| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. , S. 391 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        
                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 6. Septbr. bis 18. Octbr. 1849 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Josiah Heath in
                                 Hanwell, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
                                 der Stahlfabrication. Dd. 6. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Sir John Macneill
                                 in Dublin, und Thomas Barry in Lyons bei
                                 Dublin: auf Verbesserungen an den Locomotivmaschinen
                                 und in der Construction der Eisenbahnen. Dd. 6. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Alexander Terry,
                                 Ingenieur in Manchester-street, Manchester-square,
                                 London: auf Verbesserungen in der Fabrication oder
                                 Zubereitung von Brennholz. Dd. 6. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Alexander Haig,
                                 Ingenieur in Smith-street, Stepney: auf
                                 verbesserte Apparate zum Ausziehen und Forttreiben von atmosphärischer Luft und
                                 andern Gasen und zum Treiben anderer Maschinen. Dd.
                                 6. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem John Hosking,
                                 Ingenieur in Newcastle-upon-Tyne: auf eine
                                 verbesserte Pflasterung. Dd. 6. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Benjamin
                                    Goodfellow, Ingenieur in Hyde, Grafschaft
                                 Ehester: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd.
                                 13. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Henry Attwood,
                                 Ingenieur in Goodman's-fields, Grafschaft
                                 Middlesex, und John
                                    Renton in Bromley, ebendaselbst: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Stärke aus Getreide und Hülsenfrüchten. Dd. 13. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Richard Brooman
                                 in Fleet-street, London: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an dem Geschirr und den Sattelbäumen der Zugpferde. Dd. 13. Sept.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Pierre Preterre
                                 zu Havre in Frankreich: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen in der Construction von Kaffee- und Theemaschinen, ferner
                                 an den Apparaten zum Rösten und Mahlen des Kaffees. Dd.
                                 13. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Edmé Augustin
                                    Chameroy in Paris: auf ein neues
                                 (helicoidisches) Eisenbahnsystem und einen Circularwagen. Dd. 13. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Edwin Heywood in
                                 Glusburn, Grafschaft York: auf Verbesserungen in der
                                 glatten und gemusterten Weberei. Dd. 13. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Robert Griffiths,
                                 Ingenieur in Havre, Frankreich: auf Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen und im Forttreiben der Schiffe. Dd.
                                 13. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Marsden,
                                 Mechaniker in Salford, Lancashire: auf Verbesserungen an
                                 den Maschinen zum Hecheln und Kämmen von Flachs und Wolle. Dd. 13. Sept.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem James Potter.
                                 Mechaniker in Manchester: auf Verbesserungen an den
                                 Spinn- und Duplirmaschinen. Dd. 13. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem William Staite in
                                 Lombard-street, und William Petrie in King-street,
                                 London: auf Verbesserungen an den elektrischen und
                                 galvanischen Apparaten und in ihrer Anwendung zur Beleuchtung, sowie als
                                 Triebkraft. Dd. 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem David Edwards am
                                 Sydney-place, Brompton: auf Verbesserungen in der
                                 Anwendung von Gas zum Erzeugen und Ausstrahlen von Wärme. Dd. 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Benjamin Wren,
                                 Müller in Yarm, Yorkshire: auf eine Verbesserung im
                                 Reinigen und Behandeln gewisser Arten von Weizen. Dd. 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Josiah Lorkin,
                                 Kaufmann im Ivy-lane, City von London: auf einen
                                 verbesserten Apparat zum Schlagen oder Zerreiben klebriger oder gallertartiger
                                 Substanzen. Dd. 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Den Ingenieuren William
                                    Peace in Haigh bei Wigan, und Edward Evans in Wigan,
                                 Lancashire: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und Pumpen. Dd.
                                 20. Sept. 1849.
                              
                           
                           
                              Dem John Vuldy,
                                 Färber in Mile-end: auf seine verbesserte Methode
                                 der in Strähnen gefärbten Seide Glanz zu ertheilen. Dd. 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen an Pumpen und an der Maschinerie zum Treiben
                                 derselben. Dd. 20.
                                    Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Charles Marsden
                                 in Kingsland-road: auf Verbesserungen an den
                                 Fallen oder Klappen für hydraulische Abtritte und Cloaken. Dd. 20. Sept.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Griffiths,
                                 Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Theekesseln und andern Artikeln aus (in Stanzen) gepreßtem
                                 Metall. Dd. 20.
                                    Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem William Handley
                                 in Chiswell-street, Finsbury, George Duncan, Ingenieur in Battersea, und Alexander M'Glashan, Ingenieur in Long Acre: auf Verbesserungen
                                 in der Construction von Eisenbahnbremsen. Dd. 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Henry Bessemer,
                                 Ingenieur im Baxter House, Old St. Pancras: auf
                                 Verbesserungen im Zubereiten von Brennmaterial und an den Apparaten um die Oefen
                                 mit demselben zu speisen. Dd.
                                 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Elijah Galloway,
                                 Ingenieur in Southampton-buildings,
                                 Chancery-lane: auf Verbesserungen an Oefen.
                                 Dd.
                                 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Joseph Cooper,
                                 Pistolenverfertiger in Birmingham: auf Verbesserungen an
                                 Feuergewehren. Dd. 20. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem John Meadows,
                                 Bildschnitzer und Vergolder in Princes-street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen im Furniren. Dd. 27. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem John Blashfield,
                                 Fabrikant von Roman Cement in Millwall, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen in der Düngerfabrication. Dd. 27. Septbr. 1849.
                              
                           
                              Dem William Browne in
                                 St. Aune, und Richard
                                    Veale in St. Colomb Major, Cornwallis: auf
                                 Verbesserungen im Zubereiten von Feuersteinen, Porzellan, Erzen, Mineralien,
                                 Sand etc. zum Pulverisiren. Dd. 27. Sept. 1849.
                              
                           
                              Dem Nicholas
                                    Maillard, Ingenieur in Edward-street,
                                 Portland-place: auf eine verbesserte Methode
                                 Triebkraft für Maschinen zu gewinnen und Schiffe fortzutreiben. Dd. 27. Sept.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem William Boggett
                                 im St. Martin's-lane, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen im Erhitzen und Abdampfen von Flüssigkeiten. Dd. 27. Septbr.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Schloßknöpfen, Artikeln für
                                 Meubles und im Verbinden metallener Beschläge mit Artikeln aus Glas. Dd. 27. Sept.
                                    1849.
                              
                           
                              Den Mechanikern James
                                    Higgins und Thomas Whitworth in Salford. Lancashire:
                                 auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen und Dupliren von
                                 Baumwolle, Wolle etc. Dd
                                 2. Octbr. 1849.
                              
                           
                              Dem William Jamieson,
                                 Mechaniker in Ashton-under-Lyne,
                                 Lancashire: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd.
                                 4. October 1849.
                              
                           
                              Dem Charles Attwood
                                 von den Tow Law Eisenwerken bei Darlington, Grafschaft
                                 Durham: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 5. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane, Grafschaft
                                 Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Hobeln und
                                 Ruthen von Brettern. Dd. 5. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Alfred Vincent
                                    Newton, Maschinenzeichner im
                                 Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Röhren. Dd.
                                 5. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Joseph Lowe in
                                 Salford, Lancashire: auf Verbesserungen an Rösten
                                 oder Gittern für Cloaken, Abzugsgräben etc. Dd.
                                 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Lightfoot,
                                 Chemiker in Broad Oak bei Accrington, Lancashire: auf
                                 Verbesserungen im Drucken von Kattunen. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem William Gillett
                                 in Wilton-street, Grosvenor-place: auf
                                 Verbesserungen im Liedern von Kolben, Stopfbüchsen, Schieberventilen etc.,
                                 ferner im Anfertigen metallener Zapfenlager, Cylinder etc. Dd. 12. Oct.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem John Christophers
                                 in Heavitree, Devonshire: auf Verbesserungen im
                                 Schiffsbau. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                           
                              Dem Jules Le Bastier
                                 in Paris: auf Verbesserungen an der Maschinerie oder dem
                                 Apparat zum Drucken. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Peter Grafen von
                                    Fontainemoreau in South-street,
                                 Finsbury: auf Verbesserungen im Spinnen von
                                 Faserstoffen. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Henry Watson,
                                 Gelbgießer in der Stadt Newcastle-on-Tyne:
                                 auf Verbesserungen an Ventilen und Hahnen. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Conrad Finzel in
                                 der Stadt Bristol: auf Verbesserungen an den
                                 Verfahrungsarten und Apparaten zur Zuckerfabrication. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Den Mechanikern Robert
                                    Lakin in Ardwick und William Rhodes in
                                 Openshaw, Lancashire: auf Verbesserungen an den
                                 Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen, Dupliren und Weben von Baumwolle. Dd. 12. Oct.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Cornelius Bonell,
                                 Ingenieur in Kempsey, Grafschaft Worcester: auf
                                 Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen und eine Construction der Wagen und
                                 Schiffe, welche durch dieselben getrieben werden sollen. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Michael Fitch in
                                 Chelmsford, Grafschaft Essex: auf Verbesserungen im
                                 Backen von Brod und Zwieback. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem John Mercer in
                                 Oakenshaw, und William
                                    Blythe, Chemiker in Holland Bank,
                                 Oswaldtwistle, Grafschaft Lancaster: auf
                                 Verbesserungen an gewissen Materialien, welche beim Färben und Drucken angewandt
                                 werden. Dd. 12.
                                    Octbr. 1849.
                              
                           
                              Dem Joseph Johnson
                                 und Joe Cliffe in
                                 Huddersfield, Grafschaft York; auf Verbesserungen an
                                 Oefen behufs der Rauchverzehrung. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem John Torkington
                                 in Bury, Lancashire: auf eine verbesserte Construction
                                 der Stühlchen für Eisenbahnschienen. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Charles Rowley,
                                 Knopffabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen an den
                                 Vorrichtungen zum Weben. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem George Ringeisen,
                                 Chemiker in Essex-street, Strand, Middlesex: auf
                                 eine Composition oder ein Präparat zum Zerstören des Ungeziefers. Dd. 12. Octbr.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem James Banister in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen an den Siederöhren für
                                 Locomotiven. Dd. 12. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem William Wyatt,
                                 Pumpenmacher in Waterloo Cottage. Grafschaft Worcester:
                                 auf Verbesserungen im Ueberziehen (Firnissen) eiserner Pumpen, Röhren, Cisternen
                                 etc. Dd. 18. Oct.
                                    1849.
                              
                           
                              Den Gas-Ingenieuren David
                                    Hulett in Holborn, Grafschaft Middlesex und John Paddon in
                                 Lambeth, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den
                                 Apparaten zum Messen und Reguliren des Leuchtgases. Dd. 18. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem Ethan Campbell,
                                 Ingenieur zu New-York in Nordamerika: auf
                                 Verbesserungen in der Gewinnung und Anwendung von Triebkraft. Dd. 18. Octbr.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Charles Kirkman
                                 in Argyle-street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Spinnen oder Zwirnen von Baumwolle, Wollen
                                 etc. Dd. 18. Oct.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem George Shove in
                                 Deptford, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrikation verzierter Oberflächen auf gläsernen Artikeln. Dd. 18. Oct.
                                    1849.
                              
                           
                              Dem Thomas Dawson.
                                 Mechaniker in Melton-street, Euston-square:
                                 auf Verbesserungen im Zuschneiden der Kleidungsstücke. Dd. 18. Oct. 1849.
                              
                           
                              Dem John Tuckett.
                                 Kaufmann in Plymouth, Grafschaft Devon: auf eine
                                 verbesserte Methode sauren phosphorsauren Kalk zu gewinnen, um ihn zum Düngen
                                 der Felder anzuwenden. Dd. 18. Oct. 1849.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Octbr. und Novbr. 1849.)
                              
                           
                        
                           
                           Zinkpulver statt der Mennige als Kitt für
                              Dampfmaschinen.
                           In der Angleur'schen Maschinenfabrik zu Paris hat man die
                              Mennige zur Anfertigung des Kitts für die Dampfmaschinen durch Zinkpulver ersetzt.
                              Seit einem Jahr hat man davon folgende Vortheile beobachtet: 1) kostet es an und für
                              sich weniger; 2) wiegt ein gleiches Volum Zinkmehl nur halb soviel als die Mennige,
                              durch welche beide Umstände das Zinkmehl nur 1/6 so viel kostet als die Mennige; 3)
                              findet noch eine weitere Ersparung in Fällen statt, wo keine hohe Temperatur
                              nothwendig ist. Alle Fugen nämlich, bei welchen die Hitze 80° R. nicht
                              übersteigt, gestatten anstatt des zur Mennige unerläßlichen Leinöls, Wasser zum
                              Verkitten anzuwenden, mit welchem das Zinkmehl beim Trocknen eine sehr feste Masse
                              bildet. 4) Der Zinkkitt trocknet auch viel schneller. Die Bereitung desselben mit
                              gekochtem Leinöl ist die nämliche wie die des Mennigkitts. Wird Wasser statt des
                              Oels angewandt, so ist nur darauf zu sehen, daß man die zu verkittenden Stücke
                              sogleich vereinigt, weil der Wasserkitt sehr schnell trocknet und erhärtet. (Journal de Chimie médicale, October 1849.)
                           
                        
                           Ueber die verschiedenen Farben, welche das Glas durch ein
                              einziges Metalloxyd anzunehmen vermag; von G. Bontemps.
                           In einem Vortrag, welchen der ausgezeichnete französische Glasfabricant Bontemps bei der dießjährigen Versammlung brittischer
                              Naturforscher zu Birmingham hielt, zeigte er, daß man dem Glas alle Farben des
                              prismatischen Spectrums durch Anwendung des Eisenoxyds in verschiedenen
                              Verhältnissen und durch die Einwirkung verschiedener Hitzegrade ertheilen kann und
                              er stellte als Schlußfolgerung auf, daß alle Farben in ihrer natürlichen
                              Aufeinanderfolge mit der Steigerung der Temperatur erzeugt werden. Aehnliche
                              Erscheinungen wurden mit dem Manganoxyd beobachtet.
                           Man benutzt den Braunstein, um dem Glas eine blaßrothe oder purpurrothe Farbe zu
                              ertheilen, und auch um das schwache Grün zu neutralisiren, welches dem Glas bei
                              seiner Fabrication durch Eisen und Kohlenstoff ertheilt wird. Wenn das durch Mangan
                              gefärbte Glas zu lange im Schmelzhafen oder Kühlofen bleibt, so wird seine purpurrothe Färbung zuerst schwach bräunlichroth dann gelb und hernach grün. Weißes Glas, bei dessen Bereitung ein kleiner Theil
                              Mangan angewandt wurde, kann durch die Einwirkung des Lichts hellgelb werden. Manche
                              Fensterscheiben, welche Manganoxyd enthalten, werden durch die Einwirkung der
                              Sonnenstrahlen blaßroth oder purpurroth. Hr. Bontemps
                              fand, daß ähnliche Veränderungen im Kühlofen stattfinden. Durch Versuche, welche er
                              an polyzonalen Linsen für Hrn. Fresnel anstellte,
                              überzeugte er sich, daß das Licht das Agens ist welches die erwähnte Veränderung
                              hervorbringt, und er bezweifelt daß eine Veränderung in der Oxydation des Metalls
                              die photogenische Wirkung erklären kann. Eine Reihe chromatischer Veränderungen von
                              ähnlicher Art wurde bei den Kupferoxyden beobachtet; die entstehenden Farben hingen
                              von dem Hitzgrad ab, welchem man das Glas aussetzte. Das Silber zeigte dieselben
                              Erscheinungen, obgleich mit weniger Intensität; das Gold, welches man gewöhnlich
                              anwendet, um dem Glase die verschiedenen rothen Farben zu ertheilen, lieferte bei
                              Anwendung verschiedener hoher Hitzgrade und mehrmaligem Umschmelzen sehr
                              verschiedene Farben, Blau, Braunroth, Hellroth. Dunkelgelb und Grün. Kohle ertheilt
                              dem aus kieselsaurem Alkali bestehenden Glase, wenn sie in Ueberschuß zugesetzt
                              wird, eine gelbe Farbe, welche jedoch nicht so glänzend ist wie diejenige vom
                              Silber; durch ein zweites Feuer kann man diese gelbe Farbe in ein Dunkelroth
                              verwandeln. Hr. Bontemps ist geneigt diese
                              Farbenveränderungen mehr gewissen Molecularveränderungen als chemischen
                              Veränderungen der angewandten Materialien zuzuschreiben. (Chemical Gazette, 1849 Nr. 168.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Fabrication von gelbem und rothem Blutlaugensalz in
                              Frankreich.
                           Auf der dießjährigen Pariser Industrie-Ausstellung sah man nur gelbes Blutlaugensalz, welches nach der alten Methode
                              bereitet war; es kostet gegenwärtig in Frankreich circa 4 Francs per Kilogr. Das
                              Blutlaugensalz ist eines derjenigen chemischen Erzeugnisse, in deren Fabrication
                              eine bedeutende Umgestaltung mit Grund zu erwarten ist. So sehr man der neuen
                              Methode von Possoz und Bobierre, den Stickstoff der Luft anstatt der thierischen Substanzen dabei
                              zu benutzen (man vergleiche polytechn. Journal Bd.
                                 CVII S. 444) alles Gelingen wünschen muß, so scheinen doch noch die
                              Zweifel gerechtfertigt, welche viele Praktiker über die Vortheilhaftigkeit dieses
                              Verfahrens hegen.
                           Das rothe Blutlaugensalz ist in der letzten Zeit ein
                              wichtiger Artikel für die Färbereien und Druckereien geworden zur Darstellung des
                              sogenannten bleu de France.
                           Wenn man früher Garne oder Gewebe blau färben wollte, so nahm man sie durch ein Bad
                              von Eisensalz, um ihnen einen Eisengrund zu geben; dann tauchte man den gebeizten
                              Stoff in gelbes Blutlaugensalz, wodurch sich auf dem Gewebe ein Niederschlag von
                              Berlinerblau bildete. Es scheint daß bei diesem Verfahren auf dem Stoff eine Portion
                              Eisenoxydul zurückbleibt, welches an der Luft nach und nach in Eisenoxyd übergeht
                              und dem Blau einen grünen Ton ertheilt.
                           Um diesem Umstand zu begegnen, wendet man jetzt häufig nach dem gelben Blutlaugensalz
                              noch ein Bad von angesäuertem rothem Blutlaugensalz an. – Ein anderes
                              Verfahren besteht darin, daß man die wollenen, seidenen etc. Stoffe bloß in rothem
                              Blutlaugensalz ausfärbt, welches mit Zinnsalz oder Pinksalz und Kleesäure (bisweilen
                              auch Weinsteinsäure) mit Zusatz einer größeren oder kleineren Menge Schwefelsäure
                              versetzt ist.
                           Das rothe Blutlaugensalz krystallisirt sehr schwer, so daß man es nur mit
                              beträchtlichem Verlust in Form von Krystallen bringen kann; aus diesem Grunde wird
                              es in der Regel in aufgelöstem Zustand als eine Flüssigkeit von 16°
                              Baumé in den Handel gebracht. (Moniteur
                                 industriel, 1849 Nr. 1358)
                           Hr. Schattenmann, welcher der chemischen Fabrik zu
                              Buxweiler (Elsaß) vorsteht, hat im Jahr 1844 jährlich nur 2600 Ctr., im
                              letztverflossenen Jahr hingegen über 5000 Ctr. gelbes Blutlaugensalz in den Handel
                              gebracht. Er bemerkt, daß in der letzten Zeit das Kaliblau wegen seiner
                              mannichfaltigen und lebhaften Nuancen sowie seiner Wohlfeilheit großentheils das
                              Indigoblau verdrängt hat. Selbst die Consumenten welche auf ächte Farben halten,
                              begnügen sich nicht mehr mit dem stets matten Indigblau; man pflegt daher die mit
                              Indigo gefärbten Garne und Gewebe mit Kaliblau nachzufärben. Die mit Kaliblau
                              gefärbten Stoffe kann man in Kleienwasser waschen; sie erhalten ihren ganzen Glanz
                              wieder, wenn man sie nachher durch ein saures Bad nimmt, aber sie widerstehen den
                              Alkalien nicht. (Technologiste, August 1849 S. 685.)
                           
                        
                           Ueber die Fabrication künstlichen Ultramarins in
                              Frankreich.
                           Hr. Bussy hat der Société d'Encouragement einen Bericht über das künstliche
                              Ultramarin der HHrn Zuber und Comp. in Rixheim (Elsaß)
                              erstattet, welchem wir folgendes entnehmen:
                           
                              „Die deutschen Ultramarinfabriken und besonders das große Etablissement in
                                 Nürnberg, haben in der neuesten Zeit ihren Absatz nach Frankreich, ungeachtet
                                 des hohen Eingangszolls, ausgedehnt. Die deutschen Producte sind wohlfeiler als
                                 die französischen, aber dessenungeachtet von vorzüglicher Güte, und zeichnen
                                 sich durch eine Mannichfaltigkeit der Nüancen aus, welche den verschiedenartigen
                                 Anwendungen des Ultramarins angemessen ist. Die HHrn. Zuber und Comp. welche zuerst das Ultramarin im Großen für
                                 Papiertapeten anwandten, wünschten es selbst darstellen zu können, und haben
                                 sich nach vielen Bemühungen und Versuchen die deutschen Verfahrungsarten angeeignet.
                                 Ihre Fabrik zu Rixheim beschäftigt schon 30 Arbeiter, besitzt eine Triebkraft
                                 von 6 Pferden und ist so angelegt, daß man die Production auf jährlich 30,000
                                 Kil. steigern kann.
                              
                           
                              Bisher waren in Frankreich nur zwei Ultramarinfabriken, diejenige von Guimet, welcher das Verfahren erfand und dessen
                                 Producte bisher den ersten Rang behaupteten, und diejenige von Coutral, welche erst seit wenigen Jahren besteht; vor
                                 den Producten dieser beiden Fabriken zeichnen sich diejenigen von Zuber und Comp aus: 1) durch eine große
                                 Mannichfaltigkeit von Farbentönen und 2) durch reinblaue Farbentöne ohne allen röthlichen Schein, mit denen man im
                                 Stande ist Grün und andere gemischte Farben ohne alle fremdartige Nuance
                                 darzustellen.
                              
                           
                              Man benutzt gegenwärtig das Ultramarin nicht nur zum Drucken auf Zeuge und
                                 Papier, in der Malerei, zum Bläuen des Papiers und der Gewebe, sondern auch zum
                                 Bläuen des Wachses, der Kerzen, der Seife, des Stärkmehls, sogar des Zuckers.
                                 Die HHrn. Zuber und Comp. bringen es jetzt auch in
                                 Form von Täfelchen oder Kugeln zum Bläuen der Wäsche in den Handel; das
                                 Ultramarin ertheilt der Wäsche eine schöne Nüance und hat nicht den Uebelstand
                                 des Berlinerblau, durch die Laugen röthlich zu werden.“
                              
                           Hr. Guimet bestreitet in einem Schreiben an den
                              Vorsitzenden der Société d'Encouragement
                              die Behauptung der HHrn. Zuber und Comp., daß die
                              Ultramarinfabrication in Deutschland weiter vorgeschritten ist als in Frankreich. Er
                              sagt:
                           
                              „Die HHrn. Zuber und Comp. stützen ihre Ansicht
                                 darauf, daß die Deutschen eine größere Anzahl von Nüancen in den Handel bringen
                                 als ich. Die Ursache, daß ich nicht dasselbe thue, ist keineswegs die
                                 Schwierigkeit alle diese Nüancen zu erzeugen, sondern meine Ueberzeugung, daß
                                 diese vielen Nüancen unnütz sind und nur den Handel mit dieser Farbe complicirt
                                 machen. So brauche ich für die wichtigsten Anwendungen des Ultramarins, das
                                 Bläuen des Papiers, dann das Bläuen und Drucken der Gewebe, nur zwei Sorten, um
                                 den Consumenten zu genügen; in der Malerei sind drei Nüancen für alle
                                 Bedürfnisse der Künstler ausreichend.
                              
                           
                              Wenn man den Werth eines künstlichen Ultramarins beurtheilen will, so muß man
                                 hauptsächlich sein Färbevermögen und seine Feinheit berücksichtigen, weil diese
                                 seine Anwendung mehr oder weniger ökonomisch machen. In dieser Hinsicht ist mein
                                 Blau allenthalben für besser anerkannt als die deutschen Producte, welche bei
                                 scheinbar gleicher Nüance, beiläufig um die Hälfte weniger färben als das
                                 meinige. Durch zahlreiche Analysen verschiedener Ultramarine habe ich gefunden,
                                 daß diejenigen der bedeutendsten deutschen Fabriken höchstens 4 bis 5 Procent
                                 gebundenen Schwefel enthalten, während in meinem Ultramarin 8 bis 10 Procent
                                 Schwefel chemisch gebunden sind; das Färbevermögen ist aber proportional der
                                 Menge des gebundenen Farbstoffs.
                              
                           Ich versende ins Ausland, wo ich mit dem deutschen Fabrikat concurrire, jährlich
                                 über 20 000 Kil., welche wegen ihres großen Färbevermögens fast 40 000 Kil.
                                 deutschen Ultramarins entsprechen. Seit 1844 stieg meine jährliche Production
                                 von 10,000 auf 60,000 Kil. und die Preise wurden um mehr als die Hälfte
                                 vermindert; neue Verbesserungen gestatten mir die jährliche Production auf
                                 200,000 Kil. zu steigern, wenn der Verbrauch es erfordert.“ (Bulletin de la Société d'Encouragement,
                              Sept. 1849 S. 386.)
                           
                        
                           Ueber die Fortschritte der Papierfabrication in
                              Frankreich.
                           Die französischen Papiere unterscheiden sich von den englischen durch höhere Weiße und ein feineres Korn
                                 der Durchsiebt. Im allgemeinen bleicht man nämlich in England nicht so
                              stark; auch schadet die nachträglich angewandte thierische Leimung der Weiße, sowie
                              auch bei gebläuten Papieren dem Lustre der Farben. Der zweite Unterschied ist darin
                              begründet, daß die Franzosen den Stoff weit feiner machen als die Engländer, deren
                              Papier daher eine wolkige Durchsicht hat, zugleich aber auch fester ist als das
                              französische. Zwischen deutschem und englischem Papier findet derselbe Unterschied
                              statt; fast nirgendwo wird ein Stoff gemahlen, der so weich ist, so dünne und
                              zugleich so lange Fasern hat als in England.
                           
                              Kochen der Lumpen.
                              Das Kochen aller Lumpensorten ist in Frankreich längst eingeführt; auch hat sich
                                 in den letzten Jahren fast jede Fabrik auf das Kochen mit Hochdruck (bis zu drei
                                 Atmosphären) eingerichtet. Die neuesten Anlagen der Art werden häufig auf
                                 Circulation der Lauge eingerichtet (ähnlich wie in der Musterlumpenküche von
                                 Klein-Neusiedel). Dieß befördert unstreitig die Gleichmäßigkeit des
                                 Kochens, wenn auch der Gewinn an Zeit oder an besserer Entfärbung der Lumpen
                                 weniger bedeutend ist.
                              
                           
                              Auspressen des
                                    Halbstoffs.
                              Von Ferrand Lamotte zu Troyes befand sich auf der
                                 dießjährigen Pariser Industrie-Ausstellung eine Maschine zum Auspressen des Halbstoffs. Letzterer läuft aus einer
                                 Rührbütte auf ein grobes Metalltuch, welches sich langsam bewegt und den
                                 Halbstoff zwischen zwei Preßwalzen durchführt. Die ganze Vorrichtung gleicht dem
                                 vorderen Theil einer Papiermaschine. Einige der ersten Fabriken Süddeutschlands
                                 (z.B. Laiblin und Elben in
                                 Pfullingen) haben dieselbe auch eingeführt. Sie verdient eine viel weitere
                                 Verbreitung und ist in den meisten Fällen bequemer und vortheilhafter anzuwenden
                                 als das Auspressen durch hydraulische oder Schraubenpressen. In vielen unserer
                                 Fabriken mangelt sogar jegliche Vorrichtung zum Auspressen des Halbstoffs, was
                                 doch für die vollkommene, gleichmäßige und ökonomische Bleichung, sey es
                                 mittelst Gas oder Chlorkalk, eine der Hauptbedingungen ist. Die erwähnte
                                 Vorrichtung war 7' lang und hatte ein Metalltuch (etwa Nr. 10) von 2' 9''
                                 Breite.
                              
                           
                              Bleichen des Halbzeugs.
                              Früher bleichte man in Frankreich mindestens zweimal, häufig sogar dreimal, und
                                 zwar einmal respective zweimal mit Chlorgas und hierauf mit Chlorkalk. Seit
                                 Anwendung der verschlossenen Kessel und des Hochdrucks beim Lumpenkochen
                                 erreicht man mit weit geringeren Bleichmitteln dieselbe Weiße des Fabrikats.
                                 Namentlich entfärbt ein solches Kochen die Scheven besser als sonst die zweite
                                 Bleiche that. Viele französische und deutsche Fabriken beginnen jetzt schon, wie
                                 dieß in England allgemein gebräuchlich ist, nur ein einziges Chlorkalkbad
                                 anzuwenden, häufig sogar ohne Zusatz oder nachträgliche Anwendung von Säure.
                                 Waren die Lumpen vorzüglich gekocht, der Halbzeug rein ausgewaschen, sehr stark verkleinert und gut ausgepreßt, so genügt
                                 dieß auch in fast allen Fällen. In den besten österreichischen Fabriken war man
                                 schon länger damit vorgeschritten; selbst bei dem wegen des höchsten Grades von
                                 Weiße und Reinheit berühmten Postpapier der Arnauer
                                 Fabrik wird bloß eine einzige Chlorkalkbleiche ohne Säure angewandt.
                              
                           
                              Vorrichtungen zum Verkleinern oder
                                    Waschen des Stoffs.
                              Zum Waschen der Holländer findet man in Frankreich durchgängig die Waschcylinder angewandt. Es ist auffallend, daß diese
                                 einfache Stoff und Zeit ersparende Vorrichtung noch immer nicht in Deutschland
                                 allgemein geworden ist. – Dagegen vermißt man wieder in Frankreich den
                                 längst in England eingebürgerten Wrigley'schen Self-actor zum mechanischen Heben und Senken
                                 der Rolle. Er macht die Anwendung der schärfsten stählernen Messer in Rolle und
                                 Platte selbst für Herstellung der feinsten Papiere und des weichsten Stoffs
                                 möglich, erspart viel Zeit und Triebkraft und stellt
                                 die Qualität des Stoffs so vollkommen in das Belieben und unter die Controle des
                                 Fabrikdirigenten, als sie bis jetzt der Willkür des Arbeiters überlassen war.
                                 Hierin ist Deutschland Frankreich vorausgeschritten. Seit ein bis zwei Jahren
                                 arbeitet bereits eine ziemliche Anzahl von deutschen Fabriken mit diesen
                                 Vorrichtungen.
                              
                           
                              
                              Papier aus dem Abfall der
                                    Baumwollspinnereien.
                              Von dem Abfall und Kehricht der Baumwollspinnereien (Coton
                                    waste) wird weder in Frankreich noch in Deutschland eine Benutzung
                                 gemacht wie in den schönen Papierfabriken von Manchester. Mehr als 300 Holländer
                                 und 50 Maschinen arbeiten dort Tag und Nacht auf Papier aus Baumwollabfall; er
                                 wird so gereinigt, daß er zu Zeitungsdruck und ähnlichen Sorten vollkommen
                                 geeignet ist. Das Papier mehrerer der größten englischen Journale besteht zu
                                 9/10 aus Coton waste und zu 1/10 aus Abfällen der
                                 Leinenspinnerei. In Frankreich würde sich besonders das Elsaß, in Deutschland
                                 die Umgegend von Wien und Chemnitz dazu eignen Papierfabriken für den Verbrauch
                                 dieses Materials einzurichten.
                              
                           
                              Canson's
                                    Maschinenzeichenpapier.
                              Unter den Erzeugnissen der berühmten Fabrik von den Gebrüdern Canson in Vidalon-les-Annonay (Ardèche), welche hauptsächlich die
                                 Büttenleimung aufgebracht und damit bisher Unerreichtes geleistet haben, ist ihr
                                 Maschinenzeichenpapier hervorzuheben. Roch keine Fabrik hat ohne Lufttrocknung
                                 oder zweite Leimung ein Maschinenpapier und noch dazu ein so dickes hergestellt,
                                 welches so vollständig alle Eigenschaften des an der Luft getrockneten thierisch
                                 geleimten Büttenpapiers hat, insbesondere das Reiben mit Gummi, das Färben,
                                 Tuschen und Waschen der Zeichnungen ebenso gut wie jenes verträgt. Und doch wird
                                 das Canson'sche Zeichenpapier einfach mit Harzleim in
                                 der Bütte geleimt und auf der Maschine getrocknet. Ein außerordentlich welcher
                                 Stoff und zweckmäßige Wahl des Materials sind die einzigen Bedingungen. Canson wendet stumpfe metallene Schienen in Platte
                                 und in Rolle zum Mahlen solches Stoffes an.
                              
                           
                              Canson's künstliche
                                    Pergamente.
                              Außer den Canson'schen Zeichenpapieren sind auch seine
                                 künstlichen Pergamente hervorzuheben, welche nur von diesem Hause angefertigt
                                 werden. Sie sind theils von der Hand, theils in endlosen Bogen auf der Maschine
                                 gemacht. Ihr Material besteht aus den festesten Stricken und Hanflumpen. Diese
                                 werden zu einem so weichen Stoff gemahlen, daß er trotz des langsamsten Ganges
                                 der Maschine bloß in kochendheißem Zustande zu verarbeiten ist. Das Erhitzen
                                 geschieht durch Dampfröhren in dem Vorkasten des Knotenfängers. Das Papier,
                                 nachdem es die Trockenwalze verlassen, passirt sodann durch Walzen, deren untere
                                 in eine leimartige Gallerte taucht, welche theils in den Bogen eindringt, theils
                                 die eine Seite desselben mit einem dichten glänzenden Ueberzug versieht. Beim
                                 Büttenpapier geschieht dieß von der Hand. Getrocknet und geglättet hat das
                                 Papier große Aehnlichkeit in Ansehen und Angriff mit dem wirklichen Pergament.
                                 Das in der Bütte gemachte hat insbesondere eine Zähigkeit, die der des Leders
                                 nicht viel nachgibt. Beim Trocknen an der Luft zieht es sich auch mit solcher
                                 Gewalt zusammen, daß ihm nachher weder Glättwalze noch Presse die vollkommen
                                 egale Lage wieder zu geben vermögen. Es findet Verwendung von den Behörden, zu
                                 Umschlägen, zum Verpacken von Gegenständen, die über See gehen, in Fabriken
                                 insbesondere Tuchfabriken u.s.w. Der Preis ist zwischen vier und fünf Francs per
                                 Kilogramm.
                              
                           
                              Einrichtung der Maschine um am Rande
                                    des Papiers Wasserzeichen zu machen.
                              Die Maschinenpapiere von Canson, sowie von den Gebrüdern Johannot aus Annonay, zeigen am Rande Wasserzeichen. Dieselben sind nicht auf die bekannte
                                 (in Deutschland von Schäuffelen in Heilbronn zuerst
                                 angewandte) Art unter der Satinirwalze in die einzelnen Bogen eingewalzt,
                                 sondern auf der Maschine gemacht. Die Namen oder Zeichen nämlich sind auf der
                                 Oberfläche kleiner Rollen erhaben gravirt und pressen sich in den feuchten Bogen
                                 ein, wo derselbe im Begriff ist die erste Trockenwalze zu verlassen. Die Rollen
                                 sind in solcher Weise mit dem Haspel oder der Schneidemaschine in Verbindung,
                                 daß sie für jeden aufgewickelten oder abgeschnittenen Bogen eine Drehung machen,
                                 wodurch also das Wasserzeichen in jeden einzelnen Bogen fällt. Ist die Papiermaschine
                                 mit einer Schneidemaschine versehen, so bekommt jeder Bogen sein Wasserzeichen
                                 an derselben Stelle. Bei Haspeln dagegen tragen die einzelnen Umwickelungen
                                 allmählich so viel auf, daß die Zeichen trotz aller Achtsamkeit beim
                                 Durchschneiden an verschiedene Stellen der Bogen fallen oder gar
                                 durchgeschnitten werden, wie dieß auch bei den Johannot'schen und Canson'schen Papieren zu
                                 bemerken war. Eine der ersten Fabriken Württembergs ist die einzige, deren
                                 Maschine eine gleiche Einrichtung hat und zwar noch vervollkommnet durch eine
                                 Vorrichtung, welche jenes Auftragen der Umwickelungen vollständig schadlos
                                 macht, so daß auch beim Gebrauch der Haspel die Wasserzeichen in allen Bogen
                                 dieselbe Stelle einnehmen. Es wird sich übrigens erst dann eine nützliche
                                 Anwendung von der Sache machen lassen, wenn man leicht und ohne große Kosten mit
                                 den Namen oder Zeichen wechseln kann, indem das Graviren der Rollen zu theuer
                                 und umständlich ist, auch selten alle Buchstaben sich gleich scharf ausprägen.
                                 Eine solche Vervollkommnung läßt sich vielleicht ohne Schwierigkeit
                                 durchführen.
                              
                           
                              Ueber die Ursache der sogenannten
                                    Schattenstreifen dicker Maschinenpapiere.
                              Bei den dicken und insbesondere dicken farbigen Papieren auf der dießjährigen
                                 Pariser Industrie-Ausstellung war fast allgemein ein Fehler bemerkbar,
                                 den man auch bei deutschen Papieren solcher Gattung häufig sieht, und dem noch
                                 wenige Fabrikanten auf die Spur kommen konnten. Es sind dieß die Querstreifen,
                                 gewöhnlich Schattenstreifen genannt. Man bemerkt sie,
                                 wenn das Licht von der Seite auf den Bogen fällt oder wenn man schief darüber
                                 hinwegsieht; sind sie sehr stark, was insbesondere bei dickem blauem und grünem
                                 Papier vorzukommen pflegt, so fallen sie schon beim ersten Anblick ins Auge.
                                 Ueber die Ursache dieses Fehlers ist die Meinung verbreitet, als rührte er von
                                 den im Metalltuch befindlichen die Oberfläche des Siebs während der Bogenbildung
                                 tragenden Messingwälzchen her. Dieß ist jedoch unrichtig; nicht bloß ist ein
                                 solcher Einfluß bei dem stets in der Bewegung begriffenen Metalltuch unmöglich,
                                 sondern es stimmt auch die Entfernung der Streifen von einander fast nie mit der
                                 der einzelnen Wälzchen überein. Die wahre Ursache liegt vielmehr in der Elasticität, das heißt in dem dadurch verursachten
                                 stoßweisen Vorrücken des Metalltuchs. Es erhält
                                 von der Gautschwalze aus seine Bewegung und muß alle anderen im Siebe
                                 befindlichen Walzen mit herumnehmen; zudem wird seine Oberfläche mit dem
                                 Gewichte des nassen Papierstoffs beschwert, welches insbesondere bei dickem
                                 Papier gar nicht unbeträchtlich ist. Alle diese Reibungen zu überwinden
                                 erfordert eine gewisse Anstrengung vom Metalltuch, die sich auch durch die
                                 verschiedenen Spannungen des oberen vorrückenden und des unteren zurückkehrenden
                                 Theiles bekundet. Hierdurch kommt es, daß das Vorrücken des Metalltuchs an dem
                                 Punkte wo der Stoff auffließt nicht vollkommen gleichmäßig, sondern bei der
                                 Elasticität desselben gleichsam stoßweise oder vibrirend vor sich geht, was sich
                                 durchs Gefühl, häufig sogar mit dem Auge wahrnehmen läßt. Die Vertheilung des
                                 Papierstoffs in der Richtung der Länge des Siebes geschieht also nicht
                                 gleichmäßig, sondern er lagert sich in abwechselnd dickeren und dünneren
                                 Schichten. Indem diese nun unter der Preßwalze beziehungsweise eine stärkere und
                                 schwächere Pressung erleiden und auch auf der Trockenwalze verschieden schnell
                                 trocknen, werden sie als Streifen in der Ansicht des
                                 Papieres bemerkbar. Denn bei farbigen Papieren wird jeder stärker gepreßte und
                                 schneller getrocknete Punkt Heller; sogar bei starken weißen Papieren tritt dieß
                                 schon hervor. Der besprochene Fehler zeigt sich in verstärktem Maaße, wenn die
                                 Gautschwalze eine im Verhältniß zum Durchmesser dünne Welle hat, oder wenn die
                                 Triebscheibe weit von der Walze entfernt ist, so daß schon in der Uebertragung
                                 der Bewegung von der Triebscheibe auf die Peripherie der Gautschwalze ein
                                 gewisses Vibriren stattfindet. Maschinen mit Gautschwalzen von geringem
                                 Durchmesser, z.B. wie die von Varall, Middleton und
                                 Elwell, zeigen daher auch den Fehler weniger, und
                                 bei den Maschinen, wie sie von Thomas in Dartford
                                 (Kentshire) geliefert werden, die nur eine
                                 6zöllige Gautschwalze und ein ganz kurzes (circa 14' langes) daher weniger
                                 elastisches Metalltuch besitzen, erscheint er gar nicht. Bekanntlich haben indeß
                                 dünne Gautschwalzen und kurze Metalltücher Nachtheile anderer Art und sollen
                                 auch hier durchaus nicht empfohlen werden. Außerordentlich solide Construction
                                 der die Bewegung übertragenden Wellen und Achsen, sowie starke und gehörig gespannte Riemen,
                                 tragen viel zur Verminderung der Schattenstreifen bei. Vielleicht ließen sie
                                 sich ganz entfernen, wenn man die vordere unter dem Aufschließleder befindliche
                                 Siebwalze durch einen Riemen von dem Vorgeleg der Gautschwalze aus in Bewegung
                                 setzte, anstatt sie vom Metalltuch schleppen zu lassen.
                              (Aus dem: „Bericht über die auf den diesjährigen
                                       Gewerbe-Ausstellugen zu Paris und Gent ausgestellten Maschinen,
                                       Metalle, Metallwaaren und Papiere. Dem Reichsministerium des
                                    Handels erstattet von Wilhelm Oechelhäuser,
                                    Secretär im Reichs-Handelsministerium. Frankfurt a. M. J. D.
                                    Sauerländer's Verlag. 1849.“)
                              
                           
                        
                           Ueber das Conserviren von Nahrungsmitteln.
                           Hr. Chevreul theilte der Société nationale d'agriculture Bemerkungen über
                              verschiedene Versuche mit, welche Hr. Niepce von
                              Saint-Victor behufs der Conservirung mehrerer Nahrungsmittel angestellt hat;
                              er konnte Fleisch lange Zeit und während der heißesten Witterung aufbewahren, indem
                              er es mit einer Schicht thierischer Gallerte umhüllte. Fische konnten ebenso mit
                              ihrem ganzen Glanz und mit der Lebhaftigkeit ihrer Farben aufbewahrt werden.
                           Hr. Chevreul bemerkte, daß dieses Verfahren nicht mehr neu
                              ist. (Warington ließ sich dasselbe in England patentiren;
                              man vergl. polytechn. Journal Bd. CIII S.
                                 411.)
                           Hr. Niepce versuchte auch Eier zu conserviren, indem er
                              sie mit Gyps überzog; sie erhielten sich ganz frisch. Früchte wurden sechs Monate
                              lang mittelst desselben Verfahrens conservirt; ihre Haut war vollkommen gesund und
                              glatt geblieben.
                           Hr. Chevreul zeigte auch Kartoffeln vor, welche mit einer
                              Gypsschicht überzogen worden waren. Die Knollen trieben Stengel auf Kosten der
                              innern Substanz und es entstand ein Vacuum, welches den Trieben gestattete sich
                              zwischen der Innenseite des Gypses und der Oberfläche des Knollens zu entwickeln. Es
                              ist merkwürdig, daß die Vegetation unter solchen Umständen stattfinden konnte;
                              offenbar konnten die atmosphärischen Agentien durch den Gyps dringen. (Moniteur industriel, 1849 Nr. 1388.)
                           
                        
                           Theer gegen den Kornwurm.
                           Barruel machte vor Kurzem auf die tödtliche Einwirkung
                              des Kohlenoxydgases auf den Kornwurm aufmerksam (polytechn. Journal Bd. CXIII S. 317). Bald darauf empfahl ein
                              Engländer, William Little, Ammoniakgas zu diesem Zweck.
                              Außer der Schwierigkeit, sagt nun Hr. Caillat, Apparate
                              ausfindig zu machen, mittelst deren sich Jedermann solcher unathembarer Gase
                              bedienen könnte, tödtet auch das Ammoniakgas den Kornwurm keineswegs augenblicklich,
                              wie behauptet wurde. Einfacher und praktischer hingegen sey zu diesem Zweck der
                              Theer, dessen man sich auch schon dazu bedient. Er erzählt einen Fall, wo der
                              Kornwurm alle Scheunen, Böden und ein ganzes Haus heimgesucht hatte, und durch ein
                              Faß Theer, welches nacheinander in alle Räume überall auf ein paar Stunden gestellt
                              wurde, in ein paar Tagen völlig daraus vertrieben war. Man braucht, sobald man den
                              Kornwurm spürt, nur ein paar alte Bretter mit Theer zu tränken und auf die Speicher
                              etc. zu stellen und dieß jährlich von Zeit zu Zeit zu wiederholen. (Comptes rendus, Octbr. 1849, Nr. 16.)