| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. , S. 230 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 3. Julius bis 22. August 1850 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Thomson,
                                 Civilingenieur in Glasgow: auf
                                 Verbesserungen an hydraulischen Apparaten und an Dampfmaschinen. Dd. 3. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Richard Winter in
                                 New Croff, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an
                                 metallenen Gefäßen zum Messen und Aufbewahren von Flüssigkeiten. Dd.
                                 3. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem James Hoby,
                                 Ingenieur in Blackheath, Grafschaft Kent: auf
                                 Verbesserungen in der Construction von Theilen des Oberbaues der Eisenbahnen.
                                 Dd. 3. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Paul Hodge,
                                 Civilingenieur in Adam-street, Adelphi: auf
                                 Verbesserungen an gewissen Arten von Dampfmaschinen und an den Instrumenten zum
                                 Pflügen und Düngen des Bodens. Dd. 3. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Wakefield Pim,
                                 Dampfkesselverfertiger in
                                 Kingston-upon-Hull: auf Verbesserungen
                                 in der Construction der Dampfkessel, besonders für Schiffe. Dd. 3. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Charles
                                    Lancaster, Büchsenmacher in New
                                    Bond-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrication von Feuergewehren mit Percusionsschlössern. Dd. 3. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem John Haddan
                                 Civilingenieur im Bloomsbury-square: auf
                                 Verbesserungen in der Construction von Wagen und Rädern, und an Mauerwerk. Dd. 3. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Francis Colegrave
                                 in Brighton, Grafschaft Sussex:
                                 auf Verbesserungen an den Ventilen der Dampfmaschinen, eine Methode die
                                 Treibräder der Locomotiven an den Schienen festgreifend zu machen, ferner im
                                 Speisen der Dampfkessel mit Wasser. Dd. 3. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Charles Phillips,
                                 Ingenieur in Bristol: auf eine
                                 verbesserte Maschine zum Schneiden der Rüben für Viehfutter. Dd. 3. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Richard Hornsby,
                                 Verfertiger landwirthschaftlicher Instrumente in Spittlegate,
                                 Grantham, Grafschaft Lincoln: auf eine verbesserte
                                 Maschine zum Säen und Düngen, ferner Verbesserungen an den Maschinen zum Dreschen und
                                 Getreideschwingen, endlich an Dampfmaschinen für landwirthschaftliche Zwecke.
                                 Dd. 3. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Charles Starr in
                                 New York, Nordamerika: auf Verbesserungen im
                                 Buchbinden. Dd. 3.
                                    Juli 1850.
                              
                           
                              Dem James Kingsford
                                 in Essex-street, Strand: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen im Abkühlen und Gefrierenmachen. Dd.
                                 3. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Weston Tuxford in
                                 Boston, Grafschaft Lincoln: auf Verbesserungen an der
                                 Maschinerie zum Stampfen oder Eindrücken von Ackerland und zum Schütteln des
                                 Strohes: ferner Verbesserungen in der Anwendung der Dampfkraft zu
                                 landwirthschaftlichen Zwecken. Dd. 4. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Henry Pratt in
                                 New Bond-street, Middlesex: auf eine
                                 verbesserte Construction der Koffer für Reisende. Dd. 9. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Alfred Newton im
                                 Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Zubereitung und im Verarbeiten des
                                 Kautschuks. Dd. 9.
                                    Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Robert Crawford,
                                 Papierfabrikant zu Warden, Grafschaft Northumberland: auf
                                 eine Verbesserung im Trocknen des Papiers. Dd. 10. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Jacob Connop im
                                 Hyde-park, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen im Schmelzen, Formen und Gießen von Sand, Erde und thonigen
                                 Substanzen zum Pflastern und Bauen. Dd.
                                 10. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem James Hill,
                                 Baumwollspinner in Stalybridge, Grafschaft Chester: auf
                                 Verbesserungen an gewissen Maschinen zum Vorbereiten der Baumwolle zum Spinnen
                                 und Dupliren. Dd. 15. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Tempest Booth in
                                 Ardwick, Lancashire: auf eine verbesserte Methode
                                 Triebkraft zu gewinnen und anzuwenden. Dd. 15. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Edward Smith in
                                 West Brookfield, Massachusetts, Nordamerika: auf eine
                                 Maschine zum Papiersalzen. Dd. 17. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Edward Dent,
                                 Chronometermacher am Strand: auf Verbesserungen an den
                                 Compassen für die Schifffahrt etc. Dd. 17. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem William Gossage,
                                 Chemiker in Stoke Prior, Grafschaft Worcester: auf
                                 Verbesserungen im Gewinnen gewisser Metalle aus ihren Verbindungen. Dd. 17. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Jean Varillat,
                                 Chemiker in Rouen, Frankreich: auf sein Verfahren
                                 färbende, gerbende und zuckerige Substanzen aus verschiedenen Vegetabilien
                                 darzustellen. Dd. 17. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem John Melville in
                                 Upper Hartley-street, Grafschaft Middlesex:
                                 auf Verbesserungen in der Construction der Eisenbahnen, sowie der Locomotiven
                                 und Eisenbahnwagen. Dd. 17. Juli 1850.
                              
                           
                              Der Henrietta Brown
                                 in Long-lane, Bermondsey: auf ihr mitgetheilte
                                 Verbesserungen in der Fabrication metallener Fässer und Gefäße. Dd. 17. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem John Silvester in
                                 West Bromwich, Staffordshire: auf Verbesserungen im
                                 Geraderichten, Ebnen und Formen des gehärteten Stahls. Dd. 17. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Ezekiel Edmonds,
                                 Tuchfabrikant in Bradford, Wiltshire: auf Verbesserungen
                                 in der Darstellung gewisser Arten von Wollenfabricaten. Dd. 17. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Henry Bessemer,
                                 Civilingenieur im Baxter-House, Old Saint Pancras-road, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im
                                 Stechen von Holzformen, Platten und Walzen zum Drucken. Dd. 22. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem James Bradford in
                                 Torquay, Devonshire: auf
                                 Verbesserungen an Schlössern und andern Befestigungsmitteln. Dd. 22. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Thomas Mills,
                                 Ingenieur in Bow, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Dampfmaschinen und an Pumpen. Dd.
                                 22. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Joseph Paxton in
                                 Chatsworth, Grafschaft Derby: auf Verbesserungen an
                                 Dächern. Dd. 22.
                                    Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Leonard Bower,
                                 Fabrikant in Birmingham, und
                                 Thomas Gisborne,
                                 Mechaniker in Harborne, Staffordshire: auf verbesserte Maschinen zur Fabrication
                                 von Schrauben, Bolzen, Nieten und Nägeln. Dd. 23. Juli 1850.
                              
                           
                           
                              Dem William Beetson,
                                 Gelbgießer im Brick-lane, Saint Luke's, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an Waterclosets, Pumpen und Hähnen. Dd.
                                 23. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem George Hazeldine,
                                 Wagenbauer in Lant-street, Southwark, Grafschaft Surrey: auf eine verbesserte Construction
                                 der Wagen und Karren. Dd. 23. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Henry Jennings,
                                 Chemiker in London: auf
                                 verbesserte Methoden, Cannevas, Leder etc. wasserdicht zu machen. Dd.
                                 23. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem George Dunbar in
                                 Paris: auf Verbesserungen im
                                 Hängen der Kutschen. Dd. 23. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane, Middlesex: auf
                                 ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Anwendung des Zinks zur Darstellung von
                                 Metalllegirungen. Dd.
                                 23. Juli 1850.
                              
                           
                              Demselben: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen an Feilenhau-Maschinen. Dd. 23. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Langston Scott,
                                 Weinhändler in Moorgate-street, London: auf ein ihm mitgetheiltes verbessertes Verfahren
                                 gewisse Pigmente zu bereiten. Dd. 24. Juli 1850.
                              
                           
                              Dem Charles Bell in
                                 Manchester: auf verbesserte
                                 Apparate welche das Zugehör von Waterclosets, Abzügen etc. bilden. Dd. 25. Juli
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Joseph Shaw in
                                 Paddock bei Huddersfield,
                                 Yorkshire: auf Verbesserungen an gewissen Theilen der Eisenbahnen. Dd. 3. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem John Gwynne,
                                 Kaufmann in Lansdowne Lodge, Nottingham-Hill: auf
                                 ihm mitgetheilte Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von Triebkraft. Dd. 5. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Francis Kane in
                                 Bermers-mews, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Lehnstühlen, an Rollen für Möbeln, endlich an Pressen. Dd. 5. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem William
                                    Crosskill, Civilingenieur in Beverley,
                                 Grafschaft York: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an den Mahlmühlen für
                                 Getreide, Knochen, Rinden, Erze, ferner an Maschinen zum Farbenreiben, Enthülsen
                                 des Reises und anderer Körner. Dd. 6. August 1850.
                              
                           
                              Dem Alexander
                                    Melville in Baker-street,
                                 Portman-square, Grafschaft Middlesex, und
                                 Edward Callow in
                                 Park-road, Stockwell, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an Musketen
                                 und anderen Feuergewehren, ferner auf explosive Compositionen. Dd. 6. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Joseph Steele im
                                 Chancery-lane, London: auf
                                 Verbesserungen im Ueberziehen und Imprägniren der Metalle und metallener
                                 Artikel. Dd. 9.
                                    August 1850.
                              
                           
                              Dem Henry Meyers am
                                 Strand, Middlesex: auf Verbesserungen an mechanischen
                                 Webestühlen. Dd. 10. August 1850.
                              
                           
                              Dem Richard St. Clair
                                    Massiah in Aldermen's-walk, New Broad-street,
                                 London: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrication künstlichen Marmors und künstlicher Steine. Dd.
                                 10. August 1850.
                              
                           
                              Dem Alfred Holl,
                                 Ingenieur in Greenwich, Grafschaft Kent: auf
                                 Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 12. August 1850.
                              
                           
                              Dem Arnaud Freche,
                                 Kaufmann in Paris: auf
                                 Verbesserungen im Gewinnen von Triebkraft. Dd. 12. August 1850.
                              
                           
                              Dem Charles Cadby,
                                 Claviermacher in Liquorpond-street, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an musikalischen Saiteninstrumenten. Dd. 12. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem George Thompson
                                 in Park-road, Regent's-park, Grafschaft
                                 Middlesex: auf verbesserte Apparate zum Schneiden, Graben und Wegräumen der Erde
                                 für landwirthschaftliche Zwecke. Dd. 12. August 1850.
                              
                           
                              Dem Samuel Pittar,
                                 Ingenieur am Church-place, Clapham, Grafschaft
                                 Surrey: auf Verbesserungen an Sonnen- und Regenschirmen. Dd. 13. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Peter Claussen,
                                 Fabrikant in Great Charlotte-street, Blackfriars,
                                 Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Bleichen, ferner im Zubereiten der
                                 Materialien zum Spinnen und Filzen, endlich auf Verbesserungen an Garnen und
                                 Filzen. Dd. 16.
                                    August 1850.
                              
                           
                              Dem William Keates,
                                 Kaufmann in Liverpool: auf eine
                                 verbesserte Maschinerie zur Verfertigung der Walzen für den Kattundruck. Dd. 16. August
                                    1850.
                              
                           
                           
                              Dem Charles Wild,
                                 Civilingenieur im St. Martin's-lane, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an gewissen Bauen zum Zurückhalten des Wassers.
                                 Dd. 17. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Henry Holland in
                                 Birmingham: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Sonnen- und Regenschirmen. Dd. 22. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Edmee Chameroy in
                                 Paris: auf Verbesserungen im
                                 Pflastern der Straßen. Dd. 22. August 1850.
                              
                           
                              Dem Frederick Thomson
                                 in Berners-street, und Thomas Mellish in Portland-street,
                                 Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Schneiden, Färben und Versilbern
                                 gläserner Artikel. Dd.
                                 22. August 1850.
                              
                           
                              Dem William Dick,
                                 Professor der Thierarzneikunde in Edinburgh: auf Verbesserungen in der Fabrication von Stahl und
                                 Gas. Dd. 22.
                                    August 1850.
                              
                           
                              Dem Benjamin Rotch in
                                 Lowlands, Grafschaft Middlesex: auf ein ihm
                                 mitgetheiltes Verfahren künstlichen Salpeter zu fabriciren. Dd.
                                 22. August 1850.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane, Middlesex: auf
                                 ihm mitgetheilte Verbesserungen im Feinmachen des Goldes. Dd. 22. August 1850.
                              
                           
                              Demselben: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Construction von Schiffsmagazinen. Dd.22. August 1850.
                              
                           
                              Demselben: auf einen
                                 ihm mitgetheilten verbesserten Apparat zur Eisbereitung und zum Abkühlen
                                 überhaupt. Dd. 22.
                                    August 1850.
                              
                           
                              Demselben: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Construction der Schiffe, ferner an
                                 Dampfkesseln. Dd.22. August 1850.
                              
                           
                              Dem Daniel
                                    Illingworth, Kammwollspinner in Bradford,
                                 Yorkshire: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten aller Arten
                                 Wolle für das Kratzen, Kämmen etc. Dd. 22. August 1850.
                              
                           
                              Dem Duncan Bruce aus
                                 Canada, jetzt in Liverpool: auf
                                 Verbesserungen in der Construction rotirender Dampfmaschinen. Dd. 22. August
                                    1850.
                              
                           
                              Dem Richard Prosser,
                                 Civilingenieur in Birmingham: auf
                                 Verbesserungen im Speisen der Dampfkessel mit Wasser und im Reinigen ihrer
                                 Röhren. Dd. 22.
                                    August 1850.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, August und Septbr. 1850.)
                              
                           
                        
                           Ueber die Anwendung der elektrischen Telegraphie für den
                              Verkehr in großen Städten; von Aristide Dumont.
                           Um mein Verfahren zu erläutern, wähle ich als Beispiel Paris.
                           Hundertundfünfzig telegraphische Correspondenz-Bureaux würden in allen
                              Quartieren von Paris und im engern Weichbild im Verhältniß der Bevölkerung und des
                              gewöhnlichen Verkehrs vertheilt. Diese 150 Bureaux würden durch ein unterirdisches
                              elektro-telegrapyisches System untereinander verbunden, so daß zwischen
                              irgend zwei Stationen, so weit sie auch auseinander liegen mögen, die Depeschen in
                              höchstens zwei Minuten expedirt werden könnten.
                           In jedem telegraphischen Correspondenz-Bureau würde eine hinlängliche Anzahl
                              von Beamten stationiren, um die Depeschen in die Wohnungen zu tragen und die
                              Antworten in Empfang zu nehmen. Bei der großen Anzahl von Bureaux und der Art ihrer
                              Vertheilung wären nicht über vier Minuten erforderlich, um die Depesche von irgend
                              einem Bureau in eine Wohnung zu tragen, so daß in höchstens sechs Minuten eine
                              Nachricht oder ein Befehl von Vaugirard nach Romainville, von Charenton nach
                              Courbevoie, kurz von jedem Punkte der Stadt Paris nach den entferntesten
                              Stadttheilen gegeben werden könnte.
                           Organisation des Dienstes. Der Dienst ist in der Art zu
                              organisiren, daß die Depeschen der 150 Bureaux sich nie durchkreuzen können; dieß
                              geschieht auf folgende Weise. Jede besondere Station ist mit der Centralstation
                              durch einen besondern unterirdischen Draht verbunden. Die besonderen Stationen
                              werden in eine gewisse Anzahl Gruppen abgetheilt, so daß die Stationen einer und
                              derselben Gruppe ziemlich in der Richtung divergirender Strahlen herumliegen, deren
                              Centrum die Centralstation ist. Die besondern Drähte, welche die Stationen einer und derselben
                              Gruppe bedienen, liegen im Boden, durch eine Hülle von Gutta-percha isolirt,
                              und in demselben Graben und derselben gußeisernen Röhre von 15 Centimeter
                              Durchmesser eingeschlossen.
                           Central-Station. Für die Central-Station
                              können mehrere Einrichtungen getroffen werden. Wir beschreiben hier nur diejenige,
                              welche uns als die geeignetste erscheint. Zuerst bemerken wir, daß jede besondere
                              Station, außer ihrem besondern Draht, mit einem vollständigen elektrischen Apparat
                              versehen ist, nämlich: 1) einer Batterie oder einem Elektromagneten, der einen
                              hinlänglich starken Strom hervorzubringen vermag, um die Depeschen fortzupflanzen;
                              2) einem Telegraphen; 3) einem Schlagwerk; 4) einem Manipulator; 5) endlich einem
                              Commutator und allen gewöhnlichen Nebenrequisiten. Die Centralstation darf nur aus
                              einem einzigen Zimmer bestehen, in welches die Drähte jeder besonderen Station in
                              regelmäßig numerirter Reihe recht sichtbar auslaufen. Mit jedem dieser Drähte sind
                              im Innern der Centralstation in Verbindung: 1) ein Schlagwerk, 2) ein Telegraph,
                              welcher nur die Nummern aller Stationen nach Belieben des Expeditors anzugeben
                              dient.
                           Die gehörig isolirten Drähte der besonderen Stationen sind an einer Wand der
                              Centralstation senkrecht nebeneinander gereiht. Jeder Draht endigt mit einem ovalen
                              Ring und einem Haken. Unter jedem Haken ist an der Mauer die Nummer der Station
                              angemerkt, welcher er angehört. Das jedem Draht zugehörige Schlagwerk ist mit einem
                              Knopfe versehen, der mittelst der Wirkung eines Elektromagneten um etwa 1 Centimeter
                              aus der äußern Wand dieses Schlagwerks hervortritt, so oft dasselbe in Gang gesetzt
                              wird. Endlich befinden sich gegenüber der verticalen Drähtewand auf der
                              Centralstation eine gewisse Anzahl Bediensteter, deren Geschäft es ist, die
                              numerirten Schlagwerke und Telegraphen unausgesetzt zu beobachten. Setzen wir nun
                              den Fall, die Station Nr. 3 wolle sich in Verbindung setzen mit Nr. 10. Der
                              Expeditor auf der Station Nr. 3 setzt zuerst das Schlagwerk Nr. 3 auf der
                              Centralstation in Gang, so daß der zeichengebende Knopf dieses Schlagwerks
                              heraustritt; dann läßt er am Telegraph Nr. 3 Nr. 10 erscheinen, die Nummer der
                              Station, mit welcher er in Verbindung gesetzt seyn will. Hierauf nimmt einer der
                              Aufseher den Draht Nr. 3 und hängt ihn mittelst der erwähnten Ringe und Haken an den
                              Draht Nr. 10; sogleich kommen die beiden Stationen in directe Verbindung. Man sieht,
                              daß bei dieser Anordnung, welche übrigens kein zahlreiches Personal erfordert,
                              niemals eine Kreuzung der Depeschen eintreten kann. (Comptes
                                 rendus, Sept. 1850 Nr. 13.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung eiserner Klammern bei Bauten, und über ein
                              Mittel sie gegen Rost zu schützen.
                           Die Römer pflegten bekanntlich bei größeren Bauwerken die Quadersteine einer jeden
                              einzelnen Schicht durch starke eiserne Klammern mit einander zu verbinden, wodurch
                              die an den neueren Mauerwerken so häufig vorkommenden Riffe vermieden werden. Da
                              sich jedoch das Eisen an der Luft, und noch mehr unter der Erde und an feuchten
                              Orten sehr leicht oxydirt, und da hierdurch der Nutzen der Klammern in kurzer Zeit
                              nichtig geworden seyn würde, so überzog man die Klammern und Ketten, deren man sich
                              bediente, mit einer dicken Bleischicht, auf welche die Feuchtigkeit und die Luft nur
                              einen geringen Einfluß ausüben. Von der Wirksamkeit dieser Methode überzeugte man
                              sich vor einigen Jahren durch Ausgrabungen, welche man zu Moirans, in der Nähe der
                              Ueberreste einer römischen Wasserleitung anstellte, welche unter dem Namen des Ponte-des-Arches unter den Archäologen
                              berühmt ist. Man grub nämlich hierbei mehrere vollkommen viereckig gehauene Steine,
                              von denen jeder wenigstens 4 Cntr. wog, aus, und fand sie sämmtlich mittelst
                              eiserner, mit Blei überzogener Klammern vereinigt und so fest incrustirt, daß sie
                              nur durch Anwendung von Schießpulver getrennt werden konnten. Das Eisen zeigte sich
                              hierbei durch das Blei selbst nach Ablauf von 18 Jahrhunderten gut erhalten.
                              (Verhandl. des Gewerbvereins zu Coblenz.)
                           
                        
                           
                           Mörtel mit kohlensaurem Kalk, anstatt Quarzsand.
                           In Ungarn, in der Gomörer Gespanschaft, erhebt sich über das Muranyer Alpengebirge
                              eine Kalksteinkuppe aus der Uebergangsperiode der Gebirgsbildung, auf welcher eine
                              alte Ruine seit Jahrhunderten der Verheerung widersteht. Dieses Gebäude ist aus
                              Uebergangs-Kalkstein aufgeführt, und als Mörtel diente ein Gemenge aus
                              Kalksand (ungebranntem zu kleinen Körnern zerstoßenem Kalk) und gebranntem
                              gelöschtem Kalk. Dieser Mörtel ist außerordentlich fest und dauerhaft, so daß er
                              durch die lange Einwirkung der Zeit und Witterung ohne alle Bedeckung nichts von
                              seiner Steinhärte verliert.
                           Auch in den Neckargegenden und dem Odenwalde bedient man sich schon seit langer Zeit
                              eines solchen Mörtels beim Bauen. Es wird an den Orten, wo Mangel an Sand ist, in
                              Kalkgebirgen, der Chausseestaub, welcher ziemlich reiner kohlensaurer Kalk ist,
                              sorgfältig gesammelt, mit gelöschtem Kalk zu Mörtel angerührt und auf die
                              gewöhnliche Weise benutzt. Man zieht diesen Kalkmörtel
                              dem Sandmörtel beim Bauen wegen seiner Dauerhaftigkeit
                              bei weitem vor. (Polytechn. Notizblatt, 1850 Nr. 20.)
                           
                        
                           Ueber Kautschukwalzen für den Buchdruck.
                           Schon im Jahre 1841 machte der Hofkammersecretär Pfnor in
                              Darmstadt in Folge eines durch die Localsection des Gewerbvereins für das
                              Großherzogthum Hessen von ihm bezüglich der Anwendung des Kautschuks zu
                              Buchdruckerballen und Walzen geforderten Gutachtens, die Erfahrung, daß sowohl statt
                              des Leders womit sonst die Druckerballen überzogen wurden, wie des zu den
                              nunmehrigen Druckwalzen allgemein gebräuchlichen, aus Leim und Syrup bestehenden
                              Surrogats, der gewöhnliche Kautschuk als ein bei weitem vollkommnerer Ersatz zu
                              dienen befähigt wäre, wenn man nur seine Auflöslichkeit durch den Leinölfirniß der
                              Druckfarbe auf irgend eine Weise zu hemmen, oder vielmehr gänzlich zu beseitigen
                              vermöchte.
                           Durch die sogenannte Vulcanisirung des Kautschuks hat nunmehr dieser bis jetzt
                              unerfüllt gebliebene Wunsch, wie bereits durch einige kleine Versuche vergewissert
                              ist, seine Befriedigung gefunden.
                           Der Kautschuk ist in Tafeln oder Platten verschiedener Dicke (von circa 3/10 Linien
                              an zunehmend) käuflich zu erhalten. So eignet er sich am besten zum Ueberzug eines
                              hölzernen Cylinders, dessen Länge und Durchschnittsdicke dem Maaße der gewünschten
                              Druckwalze zu entsprechen hat. Zu diesem Zwecke hat man deßhalb eine Kautschukfläche
                              von etwas größerer Länge wie der damit zu überziehende Cylinder, dagegen von etwas
                              kleinerer Breite als dessen Umfang, in möglichst geraden Linien zuzuschneiden, und
                              durch Vereinigung ihrer beiden Längenseiten einen Schlauch oder eine Röhre zu
                              bilden. Die Eigenschaft des Kautschuks, an frisch geschnittenen Rändern
                              zusammenzukleben, erleichtert diese Vereinigung; man drücke nur diese Ränder mit den
                              Nägeln fest an einander, hüte sich aber dabei die Schnittflächen mit den Fingern zu
                              berühren, weil dadurch ihre Fähigkeit des Zusammenhaftens verschwindet. Zur
                              Erzielung einer innigern Verbindung und Vorbeugung der bei dem spätern Gebrauche
                              leicht möglichen Trennung einzelner Stellen der Verbindung ist jedoch die Anwendung
                              eines Lösungsmittels (am besten einer concentrirten Lösung des Kautschuks in
                              Schwefelkohlenstoff) vorzuziehen.
                           Sobald diese Vereinigung vollkommen ausgetrocknet ist, kann zur Vulcanisirung der
                              Röhre nach dem Verfahren von Parkes
                              Polytechn. Journal Bd. CIV S.
                                       455. geschritten werden; zu dem Ende taucht man nämlich die Kautschukröhre in
                              eine aus 40 Theilen Schwefelkohlenstoff und 1 Theil Chlorschwefel bestehende
                              Mischung 1 bis 2 Minuten lang ein, nimmt sie dann heraus und trocknet sie in einem
                              auf + 20 bis 25° R. erwärmten Raume.  Endlich wird sie in Wasser oder einer sehr schwach
                              ätzenden Kali- oder Natronlauge eine Stunde lang ausgekocht. Bei etwas
                              größerer Stärke der Platte mische man dem Schwefelkohlenstoff eine geringere Menge
                              von Chlorschwefel bei und lasse den Kautschuk länger in dieser Lösung
                              eingetaucht.
                           Nach Beendigung des Vulcanisirens, welches deßhalb erst nach der Röhrenbildung
                              erfolgt, um die Eigenschaft des Kautschuks mit frischer Schnittfläche sich fest zu
                              verbinden, zur Röhrenbildung benutzen zu können, ziehe man die Röhre sogleich über
                              den Cylinder, dessen Umfang vorher mit Flanell überzogen wurde.
                           Da nun in Folge des vorher bemerkten Maaßes der Breite, der Umfang der Röhre kleiner
                              ist wie jener des Cylinders, dem sie als Ueberzug dienen soll, ihre Länge dagegen
                              jene des Cylinders etwas übertrifft, so werden in diesem Falle die an beiden Enden
                              des Cylinders überstehenden Ränder der Kautschukröhre die ursprüngliche (kleinere)
                              Weite beibehalten und sich, wenn der Rand an beiden Endflächen des Cylinders etwas
                              abgerundet gebildet wurde, dieser Rundung anfügen. Mittelst zweier Scheibchen, deren
                              innere Flächen etwas concav ausgedreht wurden, können nun die Endränder der
                              Kautschukröhre gepackt und so durch Festschrauben dieser Scheibchen die Befestigung
                              der Röhre genügend erzielt werden.
                           Der Erfahrung muß es überlassen bleiben, ob beim Gebrauche sehr starker Druckfarbe
                              nicht auch die Anwendung einer dickeren Kautschukfläche erforderlich wird, ob nicht
                              eine Zwischenlage von Gutta-percha (oder eine Mischung derselben mit
                              Kautschuk) oder irgend eine andere Unterlage, auf welcher der vulcanisirten
                              Kautschukröhre auf irgend eine Weise eine Befestigung gegeben wird, den Gebrauch und
                              die Dauerhaftigkeit solcher Druckwalzen wesentlich verbessert. (Journal für
                              Buchdruckerkunst, 1850 Nr. 7.)
                           
                        
                           Neue Anwendungen der Gutta-percha.
                           Die Gutta-percha-Compagnie hat unlängst eine Skizze veröffentlicht,
                              welche die Anwendung von Röhren aus Gutta-percha als Hörapparat für taube Personen in Kirchen veranschaulicht. Ein Trichter von
                              Gutta-percha wird entweder innerhalb der Kanzel, daher man ihn nicht sehen
                              kann, oder wenn er verziert ist, an der Vorderseite der Kanzel angebracht, so daß er
                              unmittelbar unter das Pult kommt. Ein Rohr geht von diesem Trichter unter den
                              Fußboden hinab und ist längs der Chorflügel geführt, mit Verzweigungen auf jeder
                              Seite zu den Stühlen welche schwerhörige Personen einnehmen. Man sieht nichts als
                              das Ende des Rohrs, und wenn man die elfenbeinerne Ohrbrille am Ohr anbringt, kann
                              man das schwächste Flüstern des Predigers deutlich hören.
                           An vielen Orten hat man bereits die bleiernen Wasserleitungsröhren durch solche von Gutta-percha ersetzt. Auf den
                              Vitriolhütten von Bristol geschah dieß auch hinsichtlich der kostspieligen ledernen
                              Schöpfeimer, welche früher allgemein zum Uebertragen der Säure gebräuchlich
                              waren.
                           Endlich hat man auch angefangen hölzerne Fässer mit
                              Gutta-percha zu füttern, um die Salzsäure in
                              solchen aufzubewahren, anstatt den zerbrechlichen gläsernen Ballons. (Practical Mechanics' Journal, Oct. 1850, S. 167.)
                           
                        
                           Anwendung des Centrifugalapparats in den Bierbrauereien und
                              Stärkefabriken.
                           Bisher hat man den Centrifugalapparat bekanntlich mit Vortheil zum Trocknen der Zeuge
                              in den Bleichereien und Kattundruckereien, sowie zum beschleunigten Decken des
                              Zuckers mit Zuckersyrup angewandt.
                           Dieser Apparat gestattet noch zahlreiche andere Anwendungen. Ein Techniker welcher
                              unlängst aus England zurückkehrte, theilte uns mit, daß man ihn jetzt daselbst zum
                              Kühlen der Würze in den Bierbrauereien mit bestem Erfolg benutzt; indem man die Würze den
                              Centrifugalapparat passiren läßt, kann man sie auf den gewünschten Grad abkühlen,
                              und zwar nicht nur mit großer Schnelligkeit, sondern auch mit großer Ersparniß.
                           Hr. de la Touche zu Paris hat schon vor längerer Zeit
                              Versuche angestellt, um mittelst des Centrifugalapparats Eis zu erhalten. Es gelang
                              ihm zwar nicht das Wasser zum Gefrieren zu bringen, er erzielte aber eine viel
                              niedrigere Temperatur als in den Brauereien zum Abkühlen der Würze erforderlich ist.
                              Dieses Resultat beruht auf der bekannten Wirkung einer sehr raschen Ventilation; man
                              kann den Centrifugalapparaten leicht 3000 Umdrehungen in der Minute und noch mehr
                              ertheilen.
                           Derselbe Techniker theilte uns auch mit, daß man in einigen Fabriken im Elsaß den
                              Centrifugalapparat zur Stärkebereitung benutzt. Nachdem das Mehl im Wasser
                              eingerührt ist, müssen sich die verschiedenen Substanzen, wenn sie daran nicht
                              verhindert werden, nach ihrem specifischen Gewicht ordnen. Dieß ist gerade das
                              Resultat welches man durch den Centrifugalapparat erhält; die schwerste Substanz das
                              Stärkmehl, trennt sich von den anderen und schlägt sich zuerst nieder.
                           Hr. Barthelemy, Mechaniker in Paris, wendet bei den von
                              ihm construirten Centrifugalmaschinen einen hydraulischen
                                 Zapfen an, welcher jede Geschwindigkeit und jedes Gewicht dieser Maschinen
                              zuläßt. Bei seinem System (welches jedoch nicht als neu bezeichnet werden kann) ruht
                              die verticale Achse auf einer Oelschicht, welche durch die Wirkung einer
                              hydraulischen Druckpumpe beständig unterhalten wird, so daß die Achse von ihrem
                              Zapfen getrennt bleibt und folglich jede Möglichkeit einer Berührung zwischen den
                              zwei metallenen Körpern während der Drehungsbewegung vermieden wird. Er verfertigte
                              nach diesem Princip einen Zapfen für eine Centrifugalmaschine, welche gegen 20,000
                              Kil. wog; diese Maschine war mehrere Jahre in Gebrauch, ohne daß der hydraulische
                              Zapfen eine Beschädigung zeigte. (Moniteur industriel,
                              1850 Nr. 1494 u. 1495.)
                           
                        
                           Neues Verfahren zur Photographie auf Papier, wornach man
                              direct positive Bilder erhält; von F. Bousigues.
                           Zu diesem Verfahren eignet sich jedes Papier, welches recht gleichförmig, schwach
                              satinirt und von Schmutz und metallhaltigen Flecken frei ist.
                           Man nimmt davon drei Blätter, welche man nach einander in destillirtes Wasser taucht
                              und auf der Glastafel des Rahmens ausbreitet, wobei man bemüht ist sie mittelst
                              eines Lappens von sehr feinem Leinen auf allen Punkten anhaftend zu machen. Ueber
                              die anderen Blätter bringt man dasjenige, welches am geeignetsten scheint das
                              Lichtbild zu empfangen; jene dienen bloß um das Anhaften und die Feuchtigkeit zu
                              unterhalten.
                           Nachdem diese Feuchtigkeit verschwunden ist, läßt man auf die Oberfläche des Papiers
                              drei bis vier Tropfen einer Auflösung von neutralem salpetersaurem Silber fallen,
                              die man schnell mittelst eines Pinsels verbreiten muß. Die Spuren dieser Auflösung
                              verschwinden bald, so daß auf dem Papier nur noch eine schwache Wolke zurückbleibt.
                              In diesem Zustande wird das Papier gerade so behandelt wie die Metallplatte. Die
                              Dämpfe von Jod und von Bromkalk ertheilen ihm eine große Empfindlichkeit, nur muß
                              man es den Dämpfen des Bromkalks längere Zeit aussetzen. Für das erste Jodiren
                              rechne ich 15 Secunden; Bromiren, 35 Secunden; zweites Jodiren, 10 Secunden.
                           Die Glastafel wird sodann in den Rahmen gebracht und dem Licht ausgesetzt, welches
                              das Bild auf dem Papier fast eben so schnell hervorbringt wie auf der
                              Silberplatte.
                           Wenn man die Operation sorgfältig ausführt und die geeignete Zeit dem Licht aussetzt,
                              so erhält man ein positives Bild, dessen Schönheit mit einem auf Silberblech
                              erzeugten den Vergleich aushält; jedenfalls zeichnet es sich vor den gewöhnlichen
                              mittelst Gallussäure dargestellten Lichtbildern auf Papier durch seine sanfte
                              Färbung sehr vortheilhaft aus. (Moniteur industriel,
                              1850 Nr. 1498.)
                           
                        
                           
                           Mittel zur Erkennung von Zinnoberroth als Wasserfarbe, in
                              Anstrichen, Siegellack u.s.w.; von Prof. Dr.
                              Bolley.
                           Wenn es den Chemikern ein Leichtes ist, Zinnober von anderen rothen Pigmenten zu
                              unterscheiden, so dürfte doch das folgende, gewiß noch wenig bekannte Mittel in
                              vielen Fällen ein sehr erwünschtes sehn. Gs zeichnet sich durch die Tüchtigkeit,
                              Schnelligkeit und Sicherheit, mit welcher es Aufschluß gibt, vor jedem andern
                              Reagens aus und gewährt den Vortheil, daß es sich so anwenden läßt, daß der zu
                              untersuchende Gegenstand nicht beschädigt werden, d.h. seiner Farbe beraubt werden
                              muß, um auf die Natur der letztern untersucht zu werden. Es beruht darin, daß eine
                              mit Ammoniak übersättigte Lösung von salpetersaurem Silberoxyd unter Bildung von
                              schwarzem Schwefelsilber fast augenblicklich zerlegt wird. Der schwarze Körper
                              überdeckt den Zinnober und läßt diesen selbst schwarz erscheinen. Nimmt man in eine
                              Feder von der ammoniakalischen Silberlösung und betupft eine mit Oelfarbe
                              angestrichene Fläche oder eine Siegellackstange, in welcher das Färbende Zinnober ist, so wird die Stelle sogleich, jedenfalls
                              sehr bald braunschwarz, zuletzt ganz schwarz. Ein rothes Siegel ist sehr schnell in
                              ein schwarzes umzuwandeln auf diese Art. Die schwarze Oberfläche ist gewöhnlich
                              nicht sehr dick so daß sie leicht kann durch Radiren weggebracht werden. Auf einige
                              Zinnoberanstrichartikel läßt sich vielleicht mit gutem Erfolg von dem genannten
                              Verfahren die Anwendung machen, daß man sie stellenweise schwarz färben kann. Bei
                              Siegellacklösunganstrich wird der Glanz des Harzes nicht im geringsten
                              beeinträchtigt.
                           Es ist begreiflich, daß umgekehrt der Zinnober als ein Reagens auf (ammoniakalische)
                              Silberlösungen dienen könne. Wenn hiervon bei der Vortrefflichkeit anderer
                              Erkennungsmittel für Silbersalze vielleicht nur seltener eine Benutzung zu erwarten
                              steht, so verdient doch immerhin auch dieß Verhalten eine Erwähnung.
                              (Schweizerisches Gewerbeblatt, Jahrg. IX, S. 11.)
                           
                        
                           Ein zweckmäßiger Beschlag für Retorten, Kolben und
                              Porzellanschalen, und ein Kitt für Porzellan. Von Dr.
                              Mohr.
                           Die Destillation auf freiem Feuer, wenn man mit Holzkohlen heizt, hat so viele
                              Vorzüge vor dem Sandbade, daß ich, um dieselbe zugänglicher zu machen, mich nach
                              einem gut haftenden Beschlage umgesehen habe. Die galvanische Verkupferung ist im
                              allgemeinen zu umständlich und zu theuer, und der Verlust an Arbeit und Zeit bei dem
                              Zerbrechen eines Gefäßes zu groß. Alle die angegebenen Beschläge und Kitte lösen
                              sich leicht vom Glase ab und lassen sich sämmtlich nicht mit Wasser abwaschen, ohne
                              daß sie sich ganz ablösen. Es ist mir gelungen einen solchen Beschlag
                              zusammenzusetzen, der sich leicht auftragen läßt, fest am Glase und Porzellan
                              haftet, und sich auch mit Wasser abwaschen läßt, ohne zu erweichen.
                           Man zerstoße Ziegel im eisernen Mörser und siebe sie durch ein feines Sieb. Diesem
                              Pulver menge man ein gleiches Volumen feingesiebte Bleiglätte zu, und zerreibe das
                              Pulver mit gekochtem Leinöl unter starkem Drucke zu einem dicklichen zähen Brei.
                              Derselbe wird mit einem Pinsel auf die Retorte oder Porzellanschale aufgetragen und
                              dann reichlich mit einem grobkörnigen Sande besiebt. Er erhärtet in wenigen Tagen
                              und wird in einem heißen Trockenofen zu einer steinharten Masse, die sich selbst mit
                              einem Messer schwer entfernen läßt. Weder das Stehen auf dem eisernen Triangel, noch
                              die unmittelbare Berührung der Flamme schadet einem so geschützten Glase, wenn es
                              sonst aus guter Masse besteht. Ich habe die Spiritusflamme der Argand'schen Lampe dicht daran schlagen lassen ohne einen Unfall zu
                              erfahren. Dieselbe Masse dient auch ohne den Sand als ein vortrefflicher Kitt für
                              Porzellanmörser, Serpertinmörser und ähnliche Gegenstände. Man zerreibe das
                              Ziegelmehlpulver auf das feinste und nehme statt der Bleiglätte schwach geglühtes
                              Bleiweiß, aus dem die Kohlensäure vertrieben ist. Wenn das Leinöl zugesetzt ist,
                              zerreibe man längere Zeit unter starkem Druck, um ein möglichst zartes Gemenge
                              hervorzubringen. Dieses trage man mit dem Mittelfinger ganz dünn auf beide
                              Bruchflächen auf, vereinige sie dann durch Druck, und lasse das Gefäß unberührt
                              mehrere Tage stehen. Vorher muß man sich überzeugen ob die Stücke eine solche
                              Vereinigung zulassen daß sie ohne Binden oder Gestelle haften und stehen bleiben.
                              Nach 4 bis 5 Tagen stelle man das Gefäß in den Trockenschrank und lasse es darin
                              vollständig fest werden Große Mörser aus Porzellan die nach jeder Kittung mit
                              Wasserglas, Ammoniakkitt wieder auseinanderfielen, halten nun vortrefflich und
                              vertragen jede Benutzung. Sie klingen wie aus einem Stücke bestehend. Je reiner die
                              Bruchflächen und je dünner die Kittschichte, desto besser ist das Zusammenhalten.
                              Hat man Porzellan für die Haushaltung zu kitten, so nehme man Bleiweiß statt der
                              Bleiglätte, und Gyps oder Kreide statt des Ziegelmehls. Der Kitt erscheint dann
                              nicht gefärbt.
                           Ein noch wohlfeilerer Beschlag für Retorten wird in der folgenden Art erhalten. Man
                              lösche fetten Kalk mit Wasser zu einem Brei, füge ungefähr ein gleiches Volumen
                              weißen Bolus hinzu, verdünne mit Wasser zu einem dicklichen Brei, den man mit einem
                              Pinsel aufträgt. Nach dem Trocknen kann man noch eine Schicht auftragen. Nach dem
                              Trocknen ist das Gefäß sogleich brauchbar. Indem der Kalk Kohlensäure anzieht bindet
                              er sich und verträgt nun Wasser ohne sich abzuspülen. Der Bolus bildet das
                              eigentlich Haftende. Der Kalk umgibt denselben und verhütet das Abwaschen. Nach
                              einmaligem Gebrauche ist der Kalk ganz in kohlensauren übergegangen. Die Beschläge
                              schützen noch mehr gegen rauhe Behandlung als gegen Feuer, indem sie jede äußere
                              Gewalt etwas brechen und vertheilen. (Archiv der Pharmacie, Bd. CXIII. S. 265.)
                           
                        
                           Ueber die Zersetzung der Seife durch Brunnenwasser; von Maumené.
                           Hr. Maumené hat bei seiner Untersuchung des
                              Brunnenwassers der Stadt Rheims und ihrer Umgebung hinsichtlich der Zersetzung der
                              Seife durch solches Wasser eine neue Thatsache entdeckt, worüber er folgendes
                              mittheilt: „Fast alle von mir untersuchten Brunnenwasser enthalten
                                 schwefelsauren Kalk (Gyps), und doch zersetzen die meisten derselben die Seife nicht, wie die sorgfältigsten Versuche
                                 ergaben: man vermischte 200 Kubikcentimeter Brunnenwasser mit 10
                                 Kubikcentimetern einer Seifenauflösung, welche 20 Gramme weiße Seife in 1 Liter
                                 enthielt. Die Flüssigkeit besteht folglich aus 0,2 Gram. Seife auf 2 Deciliter
                                 Brunnenwasser, oder aus 1 Gramm Seife auf 1 Liter. Diese Mischung kann man über
                                 einen Monat aufbewahren, ohne daß sich ein Niederschlag zeigt; man kann sie
                                 mehrere Minuten in einem Kolben kochen lassen, ohne daß sie sich mehr trübt.
                                 Dieser Umstand war mir auffallend, weil allgemein angenommen wird, daß –
                                 mit Ausnahme des kohlensauren Kalks – die Kalksalze stets eine Zersetzung
                                 und einen Niederschlag in den Seifenauflösungen
                                 hervorbringen.
                              
                           
                              Aus dem Verhalten verschiedenartig zusammengesetzten Brunnenwassers zu
                                 Seifenauflösung muß ich schließen, daß die Kalksalze im Allgemeinen erst über
                                 einer gewissen Gränze in der Seifenauflösung einen Niederschlag hervorbringen,
                                 d.h. daß die Kalkseife nicht absolut unauflöslich ist.
                              
                           
                              Genaue Versuche bewiesen, daß alle Kalksalze ohne Ausnahme, in ziemlich starkem
                                 Verhältniß in einem Wasser welches keine anderen Salze enthält, vorhanden seyn
                                 können, ohne die Zersetzung der Seife mit Niederschlag zu bewirken; das Maximum
                                 läßt sich folgendermaßen festsetzen:
                              
                           
                              
                                 
                                    0,58
                                    Gramme wasserfreier schwefelsaurer Kalk in
                                     1
                                    Liter.
                                    
                                 
                                    0,39
                                    Chlorcalcium in
                                     1
                                       „
                                    
                                 
                                    0,60
                                    salpetersaurer Kalk in
                                     1
                                       „
                                    
                                 
                              
                           Der kohlensaure Kalk veranlaßt nur bis zu einer gewissen Gränze eine bloße
                                 Opalisirung und über derselben einen Niederschlag; er verhält sich daher gerade
                                 so wie die anderen Salze. Ich habe mich überzeugt, daß die sonstigen im
                                 Brunnenwasser vorkommenden Salze, salzsaure und salpetersaure, auf die
                                 Zersetzung der Seife gar keinen Einfluß äußern, selbst wenn das Wasser von ihnen
                                 eine größere Menge enthielte, als wirklich darin vorkommt. Nur die Kieselerde
                                 und Thonerde scheinen die leichte Zersetzung der Seife durch gewisse Wasser, welche nicht die
                                 entsprechende Menge von Kalksalzen enthalten, zu veranlassen.“ (Journal de Pharmacie, Octbr. 1850, S. 245.)
                           
                        
                           Ueber Aufbewahrung der Syrupe.
                           Es ist bekannt wie schwer es ist zu vermeiden, daß nicht gewisse einfache und
                              zusammengesetzte Syrupe in kurzer Zeit in heftige Gährung kommen, wie der
                              Klatsch-rosensyrup, der Mandelsyrup und viele andere, welche reich an
                              gährungsbefördernden Stoffen sind. Als ein ebenso leicht auszuführendes wie sicheres
                              Mittel dieses zu vermeiden, gibt Mialhe folgendes
                              Verfahren an. Man füllt den kochenden Syrup in Flaschen, welche vorher in allmählich
                              zu erwärmendem Wasser oder auf eine andere zweckmäßige Weise vorgewärmt sind, die
                              Flaschen werden sogleich verstopft und verpicht. Man läßt nur wenig Luft in der
                              Flasche, und kann auch diese letztere zur Vorsicht umgekehrt gestellt aufbewahren.
                              Nach dem Erkalten werden die Flaschen noch einmal bewegt, um die oben auf durch
                              Verdunsten und Abkühlung entstandene Wasserschicht zu vermischen. Diese so
                              behandelten Syrupe halten sich ohne alle Veränderung. Das Verfahren scheint sehr
                              zweckmäßig, und ist auch eigentlich nur eine Modification der bekannten Appert'schen Aufbewahrungsmethode. (Polytechn.
                              Notizblatt, 1850 Nr. 20.)
                           
                        
                           Vorschrift zur Anfertigung des sogenannten
                              Macassar-Oels.
                           Dieses in der neuern Zeit so vielfach gerühmte Haaröl besteht, nach einer Mittheilung
                              des Apothekers Henkenius, aus folgenden Ingredienzien:
                              Man nehme
                           
                              
                                 feines geruchloses Oel von
                                    Sonnenblumen
                                   3
                                 Unzen,
                                 
                              
                                 flüssiges Gänsefett
                                   4
                                 Drachmen,
                                 
                              
                                 Kammfett
                                   4
                                       „
                                 
                              
                                 flüssigen Storax
                                   2
                                       „
                                 
                              
                                 Eieröl
                                   2
                                       „
                                 
                              
                                 Neroliöl
                                   1
                                       „
                                 
                              
                                 ächtes Thymianöl
                                   2
                                       „
                                 
                              
                                 peruvianischen Balsam
                                 10
                                 Gran,
                                 
                              
                                 Rosenöl
                                   1
                                       „
                                 
                              
                                 Cacaobutter
                                   2
                                 Drachmen,
                                 
                              
                           mische das Ganze in einer Flasche, lasse es ein paar Stunden
                              auf einer nicht zu warmen Stelle ruhig stehen und hebe es alsdann an einem kühlen
                              Orte zum Gebrauche auf. (Polytechn. Notizblatt, 1850 Nr. 20.)