| Titel: | Maschine zum Sägen und Spalten des Brennholzes, von Harry Rée in Hamburg. | 
| Autor: | Harry Rée | 
| Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. XXXVIII., S. 182 | 
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                        XXXVIII.
                        Maschine zum Sägen und Spalten des Brennholzes,
                           von Harry Rée in
                           Hamburg.
                        Rée's Maschine zum Sägen und Spalten des
                           Brennholzes.
                        
                     
                        
                           Die von Hrn. Harry Rée construirte Maschine,Der Erfinder. Kaufmann in Hamburg, früher Papierfabrikant zu Bremervörde
                                    (Königreich Hannover), ließ sich seine Maschine für den preußischen Staat im
                                    Februar 1846, und für das Königreich Dänemark und die Herzogthümer Schleswig
                                    und Holstein im Januar 1846 patentiren. mittelst welcher man der Angabe des Erfinders gemäß in 12–14
                              Arbeitsstunden 80–100 Hamburger Faden Brennholz à 44 Kubikfuß einmal oder zweimal absägen, und dann in Stücke von 1
                              1/2 Zoll im Quadrat spalten kann, zu welcher Arbeit nur ein Mann und 4–5 Knaben
                              und eine Elementarkraft von 8 bis 10 Pferden nothwendig wären, ist der Hauptsache
                              nach sehr einfach.
                           Ueber zwei parallel liegende, achtseitige, prismatische Walzen sind für den Fall, daß
                              man das vorhandene Holz nur in zwei Stücke zersägen will,
                              vier endlose Ketten mit Flächen Gliedern (wie die Uhrketten) gespannt, die so zu
                              sagen einen sich immer wieder erneuernden Tisch zum Auflegen des Holzes bilden.
                              Jedes zweite Kettenglied hat einen aufwärts stehenden, etwas vorwärts geneigten Arm,
                              der mit dem Kettenglieds einen Haken bildet, an welchen sich das Holz anlegt, wenn
                              es gegen die Säge gedrückt wird. Die vier Ketten, von
                              welchen die mittleren beiden ganz nahe beisammen liegen und zwischen welchen
                              hindurch die Kreissäge ihren Schnitt macht, haben den Zweck, die beiden durch
                              Abschneiden in der Mitte gebildeten Holzstücke zu unterstützen und zum Ende der
                              Maschine zu führen, wo sie auf eine dachförmige Fläche fallen, und durch die Neigung
                              derselben weiter befördert werden.
                           Soll das Holz in drei Stücke gesägt werden, so sind sechs Ketten auf den Walzen
                              erforderlich, so daß jedes der drei Stücke auf je zwei derselben aufliegt. Ueber den
                              endlosen Ketten, auf welche beständig ganzes Holz aufgelegt wird, befindet sich die
                              Achse der Kreissägen, die parallel zu den Walzen liegt, so daß die Sägen mit der
                              Richtung der Ketten zusammenfallen, folglich zwischen je zwei Ketten
                              hindurchschneiden können. Das Holz wird durch Gewichtshebel auf die Ketten während
                              des Schneidens niedergedrückt und so vor Verschiebungen geschützt. Daß die
                              Kreissägen von einem Motor aus in rasche Umdrehung versetzt werden, und daß die
                              Ketten das Holz den Sägen entsprechend zuführen, versteht sich von selbst.
                           Das auf der so eben beschriebenen Maschine in beliebig lange Stücke abgesägte
                              Brennholz wird hierauf auf die Spaltmaschine gebracht,
                              deren Princip folgendes ist.
                           Ein gußeisernes Rad von acht Fuß Durchmesser, das aus einer cylindrischen Trommel mit
                              hohen Rändern besteht, ist durch radial liegende Platten auf seiner Peripherie in
                              Abtheilungen getheilt, die förmliche Behälter oder Kästchen zur Aufnahme des Holzes
                              bilden. In diese Kästchen wird das Holz so gestellt, daß dessen Fasern radial
                              liegen. Das Rad hat eine horizontale Achse, und dreht sich, durch Sperrklinken
                              veranlaßt, nach jedesmaligem Spalten nur soviel, daß das Holz die verlangte Dicke
                              bekommt. Weil die Achse des Rades horizontal liegt, so kann nur in die obere Hälfte
                              Holz eingelegt werden, welches dann nach dem Spalten von selbst herausfallt, sobald
                              der Behälter worin es sich befand, sich unter die Mitte der Achse herabdreht. Ueber
                              dem Rabe, dessen Achse in einem aus vier hohen Säulen gebildeten Gestelle liegt,
                              befinden sich zwei Excentrica, welche mittelst Zugstangen die in Führungen laufenden
                              Beile oder vielmehr Keile auf- und abwärts bewegen, so daß das eine Beil das
                              Holz parallel zur Achse spaltet, während das andere rechtwinkelig hierzu steht. Die
                              Lager der Excentricumsachse, welche außerdem mit einem Schwungrade und
                              Riemenscheiben versehen ist, befinden sich auf einer gußeisernen Platte, welche die
                              oberen Enden der vier Säulen mit einander vereinigt. Damit das gespaltene Holz nicht
                              an den Beilen hängen bleiben kann, gehen letztere durch Löcher in einer Platte, die
                              tangential zum Rade am Gestell befestigt ist und welche das an den Beilen hängende
                              Holz beim Aufwärtsgehen derselben abstreift. Zwischen der letztgenannten Platte und
                              der Oberfläche des Holzes muß natürlich so viel Spielraum seyn, daß allenfallsige
                              etwas längere Holzstücke kein Zwängen verursachen können.
                           
                              C. W.