| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. , S. 73 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 3. bis 27. Mai 1851 in England ertheilten
                              									Patente.
                           
                              Dem William Newton,
                                 										Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in
                                 										der Erzeugung gewobener und gefilzter Fabricate. Dd.
                                 											3. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem John Greenough in
                                 										Washington, Nordamerika: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von
                                 										Triebkraft, Dd
                                 										3. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Gaetan Kossovitch
                                 										im Myddelton-square: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an rotirenden
                                 										Dampfmaschinen, Dd. 3. Mai 1851.
                              
                           
                           
                              Dem Edwin Rose,
                                 										Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an Dampfkesseln. Dd. 3. Mai
                                    											1851
                              
                           
                              Dem Charles Cowper in
                                 										Southampton-buildings, Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im
                                 										Decken von Gebäuden. Dd. 3. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Peter Grafen v.
                                    											Fontainemoreau in South-street, Finsbury: auf ihm
                                 										mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Brennmaterial. Dd. 3. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem William Smith,
                                 										Ingenieur in Upper Grove Cottages, Holloway: auf Verbesserungen an Locomotiven
                                 										und Eisenbahnwagen. Dd. 3. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Peter Grafen v.
                                    											Fontainemoreau: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
                                 										elektrischen Telegraphen. Dd. 3. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem William Cooke,
                                 										Civilingenieur in Great George-street, Westminster: auf ihm mitgetheilte
                                 										Verbesserungen in der Sodafabrication. Dd. 3. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem James Pyke in
                                 										Bayswater: auf Verbesserungen in der Lederfabrication, ferner im Verfertigen von
                                 										Stiefeln und Schuhen, Dd. 3. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Alexis Delemer,
                                 										Civilingenieur in Radcliffe, Lancashire: auf Verbesserungen im Auftragen von
                                 										Farbstoffen auf leinene, baumwollene, seidene und wollene Gewebe und Garne. Dd. 6. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem William Brown in
                                 										Sheffield: auf Verbesserungen in der Fabrication von Aexten. Dd. 6. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Thomas Mellish,
                                 										Glasfabrikant in Regent-street: auf verbesserte Vorrichtungen für Gebäude
                                 										und Wagen um Licht und Luft zuzulassen und auszuschließen; ferner in der
                                 										Fabrication von Licht-Restectoren. Dd. 7. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 										Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
                                 										den Apparaten zum Erzeugen und Verdichten von Dampf; ferner Verbesserungen an
                                 										gewissen Theilen von Dampfmaschinen. Dd. 8. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Harding Hallen in
                                 										Burslem, Staffordshire: auf Verbesserungen an Gasbrennern. Dd. 10. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Emilian de Dunin
                                 										in Queen Charlotte-row: auf einen Apparat zum Anmessen von Kleidern. Dd. 10. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Thomas Haimes,
                                 											John Hancock und
                                 											Albert Thornton
                                 										in Melbourne, Derbyshire: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										Strumpfstricker- und Posamentirer-Waaren. Dd. 10. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem William Longmaid
                                 										im Beaumont-square: auf Verbesserungen im Behandeln der Erze und
                                 										Mineralien, um verschiedene Producte, insbesondere Alkali, daraus zu gewinnen.
                                 											Dd. 10. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Charles Morey,
                                 										Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika: auf eine ihm mitgetheilte Maschine
                                 										zum Zurichten, Schneiden und Formen von Steinen zum Bauen und zu
                                 										architektonischen Verzierungen. Dd. 10. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Edward Wilkins in
                                 										Queen's-row, Walworth, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an
                                 										Visitenkarten. Dd. 13. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Edward Carpenter,
                                 										Capitän der k. Marine: auf Verbesserungen in der Construction der Schiffe,
                                 										ferner an den Apparaten zum Forttreiben und Richten derselben. Dd. 13. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Luke Smith in
                                 										Littleborough, Lancashire: auf Verbesserungen an gewobenen Fabricaten; ferner an
                                 										den Maschinen zum Spulen, Weben, Pappenschneiden und Bedrucken. Dd. 14. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Robert
                                    											Oxland und John Oxland, Chemikern in Plymouth: auf
                                 										Verbesserungen im Raffiniren des Zuckers. Dd. 15. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem William Hemsley,
                                 										Bortenfabrikant in Melbourne, Derbyshire: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 										von Posamentirerwaaren. Dd. 15. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Hugh Barclay in
                                 										Regent-street, Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im
                                 										Raffiniren und Bleichen von Fetten, Oelen, Wachs und Harzen, ferner in der
                                 										Fabrication von Kerzen und Seifen. Dd. 19. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Perceval Parsons,
                                 										Civilingenieur in Robert-street, Adelphi: auf Verbesserungen an Krahnen
                                 										zum Gebrauch auf Eisenbahnen. Dd. 19. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem George Tate in
                                 										Bawtry, Yorkshire: auf Verbesserungen in der Construction von Wohnhäusern und
                                 										anderen Gebäuden. Dd. 22. Mai 1851.
                              
                           
                           
                              Dem Benjamin Bailey
                                 										in Leicester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Posamentirerwaaren. Dd. 23. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem James Potter,
                                 										Baumwollspinner in Manchester: Verlängerung seines Patents vom 26. Decbr. 1850 auf Verbesserungen an
                                 										Spinnmaschinen. Dd. 27. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Alfred Newton im
                                 										Chancery-lane: auf Verbesserungen im Verkohlen der Steinkohlen zur
                                 										Leuchtgasbereitung, Dd. 27. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Archibald Slate
                                 										in Worcester: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und ihren Kesseln, ferner an
                                 										den Canälen und Ventilen zum Eintritt und Austritt des Dampfs. Dd. 27. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem John Empson in
                                 										Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Knöpfen. Dd. 27. Mai
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem John Harrison in
                                 										Blackburn, Laneashire: auf Verbesserungen in der Fabrication von Gespinnsten und
                                 										in der Vorbereitung des Garns zum Weben. Dd. 27. Mai 1851.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni
                                 										1851.)
                              
                           
                        
                           Schmiedeisen ohne Einsetzen mit einer sehr dünnen aber sehr
                              									harten Stahlschichte zu versehen.
                           Der mit einer Stahlschichte zu überziehende Schmiedeisenstab wird gleichzeitig mit
                              									einem Stück Gußeisen von beliebiger Form in einem und demselbem Feuer weißglühend
                              									gemacht, das zu härtende Stück mit dem weißglühenden Gußeisen schnell bestrichen und
                              									hierauf abgekühlt; das Schmiedeisen bekommt dadurch eine dünne aber sehr harte
                              									Stahlschichte, die von den härtesten Feilen nicht angegriffen wird. Mittheiler
                              									dieses hatte Gelegenheit, dieses Verfahren schon vor
                              									längerer Zeit in Coblenz zu sehen. Carl Kohn.
                              									(Notizen- und Intelligenzblatt des österr. Ingenieur-Vereines, 1851
                              									Nr. 4.)
                           
                        
                           Löcher verschiedener Größe und Form in glasharte, bis zu 2
                              									Linien dicke Stahlscheiben oder Blätter, ohne selbe auszuglühen, leicht
                              									hineinzubringen.
                           Die harten Stahlblätter oder Scheiben werden an der zu lochenden Stelle mit Aetzgrund
                              									überzogen und mit verdünnter Salpetersäure bis auf eine Tiefe von ¼ Linie
                              									geätzt, was in wenigen Minuten geschieht, und sodann mit einer dem Loch
                              									entsprechenden Stanze auf einem Locheisen schnell durchgeschlagen. Der Bruch wird
                              									ganz rein und niemals zackig; selbst Schneidezähne der verschiedenartigsten Form
                              									wurden auf diese Art in harte Blätter durchgestanzt, ohne daß ein Mißlingen
                              									vorgekommen wäre. Dieses Verfahren wurde von Werkzeugmachern in Genf angewendet.
                           
                              (A. a. O.)
                              
                           
                        
                           Centrifugal-Blei-Schrot.
                           Wird eine horizontale Scheibe, welche auf eine verticale Spindel befestigt, und mit
                              									einer siebartig, von beliebiger Feinheit, durchlöcherten aufrechten Seitenwand aus
                              									Messingblech versehen ist, mit einer Randgeschwindigkeit von 1000 Fuß per Minute gedreht, und geschmolzene
                              									Bleischrot-Legirung auf dieselbe gegossen, so wird diese durch die Löcher der
                              									Seitenwand in regulären, glänzenden, gleichgroßen Kügelchen auf einen um die Scheibe
                              									kreisförmig angebrachten Schirm aus Leinwand  mit der oben angegebenen Geschwindigkeit geworfen, ohne
                              									daß selbe oval oder cylindrisch werden; was dann geschieht, wenn die Scheibe nicht
                              									die gehörige Geschwindigkeit hat.
                           Viele Stoffe, z. B. Talg und andere Fettstoffe, können mit einer solchen
                              									Centrifugalmaschine schnell zur Krystallisation gebracht werden.
                           
                              (A. a. O.)
                              
                           
                        
                           Verwendung des Werges und der Maschinen-Putzlappen beim
                              									Eisenbahnbetrieb.
                           Schon vielfache Versuche wurden gemacht, um das Fett aus den Putzlappen und dem Werge
                              									zu entfernen und das Material wieder zu verwenden; es zeigte sich aber, daß das
                              									Verspinnen, wegen des noch darin enthaltenen Fettstoffes, nicht möglich war; das
                              									Reinigen war überdieß mit bedeutenden Kosten verbunden. — Ein französischer
                              									Ingenieur benutzte diese Stoffe als Flambeaux selbe werden, in lockere Litzen
                              									gedreht, um einen weichen Stab gewunden, in ein Gemisch von Theer und Weißpech
                              									getaucht und zwischen nassen Brettern in die gehörige Form gepreßt. Solche Flambeaux
                              									werden gegenwärtig auf den meisten französischen Eisenbahnen benützt, und kommen
                              									vier- bis sechsmal billiger zu stehen als die Pechfackeln.
                           
                              (A. a. O.)
                              
                           
                        
                           Thoma's Eisenhüttenbetrieb mit
                              									Gasen.
                           Hr. Thoma übergibt gegenwärtig die von ihm bisher
                              									dirigirten Eisenhüttenwerke zu Liwenskoi Sawod am Ural, welche der Fürstin Butera gehören; dazu wird jetzt die durch den Gasbetrieb
                              									bei der Stabeisenerzeugung nach seiner Methode (beschrieben im polytechn. Journal
                              										Bd. CXX S.
                                 										272) erzielte Ersparniß nach Jahresresultaten festgestellt. Sie beträgt zu
                              									dem früheren Frischfeuerbetrieb an Brennmaterial über 60 Proc. Der Ertrag hat sich
                              									laut Haupt-Jahresabschluß für 1849 in dem Verhältniß von 65 : 161 vergrößert.
                              									Weder Betriebsstörungen noch Unglücksfälle find seit den drei Jahren, wo der Gasbetrieb besteht, vorgekommen, und der
                              									Gesundheitszustand der Arbeiter war ein ganz guter.
                           Seit Kurzem ist Hr. Thoma Besitzer eines Hüttenwerkes in
                              									Heinrichs bei Suhl, wo er noch in diesem Jahre den Gasbetrieb einzuführen
                              									beabsichtigt. Im nächsten Jahre soll dann die Einführung des Hohofenbetriebes nach einer von der bisherigen wesentlich verschiedenen
                              									Methode vorgenommen werden. Hr. Thoma hat diesem
                              									Gegenstände mit Unterbrechungen gegen acht Jahre gewidmet (eine im J. 1845 von ihm
                              									veröffentlichte Abhandlung wurde im polytechn. Journal Bd. XCVI S. 371
                              									mitgetheilt) und Ausdauer führte ihn zum Ziele; abgesehen von einer großen
                              									Verminderung der Anlagekosten, des Ofens sowohl als eines eigenthümlichen Gebläses,
                              									wird die Brennmaterialersparniß circa 50 Procent betragen. (Hartmann's berg-
                              									und hüttenmännische Zeitung, 1851 Nr. 25.)
                           
                        
                           Verkauf von vanadinhaltigem Eisenstein.
                           Zu Haverloch am Harz kommt ein auf mehreren Harzer Hütten zur Eisengewinnung
                              									dienender Eisenstein (Bohnerz) vor, welcher durch den von Bodemann darin entdeckten Gehalt an Vanadium merkwürdig ist. Es wird
                              									Manchem von Interesse seyn, das Material zur Darstellung eines so seltenen Metalles
                              									zu besitzen und zu erfahren, daß dieser Eisenstein von der Altenau-Lerbacher
                              									Eisenhütten-Administration
                                 										zu Zellerfeld verkauft wird. Die Kiste von 25  Pfd. inc. der Verpackung kostet 8 gGr. (36 Kreuzer), der Centner also nur 1
                              									Rthlr. 8 gGr. oder 2 fl. 21 kr.
                           Zur Ausziehung des Vanadiums wird das gepulverte Erz mit ¼ seines Gewichtes
                              									Salpeter vermischt und etwa ½ Stunde lang einer starken Glühhitze ausgesetzt.
                              									Nach dem Erkalten wird die Masse zerrieben und mit wenigem Wasser ausgekocht.
                           Die abfiltrirte Lösung ist gelb und enthält vanadinsaures, chromsaures,
                              									phosphorsaures, arseniksaures, kieselsaures und salpetrigsaures Kali und
                              									Thonerde.
                           Sie wird mit Salpetersäure schwach übersättigt und dann durch Ammoniak die Thonerde,
                              									verbunden vorzüglich mit Phosphorsäure, gefällt. Auch kann diese Ausscheidung der
                              									Thonerde durch Vermischen mit einer heiß gesättigten Salmiaklösung geschehen.
                           Die vom Niederschlag abfiltrirte Flüssigkeit wird mit Chlorbarium vermischt, wodurch
                              									ein Niederschlag von vanadinsaurem, chromsaurem und phosphorsaurem Baryt gefällt
                              									wird. Er wird ausgewaschen und noch naß mit einem nicht zu großen Ueberschuß von
                              									verdünnter Schwefelsäure gekocht, bis er in weißen schwefelsauren Baryt verwandelt
                              									ist. Die davon abfiltrirte röthlichgelbe Lösung der Säure wird durch Abdampfen
                              									concentrirt, mit Ammoniak gesättigt und ein Stück Salmiak hineingestellt. In dem
                              									Maaße wie sie sich damit sättigt, scheidet sich vanadinsaures Ammoniak als ein
                              									weißes oder gelbes Krystallpulver ab, welches nach seiner vollständigen Ausscheidung
                              									abfiltrirt und mit Salmiaklösung ausgewaschen wird. Beim allmählichen Erhitzen unter
                              									Luftzutritt hinterläßt es schwarzrothe Vanadinsäure, beim stärkeren Erhitzen zu
                              									einem rothen Liquidum schmelzend, welches beim Erkalten sehr krystallinisch
                              									erstarrt.
                           Bei der Reduction dieses Eisensteins im Kohlentiegel mit Borax erhält man einen wohl
                              									geflossenen krystallinischen Eisenregulus, der Vanadium, Chrom, Phosphor und Arsenik
                              									enthält. (Annalen der Chemie u. Pharm., April 1851.)
                           
                        
                           Ueber die quantitative Bestimmung des Mangans.
                           Ich finde im Widerspruch mit den Angaben in den Lehrbüchern der analytischen Chemie,
                              									daß kohlensaures Manganoxydul bei gewöhnlichen Temperaturen durch den Sauerstoff der
                              									Luft nicht zersetzt wird, sondern vollkommen weiß bleibt,
                              									wenn es ohne einen Ueberschuß von kohlensaurem Kali oder kohlensaurem Natron
                              									niedergeschlagen wurde. Wenn aber ein Ueberschuß von einem dieser Reagentien bei der
                              									Fällung angewandt wurde, so zersetzt das überschüssige Alkali einen Theil des
                              									kohlensauren Mangans, wobei es sich in anderthalb- oder doppeltkohlensaures
                              									Alkali verwandelt. Nimmt man Alkali-Bicarbonat zum Fällen von kohlensaurem
                              									Mangan, so kann das Fällungsmittel in Ueberschuß zugesetzt werden, und der
                              									Niederschlag bleibt doch in Berührung mit der Luft weiß. Das kohlensaure Mangan ist
                              									durch Aetzammoniak nicht zersetzbar; man kann daher alle kohlensauren Salze des
                              									Ammoniaks anwenden, um ein kohlensaures Mangan zu fallen, welches an der Luft weiß
                              									bleibt. — Setzt man das kohlensaure Mangan einer Temperatur aus, welche sich
                              									der Rothglühhitze nähert, so verwandelt es sich auf einmal in schwarzes Superoxyd.
                              									Richard Laming. (Philosophical
                                 										Magazine, Juni 1851, S. 517.)
                           
                        
                           Verbrennungen durch Bariumsuperoxyd.
                           Daß das Bariumsuperoxyd bei höherer Temperatur Kohlenoxydgas und schwefligsaures Gas
                              									verbrennen und sich damit in kohlensauren oder schwefelsauren Baryt verwandeln
                              									werde, war vorauszusehen; indessen scheint der Versuch noch nicht gemacht worden zu
                              									seyn. Nur vom Wasserstoffgas wird angegeben, daß sich das Superoxyd darin beim
                              									Erhitzen unter Feuererscheinung in Barythydrat verwandle.
                           
                           Erhitzt man über der großen Spirituslampe in einer etwas geräumigen Glaskugel kleine
                              									Stücke von Bariumsuperoxyd in einem darüber geleiteten raschen Strom von
                              									getrocknetem Kohlenoxydgas, so wird das Superoxyd weißglühend, indem an seiner
                              									Oberfläche zugleich kleine weiße Flammen hervortreten, offenbar herrührend von
                              									Sauerstoffgas, das sich in Folge der Verbrennungshitze aus einem momentan noch
                              									unverwandelten und dabei halb schmelzenden Theil des Superoxyds frei entwickelt und
                              									als Gas das Kohlenoxydgas verbrennt.
                           Eine ähnliche, aber noch intensivere und glänzendere Verbrennungserscheinung, die
                              									sich besonders gut zum Vorlesungsversuch eignet, zeigt das Superoxyd beim Erhitzen
                              									in schwefligsaurem Gas. Wöhler. (Annalen der Chemie u.
                              									Pharm., April 1851.)
                           
                        
                           Ueber die Kraft, welche die Flüssigkeiten in Abstand über
                              									glühenden Flächen erhält; von Person.
                           Ich habe (polytechn. Journal Bd. CXIX S. 239) durch einen Versuch bewiesen, daß
                              									es der Dampf ist, welcher die Flüssigkeiten in Entfernung über glühenden Flächen
                              									erhält. Hr. Boutigny veröffentlichte dagegen Bemerkungen
                              									(Bd. CXIX S. 464); er nimmt dabei an, daß die Oeffnung
                              									meines Manometers ins Wasser taucht, was ein Irrthum ist; diese Oeffnung mündet trocken in der unter der Flüssigkeit liegenden
                              									Dampfschicht aus; die Flüssigkeit dringt nicht in das Rohr; aber der Dampfdruck
                              									pflanzt sich in dasselbe fort, weil er in den andern Schenkeln eine
                              									Niveau-Differenz hervorbringt.
                           Ich habe auch einen Versuch angestellt, wornach man sich über die Langsamkeit der
                              									Verdampfung eines Wassertropfens in einem rothglühenden Tiegel nicht mehr wundern
                              									wird, weil nach demselben vielmehr die Schnelligkeit der Verdampfung schwer zu
                              									erklären ist. Ein Tropfen kann z B., frei in einem Tiegel, zur Verdampfung 100
                              									Secunden brauchen; diese lange Zeit erklärt Boutigny,
                              									indem er sagt, daß die strahlende Wärme in eine im sphäroidischen Zustand
                              									befindliche Flüssigkeit nicht eindringt. Nun hänge ich den Tropfen einige Millimeter
                              									über dem Boden des Tiegels auf, vermittelst eines Platindrahts, der sich in einen
                              									horizontalen Ring endigt; die strahlende Wärme bleibt hierbei ziemlich dieselbe; die
                              									Verdampfungszeit sollte sich daher nach Boutigny's
                              									Theorie auch ziemlich gleich bleiben oder vielmehr kleiner werden, wegen der Wärme
                              									welche der Draht fortpflanzt. Gerade das Gegentheil geschieht aber; der Tropfen
                              									braucht nun 180 bis 200 Secunden zum verdampfen!
                           Die wahre Erklärung ist die, daß die strahlende Wärme, welche vom Wasser in allen
                              									Fällen sehr gut absorbirt wird, bei weitem nicht so beträchtlich ist als man
                              									annimmt. Die Wärme, welche durch die elastischen Flüssigkeiten übertragen wird, und
                              									besonders durch die sehr dünne Schicht überhitzten Dampfs, welcher die Flüssigkeit
                              									trägt, spielt hier eine Hauptrolle; dieß beweist die rasche Zunahme der
                              									Verdampfungszeit, sobald man den Tropfen ein wenig von der Wand entfernt. (Comptes rendus, März 1851, Nr. 13.)
                           
                        
                           Verfahren den Gegenständen aus Alabaster oder Gyps das Ansehen
                              									von Elfenbein und Knochen zu geben; von B. Cheverton.
                           Man schneidet einen Block von Alabaster oder Gyps zu der verlangten Form, obgleich
                              									man den gewünschten Gegenstand auch aus Gyps gießen kann. Man bringt die Artikel
                              									zuerst auf Gestellen in einen eisernen Ofen und läßt sie darin 48 Stunden lang;
                              									während dieser Zeit wird die Temperatur allmählich von 97° Reaumur auf
                              									141° R. erhöht; dadurch wird das Wasser ausgetrieben und die Gegenstände wer,
                              									den undurchsichtig, hart und spröde. Man setzt hierauf die Artikel 3 bis 4 Stunden
                              									lang der atmosphärischen Luft aus, worauf man sie in weißen harten Firniß oder  gewöhnliches Olivenöl
                              									(oder auch in geschmolzenes Fett oder Wachs) taucht, bis ihre Oberfläche damit
                              									gesättigt ist; dadurch erhalten sie die Durchsichtigkeit von Elfenbein oder Knochen
                              									und bekommen beim nachherigen Färben glänzendere Farben. Hierauf taucht man sie
                              									einen Augenblick in Wasser, welches auf 30 bis 65° Reaumur erwärmt ist;
                              									dieses Eintauchen wiederholt man jede Viertelstunde, bis die Artikel gesättigt sind;
                              									und nach dieser Sättigung läßt man sie im Wasser eingetaucht, bis sie den
                              									gewünschten Härtegrad erlangt haben; die hierzu erforderliche Zeit hängt von der
                              									Größe der Artikel ab; für kleine Gegenstände werden zwei Stunden genügen, für große
                              									können zehn Stunden nöthig seyn. Sollen die Artikel gefärbt werden, so ersetzt man
                              									das reine Wasser beim Eintauchen durch ein erwärmtes Färbebad.
                           Die nach der beschriebenen Methode behandelten Artikel kann man dann mit Kreide oder
                              									Zinnasche poliren. (London Journal of arts, Juni 1851,
                              									S. 449.)
                           
                        
                           Anwendung des vulcanisirten Kautschuks zum Bau der Orgeln und
                              									Fortepianos; von Jos. Ed. Van-Gils.
                           Die Besetzung mit Leder oder Wollenzeugen, welche die Orgelbauer und Klaviermacher
                              									bei ihren Instrumenten anbringen, um den Ton zu dämpfen, verliert bald ihren
                              									anfänglichen Grad von Elasticität; ferner wird sie von Insecten zerfressen und in
                              									Staub verwandelt. Viele Fortepianos werden daher in wenigen Jahren schon schlecht
                              									und lassen beim Spiel ein unerträgliches Geklapper vernehmen.
                           Die kleinen Messingdrahtfedern, deren man sich zu bedienen pflegt, um das
                              									Zurückkehren der beweglichen Stücke der Klaviermechanik in ihre ursprüngliche Lage
                              									zu sichern, sobald die Hand des Spielers die entspechende Taste verläßt, haben
                              									andere Fehler; sie wirken oft nicht gehörig, zerbrechen — und die Tasten
                              									sagen nicht an.
                           Hr. Van-Gils ersetzt daher sehr zweckmäßig die
                              									Belederung und Wollenbesetzung, vorzüglich aber die erwähnten Federn, durch
                              									vulcanisirten Kautschuk, dessen Elasticität fast nie abnimmt und der von Insecten
                              									nicht heimgesucht wird. Seine Pianos lassen im Bau sowohl als im Ton nichts zu
                              									wünschen übrig. — Von seinen Anordnungen hinsichtlich der Unterstützungen des
                              									innern Endes der Tasten ist anzunehmen, daß durch die Anwendung schlaffer
                              									Kautschukbänder (anstatt über den leeren Raum gespannter Kautschukbänder) als
                              									Polster, die letzten Spuren jedes Geräusches beim Fall der Tasten auf die festen
                              									Theile des Instrumentes zum Verschwinden gebracht werden dürften. (Bulletin de la société d'Encouragement, April 1851, S.
                              									177.)
                           
                        
                           Ueber das Austrocken des Holzes zum Brodbacken.
                           Der Bäckergeselle Aubert Lanchantin, welchen die société d'Encouragement im verflossenen Jahre unter
                              									anderen Vorarbeitern durch eine Medaille auszeichnete, hat derselben aus
                              									Erkenntlichkeit einige praktische Beobachtungen bezüglich seines Gewerbes
                              									mitgetheilt, insbesondere darüber, wie lange die verschiedenen Holzarten in dem
                              									heißen Ofen verweilen müssen, um soweit auszutrocknen, daß sie zum Brodbacken
                              									geeignet sind.
                           Das weiße geflößte Holz, das Pappelholz, dürfen nicht über sechs Stunden im Ofen
                              									bleiben, sonst machen sie nur Löschkohle und verzehren sich zu schnell.
                           Das Birkenholz, welches den vorhergehenden vorzuziehen ist, darf nicht über acht
                              									Stunden im Ofen bleiben; das Tannenholz nur fünf Stunden.
                           Dem Dunst welcher im Ofen durch die Verdampfung des im Teig enthaltenen Wassers
                              									entsteht, schreibt Lanchantin die schöne und lebhafte
                              									Farbe des gut gebackenen Brodes zu; er empfiehlt daher diesen Dampf so viel als
                              									möglich zurückzuhalten und überdieß den unteren Theil der Ofenmündung (des
                              									Einschiebelochs) mit 
                              									Asche zu verwahren, wodurch die Wärme zusammengehalten und an Brennmaterial erspart
                              									wird. (Bulletin de la Société d'Encouragement, April
                              									1851 S. 188.)
                           
                        
                           Vorkommen des Ammoniaks im Hagel.
                           Am 5. Mai fiel auf Paris und seine Umgebung ein sehr starker Hagel. Da ich mich
                              									gerade in meinem Laboratorium befand, so kam ich auf den Gedanken, eine Portion
                              									dieses Hagels zu sammeln und ihn zu analysiren. Ich legte dazu ein Leinenstück auf
                              									Gestelle und sammelte auf demselben beiläufig 800 Gramme Hagel. Diesen ließ ich
                              									sogleich in einer Porzellanschale mit ein wenig Salzsäure zergehen und dampfte ihn
                              									fast bis zur Trockne ab, wo dann eine kleine Krystallisation auf dem Boden des
                              									Gefäßes eintrat. Von den Krystallen, welche zusammen 2,78 Gramme wogen, untersuchte
                              									ich einige, wobei sie sich als Salmiak erwiesen.
                           Gegen das Ende der Abdampfung setzte sich eine schwarze und kohlige Substanz auf der
                              									Glasur der Schale in Kreisen ab. Diese Flecken waren sehr zahlreich und wurden wohl
                              									durch organische Theilchen verursacht, welche in der Luft suspendirt waren, denn ich
                              									wandte alle mögliche Vorsicht an, fremdartige Materien zu vermeiden. Mène. (Comptes rendus, Mai
                              									1851, Nr. 20.)
                           
                        
                           Ueber die Muscardine-Krankheit der Seidenwürmer.
                           Diese bekannte Krankheit der Seidenwürmer hat nun Guérin-Mèneville systematisch studirt, wobei er sich überzeugte,
                              									daß die eigentliche Ursache derselben — abgesehen von den mitwirkenden
                              									nachtheiligen Einflüssen durch die Fütterung, den Temperatur- und
                              									Feuchtigkeitszustand der Localitäten etc. — ein Schmarotzergewächs ist, Botrytis genannt, welches sich durch Keimkörner
                              									fortpflanzt, die er sammelte und mit denen er die Krankheit durch Inoculation auf
                              									Larven und Puppen und sogar auf andere Spezies dieser Familie übertragen konnte.
                              										(Comptes rendus, Mai 1851, Nr. 21.)
                           
                        
                           Heilung einer Melkkuh, welche eine oder mehrere Zitzen
                              									verloren hat.
                           Durch nicht sorgfältiges Ausmelken der Kuh tritt oft der Fall ein, daß die
                              									Milcherzeugung nachläßt und eine oder mehrere Zitzen völlig eingehen. Da sich dieser
                              									Zustand nicht auf einen Jahrgang beschränkt, sondern bleibend werden kann, so ist
                              									damit großer Verlust verbunden. Ein Zufall führte auf folgendes Mittel, diesem Uebel
                              									abzuhelfen. Man braucht bei der trächtigen Kuh, welche eine oder mehrere Zitzen
                              									verloren hat, nur drei Wochen lang vor dem Kälbern durch täglich drei- bis
                              									viermaliges sanftes Ziehen, als wollte man melken, die Milchabsonderung
                              									hervorzurufen. Allerdings geben jedoch die krank gewesenen Theile des Euters nicht
                              									ganz so viel Milch wie die gesund gebliebenen. (Moniteur
                                 										industriel, 1851 Nr. 1521.)