| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication gegossener Röhren, welche sich Alfred Newton zu London, einer Mittheilung zufolge am 5. Octbr. 1849 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. LXXVI., S. 352 | 
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                        LXXVI.
                        Verbesserungen in der Fabrication gegossener
                           Röhren, welche sich Alfred
                              Newton zu London, einer
                           Mittheilung zufolge am 5. Octbr. 1849
                           patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, August 1850, S.
                              8.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Newton's Verbesserungen in der Fabrication gegossener
                           Röhren.
                        
                     
                        
                           Bei der gewöhnlichen Methode des Formens erfordert bekanntlich das Einrammen des
                              Formsandes einen bedeutenden Aufwand an Arbeit; auch müssen bei der gewöhnlichen
                              Anfertigungsweise gegossener Röhren die Kerne, ehe sie in die Form kommen, lange
                              getrocknet werden. Der vorliegenden Erfindung gemäß geschieht aber die Operation des
                              Einrammens mit Hülfe von Maschinen, und kann von Personen geleitet werden, welche in
                              der Kunst des Formens unbewandert sind. Die Erfindung besteht ferner in einer
                              eigenthümlichen Construction der Kernspindel, welche die Nothwendigkeit den Kern zu
                              trocknen, ehe das geschmolzene Metall in die Form gegossen wird, beseitigt.
                           
                           Die Figuren
                                 17, 18
                              und 19 sind
                              verschiedene Ansichten der Presse zur Herstellung der Form oder des Modells, welches
                              der äußeren Fläche der Röhre ihre Gestalt gibt. Die Figuren 20, 21 und 22 zeigen die
                              Presse zur Anfertigung des Kerns; Fig. 23 ist eine Ansicht
                              der verbesserten Kernspindel; die Figuren 24, 25 und 26 stellen die
                              Einrichtung zum Gießen dar.
                           Die Thätigkeit der Presse zur Anfertigung der Form ist im Allgemeinen folgende. Die
                              Hälfte der Formflasche wird auf einen Schlitten gelegt und unter einen mit Formsand
                              gefüllten Kasten gebracht. Der Formsand fällt nun in die Flasche und füllt sie an.
                              Letztere wird sodann gegen ein Modell von der Gestalt der Hälfte der beabsichtigten
                              Röhre aufwärts gedrückt. In Folge dieses Druckes wird der Sand über die ganze Länge
                              und Breite der Flasche so gleichförmig und fest comprimirt, als wäre er von dem
                              geübtesten Former eingerammt worden.
                           A, A¹ sind senkrechte Träger, welche oben durch
                              einen stationären Preßbalken B mit einander verbunden
                              sind. An diesen Preßbalken, welcher lang genug ist, um die längste Flasche
                              aufzunehmen, ist das Modell C befestigt. Unmittelbar
                              unter dem stationären Preßbalken befindet sich ein beweglicher correspondirender
                              Preßbalken B¹ von gleicher Länge mit dem
                              ersteren. Dieser ist in verticaler Richtung verschiebbar und wird in Schlitzen a der Träger A, A¹
                              geführt. Durch Heben dieses Preßbalkens wird auf den Sand in der Flasche der
                              erforderliche Druck ausgeübt. Das Heben desselben wird mit Hülfe zweier an den
                              horizontalen parallelen Wellen c, c¹ befestigter
                              excentrischer Scheiben b, b¹ bewerkstelligt.
                              Diese excentrischen Scheiben drehen sich gegen einander und wirken auf die
                              entgegengesetzten Enden der unteren Kante des Preßbalkens. An den Achsen der
                              excentrischen Scheiben sind die gleich großen Zahnräder d,
                                 d¹ befestigt, welche mit einer an beiden Enden gezahnten Stange D in Eingriff stehen. Wird nun mit Hülfe des Hebels e das eine Zahnrad d mit
                              seinem Excentricum gedreht, so dreht sich in Folge des Eingriffs mit der Zahnstange
                              D auch das andere Zahnrad d¹ und sein Excentricum mit der nämlichen Geschwindigkeit, aber
                              nach entgegengesetzter Richtung, so daß der bewegliche Preßbalken durch die
                              excentrischen Scheiben an beiden Enden gleichmäßig gehoben oder niedergelassen
                              wird.
                           Der Flaschenschlitten (flask-carriage) E läuft in horizontaler Richtung zwischen den beiden
                              Preßbalken quer über die Maschine. Die Länge dieses Schlittens ist gleich dem
                              Abstand zwischen den Trägern A, A¹. Der Schlitten
                              trägt, wie der Durchschnitt Fig. 19 zeigt, die eine
                              Hälfte f
                               der Flasche, worin die
                              Form gebildet werden soll. Er besteht aus einer Bodenplatte, welche ausgehöhlt ist,
                              um die Flasche aufzunehmen und ihr einen sicheren Halt zu geben. Die Bodenplatte ist
                              an beiden Enden unterstützt, und gleitet auf Bahnen g,
                                 g¹, welche an die senkrechten Träger A,
                                 A¹ der Presse befestigt sind. Durch folgende Vorrichtung wird der
                              Schlitten in hin- und hergehende Bewegung gesetzt. Die Bodenplatte enthält an
                              ihren beiden Enden Zahnstangen h, h¹, welche in
                              zwei gleiche an den Enden einer horizontalen Welle F
                              befestigte Getriebe i, i¹ greifen. Die Welle F dreht sich in Lagern, welche von den Trägern A, A¹ hervorragen, und enthält an ihrem einen
                              Ende eine Kurbel G, durch deren Umdrehung der Schlitten
                              gegen den an der Vorderseite H der Presse stehenden
                              Arbeiter hinbewegt oder von demselben entfernt wird. Ueber die auf der Bodenplatte
                              liegende Halbflasche wird ein Rahmen I gedeckt, welcher
                              die Ränder der Flasche so weit überragt, daß eine Vertiefung entsteht, welche groß
                              genug ist, um die zur Bildung der Form erforderliche Menge Formsand aufzunehmen.
                           An der hinteren Seite der Presse befindet sich ein Sandkasten von der Länge der
                              Preßbäume, welcher eine hinreichende Menge Formsand aufnimmt, um eine Anzahl Formen
                              bilden zu können. Sein Boden K ist in horizontaler
                              Richtung hin und her beweglich und liegt mit den oberen Kanten des Rahmens I in einer Ebene. Nachdem der Schlitten in der Richtung
                              des punktirten Pfeils Fig. 19 nach der
                              Vorderseite der Maschine geschoben worden ist, wird die Halbflasche aufgelegt und
                              der Rahmen I darüber gedeckt. Der Arbeiter schiebt
                              sodann mit Hülfe der Kurbel g den Schlitten zurück,
                              zwischen den Preßbalken hindurch, bis er gegen den beweglichen Boden K stößt; dieser weicht nun zurück und gestattet dem
                              Schlitten unter dem Sande seinen Platz einzunehmen. Der Sand fällt jetzt in die
                              Flasche und füllt sie an. Hierauf wird die Kurbel g nach
                              der entgegengesetzten Richtung gedreht und der Schlitten mit seiner bis an den Rand
                              des Rahmens I glatt gefüllten Flasche wieder vorwärts
                              geschoben. Bei dieser rückgängigen Bewegung des Schlittens greifen die an seiner
                              Rückseite befestigten Haken k in die entsprechenden
                              Haken k¹, welche an dem verschiebbaren Boden des
                              Sandkastens befestigt sind, ziehen den Boden wieder vorwärts und schließen dadurch
                              die Oeffnung, durch welche der Sand in die Flasche gefallen war. Wenn der Schlitten
                              bei seiner vorwärts gleitenden Bewegung die Oeffnung im Sandkasten ganz geschlossen
                              hat, so werden die genannten Haken durch eine Frictionsrolle, welche, auf einer
                              geneigten Ebene m gleitend, den Haken k¹ allmählich hebt, von einander ausgelöst. Wenn
                              sich nun der Schlitten genau unter dem oberen Preßbalken befindet, so drückt der Arbeiter
                              den Hebel e hinab, und bewegt dadurch den Preßbalken B¹ nebst Schlitten mit großer Kraft in die Höhe
                              gegen den oberen Preßbalken B. Der Sand kommt mit der an
                              diesen Balken befestigten Form C in Berührung und wird,
                              da er durch den Rahmen I verhindert ist seitwärts zu
                              entweichen, zusammengedrückt, bis die Ränder der Flasche mit der Platte, woran das
                              Modell C befestigt ist, zusammenfallen. Der Hebel e wird sodann zurückbewegt, wodurch der untere
                              Preßbalken mit seinem Schlitten niedersteigt, bis die Zahnstangen h, h¹ mit ihren Getrieben i, i¹ wieder im Eingriff sind. Der Arbeiter schiebt nun durch
                              Handhabung der Kurbel G den Schlitten wieder vorwärts
                              und nimmt die Flasche mit der fertigen Form heraus, um sie durch eine andere zu
                              ersehen und die Operation zu wiederholen.
                           Bei der Fabrication der Röhren ist es häufig rathsam, daß der Sand an der inneren
                              Fläche der Form, womit das geschmolzene Metall in Berührung kommt, von anderer
                              Beschaffenheit sey als der übrige Theil der Form, so daß die Röhre mit einer glatten
                              und vollendeten Oberfläche aus dem Guß hervorgeht. Dieß geschieht gewöhnlich
                              dadurch, daß man eine dünne Lage feinen Sandes vor der Einrammung des gewöhnlichen
                              Formsandes über das Modell siebt. Bei der beschriebenen Maschine wird das nämliche
                              Resultat auf folgende Weise erreicht: nachdem die Flasche ihre Ladung Formsand von
                              dem Sandbehälter aufgenommen hat, wird sie, wie bereits beschrieben, unter den
                              oberen Preßbalken bewegt und gegen die Form C gedrückt;
                              sie wird jedoch nicht bis zur höchsten Stelle gehoben, sondern nur so hoch, daß der
                              Sand einen Eindruck von der Form C empfängt; darauf wird
                              die Flasche niedergelassen, vorwärts geschoben und mit einer Lage feinen Sandes
                              besiebt. Nachdem sie nun wieder unter den Preßbaum zurückgeschoben worden ist, wird
                              die ganze Sandmasse auf die beschriebene Weise comprimirt. Man kann sich der
                              nämlichen Presse zur Anfertigung beider Formhälften bedienen; es ist jedoch
                              vorzuziehen hierzu zwei Pressen, jede mit ihrem eigenen Modell, anzuwenden, indem
                              dadurch die zum Wechseln der Modelle sonst erforderliche Zeit gespart wird.
                           Nachdem somit die Form für die äußere Seite der Röhre vollendet ist, besteht die
                              nächste Operation in der Bildung des Kerns, welcher das Kaliber der Röhre bestimmt.
                              Dieses geschieht mit Hülfe der in Fig. 20, 21 und 22 dargestellten
                              Maschine. Die Einrichtung und Wirkungsweise dieser Kernpresse ist folgende. Fig. 20 stellt
                              die Kernpresse in der perspectivischen Ansicht, Fig. 21 in der oberen
                              Ansicht; Fig.
                                 22 im Verticaldurchschnitt nach der Linie * * Fig. 21 dar. Die Presse besteht aus einem
                              starken Bodengestell M, welches auf Endgestellen N, N¹ liegt, die durch Streben n, n¹, n², n³ mit einander
                              verbunden sind. Das Gestell M trägt die Kernbüchse,
                              welche durch zwei horizontale Ebenen in vier Abschnitte getheilt ist. Der untere
                              Abschnitt o ist an das Bodengestell M befestigt; die beiden Seitenabschnitte o¹, o² bewegen sich in horizontaler
                              Richtung auswärts, um den Sand aufzunehmen; der obere Abschnitt o³ kann über die andern erhoben werden, um den
                              Sand in die Höhlung der Kernbüchse zu bringen. Jeder der Seitenabschnitte o¹, o² ist an eine seiner ganzen Länge
                              nach sich erstreckende Schieberplatte o, o¹
                              befestigt und wird durch eine an der unteren Seite des Bodengestells M befestigte Vorrichtung bewegt.
                           Diese Vorrichtung besteht in einer zur Achse der Kernbüchse parallelen Welle P, welche an beiden Enden mit kurzen Kurbeln p, p¹ versehen ist. Diese Kurbeln stehen, wenn
                              die Seitentheile der Kernbüchse ausgedehnt sind, um den Kernsand zuzulassen,
                              rechtwinkelig zu der Richtung, in welcher die Schieberplatten sich bewegen, und sind
                              einander entgegengesetzt. Unterhalb der Welle P befinden
                              sich noch zwei kurze Kurbeln p², p³. Das
                              obere Kurbelnpaar ist nach der Vorderseite Q hin durch
                              Lenkstangen q, q¹, deren Länge mittelst Schrauben
                              und Muttern sich genau adjustiren läßt, mit der Schieberplatte O verbunden. Durch ähnliche Lenkstangen q², q³ steht das untere Kurbelnpaar p², p³ mit der Schieberplatte o¹ in Verbindung. Ein an der Welle befestigter
                              Hebel R hängt senkrecht herab, wenn die
                              Seitenabschnitte, wie Fig. 22 zeigt, ausgedehnt
                              sind. Wenn das untere Ende dieses Hebels gehoben wird, so werden die Schieberplatten
                              o, o¹ und die an sie befestigten Seitentheile
                              o¹, o² der Kernbüchse gegen einander
                              gedrückt; beim Niederdrücken des Hebels aber werden die Platten und Seitentheile
                              auseinander gezogen. Oberhalb der Schieberplatten befindet sich ein stationärer
                              Sandbehälter S, welcher durch die Träger r, r, r mit dem Lagergestell M verbunden ist. Dieser Behälter ist weit genug, um den oberen Abschnitt
                              o³ aufzunehmen. Dieser Abschnitt ist mit dem
                              Lagergestell durch zwei radiale Arme T, T¹
                              verbunden, so daß derselbe beim Niederlassen immer in die richtige Lage über den
                              unteren Abschnitt o kommt. U,
                                 U¹ sind zwei an das Lagergestell befestigte parallele Träger, in
                              welchen eine Achse P¹ gelagert ist. Das obere
                              Segment der Kernbüchse ist mit dieser Achse durch zwei scharnierartig bewegliche
                              Schienenpaare s, s¹, s², s³
                              verbunden. Die Summe der Längen jedes Schienenpaares ist gleich dem Abstande
                              zwischen der Achse P¹ und dem obern Segmente der
                              Kernbüchse, wenn letztere sich in ihrer tiefsten Lage befindet. Die Schienenpaare
                              sind an ihrem Knie durch eine horizontale Stange P³ verbunden. Drängt man diese Stange zurück, so wird das obere Segment o³ gehoben; zieht man sie vorwärts, so wird das
                              Segment gegen den Sand in dem Behälter s niedergedrückt.
                              Die Endplatten V, V¹ verhindern das Austreten des
                              Sandes an den Enden der Kernbüchse. Jede Endplatte besteht aus zwei durch Scharniere
                              mit einander verbundenen Theilen t, t¹, welche an
                              der Mitte des Kerns auseinander gehen, um die Kernspindel zuzulassen; diese wird in
                              den halbkreisförmigen Einschnitten an den zusammenstoßenden Kanten dieser Theile t, t¹ aufgenommen. Der untere Theil t¹ jeder Endplatte besteht aus einer flachen
                              Schiene, welche an ihrem hinteren Ende mit dem Lagergestell drehbar verbunden ist,
                              und an ihrem vorderen mit einem Griff versehenen Ende auf einem Federhaken u, u¹ ruht. Oberhalb der Schieberplatte in der
                              Nähe des Arbeiters ist ein Behälter W, welcher den
                              Kernsand enthält, auf den mit dem Lagergestell verbundenen Trägern v angeordnet. Dieser Sandkasten erstreckt sich über die
                              ganze Länge der Presse und enthält eine zur Bildung einer Anzahl von Kernen
                              hinreichende Menge Sandes. Der Boden X des Kastens
                              gleitet direct über den Behälter S vor und zurück. Er
                              besitzt eine Oeffnung w, so lang als die Kernbüchse,
                              welche gerade genug Sand enthält um die Hälfte eines Kerns zu bilden.
                           Die Operation mit der Maschine ist nun folgende. Nachdem der Sandkasten mit Sand
                              gefüllt ist, wird das obere Segment der Kernbüchse durch Zurückdrängen der Stange
                              P³ gehoben, und die Seitentheile durch
                              Niederdrücken des Hebels R, welcher die Kurbelwelle P unter dem Lagergestell M
                              dreht, auseinander gezogen. Hierauf wird der verschiebbare Boden X über den Behälter S
                              geschoben und der Sand in die expandirte Kernbüchse entleert, die Kernspindel auf
                              den Sand gelegt und in den Endplatten v, v¹
                              befestigt. Es wird nun mit Hülfe des beweglichen Bodens X eine neue Portion Sand auf die Kernspindel geschüttet, und dann das
                              obere Segment niedergedrückt, um den Sand zwischen ihm selbst und dem unteren
                              Segment zusammenzudrücken; die an ihren Gelenken schließenden Schienen s, s¹, s², s³ halten das obere
                              Segment fest in dieser Lage. Jetzt drückt man die beiden Seitensegmente mit Hülfe
                              des Hebels R gegen einander und comprimirt dadurch den
                              Sand um die Kernspindel mit einer Kraft, welche der relativen Länge des Hebels und
                              der Kurbeln p, p¹, p², p³
                              proportional ist. Ist der Kern auf diese Weise vollständig gebildet, so zieht man
                              durch Hinabdrücken des Hebels die Seitensegmente zurück, und hebt das obere Segment
                              in die Höhe. Der Kern wird darauf mit Hülfe der auf die Enden der Kernspindel
                              wirkenden Stäbe t¹, t¹ in die Höhe gehoben
                              und aus der Presse genommen.
                           
                           Die in Fig. 23
                              abgebildete Kernspindel ist auf folgende Weise eingerichtet. Man bringt eine Stange,
                              deren Durchschnitt ein rechtwinkeliges Kreuz mit gleich langen Armen bildet, in die
                              Drehbank und schneidet in ihre hervorragenden Kanten eine Schraube; dann umwickelt
                              man sie mit Draht, welcher folglich eine offene Schraube bildet, durch deren
                              Zwischenräume die Dämpfe aus dem Kernsand leicht in die zwischen den Flügeln der
                              Stange befindlichen Canäle entweichen können. Der Vortheil dieser Construction
                              besteht darin, daß gewöhnlicher Formsand daran hängen bleibt, und kein Trocknen
                              nöthig ist, ehe man den Kern in die Form bringt.
                           Der Patentträger bemerkt, daß die ganze Operation des Formens vermittelst der
                              beschriebenen Procedur durch eine in der Kunst der Formerei unbewanderte Person
                              vollbracht werden kann, weil der Grad der Compression nicht von der Geschicklichkeit
                              des Arbeiters, sondern von der durch den verschiebbaren Boden gelieferten Sandmenge
                              abhängt. Auch wird der Kern nicht nur in weit kürzerer Zeit fertig, als wenn er aus
                              freier Hand gerammt würde, sondern er fällt auch in seiner Structur gleichförmiger
                              aus. Da er ferner vom einen Ende bis zum andern gleichförmig comprimirt ist, so
                              bietet er dem ihn umgebenden Metall eine gleichförmige Fläche dar, und gestattet die
                              freie Entweichung der Dämpfe.
                           Beim Füllen der Formen mit geschmolzenem Metall kann folgendes System mit Vortheil in
                              Anwendung gebracht werden, indem es gestattet eine Anzahl Formen gleichzeitig zu
                              füllen. Die Figuren
                                 24, 25 und 26 stellen den hierzu dienlichen Apparat dar. Fig. 24 stellt die
                              Gießvorrichtung (sprue case) mit einer an dieselbe
                              befestigten Flasche im Grundrisse dar; Fig. 25 ist ein
                              Verticaldurchschnitt nach der Linie * * von Fig. 24, und Fig. 26 ein HorizontaldurchschnitHorizontaldurchschntit nach der Linie * * von Fig. 25. Eine Anzahl
                              Flaschen, im vorliegenden Falle acht, ist in verticaler Lage rings im Kreise um
                              einen Gießbehälter angeordnet. Dieser besteht aus einer flachen Büchse x, von welcher aus die Canäle y,
                                 y, y, y, y in radialer Richtung divergiren, und aus einer Röhre z, welche mit Sand gefüllt ist, durch dessen Mitte ein
                              Gießcanal geht.
                           Das durch die verticale Röhre eingegossene Metall nimmt seinen Weg durch die
                              divergirenden Canäle und füllt sämmtliche Formen auf einmal.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
