettern steht mit der erwähnten im
                                 Zusammenhang; der Preis für beide ist 5000 Francs.
                              
                           
                              Maschine zur Fabrication kalt
                                    gepreßter Lettern.
                              Von Seiten einer Société pour fabriquer les
                                    caractères à la mécanique et à froid aus
                                 Paris war eine sehr schön gearbeitete Maschine zu diesem Zweck ausgestellt. Ihre
                                 Construction kommt im Wesentlichen mit der der bekannten Drahtstift- oder
                                 Nagelmaschinen überein; statt Schlag wird jedoch Druck angewendet um den
                                 gravirten gußstählernen Stempel in die Kopffläche des geplätteten Drahts. aus
                                 dem die Lettern fabricirt werden, einzutreiben. Der Vortheil dieser Maschinen
                                 soll erstens darin bestehen, mehr als bisher zu erzeugen, ferner schärfere und
                                 reinere Lettern herzustellen als beim Gießen möglich, und endlich ein festeres,
                                 dauerhafteres Metall (z.B. Kupfer) anwenden zu können. Für Paris, wo die
                                 Einführung der in Deutschland so verbreiteten Gußmaschinen bisher an dem
                                 Widerstande der Arbeiter gescheitert ist, wäre allerdings eine schnellere und
                                 minder kostspielige Erzeugung der Lettern als durch die gewöhnliche Handarbeit
                                 äußerst wünschenswerth. Im Vergleich zu letzterer würde nun obige Maschine wohl
                                 Vortheile bieten, ob aber auch im Vergleich zu unserer deutschen Gußmaschine,
                                 mit der ein Mann täglich mit Leichtigkeit gegen 30,000 Lettern herstellt, bleibt
                                 eine andere Frage. Erzeugt sie auch etwas mehr (bei Drahtstiften ähnlicher
                                 Dimensionen kann man auf 60–70. 000 Stück per Tag rechnen), so ist doch
                                 ihre Unterhaltung sehr kostspielig und schwierig; schon das öftere Schneiden der
                                 gußstählernen Stempel verursacht große Kosten. Außerdem hat der Mechanismus
                                 einer solchen Maschine so viele der Abnutzung ausgesetzte Theile, daß es
                                 bezweifelt werden darf ob sie je für Gegenstände, die wie die Typen in ihren
                                 Dimensionen eine fast mathematische Genauigkeit und Uebereinstimmung erfordern,
                                 praktisch anwendbar wird. Die anwesenden Sachverständigen, worunter die beiden
                                 ersten Schriftgießereibesitzer Deutschlands, stellten der Sache kein günstiges
                                 Prognostiken. Ihre Vortheile würden um so geringfügiger, wenn die Versuche
                                 gelingen, mit denen man sich in Paris stark beschäftigt, nämlich die
                                 Letterncomposition durch ein neuentdecktes weit härteres Metallgemisch, dessen
                                 Hauptbestandtheil Eisen bildet (matière
                                    ferragineuse genannt), zu ersetzen. Proben davon konnte man in Blei
                                 oder Zinn eintreiben, ohne daß die Scharfe des Gusses litt; dabei war der Guß
                                 ebenso rein und scharf als bei Typen aus Schriftzeug. Hierdurch wäre der
                                 Hauptvortheil erreicht, den die kalt gepreßten Lettern darbieten. Uebrigens ist
                                 dem Scharfsinn und der Beharrlichkeit schon so vieles gelungen, daß man nicht
                                 vorher absprechen, sondern der Erfahrung überlassen soll, ob der neue Weg nicht
                                 zu größeren Vortheilen führt, als man sich bis jetzt davon verspricht.
                              
                           
                              Maschine zum Poliren der
                                    Daguerreotypplatten.
                              Herr Delezenne in Paris (3. Rue
                                    de Thorigey) hat eine sehr einfache Maschine zum Poliren der
                                 Daguerreotypplatten construirt. Auf einer horizontalen Scheibe sitzt ein
                                 excentrischer Zapfen; dieser trägt lose ein hölzernes Brettchen, auf das die
                                 Platte gelegt wird. Mittelst Scharnier und Schrauben sind vier Kissen zum
                                 Ueberschlagen und Aufdrücken eingerichtet; die ersten beiden sind mit zwei
                                 Sorten Waschleder, das dritte mit Flanell, das vierte mit Seidensammet
                                 überzogen, und werden eines nach dem andern zum Poliren angewendet. Mittelst
                                 conischer Rädchen und Kurbel wird nun die Scheibe rasch gedreht, wodurch die
                                 Platte, da sie sich frei auf dem excentrischen Zapfen bewegen kann, in allen
                                 denkbaren Richtungen und Winkeln unter dem Kissen durchstreicht. Die
                                 ausgestellten Platten zeigten den höchstmöglichen Grad von Politur.
                              (Aus dem: „Bericht über die auf den dießjährigen
                                       Gewerbe-Ausstellungen zu Paris und Gent ausgestellten Maschinen,
                                       Metalle, Metallwaaren und Papiere. Dem Reichsministerium des
                                    Handels erstattet, von Wilhelm Oechelhäuser,
                                    Secretär im Reichshandelsministerium. Frankfurt a. M. J. D. Sauerländer's
                                    Verlag. 1849.“)
                              
                           
                        
                           Verbesserte Camera obscura zum
                              Anfertigen der Lichtbilder, von D. Brewster.
                           Die Verbesserung besteht darin, daß die Lage des Focus für das Objectivglas nicht,
                              wie gewöhnlich, durch eine matte Glastafel, sondern durch ein Ocular bestimmt wird,
                              welches auf einer besondern Theilung gehörig eingestellt werden kann. Bei dieser
                              Einrichtung kann die Platte oder das Papier, auf welchem man das Bild zu haben
                              wünscht, viel genauer in den Focus gebracht werden, und außerdem bildet das
                              Instrument, wenn es umgewendet wird, ein vortreffliches Fernrohr, (Athenaeum, 1849, Nr. 1145.)
                           
                        
                           Ueber Beleuchtung mittelst des elektrischen Lichts.
                           Bei der Versammlung der British-Association zu
                              Birmingham kam die galvanische Beleuchtung zur Sprache, wobei Prof. Faraday bemerkte, daß das elektrische Licht zum Zweck der
                              allgemeinen Beleuchtung nicht anwendbar ist, weil wegen der Intensität des
                              elektrischen Bogens dem Auge alle Gegenstände dunkel erscheinen. (Practical Mechanic's Journal, Octbr. 1849, S. 165.)
                           
                        
                           Ueber den Einfluß des Lichts auf das Berlinerblau; von Chevreul.
                           Aus genauen Versuchen, welche Chevreul anstellte, geht
                              hervor:
                           1) daß das Berlinerblau im lustleeren Raum durch den Einfluß der Sonne seine blaue
                              Farbe verliert, indem es Cyan oder Cyanwasserstoffsäure abgibt;
                           2) daß es seine blaue Farbe unter dem Einfluß des absolut trockenen Sauerstoffgases
                              augenblicklich wieder annimmt;
                           3) daß bei dieser Färbung so viel Eisenoxyd entsteht, als der Menge des Eisens
                              entspricht welches sein Cyan verlor, und daß man dieses gebildete Eisenoxyd in
                              Salzsäure auflösen kann;
                           4) daß es bis jetzt nicht zu erklären ist, warum das auf Baumwolle und Seide
                              befestigte Berlinerblau unter Verlust von Cyan oder Cyanwasserstoffsäure entfärbt
                              werden und unter dem Einfluß des Sauerstoffs fünfmal nach einander wieder seine
                              Farbe annehmen kann, ohne alsdann bei der Behandlung mit Salzsäure eine
                              bemerkenswerthe Menge Eisenoxyd abzugeben. (Comptes
                                 rendus, September 1849, Nr. 17.)
                           
                        
                           
                           Verfahren das Roheisen auf einen Phosphorgehalt zu
                              untersuchen; von Hrn. Rinmann.
                           Der Verfasser bemerkte in einem Vortrag über diesen Gegenstand bei der Versammlung
                              der brittischen Naturforscher in Birmingham, daß er in allem schwedischen Eisen,
                              welches „kaltbrüchig“ war, Phosphor entdeckt habe. Das von ihm
                              zur Untersuchung des Eisens auf einen Phosphorgehalt angewandte Verfahren ist
                              folgendes: – Man löst etwa drei Gramme in kleine Stücke zerschlagenen
                              Roheisens in verdünnter Salpetersäure auf, dampft die Auflösung zur Trockne ab, und
                              erhitzt die trockene Masse stark bei freiem Luftzutritt, um allen Kohlenstoff zu
                              zerstören. Nach dem Erhitzen wird die trockene Masse zerrieben und mit ihrem
                              sechsfachen Gewicht kohlensaurem Natron, ein wenig chlorsaurem Kali und ein wenig
                              Kieselerde gemengt und so lange geschmolzen als sich noch ein Gas entbindet. Die
                              geschmolzene Masse wird mit kochendem Wasser übergossen und einige Stunden digerirt.
                              Die Auflösung wird filtrirt und der unaufgelöste Rückstand mit heißem Wasser
                              ausgewaschen, welches etwas Salmiak enthält. Diese Auflösung und dann zur Trockne
                              abgedampft, die trockne Masse mit Salzsäure behandelt und in Wasser aufgelöst. Nach
                              dem Filtriren wird die Auflösung neutralisirt und die Phosphorsäure in einem
                              verschlossenen Gefäß vermittelst einer Mischung von salzsaurem Kalk und Aetzammoniak
                              als phosphorsaurer Kalk niedergeschlagen. (Chemical
                                 Gazette, 1849, Nro. 168.)
                           
                        
                           Ueber den Einfluß des heißen Windes auf das erblasene
                              Roheisen; von F. C. Wrightson.
                           Durch eine Reihe von Analysen überzeugte sich der Verfasser, daß der heiße Wind die
                              Reduction einer größern Menge Phosphorsäure bewirkt, deren Phosphor sich also in dem
                              mit heißem Wind erblasenen Roheisen anhäuft und dasselbe kaltbrüchig macht. Der Procentgehalt an Phosphor war in verschiedenen
                              Eisensorten:
                           
                              
                                 
                                 
                                    a
                                    
                                 
                                    b
                                    
                                 
                                    c
                                    
                                 
                                    d
                                    
                                 
                                    e
                                    
                                 
                                    f
                                    
                                 
                              
                                 kalter Wind
                                 0,47
                                 0,41
                                 0,31
                                 0,20
                                 0,21
                                 0,03
                                 
                              
                                 heißer Wind
                                 0,51
                                 0,55
                                 0,50
                                 0,71
                                 0,54
                                 0,07
                                 
                              
                           Das Roheisen ist auch sehr verschieden, je nachdem es den Kohlenstoff im freien oder
                              gebundenen Zustande enthält. Das harte weiße Roheisen, welches unreinem Stahl
                              ähnlich ist, enthält fast allen seinen Kohlenstoff chemisch gebunden, während in dem
                              grauen und halbirten Roheisen der Kohlenstoff größtentheils nur mechanisch
                              beigemengt ist. Der Verf. fand auch Kalium und Natrium in allem von ihm untersuchten
                              Royeisen, und glaubt daß dieselben auf die Güte des Metalls einen wesentlichen
                              Einfluß haben dürften. (Chemical Gazette, 1849, Nr.
                              168.)
                           
                        
                           Ueber eine Verfälschung des Mineralkermes.
                           Viele Apotheker beziehen ihren Kermes aus Fabriken oder von Kaufleuten, statt ihn
                              selbst zu bereiten. In Frankreich kommt jetzt im Handel häufig ein Kermes vor,
                              welcher trotz seines sehr guten Aussehens, größtentheils aus Eisenoxyd besteht.
                              Dieser Betrug läßt sich sehr leicht dadurch entdecken, daß man etwa 1 Gramm des
                              verdächtigen Kermes mit 5–6 Kubikcentimeter reiner, concentrirter Salzsäure
                              erhitzt. Enthält der Kermes Eisenoxyd, so entwickelt er viel weniger
                              Schwefelwasserstoff als der reine, manchmal kaum merklich; dagegen setzt er sehr
                              viel Schwefel ab (der reine Kermes nur wenig) und die filtrirte Flüssigkeit ist dann
                              (statt ungefärbt milchig) mehr oder weniger dunkel gelb. Nach dem Zusatz von etwas
                              concentrirter Weinsteinsäure-Lösung (um die Bildung von Algerothpulver zu
                              verhüten) wird nun die Auflösung mit ihrem vier- bis fünffachen Volum Wassers
                              verdünnt, worauf Blutlaugensalz in der Flüssigkeit, wenn der Kermes eisenhaltig ist,
                              augenblicklich einen reichlichen blauen Niederschlag hervorbringt, welcher mit dem
                              schwachen, der durch die Zersetzung dieses Reagens mit starken Säuren allmählich
                              erzeugt wird, nicht verwechselt werden kann. (Journal de
                                 Pharmacie, October 1849.)
                           
                        
                           Fabrication des schwefelsauren Chinins ohne Alkohol.
                           Am 19. August 1833 ließ sich Hr. J. B. A. Thiboumery zu
                              Paris ein Patent für 15 Jahre auf ein Verfahren ertheilen, das schwefelsaure Chinin,
                              statt mit Alkohol, mit fetten oder flüchtigen Oelen zu bereiten; es ist folgendes.
                              Nach der Behandlung der Chinarinde mit Säuren und der Fällung des Chinins mittelst
                              Kalks, wird der Kalkniederschlag wiederholt mit dem anzuwendenden Oel, am besten
                              Terpenthinöl oder Steinkohlen (Theer-) Oel behandelt. Die Flüssigkeit wird
                              später durch Decantiren oder Filtriren von dem Niederschlag getrennt. – Will
                              man sich eines fetten Oels bedienen, so muß vor Allem der Kalk entfernt werden,
                              welcher mit dem Oel eine unauflösliche Seife bildet; zu diesem Behufe löst man den
                              Niederschlag in einer Säure auf und fällt das rohe Chinin mittelst Ammoniaks. In
                              diesem Zustand behandelt man es zu wiederholtenmalen warm mit dem Oel, welches das
                              Chinin auflöst, die ihm fremde braune Substanz aber zurückläßt. – Hat man auf
                              diese Weise das Chinin in irgend einem Oel aufgelöst erhalten, so behandelt man
                              dieses mit Wasser, welches mit einer Säure angesäuert ist, die mit dem Chinin ein
                              auflösliches Salz bildet; das angesäuerte Wasser entzieht dem Oel alles Chinin, und
                              da die beiden Flüssigkeiten von verschiedenem specifischen Gewichte sind, so lassen
                              sie sich mittelst eines Hebers leicht trennen. Man fällt hierauf das Chinin mittelst
                              eines Alkali's und verbindet es auf gewöhnliche Weise mit Schwefelsäure. (Journal de Chimie médicale, Octbr. 1849.)
                           
                        
                           Quassienholz zur Vertilgung der Fliegen.
                           Im Journal de Chimie médicale (October 1849) wird
                              als Mittel zur Vertilgung der Fliegen, welches den so gefährlichen Fliegenstein und
                              andere Arsenikpräparate entbehrlich macht, das (in Deutschland schon längst hiefür
                              als nützlich bekannte) Quassienholz von Hrn. Limouzien Lamothe empfohlen. Ein Decoct des geraspelten
                              Holzes (mit 8 Theilen Wassers, auf 6 Theile abgekocht und einen Messerrücken hoch in
                              einem Teller aufgestellt und mit gestoßenem Zucker bestreut) lockt die Fliegen an
                              und sie sterben sogleich durch dessen Genuß. Die getödteten Fliegen haben einen sehr
                              aufgetriebenen Unterleib. Dieses Mittel ist den Menschen nicht nachtheilig und wirkt
                              sicher.