| Titel: | Apparate zum Trockenlegen der Felder, welche sich Robert Cotgreave, Gutsbesitzer zu Eccleston in Cheshire, am 22. Mai 1850 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. VIII., S. 35 | 
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                        VIII.
                        Apparate zum Trockenlegen der Felder, welche sich
                           									Robert Cotgreave,
                           								Gutsbesitzer zu Eccleston in Cheshire, am 22. Mai 1850 patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, April 1851, S.
                              									268.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Cotgreave's Apparate zum Trockenlegen der Felder.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht 1) in neuen mechanischen Apparaten zum Herstellen von Gräben,
                              									um diese nachher mit thönernen Röhren zum Abziehen des WassersMan vergleiche über dieses System zum Trockenlegen der Aecker, die
                                    											ausführliche Abhandlung im polytechn. Journal Bd. CXX S.
                                       												15.A. d. R. zu versehen; 2) in Apparaten um
                              									das beim Ziehen dieser Gräben aufgeworfene Erdreich wieder einzufüllen; 3) in
                              									Geräthen zum Auflockern des unteren Erdreichs, damit die Trockenlegung desselben in
                              									vollkommenerer Weise bewerkstelligt werden könne.
                           
                           Fig 14 stellt
                              									einen Pflug zum Ziehen von Gräben in der Seitenansicht und Fig. 15 im Querschnitt
                              									nach der Linie A B, Fig. 14, dar. a, a ist der Baum, bestehend aus zwei eisernen Platten,
                              									zwischen denen eine abwärts sich erstreckende Metallplatte b,
                                 										b befestigt ist. Unten an diese Platte ist eine Schiene c, c befestigt, welche eine geneigte Ebene bildet, die
                              									an ihrem vorderen Ende ein Messer d enthält. Von dem
                              									vorderen Ende des Baumes a, a erstrecken sich zwei
                              									hängende Arme e, e abwärts, an deren untere Enden ein
                              									Block f, f befestigt ist. Unter diesem befindet sich ein
                              									anderer Block g, g, an welchem die Bolzen h, h, h befestigt sind. Diese Bolzen treten in Hülsen,
                              									welche an dem oberen Block f, f angebracht sind, und
                              									bewegen sich lose darin, so daß sie dem beweglichen Block g,
                                 										g als parallele Führung dienen. i, i sind zwei
                              									senkrechte Stangen, mit deren unteren Enden der Block g
                              									verbunden ist; sie bewegen sich in dem Baum a, a in
                              									Schraubenhülsen und sind oben mit Handhaben versehen, durch deren Umdrehung der
                              									Block g, g nach Bedürfniß gehoben oder niedergelassen
                              									werden kann. Von der geneigten Ebene ragt ein dreieckiges Formbrett j, j hervor, das an eine Stange k, k befestigt ist; diese tritt durch Oehre, welche an das Brett, und
                              									durch andere Oehre, welche an die geneigte Ebene befestigt sind. Das Formbrett j, j muß zu einem später zu erläuterndem Zwecke
                              									gelegentlich höher gestellt werden. Dieses geschieht, indem man die Stange k herauszieht, und dann die Oehre des Formbrettes
                              									verschiebt, so daß sie oberhalb der folgenden Oehre der geneigten Schiene c, c zu liegen kommen; die Stange k, k wird dann wieder an ihre alte Stelle gebracht. Um das Brett j in Stand zu setzen, die Last der über dasselbe
                              									hinweggehenden Erde zu tragen, ruht es auf Trägern k*,
                              										k*, die sich von dem Maschinengestell aus
                              									erstrecken. Der Zugbügel n ist mit einer an den Baum
                              									befestigten Stange o verbunden, die an ihrem vorderen
                              									Ende vermittelst einer Schraube und Mutter p höher oder
                              									niedriger gestellt werden kann; die Federkraft dieser Stange gestattet diese
                              									Bewegung. Diese Adjustirung hat den Zweck, die Höhe des Punktes, an welchem die
                              									Bewegung dem Apparate mitgetheilt wird, zu verändern.
                           Die Wirkungsweise dieses Apparates ist nun folgende. Wenn die Zugkraft in Thätigkeit
                              									gesetzt wird, so dringt das Messer d in die Erde ein,
                              									der aufgelockerte Boden wird die geneigte Ebene c
                              									hinaufgetrieben, fällt auf das Formbrett und wird auf die eine Seite des
                              									geschnittenen Grabens geworfen. Der Block g drückt auf
                              									den Boden, nachdem von diesem eine Schichte abgenommen wurde, und bildet durch  seine ebene Fläche eine
                              									Führung, um zu verhüten, daß das Messer auf ungehörige Weise in das Erdreich
                              									eindringe.
                           Wenn die beabsichtigte Länge des Grabens geschnitten ist, so muß die Maschine in die
                              									Höhe gehoben, und indem man sie nach der entgegengesetzten Richtung arbeiten läßt,
                              									ein neuer Erdstreifen entfernt werben. In dem Maaße, als der Apparat bei zunehmender
                              									Tiefe des Grabens tiefer einsinkt, zieht der Arbeiter das Formbrett j weiter in die Höhe. Die Dicke der herausgeschnittenen
                              									Erdschichte hängt von der Höhe des Blockes g über der
                              									Messerspitze ab und kann durch Drehen der Schraubenstangen i, wodurch der Block g höher oder niedriger
                              									gestellt wird, regulirt werden. Bei dem Einsinken der Maschine in den Graben wird es
                              									nothwendig die Oehre m, m loszuschrauben, damit eine
                              									ebene Fläche von der Seite der geneigten Ebene sich gegen die Seiten des Grabens
                              									bewege.
                           Fig. 16 stellt
                              									eine ähnliche Maschine, wie die beschriebene, mit gewissen Zusätzen, welche
                              									insbesondere anwendbar sind wenn die Erde von dem unteren Theil des Grabens entfernt
                              									werden soll, im Aufrisse dar. a ist der Baum, c die geneigte Ebene. An dem oberen Theil des Baums ist
                              									eine Stange befestigt, welche mit einem Lager versehen ist; dieses Lager nimmt eine
                              									kurze Welle q auf, welche die Achse einer Stachelwalze
                              									bildet, deren Stacheln, während die Maschine vorwärts gezogen wird, in die
                              									Oberfläche der Erde eingreifen. An der nämlichen Achse befindet sich noch eine
                              									andere Walze s, von welcher eine Reihe von Stacheln in
                              									die an der geneigten Ebene sich hinaufbewegende Erdschichte hineinragen. Durch diese
                              									Anordnung wird die Achse in Rotation gesetzt; die Walze aber befördert vermittelst
                              									ihrer Zähne die Bewegung der abgetrennten Erdschichte die geneigte Ebene hinauf. Da
                              									nur das eine Ende der Stange, welche das Lager der genannten Achse aufnimmt, an das
                              									Gestell befestigt ist, so wirkt diese Stange als Feder, und die Walze ist daher im
                              									Stande, den Ungleichförmigkeiten des Bodens ein wenig nachzugeben.
                           Zur Erleichterung der Bewegung der Erde die schiefe Ebene hinauf, kann noch ein
                              									anderer Apparat angebracht werden. An der unteren Seite der Stange c ist eine rotirende Scheibe t gelagert, an deren Achse sich ein Getriebe befindet, welches in ein
                              									anderes gleichfalls in c gelagertes Getriebe greift. Die
                              									Achse des letzteren enthält eine dünne Stachelwalze u,
                              									welche durch die geneigte Ebene ragt, so daß bei der vorwärts erfolgenden Bewegung
                              									der Maschine, die Scheibe t in Rotation kommt und diese
                              									Rotation der Walze u mittheilt, deren  Stacheln in die Erdschichte
                              									eingreifen und ihre Bewegung nach oben befördern. Die Blöcke f und g bestehen hier aus hohlem Eisen; der
                              									obere paßt in die Höhlung des unteren, welcher mit Hülfe des Schraubenstangen
                              									gehoben und niedergelassen werden kann. Der untere Block ist mit vier kreisrunden um
                              									Achsen drehbaren Messern v, v versehen, welche, in die
                              									Erde einschneidend, die Seitenflächen des herausgeschnittenen Erdstreifens
                              									bilden.
                           Fig. 17 stellt
                              									eine Modification der oben beschriebenen Maschine im Aufrisse dar. Hier sind zwei
                              									oder mehrere geneigte Ebenen und Messer angebracht, wovon das eine in einer um die
                              									Dicke des Erdstreifens größeren Tiefe arbeitet als das andere, so daß gleichzeitig
                              									zwei oder mehrere Erdstreifen herausgeschnitten werden. Die allgemeine Anordnung der
                              									Theile ist ebenso wie in den vorherbeschriebenen Fällen beschaffen, und bedarf
                              									keiner weiteren Beschreibung.
                           Die theilweise Ansicht Fig. 18 zeigt eine
                              									Abänderung des Verfahrens die Stellung des Leitblocks vorn an der Maschine zu
                              									reguliren. Der Block f hängt an Armen e, e welche sich um Bolzen drehen, die durch den Baum
                              										a gesteckt sind. Mit einem dieser Arme ist ein
                              									Quadrant w verbunden, welcher mit einer Reihe von
                              									Bolzenlöchern versehen ist, und durch einen in dem Baum angebrachten Schlitz
                              									geht.
                           Indem man nun das obere Ende dieses Quadranten hebt oder niederläßt, können die
                              									Blöcke höher oder niedriger gestellt werden, wobei sie zugleich dem Messer sich
                              									nähern oder von demselben sich entfernen und somit nach beiden Richtungen
                              									adjustirbar sind. Auch die Arme e, e sind mit mehreren
                              									Bolzenlöchern versehen, deren man sich bedienen kann, um die Höhe der Blöcke zu
                              									verändern, wenn es sich um eine bedeutende Veränderung handelt. Um indessen die
                              									Dicke des abzulösenden Erdstreifens leichter reguliren zu können, bedient man sich,
                              									wie bei der vorherbeschriebenen Anordnung, der Schraubenstangen i, i. Um den Schnitt noch genauer reguliren zu können,
                              									ist hinter dem Messer ein Block f an eine Hervorragung
                              									der Platte b befestigt, und unter diesem befindet sich
                              									ein anderer Block g, welcher sich mit Hülfe der
                              									Schrauben i höher oder niedriger stellen läßt, wodurch
                              									eine große Genauigkeit in der Adjustirung erzielt werden kann. Als Form des Messers
                              									gibt der Patentträger der Fig. 14 und 15
                              									dargestellten den Vorzug; y, y sind zwei vertical
                              									schneidende Hervorragungen, welche die Seiten des Erdstreifens schneiden.
                           Fig. 19 stellt
                              									eine Anordnung, um die aufwärtsgehende Bewegung des Erdstreifens zu erleichtern, in
                              									abgesonderter Ansicht dar. Innerhalb  der geneigten Schiene ist ein System von Rollen x, x, x angeordnet, und um diese ein endloses Tuch
                              									geschlagen, auf welchem das gehobene Erdreich sich fortbewegt.
                           Fig. 21 ist
                              									die Ansicht eines verbesserten Apparates um die bei der Bildung der Gräben
                              									aufgeworfene Erde wieder einzufüllen. An einen Baum a
                              									ist nämlich ein dreieckiges Gestell b befestigt, welches
                              									mit einer Anzahl Zinken c, c, ähnlich denen einer
                              									gewöhnlichen Egge, versehen ist. Von den Theilen b*, b* dieses Gestells erstrecken sich außerdem
                              									Streichschienen abwärts. Der Apparat wird auf folgende Weise gehandhabt.
                           Der Vordertheil des Baums a, welcher sich tiefer als die
                              									Zinken c, c erstreckt, wird in den gebildeten Graben
                              									gebracht, während die Zinken auf der einzufüllenden Erde liegen. Wird nun der
                              									Apparat durch Pferde oder eine andere Kraft vorwärts gezogen, so leiten die von der
                              									Mitte aus divergirenden Streichschienen den durch die Zinken aufgelockerten Boden in
                              									den offenen Graben. In Fällen, wo das zu schneidende Erdreich verhältnißmäßig
                              									trocken ist, kann an dem Boden des Leitblockes g, wie
                              										Fig. 20
                              									zeigt, ein System von Rollen angeordnet werden.
                           Fig. 22 stellt
                              									einen Apparat zum Auflockern des unteren Erdreiches und zur Erzielung einer
                              									verbesserten Trockenlegung in der Seitenansicht, Fig. 23 im Grundrisse
                              									dar. An den Vordertheil des Baums a ist ein Block g befestigt, welcher mit Hülfe der Schraubenstangen i, i an den Leitbolzen h, h
                              									auf- und niederbewegt werden kann. Mit diesem Block ist noch ein anderer
                              									Block z in paralleler Lage durch Arme verbunden, welcher
                              									sich in der benachbarten Furche bewegt und als Parallelführung dient. Hinter einem
                              									Formbrett b von gewöhnlicher Construction befindet sich
                              									in einem Schlitz ein Instrument zum Auflockern des Untergrundes (stirrer), welches durch Stellschrauben adjustirt werden
                              									kann. Durch diese Anordnung wird das obere Erdreich auf die gewöhnliche Weise
                              									umgewendet, während das untere durch das Instrument c aufgelockert wird; die
                              									vorangehende ebene Fläche g verhütet ein ungehöriges
                              									Vorrücken des letzteren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
