| Titel: | Dampfpflug nach neuem System, welchen sich James Usher in Edinburgh am 18. Julius 1849 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. XXXVII., S. 180 | 
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                        XXXVII.
                        Dampfpflug nach neuem System, welchen sich
                           James Usher in
                           Edinburgh am 18. Julius 1849 patentiren ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April
                              1850, S 216.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Usher's Dampfpflug.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand meiner Erfindung bildet:
                           1) die Anordnung einer Reihe von Pflügen um eine Achse, so daß die Pflüge der Reihe
                              nach in Wirksamkeit treten;
                           
                           2) die Anbringung einer Kraft, welche die Pflugreihe so in Rotation setzt, daß der
                              Widerstand der Erde in dem Maaße, als die Instrumente in die Erde eindringen und
                              dieselbe bearbeiten, eine vorrückende Bewegung der Maschine veranlaßt.
                           Fig. 30
                              stellt den Dampfpflug im Seitenaufriß, Fig. 31 im Grundriß mit
                              Hinweglassung des Dampfkessels, Fig. 32 eine Pflugschar
                              mit zwei Formbrettern, zum Umlegen des Erdreichs nach beiden Seiten, dar.
                           Fig. 33 ist
                              eine Seitenansicht einer der Pflugscharen nebst Achse; der Rand des Formbrettes und
                              der Schar bildet einen von dem Mittelpunkt oder der Drehungsachse aus construirten
                              Bogen.
                           a, a ist das Wagengestell der Maschine. Die Vorderräder
                              b, b drehen sich in Lagern c, welche an ein drehbares Gestell D befestigt
                              sind. Ein Theil des Gestells D ist gezahnt und kann
                              vermittelst des Getriebes und der Kurbel e gedreht
                              werden. Der hintere Theil des Wagens liegt auf einer frei beweglichen hohlen Walze
                              f und auf zwei Rädern f² und f². Die Achsenlager g der Walze und der Räder sind an der unteren Seite des
                              Wagengestells befestigt.
                           i, i, i, i ist ein um die Achse k drehbarer Hebelrahmen, an dessen Enden die mit k concentrischen gezahnten Segmente l
                              befestigt sind. In diese Segmente greifen zwei Getriebe m, wodurch der hintere Theil i, i des
                              Hebelrahmens und alles was er enthält willkührlich gehoben und niedergelassen werden
                              kann.
                           Auf diesen Wagen setze ich einen Locomotivdampfkessel nebst Maschine n, n von gewöhnlicher Construction. Die Kraft der
                              letzteren wird vermittelst der Lenkstangen o und zweier
                              rechtwinkelig gegen einander gestellter Kurbeln der Welle p mitgetheilt. Diese ist in zwei an den Wagen befestigten Trägern q gelagert. Die Welle p
                              enthält ein Getriebe, welches in das an der Achse k
                              befindliche Rad r greift. Ein an der nämlichen Achse k sitzendes Getriebe t
                              greift in das Rad h, welches an der Achse der oben
                              erwähnten Walze f befestigt ist.
                           In Folge dieser Anordnung wird mittelst des Cylinders f
                              die ganze Maschine in eine langsam fortschreitende Bewegung versetzt. Außerdem setzt
                              das Rad r das an der Welle u,
                                 u befestigte Getrieben in Rotation. Die Lager v,
                                 v dieser Welle sind an dem beweglichen Rahmen i,
                                 i fest. An die Welle u, u ist eine Reihe von
                              Platten oder Hervorragungen a¹, a¹ in regelmäßigen Distanzen befestigt. Mit jeder
                              dieser Platten sind mehrere Pflugscharen fest verbunden, welche in Folge ihrer Rotation in den Erdboden
                              eindringen und diesen mit Hülfe ihrer Formbretter heben und umlegen. Jede der
                              Platten a¹ ist mit einer starken Büchse versehen,
                              mit welcher sie an die Welle befestigt wird; sie besitzt ferner drei oder mehrere
                              Arme oder Verlängerungen b¹, b¹, b¹, die
                              sich in radicaler Richtung endigen; eine weitere Verlängerung b¹, b¹ befindet sich schief an
                              jedem dieser Arme. An die so angeordneten Platten und Hervorragungen befestige ich
                              den pflügenden Apparat. Dieser besteht aus dem Theil e¹, welcher die Stelle des Formbrettes vertritt und an die Verlängerung
                              d¹ geschraubt ist. An den vorderen Theil
                              dieses Formbrettes befestige ich eine schmiedeiserne Stange f*, welche die Stelle eines Scharträgers vertritt. Der vordere Theil der
                              Stange f* nimmt die Schar g¹ auf. An der vorderen Seite jeder Schar ist ein Messer h¹ adjustirbar. In Rücksicht auf die verschiedene
                              Beschaffenheit des Bodens treffe ich noch weitere in Fig. 32 und 33
                              dargestellte Vorkehrungen. Fig. 33 zeigt eine
                              Abänderung in der Form der Platte a
                              Fig. 30 und
                              31. Hier
                              ist, wie oben, u die Welle; a¹ ist ein Theil einer Platte oder Hervorragung, worin der krumme
                              Theil von a² bis a³ mit einem dem Messer b¹ in Fig. 30
                              entsprechenden Stahlblatt bekleidet ist; e¹ ist
                              das Formbrett und g¹ die Schar. In Fig. 32 ist
                              a¹ ein Theil der Platte, von der Kante aus
                              betrachtet; e¹ sind die Formbretter, welche den
                              Boden nach beiden Seiten umlegen, und g ist eine
                              speerförmige Schar.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
