| Titel: | Vorschrift zum Versilbern des Glases. | 
| Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. XI., S. 38 | 
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                        XI.
                        Vorschrift zum Versilbern des Glases.
                        Vorschrift zum Versilbern des Glases.
                        
                     
                        
                           In den letzten Jahren wurde zu Paris eine Fabrik errichtet, welche Spiegel aus
                              versilbertem Glase von der größten Schönheit liefert. Das dabei angewandte Verfahren
                              wird in dem Cours de
                                    Chimie générale par Pelouze et Fremy T. II p. 658 folgendermaßen
                              beschrieben:
                           Man löst in 80 Grammen destillirten Wassers 40 Gramme reines und neutrales
                              salpetersaures Silber auf. Man setzt zu:
                           a) 5 Gramme einer Flüssigkeit, welche mit 25 Theilen
                              destillirten Wassers, 10 Theilen einfach-kohlensauren Ammoniaks und 10
                              Theilen Aetzammoniak von 13° Baumé bereitet ist;
                           b) 2 Gramme Aetzammoniak von 13° B.;
                           c) 120 Gramme Weingeist von 36° Tralles.
                           Man läßt diese Flüssigkeit stehen, damit sie sich klärt. Nachdem man sie klar
                              abgegossen oder filtrirt hat, gießt man einen Tropfen Cassia-Geist auf jeden Gramm Flüssigkeit hinein. (Man nennt
                              Cassia-Geist eine Mischung von gleichen Theilen Weingeist von 36° Tralles und Oel von laurus cassia.) Man rührt die Mischung um und filtrirt
                              sie nach Verlauf einiger Stunden. Ehe man sie mit dem zu versilbernden Spiegelglas
                              in Berührung bringt, versetzt man sie mit 1/78 Nelken-Geist (einer Auflösung von 100 Theilen Nelkenöl in 300
                              Theilen Weingeist von 36° Tralles).
                           Das zu versilbernde Spiegelglas muß vorher mit Asche gereinigt, gewaschen und bei
                              28° R. getrocknet worden seyn.
                           Man trägt dann auf das Glas die beschriebene Mischung auf, welche man auf beiläufig
                              32° Reaumur erwärmt.
                           Es entsteht ein Niederschlag von Silber; nach zwei bis drei Stunden ist die
                              metallische Ablagerung hinreichend dick: man decantirt die Flüssigkeit, welche zu
                              neuen Operationen dient.
                           Der Silberniederschlag wird abgewaschen und getrocknet, worauf man ihn mit einem
                              Firniß überzieht.