| Titel: | Anfertigung von Glasgefäßen, z.B. Tintenfässern, Senfflaschen etc. mit innen versilberten hohlen Räumen zwischen den Seiten; patentirt für Fred. Hale Thomson und Edward Varnish am 19. Decbr. 1849. | 
| Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. X., S. 37 | 
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                        X.
                        Anfertigung von Glasgefäßen, z.B. Tintenfässern,
                           Senfflaschen etc. mit innen versilberten hohlen Räumen zwischen den Seiten; patentirt
                           für Fred. Hale Thomson
                           und Edward Varnish am
                           19. Decbr. 1849.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept.
                              1950, S. 143.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Thomson's Anfertigung von hohlen versilberten
                           Glasgefäßen.
                        
                     
                        
                           Die Glasgefäße werden nach dieser Erfindung so geblasen und geformt, daß hohle Räume
                              zwischen den Seiten bleiben, damit man die Versilberung innerlich und äußerlich
                              sieht, d.h. solche Gefäße zeigen die Versilberung durch das Glas sowohl auf ihrer
                              Außenseite als auf ihrer Innenseite. Auf diese Weise kann man verzierte Glasgefäße
                              zu zahlreichen Zwecken anfertigen, z.B. Blumengefäße, Tintengläser, Riechfläschchen,
                              Salzbüchsen, Präsentirteller, Zuckerkästchen, Butterteller, Deckel, Schalen, Becher,
                              Senfdosen, Salzfässer, Trinkkrüge mit hohlen Handhaben, Kühlgefäße für Wein,
                              Bouteillen, Fingerbecken, Bouteillen-Bricken, Oel- und Essigflaschen
                              etc.
                           Fig. 43 zeigt
                              im Durchschnitt ein Glasgefäß in Form einer Vase. Der obere Theil ist doppelt
                              geblasen und geformt; der Stiel und Fuß sind hohl und am Boden befindet sich ein
                              Loch a, durch welches man die zum Versilbern dienende
                              Flüssigkeit eingießt. Letztere besteht aus 1 Unze Salmiakgeist, 2 Unzen
                              salpetersaurem Silber, 3 Unzen Wasser und 3 Unzen Weingeist, welche man sorgfältig
                              mischt, worauf man die Lösung drei bis vier Stunden stehen läßt und dann zum
                              Gebrauch filtrirt. Jede Unze dieser filtrirten Lösung versetzt man mit einer
                              Viertels-Unze Traubenzucker, welcher in gleichen Theilen Weingeist und Wasser
                              (von jedem beiläufig 10 Unzen) aufgelöst ist. Man kann die Auflösung in horizontaler
                              oder in verticaler Lage des Gefäßes anwenden, wenn die Flüssigkeit nur mit der
                              Oberfläche des zu versilbernden Glases in Berührung erhalten wird und dieses dabei
                              fortwährend auf 57° Reaumur erwärmt bleibt.
                           Fig. 44 zeigt
                              ein Tintenfaß, welches ebenfalls doppelt geblasen und geformt ist und am Boden ein
                              Loch zum Eingießen der Versilberungsflüssigkeit hat.
                           
                           Fig. 45 zeigt
                              ein Fingerbecken (zum Abspülen der Finger nach der Mahlzeit), ebenfalls doppelt
                              geformt und am Boden mit einem Loch versehen.
                           In einigen Fällen kann man die äußeren und inneren Theile der Gefäße besonders
                              anfertigen, wie der Durchschnitt einer gläsernen Vase Fig. 46 zeigt, welche aus
                              den zwei Theilen a und b
                              besteht, deren Ränder dann mittelst eines metallenen Streifens oder auf sonstige
                              Weise an einander befestigt werden. Auf alle diese Gefäße können dann noch
                              Zierrathen geschnitten oder geschliffen werden.
                           Derartige Gefäße, welche auf ihrem inneren Raum versilbert sind, erscheinen sowohl
                              innerhalb als außerhalb versilbert; das Silber wird natürlich weder durch die in
                              solche Gefäße gebrachten Substanzen noch beim Reinigen ihres Inneren oder Aeußeren
                              berührt; nach bewerkstelligter Versilberung gießt man die rückständige Flüssigkeit
                              aus und verschließt die Oeffnung a, so daß das Silber im
                              hohlen Raum unversehrt bleiben muß.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
