| Titel: | Maschinen zum Anfertigen eiserner Bandagen für Wagenräder, welche sich William Horsfall und Thomas James in Liverpool am 19. März 1850 patentiren ließen. | 
| Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. III., S. 16 | 
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                        III.
                        Maschinen zum Anfertigen eiserner Bandagen für
                           								Wagenräder, welche sich William
                              									Horsfall und Thomas
                              									James in Liverpool am 19. März 1850 patentiren ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, April 1851, S.
                              									237.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Horsfall's Maschinen zum Anfertigen eiserner Bandagen für
                           								Wagenräder.
                        
                     
                        
                           Beim Anfertigen eiserner Felgenkränze nach der gewöhnlichen Methode wird das zu
                              									diesem Zweck bestimmte Eisen erhitzt und zunächst den Rohwalzen übergeben; dann läßt
                              									man es der Reihe nach die verschiedenen Einschnitte der Feinwalzen passiren, aus
                              									denen es als gerade flache Eisenstange hervorgeht, welche dann, nachdem ihre Enden
                              									zusammengeschweißt worden sind, einen cylindrischen Reif bildet. Da man jedoch den
                              									Radbandagen öfters einen etwas conischen Umfang zu geben hat, so wird es in diesen
                              									Fällen nothwendig, diese cylindrischen Bandagen, um ihnen die erforderliche Gestalt
                              									zu ertheilen, dem zeitraubenden und kostspieligen Processe des Hämmerns zu
                              									unterwerfen. Vorliegende Erfindung hat nun den Zweck, den Bandagen nach erfolgtem
                              									Auswalzen, mit Umgehung des Hämmerns, die verlangte conische Gestalt zu ertheilen.
                              									Dieser Zweck wird durch die Anwendung eigenthümlich construirter Feinwalzen
                              									erreicht, welche das Metall in  flache krumme, anstatt in gerade Bänder walzen, so daß
                              									diese in einen Reif gebogen, der conischen Peripherie der Räder von selbst sich
                              									anschmiegen.
                           Der Patentträger gibt zuerst dem Eisenstab durch die Rohwalzen eine Form, welche sich
                              									derjenigen des ersten Einschnittes der Feinwalzen ziemlich annähert, dann läßt er
                              									das noch glühende Eisen durch die Feinwalzen gehen, welche Fig. 31 in der
                              									Frontansicht und Fig. 32 im Grundrisse dargestellt sind. Die glühende Stange kommt zuerst
                              									zwischen die walzenden Flächen a, a, welche einen Winkel
                              									mit einander bilden, damit das Metall beim Walzen eine ungleiche Dicke erhält.
                              									Sodann passirt die Stange die parallelen walzenden Flächen b,
                                 										b, wodurch der Durchmesser ihres Durchschnittes vermindert wird, und
                              									hierauf noch die walzenden, gleichfalls parallelen Flächen c,
                                 										c, aus welchen sie in der Fig. 32 dargestellten
                              									gebogenen Form hervorgeht. In noch glühendem Zustande wird das so gebogene Eisenband
                              									der in Fig.
                                 										33 im Grundrisse dargestellten Maschine übergeben, welche es in die
                              									Gestalt eines conischen Reifes biegt, der nachher zusammengeschweißt wird.
                           Diese Maschine besteht aus einer kreisrunden Platte a, a,
                              									welche an die verticale Centralwelle b befestigt ist.
                              									Letztere wird durch Vermittelung zweier Winkelräder von irgend einer Triebkraft aus
                              									in Rotation gesetzt. Die Platte a ist mit einer Reihe
                              									radialer Schlitze versehen, welche einem System adjustirbarer Aufhälter f als Führung dienen. Diese Aufhälter können mit Hülfe
                              									von Schrauben in jeder Lage befestigt werden, so daß sie einen Ring g von beliebig gewähltem Durchmesser festhalten, welcher
                              									eine Art Kern bildet, um den das glühende Metallband gebogen wird. Zwischen diesem
                              									Ring und dem Ohr des verschiebbaren Aufhälters f* wird
                              									das eine Ende des glühenden Metallbandes mit Hülfe eines Keils befestigt, nachdem
                              									der Aufhälter f* vorher vorn an die feste Führung h gebracht worden ist. In einem verschiebbaren Gestell
                              										i ist eine Preßwalze k
                              									gelagert, welche, während die Scheibe a nach der
                              									Richtung des Pfeils rotirt, das Metallband um den Ring g
                              									biegt, und auf diese Weise den Radreif bildet. Das Andrücken der Walze k gegen das glühende Metallband geschieht mittelst eines
                              									Hebels m. Nach Beendigung dieser Operation zieht man die
                              									Walze k zurück, macht den Keil f* los und entfernt den so gebildeten Reif, welcher nun bis auf das
                              									Zusammenschweißen fertig ist, von der Scheibe. Durch Vergrößerung oder Verminderung
                              									der Länge des Metallbandes und durch Veränderung der Stellung der Aufhälter f bezüglich des Mittelpunktes der Scheibe a, um einen Ring g von
                              									größerem  oder kleinerem
                              									Durchmesser aufnehmen zu können, lassen sich begreiflicher Weise Radbandagen von
                              									verschiedenen Durchmessern anfertigen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
