| Titel: | Stevenson's patentirte Flachsspinnmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. XC., S. 419 | 
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                        XC.
                        Stevenson's patentirte
                           Flachsspinnmaschine.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Mai 1850, S.
                              342.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Stevenson's Flachsspinnmaschine.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung besteht in einer verbesserten Construction der gewöhnlichen
                              Spinnmaschine, in deren Folge erstens die Fäden während des Spinnens, ohne Rücksicht
                              auf die größere oder geringere Feinheit des Stoffes, durch die Maschine selbst
                              gleichmäßig gespannt erhalten werden. Zweitens sind die Flügel und Spulen unabhängig
                              von einander angeordnet, so daß die Spulen, wenn sie voll sind, abgenommen und durch
                              andere ersetzt werden können, ohne, wie dieses seither gebräuchlich war, die Flügel
                              vorher abnehmen zu müssen. Dadurch ist der Zeitverlust in Folge des häufigen Reißens
                              der Fäden beinahe ganz beseitigt, den Rollen, Flügeln und Spulen kann eine weit
                              größere Geschwindigkeit ertheilt werden, die Maschine erfordert zu ihrem Betrieb
                              weniger Kraft und Kostenaufwand, und die ganze Procedur des Spinnens wird bedeutend
                              beschleunigt.
                           Fig. 18
                              stellt einen Theil der verbesserten Spinnmaschine in der Frontansicht mit
                              theilweisem Durchschnitte, Fig. 19 im senkrechten
                              Durchschnitt nach der Linie ab dar. Die Fig. 20, 21, 22 und 23 sind
                              abgesonderte Ansichten derjenigen Theile, auf welche sich die Verbesserungen
                              specieller beziehen. C, C sind die Speisewalzen; D, D ist eine Reihe von Röhren, durch welche die von den
                              Walzen kommenden Fäden ihren Weg nehmen. Diese Röhren rotiren in den Schienen E, E in Lagern und enthalten an ihren unteren Enden die
                              Flügel F, F
                              GG sind die Rollen, mit deren Hülfe die Röhren mit
                              ihren Flügeln in Rotation gesetzt werden. Fig. 20 stellt eine
                              dieser Röhren nebst Flügeln im Verticaldurchschnitt, Fig. 21 in der
                              Seitenansicht dar.
                           Oben und unten sind in die Röhren kleine Hülsen c, c
                              eingefügt, welche den Fäden ihren Weg durch die Mitte der Röhre anweisen, so daß sie
                              sich nicht an ihren Wänden reiben können. G
                              ¹, G
                              ¹ sind Führungen, durch die der aus der
                              Röhre hervorkommende Faden nach dem äußersten Ende eines der Flügelarme geleitet
                              wird, von wo aus der Faden sich auf die Spule H wickelt.
                              Die Spulen befinden sich lose auf den Spindeln I, I so daß
                              sie ohne die geringste Störung der übrigen Maschinentheile aufgesteckt und
                              abgenommen werden können. Um jedoch die Spule mit ihrer Spindel gehörig zu
                              verbinden, geht quer durch die Achse der Spule ein Draht, welcher sich in einen an
                              dem oberen Ende der Spindel befindlichen Einschnitt h
                              legt. Die Spindeln haben ihre Lager in den auf und nieder beweglichen Schienen K
                              ¹, K
                              ².
                           An die Schiene K
                              ¹ ist eine verschiebbare Platte L befestigt, welche folgendermaßen auf die Spindeln und
                              Spulen wirkt. Für jede Spindel und Spule ist ein Gewicht an die Schieberplatte
                              mittelst einer Schnur d befestigt, welche sich gegen
                              eine Rolle g lehnt und dann über die seitwärts
                              angebrachte Rolle e geleitet ist. Bei jedem Steigen der
                              Schienen K
                              ¹, K
                              ² geht auch der Sperrkegel P in die Höhe und ertheilt dem Sperrrad M eine Drehung; dieses dreht die Schraube N, welche in eine an der Schieberplatte L befindliche Mutter p
                              greift und dadurch die Platte L von der reckten nach der
                              linken Seite zieht. In Folge dieser Bewegung drückt die Schnur d gegen die Peripherie der Rolle g in einem mit jedem Steigen der Schienen K
                              ¹, K
                              ² zunehmenden Verhältnisse.
                           Die Figuren 22
                              und 23
                              enthalten einen Theil der Maschine nach einem größeren Maaßstabe im Frontaufriß und
                              in der Endansicht, um die mit den Spulen, Spindeln und Schieberplatten verbundenen
                              Anordnungen deutlicher darzulegen. Die Gewichte L sind
                              durch Versuche so adjustirt, daß wenn die Enden der Fäden aus freier Hand ein oder
                              zweimal um die Spulen geschlungen werden, die Gewichte die Fäden nicht verhindern,
                              durch ihre eigene Thätigkeit allein die Spulen mit ihren Spindeln in Rotation zu
                              setzen, zugleich jedoch hinreichend sind, die Fäden mit Hülfe der Schieberplatte in
                              der zur Erzeugung eines guten Fabrikates geeigneten gleichmäßigen Spannung zu
                              erhalten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
