| Titel: | Verbesserungen an Baumwollstreckmaschinen, welche sich Whiting Hayden am 10. Oct. 1850 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. VI., S. 20 | 
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                        VI.
                        Verbesserungen an Baumwollstreckmaschinen, welche
                           								sich Whiting Hayden am
                           									10. Oct. 1850 patentiren ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April
                              									1850, S. 193.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Hayden's Verbesserungen an Baumwollstreckmaschinen.
                        
                     
                        
                           Fig. 10 stellt
                              									meinen Apparat, welcher zum Reguliren der Streckung des lockeren Baumwollenbandes
                              									dient, in perspectivischer Ansicht,
                           Fig. 11 im
                              									Grundriß und
                           Fig. 12 im
                              									Verticaldurchschnitte dar.
                           Fig. 13 ist
                              									ein Verticaldurchschnitt durch die Schraubenmutter, die Riemenführer und Kegel.
                           Das Wesentliche meiner Erfindung besteht in mechanischen Anordnungen an der
                              									Streckmaschine, mit deren Hülfe die Geschwindigkeit der Streckwalzen durch das
                              									Volumen des lockern Baumwollenbandes selbst regulirt wird, so daß letzteres
                              									vollkommen gleichförmig aus den Walzen hervorgeht. Ich bringe nämlich an dem
                              									Streckgestell A einen langsam hin- und
                              									hergehenden Trichter B an, der innen weit genug ist, um
                              										 den Durchgang des
                              									Baumwollenbandes zu gestatten, zugleich aber eng genug ist, um durch das Volumen des
                              									Baumwollenbandes augenblicklich hinsichtlich seiner Lage afficirt zu werden, so daß
                              									er, wenn das Band zu dick ist, vorwärts gezogen wird. Ist hingegen das
                              									Baumwollenband zu dünn, so wird der Trichter durch das Gewichts C rückwärts bewegt; so lange aber das Band die geeignete
                              									Dimension beibehält, bleibt auch der Trichter in seiner gehörigen Lage. Das Gewicht
                              										C hängt von dem kürzeren Arm D1 eines rechtwinkeligen Winkelhebels
                              									herab. Dieser Hebel ist durch eine aus zwei Gelenken bestehende Stange E mit der Achse F verbunden.
                              									Diese Achse enthält ein Getriebe G, welches je nach der
                              									Stellung des Trichterhebels D, D1 in eines der beiden Räder H, I greift, und mittelst zweier Winkelräder 5 und 6 durch die senkrechte
                              									Achse K in Bewegung gesetzt wird. Die Achse K theilt die Bewegung auch den hinteren und vorderen
                              									Streckwalzen L, L, r, r mit, indem ein an ihrem oberen
                              									Ende befindliches Winkelrad 3 in ein an der Achse eines der Walzensysteme
                              									befestigtes Winkelrad 4 greift. Ein mit dem Rade I in
                              									Eingriff stehendes Zahnrad M enthält eine Schraubenachse
                              										N, mit einer Mutter O,
                              									welche längs dieser Achse hin und her beweglich ist. An diese Mutter sind zwei Arme
                              										P, P befestigt, welche sich in Riemenführer Q, Q endigen, um die Lage des Riemens V, V auf den conischen Rollen R,
                                 										R zu reguliren, wovon die obere ihre Bewegung durch Vermittelung der Räder
                              										T, t, T1 von der
                              									Treibrolle S erhält.
                           Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Wenn das Baumwollenband auf seinem
                              									Weg von den Streckwalzen durch den Trichter B nach den
                              									Walzen U, U zu dick wird, so zieht es den Trichter B vorwärts nach den Walzen U,
                                 										U hin, bringt das Getriebe G mit dem Rade H in Eingriff und setzt dadurch augenblicklich das
                              									Rädersystem H, I, M sowie die Schraubenspindel N in Bewegung. Die Folge hiervon ist, daß der Riemen auf
                              									den conischen Rollen verschoben und dadurch die Geschwindigkeit der hinteren
                              									Streckwalzen vermindert wird, indem nämlich das an der Achse der unteren Rolle
                              									befindliche Winkelrad 1 in das an der senkrechten Welle K befindliche Winkelrad 2 greift; die Welle K
                              									aber enthält, wie bereits bemerkt wurde, an ihrem oberen Ende ein Winkelgetriebe 3,
                              									welches in ein an der Achse der unteren Streckwalze befestigtes Winkelgetriebe 4
                              									greift. Da die Geschwindigkeit der vorderen Streckwalzen unverändert bleibt, so
                              									bringen sie einen stärkeren Zug auf das Baumwollenband hervor und vermindern seinen
                              									Durchmesser, bis der Trichter durch das Gewicht C wieder
                              									in seine ursprüngliche Lage zurückgebracht wird. Sollte aber das Baumwollenband zu
                              									dünn werden, so findet die entgegengesetzte Wirkung statt, indem das  Getriebe G in das Rad I greift. So lange jedoch das
                              									Band seine gehörigen Dimensionen beibehält, spielt das Getriebe G frei zwischen den Rädern H
                              									und I, ohne das eine oder das andere in Bewegung zu
                              									setzen.
                           
                        
                     
                  
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