| Titel: | J. Blaylock's selbstthätiger und sich selbst regulirender Apparat zum Beleuchten der Zifferblätter von Thurmuhren mit Gas. | 
| Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. CII., S. 417 | 
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                        CII.
                        J. Blaylock's selbstthätiger und sich selbst
                           								regulirender Apparat zum Beleuchten der Zifferblätter von Thurmuhren mit
                           								Gas.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Juli 1851, S.
                              									84.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Blaylock's Apparat zum Beleuchten der Thurmuhren mit
                           								Gas.
                        
                     
                        
                           Die Eigenthümlichkeit dieses Apparats, welchen John
                                 										Blaylock in Carlisle auf die Londoner
                                 										Industrie-Ausstellung geliefert hatte, besteht darin, daß er das
                              									beleuchtende Gas nicht nur mechanisch zuläßt und absperrt, sondern auch die Dauer
                              									der Beleuchtung und den Zeitpunkt des Auslöschens nach den verschiedenen Längen der
                              									Nächte das ganze Jahr hindurch verändert.
                           Fig. 20 stellt
                              									den regulirenden Apparat im Frontaufriß, Fig. 21 im Grundriß und
                              										Fig. 22
                              									in der Seitenansicht dar. Das Gas wird durch eine Röhre zugeführt, an welcher sich
                              									der adjustirbare Hahn A befindet, an dessen Lilie ein
                              									krummer Hebel B befestigt ist. An der in dem Träger E gelagerten Achse D
                              									befindet sich ein Schraubenrad C,  welches vermöge seines
                              									Eingriffes in die endlose Schraube F in 24 Stunden
                              									einmal umgetrieben wird. Die Schraube F befindet sich an
                              									einer verticalen Spindel, welche die Bewegung dem Zeigerwerk mittheilt. An dem Rad
                              										C ist ein Arm G
                              									befestigt, welcher die Stifte H, I, K enthält. Die
                              									Sectoren L, M sind, der eine außen, der andere innen
                              									gezahnt, und drehen sich mit dem Rade C, können sich
                              									jedoch in Bezug auf letzteres frei auf ihren Hülsen bewegen. Die Stifte N, O sind an die Sectoren L,
                                 										M befestigt. Der Stift I des Arms G enthält zwei Getriebe P, Q
                              									und das Rad R, alle fest aneinander; die ersteren sind
                              									mit den beiden Sectoren, das letztere ist mit dem Getriebe S im Eingriff. Der andere Stift K enthält das
                              									Getriebe S und das Stern- oder Zackenrad T. Durch die Drehung des Sternrades werden die beiden
                              									Stifte N und O veranlaßt
                              									sich einander zu nähern oder von einander zu entfernen, und auch von dem in den Arm
                              										J befestigten Centralstift H. Das Spiel des Apparates ist sehr einfach; das Rad bewegt sich nämlich
                              									nach der Richtung des Pfeils und nimmt sämmtliches beschriebene Zugehör mit
                              									sich.
                           Wenn sich der Hebel des Hahns in der punktirten Lage befindet, so ist das Gas
                              									abgesperrt, so daß nur ein Strom übrig bleibt, welcher eben hinreicht, die Flamme zu
                              									unterhalten, bis die Beleuchtung wieder nöthig ist. Das Rad C führt jedesmal nach 24 Stunden den Stift O
                              									gegen das Ende des Hebels B, erhebt ihn in die durch
                              									ausgezogene Linien dargestellte Lage und öffnet dadurch den Hahn für den vollen
                              									Gasstrom. Dieser dauert so lange, als die drei Stifte brauchen, um den kreisförmigen
                              									Bogen des Hebels zu durchlaufen, welcher dann über den Stift N hinweg in feine vorherige Lage herabfällt und das Gas absperrt. Das
                              									äußere Ende des Hebels ist so construirt, daß das Oeffnen und Schließen des Hahns
                              									der Dämmerung gemäß stufenweise erfolgt.
                           Unsere Abbildung stellt das Werk in der einem mittleren Sommertage entsprechenden
                              									Lage dar, wo der Hahn nur sechs Stunden lang vollständig offen ist, was dem Bogen
                              									und den drei Stiften entspricht. Bei jeder Umdrehung geht das Sternrad T, welches durch den Sperrkegel U gehalten wird, an dem festen Stift V vorüber
                              									und wird durch denselben um einen Zahn per Tag bewegt.
                              									Der Stift V kommt bei der dargestellten Lage mit dem
                              									Zahn des Sternrades an der dem Rade C nächst gelegenen
                              									Seite in Berührung, und diese Bewegung wird das Bestreben äußern, die beiden
                              									Sectoren mit den Stiften N, O täglich von dem Stifte H zu entfernen, indem sie den Hebel B veranlaßt, in dem Maaße als die Nächte länger werden,
                              									Abends ein wenig früher in die  Höhe zu gehen und Morgens ein wenig länger oben zu
                              									bleiben. Dieses geht bis zum Erscheinen des kürzesten Tages vor sich, wo dann der
                              									Hahn sechzehn Stunden lang offen bleibt. Der Stift V muß
                              									hierauf in seinem horizontalen Schlitz in die Lage W
                              									bewegt werden, wo dann die Wirkung an dem Zahn auf der entgegengesetzten Seite des
                              									Sternrades erfolgt. Demnach wird für die nächsten sechs Monate ganz die nämliche
                              									Procedur, nur in umgekehrter Ordnung vor sich gehen. Alles was man bei diesem
                              									Apparate zu thun hat, besteht darin, den Stift an dem längsten und kürzesten Tage
                              									rückwärts und vorwärts zu schieben.
                           
                        
                     
                  
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