| Titel: | Verfahrungsarten um das Eisen mit Zink, Zinn, Silber, Kupfer, Messing und verschiedenen Legirungen zu überziehen; patentirt für Henry Grissell und Theoph. Redwood am 11. Januar 1851. | 
| Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. LXIV., S. 272 | 
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                        LXIV.
                        Verfahrungsarten um das Eisen mit Zink, Zinn,
                           								Silber, Kupfer, Messing und verschiedenen Legirungen zu überziehen; patentirt für
                           									Henry Grissell und
                           									Theoph. Redwood am
                           									11. Januar 1851.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August
                              									1851, S. 119.
                        Grissell's und Redwood's Verfahrungsarten um das Eisen mit Zink,
                           								Zinn etc. zu überziehen.
                        
                     
                        
                           Ueberziehen des Eisens mit Zink.
                           Wir schmelzen das Zink durch Erhitzen in einem eisernen Behälter von geeigneter Form
                              									und Größe. Auf die Oberfläche des geschmolzenen  Zinks bringen wir eine dicke
                              									Schicht ChlorzinkUm es zu bereiten, löst man Zink in Salzsäure auf, dampft zur Trockne ab und
                                    											erhitzt den Rückstand bis alles Wasser ausgetrieben ist.; anstatt
                              									desselben kann man auch ein Gemenge von gleichen Theilen Chlorzink und Kochsalz
                              									anwenden, oder ein Gemenge von gleichen Theilen entwässertem Zinkvitriol und
                              									Kochsalz. Nachdem das Zink sammt dem Salzgemenge sich im schmelzenden Zustande
                              									befindet, bringen wir das zu überziehende Eisen in das geschmolzene Zink, durch die
                              									geschmolzene Salzdecke hindurch, und lassen es in jenem kurze Zeit. Sollte es sich
                              									beim Herausnehmen des Eisens zeigen, daß ihm das Zink nicht an allen Theilen
                              									anhaftet, so bestreut man es nach der gebräuchlichen Methode mit gepulvertem Salmiak
                              									und wiederholt das Eintauchen.
                           Ueberziehen des Zinks (oder verzinkten Eisens) mit einer
                                 										Metalllegirung.
                           Wir schmelzen die Legirung durch Erhitzen in einem eisernen Behälter. Eine unserer
                              									Legirungen besteht aus 26 Thln. Zinn, 10 Thln. Zink und 5 Thln. Blei. Auf der
                              									Oberfläche der geschmolzenen Legirung erhalten wir eine Schicht, bestehend aus einem
                              									Gemenge von gleichen Theilen Chlorzink und Salmiak im Fluß, und setzen von Zeit zu
                              									Zeit noch Salmiak zu, wenn das Salz dick wird. Man muß besorgt seyn, keine größere
                              									Hitze anzuwenden, als hinreicht um die Legirung und die Salzdecke in flüssigem
                              									Zustande zu erhalten. Das zu überziehende Metall bringt man durch die Salzdecke
                              									hindurch in die Legirung, in welcher man es aber nicht länger lassen sollte, als
                              									erforderlich ist um den Ueberzug zu bewirken.
                           Auf diese Art überziehen wir das Eisen auch mit sogenanntem leichtflüssigem Metall,
                              									welches unter 164° Reaumur schmilzt, z. B. mit einer Legirung von 8 Thln.
                              									Wismuth, 5 Thln. Blei und 3 Thln. Zinn.
                           
                              Ueberziehen des Eisens mit Zinn, oder mit
                                 										einer Legirung von Zinn und Blei.
                              
                           Das Zinn oder die Legirung von Zinn und Blei wird in einem eisernen Behälter
                              									geschmolzen und eine Schicht Chlorzink, welches mit seinem gleichen Gewicht Salmiak
                              									vermengt ist, in geschmolzenem Zustand über der Oberfläche des geschmolzenen Metalls
                              									erhalten. Von Zeit zu Zeit kann man mehr Salmiak zusetzen, wenn das Salzgemenge dick
                              										 wird. Das zu
                              									überziehende Eisen (oder sonstige Metall) wird durch die Salzdecke hindurch in das
                              									geschmolzene Metall gelegt; die Salzdecke muß auf der Oberfläche des Metalls so
                              									lange im Fluß erhalten werden, bis der Ueberzug bewerkstelligt ist.
                           Wir finden es vortheilhaft, bei diesem Proceß — was auch für die
                              									vorhergehenden gilt — das zu überziehende Metall mehrmals aus dem Bade zu
                              									nehmen und wieder hineinzubringen, so daß das angewandte Salzgemenge jedesmal mit
                              									der zu überziehenden Oberfläche in Berührung kommt. — Auch finden wir es bei
                              									den vorhergehenden Processen vortheilhaft, das zu überziehende Metall vor dem
                              									Einbringen in das Metallbad in eine kochende oder heiße Auflösung von Chlorzink zu
                              									legen, welche mit Salzsäure schwach angesäuert worden ist.
                           Ueberziehen des Eisens mit Silber, oder mit
                                 										einer Legirung von Silber und Kupfer.
                           Die Oberfläche des Eisens muß vorerst amalgamirt werden, d. h. einen dünnen Ueberzug
                              									von Quecksilber erhalten. Hierzu vermischen wir in einer Pfanne 12 Thle.
                              									Quecksilber, 1 Thl. Zink, 2 Thle. Eisenvitriol, 2 Thle. Salzsäure und 12 Thle.
                              									Wasser, erhitzen dieses Gemisch auf beiläufig 75° R., legen das zu
                              									amalgamirende Eisen hinein und verbreiten dann das Quecksilber auf der Oberfläche
                              									des Eisens durch Ueberreiben. — Das Silber oder die Legirung von Silber und
                              									Kupfer wird in einem Tiegel geschmolzen, dann das amalgamirte Eisen hineingelegt und
                              									darin gelassen bis der Ueberzug bewerkstelligt ist.
                           Ueberziehen des Eisens mit Kupfer, mit
                                 										Messing, oder mit einer Legirung von Kupfer mit Zink, Zinn oder Blei.
                           Das Kupfer oder die Legirung womit das Eisen überzogen werden soll, wird in einem
                              									Tiegel geschmolzen und über der Oberfläche des geschmolzenen Metalls eine Schicht
                              									borkieselsaures Bleioxyd im Fluß erhalten (um dieses Salz zu bereiten, schmelzt man
                              									24 Thle. Boraxsäure, 112 Thle. Bleiglätte und 16 Thle. Kieselerde zusammen). Das zu
                              									überziehende Eisen wird durch das borkieselsaure Blei in das geschmolzene Metall
                              									gelegt und kurze Zeit, bis der Ueberzug bewerkstelligt ist, darin gelassen. —
                              									Bisweilen überziehen wir das Eisen vor diesem Verkupfern mit Zink oder mit Zinn.
                           Man kann auch dem Eisen einen Ueberzug von Kupfer oder von Messing auf folgende Weise
                              									ertheilen: man gibt auf den Boden eines  Tiegels Kupferchlorid und bringt über demselben das zu
                              									überziehende Eisen an; der Tiegel wird zugedeckt und in einem Ofen auf der
                              									Rothglühhitze erhalten, bis das Kupferchlorid verflüchtigt ist und sein Dampf auf
                              									dem Eisen einen Kupferüberzug hinterlassen hat. Anstatt Kupferchlorids kann man
                              									hierbei metallisches Kupfer und Salmiak, oder Kupferoxyd und Salmiak anwenden.
                           Um den so erzeugten Kupferüberzug in einen Messingüberzug zu verwandeln, gibt man auf
                              									den Boden des Tiegels etwas Zink und auf dasselbe ein wenig Thierkohle. Dann bringt
                              									man das mit dem Kupferüberzug versehene Eisen hinein, füllt den Tiegel mit Kohlen
                              									voll und lutirt den Deckel dicht auf, indem man bloß eine kleine Oeffnung für das
                              									Entweichen der Gase läßt. Der Tiegel wird nun zum Rothglühen erhitzt, um das Zink zu
                              									verflüchtigen, dessen Dampf sich mit dem Kupfer zu Messing verbindet.