| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. , S. 312 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 29. Mai bis 28. Juli 1851 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem Henry W. Adams in
                                 										Boston, Nordamerika: auf eine verbesserte Methode galvanische Elektricität zu
                                 										erzeugen und mittelst derselben das Wasser zu zersetzen. Dd. 29. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem John Pegg,
                                 										Fabrikant in Leicester: auf Methoden dem Leder eine gerunzelte Oberfläche zu
                                 										ertheilen. Dd. 29.
                                    											Mai 1851.
                              
                           
                              Dem John Ashworth,
                                 										Spinnmeister in Bristol: auf eine verbesserte Methode die Krustenbildung in
                                 										Dampfkesseln zu verhüten. Dd. 29. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Joseph Reynolds,
                                 										Kartenmacher in Vere-street, Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Spielkarten. Dd. 29. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem William Wilkins,
                                 										Ingenieur in Long-acre, Middlesex: auf Verbesserungen an den Buffern der
                                 										Eisenbahnwagen. Dd. 29. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Robert Sievier,
                                 										Civilingenieur in Upper Holloway, Middlesex: auf Verbesserungen im Verweben und
                                 										Bedrucken der Gespinnste. Dd. 29. Mai 1851.
                              
                           
                              Dem Thomas Parker,
                                 										Mäkler in Leeds: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Oeffnen, Reinigen und
                                 										Vorbereiten der Faserstoffe, und zur Erzeugung gefilzter Fabricate. Dd. 3. Juni
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem John Hopkinson,
                                 										Klaviermacher in Oxford-street, Middlesex: auf ihm mitgetheilte
                                 										Verbesserungen an Pianofortes. Dd. 3 Juni 1851.
                              
                           
                              Dem William Adams,
                                 										Ingenieur in Adam-street, Adelphi, Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Construction der Landstraßen und Wege, der Brücken, Locomotiven und
                                 										Eisenbahnwagen. Dd. 3. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Cornelius Jaquin
                                 										in New-street. City von London: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 										Nägeln, Stiften, Schrauben und ähnlichen Artikeln. Dd. 3. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Isaac Hazlehurst,
                                 										Stahlfabrikant in Marton, Pfarrei Dalton, Lancashire: auf Verbesserungen in der
                                 										Eisenfabrication. Dd. 3. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem James Banister.
                                 										Gelbgießer in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication metallener
                                 										Röhren für Dampfkessel etc. Dd. 7. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Robert Kennedy,
                                 										Baumwollspinner in Manchester: auf eine verbesserte Maschinerie zum Kratzen der
                                 										Baumwolle. Dd. 10
                                    											Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Frederick
                                    										Calvert, Professor der Chemie zu Manchester: auf eine neue Anwendung
                                 										gewisser Flüssigkeiten zur Fabrication von Extracten für Färber, Drucker und
                                 										Gerber. Dd. 12.
                                    											Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Edward Berthon in
                                 										Fareham, Grafschaft Hants: auf Verbesserungen an Booten, und an den Instrumenten
                                 										zum Sondiren, sowie um das Steigen und Fallen der Ströme anzuzeigen. Dd. 12. Juni
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem John Chatterton,
                                 										Agent in Birmingham: auf eine Maschine um die Drähte für elektrische Telegraphen
                                 										mit einem schützenden Ueberzug zu versehen. Dd.
                                 											12. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Felix Levacher
                                    											d'Urcle, Oekonom in Paris: auf eine Methode um den Ertrag an
                                 										Herbstweizen zu vergrößern. Dd. 12. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem John Lightfood,
                                 										Kattundrucker in Broad Oak, Accrington, Lancashire, und James Higgin, Chemiker in
                                 										Manchester: auf Verbesserungen im Behandeln und Zubereiten gewisser Farbstoffe
                                 										für die Färbereien. Dd. 12. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem William Birkett,
                                 										Agent in Bradford, Yorkshire: auf sein Verfahren Seife aus den Waschwassern (der
                                 										Wolle) darzustellen. Dd. 12. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Henry Fox Talbot
                                 										in Lacock Abbey, Chippenham, Grafschaft Wilts: auf Verbesserungen in der
                                 										Photographie. Dd. 12. Juni 1851.
                              
                           
                           
                              Dem James Hinks,
                                 										Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der Construction metallener
                                 										Haspel um die Garne in Strähne zu verwandeln. Dd.
                                 											14. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Prosper Durand,
                                 										Kaufmann in Paris: auf Verbesserungen im Telegraphiren. Dd. 17. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Thomas Crook und
                                 											James Mason in
                                 										Preston, Lancashire: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 17. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem John Machine in
                                 										Stockport, Grafschaft Chester: auf Verbesserungen an Stiefeln und Schuhen. Dd. 17. Juni
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Francis Hepburn
                                 										an Notting Hill-terrace, Middlesex: auf Verbesserungen an Kutschen und
                                 										andern Fuhrwerken. Dd. 17. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Godfrey Ermen,
                                 										Baumwollspinner in Manchester: aus seine Methode und seine Maschinerie um Garn
                                 										(für den Verkauf) auszurüsten. Dd. 17. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Richard Fletcher
                                 										in Blackdowns Farm, Pfarrei Ebrington, Grafschaft Gloucester: auf eine
                                 										Verbesserung im Gewinnen von Triebkraft. Dd. 21. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem John Holmes,
                                 										Mechaniker in Birmingham: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Schneiden
                                 										und Stanzen der Metalle. Dd. 24. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem John Brazil in
                                 										Manchester: auf Verbesserungen im Färben und im Zubereiten von Farbhölzern. Dd. 24. Juni
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Richard Hodges in
                                 										Southampton-row, und William Brockedon in Devonshire-street, Middlesex: auf
                                 										Verbesserungen an chirurgischen Instrumenten. Dd.
                                 											24. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem Alexander Parkes
                                 										in Birmingham: auf Verbesserungen im Abscheiden des Silbers von andern Metallen.
                                 											Dd. 24. Juni
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem George Firmin,
                                 										Chemiker in Lambeth-street, Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von oxalsaurem Kali. Dd. 24. Juni 1851.
                              
                           
                              Dem John Platt in
                                 										Oldham und Richard
                                    											Burch in Heywood, Lancashire: auf Verbesserungen an Webestühlen.
                                 											Dd. 3. Juli
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem James Howard,
                                 										Verfertiger landwirthschaftlicher Instrumente in Bedford: auf Verbesserungen an
                                 										Pflügen. Dd. 3.
                                    											Juli 1851.
                              
                           
                              Dem John Aston,
                                 										Fabrikant in Birmingham auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Knöpfen und an
                                 										der Maschinerie zu deren Fabrication. Dd. 3. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem Charles Payne in
                                 										Wandsworth-road, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Trocknen
                                 										thierischer und vegetabilischer Substanzen, und im Erhitzen und Abkühlen von
                                 										Flüssigkeiten. Dd. 3. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem George Kemp, Med. Dr. in Carnarvon, North Wales: auf eine neue
                                 										Methode mittelst Elektromagnetismus Triebkraft zu erhalten. Dd. 3. Juli
                                    											1851.
                              
                           
                              Den Ingenieuren Richard
                                    												Crickmer und Frederick Crickmer in Pages'-walk,
                                 										Bermondsey: auf Verbesserungen im Liedern der Stopfbüchsen und Kolben. Dd. 3. Juli
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Charles Cowper in
                                 										Southampton-buildings, Chancery-lane, Middlesex: auf ihm
                                 										mitgetheilte Verbesserungen im Vorbereiten der Baumwolle zum Färben und
                                 										Bleichen. Dd. 3.Juli 1851.
                              
                           
                              Dem Robert Easum in
                                 										Commercial-road, Stepney, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication der Seile. Dd. 3. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem William Hamer in
                                 										Manchester: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd.
                                 											3. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem Charles Barlow im
                                 										Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an rotirenden
                                 										Dampfmaschinen. Dd. 3. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem Frederick
                                    											Rosenborg in Albany, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
                                 										der Fabrication von Fässern mittelst Maschinen. Dd.
                                 											5. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem Henry Baildon,
                                 										Chemiker in Edinburgh: auf seine Methoden um auf besonders präparirtes Papier,
                                 										Pergament etc., Buchstaben, Schriftzeichen oder Marken zu schreiben oder zu
                                 										drucken. Dd. 7.
                                    											Juli 1851.
                              
                           
                              Dem James Mirrlees,
                                 										Ingenieur in Glasgow: auf Verbesserungen an den Apparaten und Verfahrungsarten
                                 										zur Zuckerfabrication. Dd. 7. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem Thomas Lord,
                                 										Flachsspinnmaschinenfabrikant in Leeds, und George Wilson, Director einer
                                 										Flachsspinnerei in Prenlows, Grafschaft Fife: auf eine ihnen mitgetheilte
                                 										Maschine zum Oeffnen und Reinigen des Wergs und der Wergabfälle  von Flachs und Hanf; ferner
                                 										auf eine Maschinerie zum Anstücken der Treibriemen. Dd. 17. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem John Hick,
                                 										Ingenieur in Bolton le-Moors, Lancashire: auf Verbesserungen an
                                 										Dampfkesseln. Dd. 17. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem Thomas Bale,
                                 										Porzellanfabrikant in Cauldon-place, Grafschaft Stafford: auf eine
                                 										Methode Gebäude zu verzieren und zu conserviren. Dd.
                                 											17. Juli 1851.
                              
                           
                              Den Mechanikern William
                                    											Dickinson und Robert Willan in Blackburn, Lancashire: auf Verbesserungen an
                                 										den Maschinerien zur Fabrication von Geweben. Dd.
                                 											17. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem John Mac Nab,
                                 										Bleicher in Midtownfield, Grafschaft Renfrew: auf Verbesserungen im Strecken
                                 										(Ausspannen) und Trocknen der Gewebe, und an der dazu dienenden Maschinerie. Dd. 17. Juli
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Arthur Albright,
                                 										Chemiker in Birmingham: auf Verbesserungen in der Phosphorfabrication. Dd. 17. Juli
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Arthur Field in
                                 										Lambeth: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kerzen, Nachtlichtern und
                                 										Nachtlampen. Dd. 22. Juli 185l.
                              
                           
                              Dem Samuel Varley,
                                 										Ingenieur in Sheffield: auf Verbesserungen im Hemmen und Anhalten der
                                 										Eisenbahnwagen; ferner eine Methode wornach sich die Conducteure und
                                 										Locomotivenführer Mittheilungen machen können. Dd.
                                 											22. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem Admiral Grafen von
                                    											Dundonald in Chester-street, Grafschaft Middlesex: auf
                                 										Verbesserungen in der Construction und Fabrication von Rinnen, Röhren zum
                                 										Abziehen des Wassers, Wasserbehältern etc.; ferner auf die Anfertigung von
                                 										Säulen, Pfeilern, Capitalen, Postamenten, Vasen etc. aus einer bisher dazu nicht
                                 										benutzten Substanz. Dd. 22. Juli 1851.
                              
                           
                              Dem James Chance in
                                 										Birmingham: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 28. Juli
                                    											1851.
                              
                           
                              Dem Richard Lloyd,
                                 										Ingenieur in Paris: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und im Erhitzen des
                                 										Dampfs. Dd. 28.
                                    											Juli 1851.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli
                                 										und August 1851.)
                              
                           
                        
                           Die elektromagnetische Locomotive von Prof. Page.
                           Ich habe mit meiner elektromagnetischen Locomotive unlängst eine Probefahrt gemacht,
                              									welche sehr günstig ausfiel, besonders wenn man berücksichtigt, daß ich dabei nur
                              									die Hälfte (oder sogar weniger) von der Kraft verwenden konnte, welche die Maschine
                              									und die Batterie zu liefern vermögen. Jede Maschine, nach meiner stationären
                              									Maschine berechnet, sollte nach der niedrigsten Schätzung 12 Pferdekräfte geben, was
                              									für die Locomotive 24 Pferdekräfte betragen würde. Die wirkliche Kraft war ich nicht
                              									im Stande zu bestimmen, aber nach folgenden Daten läßt sie sich annähernd schätzen.
                              									Die Locomotive wiegt mit der voll geladenen Batterie 10½ Tonnen, mit den
                              									sieben Personen welche die Fahrt nach und von Bladensburg mitmachten, stieg das
                              									Gewicht auf 11 Tonnen. Unter den günstigsten Umständen sind acht Pfund erforderlich um eine Tonne auf einer
                              									vollkommenen horizontalen Eisenbahn fortzuschaffen, und sieben Pfund werden eine
                              									Tonne kaum in Bewegung erhalten. Je größer der Reibungswiderstand der Räder ist.
                              									eine desto größere Last kann die Maschine fortziehen; dieser Widerstand läßt sich
                              									aber nur durch Versuche in jedem Fall genau bestimmen. Meine magnetische Maschine,
                              									die erste ihrer Art welche je construirt wurde, ist noch unvollkommen, und da alle
                              									ihre Theile neu sind, so lauft sie sehr hart. Wir wollen annehmen, daß 200 Pfund
                              									(was unter ihrer wirklichen Kraft ist) erforderlich seyen, um sie auf einer
                              									horizontalen Bahnstrecke in Bewegung zu erhalten. Eine Pferdekraft ist nach der
                              									gewöhnlichen Annahme 150 Pfd. in der Stunde 2½ engl. Meilen weit gezogen oder
                              									375 Pfd. in der Stunde eine Meile weit gezogen. Nehmen wir die Geschwindigkeit der
                              									magnetischen Locomotive zu 15 engl. Meilen per Stunde
                              									auf horizontaler Bahn an (sie betrug in der That mehr) und ihre Zugkraft zu 200
                              									Pfd., so haben wir 375 Pfd. 1 Meile weit in der Stunde gezogen für eine Pferdekraft,
                              									und 200 Pfd. 15 Meilen weit in der Stunde gezogen  für die Locomotive, was acht Pferdekräfte gibt. Die Maschine hat aber jedenfalls
                              									zwölf Pferdekräfte, was, wie ich vorher bemerkte, beiläufig die Hälfte ihrer
                              									möglichen Leistungsfähigkeit ist. Ein Hauptfehler derselben war die mangelhafte
                              									Isolirung der Drahtspiralen; nachdem nämlich die Locomotive auf die Bahn gebracht
                              									war, fand man es für nöthig, fünf Spiralen ihrer Wirkung zu entheben und gerade an
                              									dem wichtigsten Punkt; um diesem Fehler abzuhelfen, hätte man beide Maschinen ganz
                              									herausnehmen müssen, was schon die zur Benutzung der Bahn bewilligte Zeit nicht
                              									gestattete. Eine andere bedeutende Schwierigkeit veranlaßte das Zerbrechen der
                              									porösen Zellen in der Batterie, wobei sich die zwei Säuren vermischten und ein
                              									großer Theil der Kraft verloren ging; die Zellen waren nämlich aus einem schwachen
                              									Thon gemacht und hatten durch häufigen Gebrauch schon so gelitten, daß sie durch die
                              									geringste Veranlassung zerbrachen. Bevor wir abfuhren, zerbrachen zwei, und diesem
                              									Fehler konnte nur theilweise abgeholfen werden; nicht weit von Bladensburg
                              									zerbrachen noch zwei und verminderten plötzlich unsere Triebkraft nicht unbedeutend.
                              									Bei unserer Rückkehr etwa zwei Meilen von Bladensburg zerbrachen noch drei, und wir
                              									waren mindestens auf die Hälfte unserer Kraft reducirt. Die Fahrzeit von Washington
                              									nach Bladensburg war 39 Minuten; ohne einen fünfmaligen Aufenthalt hätten wir
                              									wahrscheinlich die Fahrt in weniger als 30 Minuten gemacht. Eine sehr wichtige und
                              									interessante Eigenthümlichkeit dieser Maschine ist die, daß ihre Kraft beim
                              									Rückwärtsfahren fast zweimal so groß als beim Vorwärtsfahren ist; wenn man nämlich
                              									die Bewegung der Maschine verkehrt, so ist die magneto-elektrische Induction
                              									zu Gunsten des Batteriestroms und erhöht dessen Wirkungen. Dem Fehler in den Zellen
                              									läßt sich für die Folge leicht abhelfen. Die schwingende Bewegung des
                              									Maschinenwagens läßt sich dadurch vermeiden, daß man rotirende Maschinen anstatt
                              									solcher mit Hin- und Herbewegung anwendet. Die größte Geschwindigkeit welche
                              									ich bei meiner Probefahrt erreichte, war ungefähr 19 engl. Meilen in der Stunde.
                              									Charles G. Page. Washington, l. Mai 1851.
                           Wenn man bedenkt, daß man vor Page's Versuchen mittelst
                              									des Elekromagnetismus höchstens eine halbe Pferdekraft hervorzubringen vermochte,
                              									welche wahrscheinlich hundertmal soviel kostete als es bei seinem System der Fall
                              									ist. so wird man das von ihm erzielte Resultat als ein großes und vielversprechendes
                              									betrachten. (Silliman's american
                                 										Journal of science and arts, Juli 1851, S. 139.)
                           
                        
                           Taucherapparat von Hrn. Cavé.
                           Dieser Apparat dient, um auf dem Grund der Flüsse und Ströme Arbeiten und
                              									Untersuchungen fast mit derselben Leichtigkeit vornehmen zu können, als wenn man die
                              									Hindernisse des Wassers nicht zu bekämpfen hätte.
                           Man kann diesen Apparat verschieden zusammensetzen; im folgenden beschreibe ich
                              									denjenigen welcher gegenwärtig auf der Seine, dem Institut gegenüber, in Gebrauch
                              									ist.
                           Auf einem mit einer Dampfmaschine versehenen Ausräumeboot hat man eine große
                              									eiförmige Luftkammer von Eisenblech befestigt, welche 7 Meter im Durchmesser und 5
                              									Meter Höhe hat. Beiläufig in der Mitte dieser Kammer wurde eine große Oeffnung
                              									angebracht, welche durch den Boden des Boots geht. In dieser Oeffnung, welche mit
                              									dem Fluß communicirt, befindet sich ein an beiden Enden offener Cylinder von Blech,
                              									welcher bis auf den Grund des Wassers hinabgeschoben werden kann. Die Verbindung
                              									welche die Luftkammer schließt, besteht aus einer Lederkappe, welche mit ihrem einen
                              									Ende an dem Fußboden der genannten Kammer und mit dem anderen Ende an dem oberen
                              									Theil des Cylinders so befestigt ist, daß letzterer je nach der Tiefe des Flusses
                              									höher oder tiefer gestellt werden kann. Wenn man den Grund des Wassers untersuchen
                              									will, braucht man bloß diesen Cylinder hinabzulassen und die Luft in der Kammer zu
                              									comprimiren; das Wasser entweicht dann am unteren Ende des Cylinders, ein Theil des
                              									Flusses wird trocken gelegt und die Arbeiter können also auf den Grund hinabsteigen
                              									und daselbst ohne Schwierigkeit ihr Geschäft verrichten.
                           
                           Um von außen mit der Kammer zu communiciren, dient eine Vorkammer, in welche man
                              									hineintreten und aus der man austreten kann. ohne die Arbeiten zu unterbrechen. Wenn
                              									man die Thür der Vorkammer öffnet, entweicht die comprimirte Luft, und man bringt
                              									nun alles hinein was man nöthig haben kann. Nachdem man die Thür der Vorkammer
                              									wieder geschlossen hat, öffnet man die Thür der Kammer, das Gleichgewicht der Luft
                              									stellt sich wieder her, und die Arbeiten können fortgesetzt werden. Das Comprimiren
                              									der Luft geschieht durch ein Cylindergebläse, welches von der Dampfmaschine
                              									getrieben wird.
                           Ich habe schon zwei größere Taucherboote mit Apparaten dieses Systems für die
                              									Correction des Nils geliefert; die Cylinder derselben hatten 6 bis 8 Meter
                              									Durchmesser. (Comptes rendus, Juli 1851, Nr. 3.)
                           
                        
                           Erfindung eines Nothsteuerruders.
                           Der Schiffscapitän Marco Starcich ist auf einer Reise von
                              									Alexandria nach Triest im Juni vorigen Jahrs von stürmischem Wetter überrascht
                              									worden, welches dem Schiff, der österreichischen Mercantilbrig
                              										„Norma“, am fünften Tag der Reise das Steuerruder brach.
                              									Bei dieser Gelegenheit mußte sich Capitän Starcich zwar
                              									mit den üblichen Kunstgriffen behelfen welche der menschliche Geist für solche
                              									widrige Zufälle ersonnen, wurde aber nebstbei der Erfinder eines
                              									Noth-Steuerruders, für welches er nach vorausgegangener commissioneller
                              									Untersuchung mit dem goldenen Verdienstkreuz belohnt wurde. Dieses Steuerruder
                              									besteht aus einem Parallelepipedon, das 3½ Fuß hoch, 2½ breit und
                              									ungefähr 5 Zoll dick ist (die Dimensionen natürlich verschieden nach den Schiffen).
                              									Es ist aus verschiedenen horizontal übereinander liegenden kleinen Balken (morali) zusammengesetzt, welche wieder von Brettern
                              									eingeschlossen sind, die horizontal und vertical angebracht und durch lange Nägel
                              									zusammengefügt wurden. Dieses Steuer ist an einem Holz angebracht, an derselben
                              									Stelle wo sonst die Achse des Steuerruders ist; und indem vom oberen und unteren,
                              									dann vom freien Seitenrand Stricke nach aufwärts und abwärts angebracht sind, sowie
                              									ordentliche Zügel nach dem Verdeck, so ist auch Fixirung und Beweglichkeit des
                              									improvisirten Ruders hiemit gesichert. Mit einem solchen Steuerruder schiffte
                              									Capitän Starcich durch dreißig Tage, und zwar von Candia
                              									nach Triest, wo er noch so geschickt manövrirte, daß niemand die Wirkung eines bloß
                              									aus Noth improvisirten Steuerruders bemerkte. Starcich
                              									machte natürlich noch während der Reise interessante Bemerkungen über die Wirkung
                              									und den Gebrauch dieses Behelfes selbst, und die Centralseebehörde ließ durch eine
                              									eigne Commission unter dem Vorsitz des Fregattencapitäns v. Pöltl die Erfindung näher untersuchen. Man stellte die Versuche mit dem
                              									Dampfer „Arciduca Federico“ an, und sie fielen glänzend aus.
                              									Ein einziger Mann genügte zur Lenkung, und man nahm alle die verschiedenen Wendungen
                              									und Bewegungen vor, während die Geschwindigkeit nicht viel hinter der gewöhnlichen
                              									zurückblieb. Die Commission sprach sich daher nicht nur über die Brauchbarkeit
                              									dieses Steuers aus, sondern auch über die leichtmögliche Anfertigung an Bord jeden Schiffes, sowie über die Vorzüglichkeit dieses
                              									Hülfsmittels vor allen übrigen ähnlichen. und über die Nothwendigkeit dasselbe der
                              									Handelswelt bekannt zu machen. (Allg. Zeitung, 1851, Nr. 237.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung hart gegossener eiserner Zapfen bei
                              									astronomischen Instrumenten; von Hrn. May.
                           Es ist längst bekannt, daß wenn man das Eisen in eine Form gießt, welche aus Gußeisen
                              									besteht, oder zum Theil aus Eisen und zum Theil aus Sand, dann derjenige Theil des
                              									Abgusses, welcher an dem Eisen anliegt, hart wird, was durch eine weiße
                              									krystallinische Structur bemerklich wird, die bis auf eine gewisse Tiefe entsteht,
                              									welche letztere einerseits von der Temperatur der Form und des eingegossenen Metalls
                              										 und andererseits
                              									von der chemischen Zusammensetzung des Eisens abhängt. Der praktische Nutzen des
                              									Hartgusses (Schalengusses) beruht auf der Thatsache, daß der so krystallinisch
                              									gemachte (abgeschreckte) Theil des Abgusses eine bedeutende Härte hat, welche
                              									derjenigen des gehärteten Stahls nahe kommt, während im übrigen der Abguß so weich
                              									bleiben kann wie das in gewöhnliche Sandformen gegossene Eisen. Den theoretischen
                              									Grund der so hervorgebrachten Wirkung hat man noch nicht genügend ermittelt; das
                              									Gußeisen ist eine Verbindung von Eisen mit veränderlichen Verhältnissen von
                              									Kohlenstoff: nach einigen Angaben kann sehr weiches Roheisen bis 15 Proc.
                              									Kohlenstoff enthalten, und solches Eisen eignet sich sehr schlecht oder gar nicht
                              									für den Hartguß. Die praktische Erfahrung ist gegenwärtig der einzige Führer, um die
                              									verlangte Wirkung hervorzubringen; in manchen Fällen wünscht man beim Schalenguß nur
                              									eine dünne harte Schicht zu erzielen, in andern Fällen soll dieselbe eine
                              									beträchtliche Tiefe erreichen; man kann auch wirklich diese Schicht von einer kaum
                              									bemerklichen weißen Linie bis zur Dicke von einem halben oder drei viertel Zoll
                              									erhalten, welche letztere bei den großen Walzen für das dünnste Eisenblech
                              									erforderlich ist. Der Stahl ist wie das Gußeisen eine Verbindung von Eisen mit
                              									Kohlenstoff, aber das Gußeisen enthält ohne Vergleich mehr Kohlenstoff als der
                              									Stahl. Ich will bei dieser Gelegenheit einen merkwürdigen Unterschied zwischen hart
                              									gegossenem Roheisen und Stahl anführen: wenn man den Stahl zum Rothglühen erhitzt
                              									und dann in kaltes Wasser taucht, so wird er außerordentlich hart; erhitzt man ihn
                              									dann wieder, so nimmt er seine ursprüngliche Weichheit wieder an; behandelt man
                              									hingegen hart gegossenes Roheisen auf diese Art, so behält es seine Härte bei.
                           Es ist bekanntlich sehr schwierig, sich Stahlmassen von gleichförmiger Dichte zu
                              									verschaffen, während man durch den Schalenguß leicht große Oberflächen von homogener
                              									Härte auf Gußeisen erzielen kann, was Veranlassung gab, den Hartguß bei den Zapfen
                              									der astronomischen Instrumente anzuwenden. Vor etwa vier Jahren wandte sich nämlich
                              									der k. Astronom Hr. Airy an mich und meine Compagnons
                              									wegen der Construction der mechanischen Theile eines neuen Meridiankreises von
                              									ungewöhnlicher Größe; die Zapfen desselben sollten aus einem Material angefertigt
                              									werden, welches einerseits so hart ist daß es der Abnutzung so gut als möglich
                              									widersteht, und andererseits so homogen daß die etwa erfolgende Abnutzung eine
                              									gleichförmige seyn muß. Diesen Bedingungen glaubten wir entsprechen zu können, wenn
                              									wir die Zapfen als Hartguß zusammenhängend mit dem in Sandformen gegossenen Körper
                              									der Achse herstellen, was auch mit dem besten Erfolg ausgeführt wurde. Die Zapfen
                              									dieses Instruments (welches jetzt auf der k. Sternwarte in Gebrauch ist) haben 6
                              									Zoll im Durchmesser und die Horizontalachse ist beiläufig 6 Fuß lang; das
                              									Objectivglas des Fernrohrs hat 8 Zoll Oeffnung und etwa 11 Fuß Brennweite. Der k.
                              									Astronom hat sich durch die genaueste Prüfung überzeugt, daß keine Correction für
                              									die Gestalt der Zapfen erforderlich ist. (Aus einem Vortrag des Verfassers bei der
                              									Versammlung der brittischen Naturforscher zu Ipswich, durch das Civil Engineer's Journal, Juli 1851, S. 392.)
                           
                        
                           Pendel ohne Uhrwerk durch längere Zeit schwingend zu
                              									erhalten.
                           Wird ein Pendel, statt wie gewöhnlich an einem Faden, einer Feder, oder auf einer
                              									Schneide, mittelst eines am Aufhängepunkte befestigten, oben fein zugespitzten
                              									Eisenstiftes an dem Pole eines Magnetes aufgehängt, so bleibt dasselbe zwölf-
                              									bis fünfzehnmal so lange in Bewegung, als bei den zuerst erwähnten Aufhängungsarten.
                              									Ein solches, halbe Secunden schlagendes Pendel, von circa 9″ Länge und ⅛ Pfd. schwer, blieb bei wiederholten
                              									Versuchen durch 16 Stunden in Bewegung und die Abnahme der Schwingungsweite wurde
                              									erst in der dritten Stunde bemerkbar, während dasselbe Pendel an einer zarten
                              									offenen Taschenuhr-Spirale nur 69 Minuten, auf einer Schneide mit
                              									Achatpfannen 46 Minuten, an offener Seide aber 89 Minuten in Schwingung sich
                              									erhielt. Für kurze Zeitmessungen könnte ein solches Pendel vielleicht mit Vortheil
                              									angewendet werden.
                           
                           Ein Kreisel mit eiserner Achse zeigte, am Pole des Magnetes hängend und um seine
                              									Achse rotirend, dieselbe Erscheinung in sehr augenfälliger Weise. Carl Kohn. (Notizen- und Intelligenzblatt des österr.
                              									Ingenieur-Vereins, 1851 Nr. 4.)
                           
                        
                           Die Wellenbewegung des Quecksilbers zu fixiren.
                           Zur Erzeugung der Wellen kann man sich zweckmäßig eines flachen Gefäßes aus
                              									Eisenblech von etwa 8–9 Zoll Durchmesser bedienen, in welches das Quecksilber
                              									2 bis 3″′ hoch geschüttet und durch gleimäßiges Klopfen an der
                              									Seitenwand in Bewegung gesetzt wird. Wird in diesem Zustande gut gebrannter und
                              									vorher trocken aufgekochter Gyps in einer mäßig dicken Lösung aufgegossen, so
                              									schwimmt nach ungefähr 1 Minute, wenn die Erschütterung unterbrochen wird, die
                              									erstarrte Matrize, welche die Quecksilberwellen scharf ausgeprägt zeigt, auf dem
                              									Quecksilber. Ein Abguß von leichtflüssigem Metall gibt ein schönes Bild der feinsten
                              									Wellencurven; je schneller und gleichförmiger die Erschütterung geschieht, desto
                              									reiner und schärfer gelingt der Versuch. Das Erschüttern geschieht am besten
                              									mittelst eines Zahnrades, welches an einer Drehbank läuft, während die Blechschale
                              									am Support festgehalten wird.
                           
                              (A. a. O.)
                              
                           
                        
                           Ein dem französischen ähnliches Mousselin-Glas ohne
                              									Ofen zu erzeugen.
                           Ein mit einer Druckerwalze eingefettetes Stück Tull-anglais wird auf die rein
                              									geputzte Fenstertafel sanft aufgedrückt und wieder behutsam abgezogen, und die Tafel
                              									sodann dem gewöhnlichen Aetzverfahren mittelst Flußspath-Dämpfen unterzogen.
                              									Nach 4–5 Minuten zeigt sich auf dem Glase ein glänzendes Netz auf mattem
                              									Grunde, welches das Durchsehen von außen wie ein Schleier verhindert, während von
                              									innen nach außen bequem gesehen werden kann.
                           
                              (A. a. O.)
                              
                           
                        
                           Feine Holzarbeiten gegen die Einwirkung der Feuchtigkeit zu
                              									schützen.
                           Das Schutzmittel besteht in feinem Graphit-Pulver, mit welchem die gut
                              									ausgetrockneten Holzarbeiten eingerieben oder gebürstet werden. Seit langer Zeit
                              									wendet man dieses Verfahren besonders bei Holzuhren an, wo die Wellen und Holzräder
                              									nicht der Zierde wegen mit Graphit eingerieben werden, sondern um sie vor dem
                              									Schwinden oder Anschwellen zu bewahren.
                           
                              (A. a. O.)
                              
                           
                        
                           Schutzmittel gegen schlagende Wetter, vorgeschlagen von Henri
                              										Hautermann, Maurice und Comp.
                           Bekanntlich ist das in den Steinkohlengruben bisweilen sich ansammelnde so
                              									gefährliche Kohlenwasserstoffgas (schlagende Wetter, feurige Schwaden genannt) mit
                              									Kohlensäure, Stickstoff, zuweilen auch mit Sauerstoff mehr oder weniger gemengt.
                              									Nicht diesen Beimengungen aber verdankt es die Eigenschaften, durch welche es so
                              									schreckliche Verheerungen bedingt, sondern seiner außerordentlichen Brennbarkeit,
                              									welcher Eigenschaft zwar durch die von Davy erfundene
                              									Sicherheitslampe ihre Gefährlichkeit großentheils benommen wurde, ohne daß jedoch
                              									der Grubenarbeiter vor 
                              									den Wirkungen der schlagenden Wetter bis jetzt vollkommen geschützt ist. Wem dieß
                              									gelänge, der würde der Menschheit einen außerordentlichen Dienst erweisen.
                           Der erste Gedanke, auf welchen wir in dieser Hinsicht kamen, war die Lufteinführung
                              									(Wetterblasung, Ventilation), welches Mittel der Luftreinigung in unsern
                              									Kohlengruben bekanntlich schon einen hohen Grad der Vollkommenheit erreicht hat.
                           Warum aber durch dieses Mittel der Zweck doch nicht erreicht wird, ist leicht zu
                              									begreifen. Gase von verschiedener Dichtigkeit vermengen sich nämlich nur durch lange
                              									Berührung, welche aber bei den in Rede stehenden nicht stattfindet, weil die Luft in
                              									den Stollen sich jeden Augenblick erneuert. Die Folge davon ist, daß der
                              									Kohlenwasserstoff, dessen Dichtigkeit kaum halb so groß ist als diejenige der Luft,
                              									in die höchsten Winkel der Stollen getrieben wird.
                           Wir konnten daher bei diesem Gedanken nicht lange stehen bleiben, und es fragte sich
                              									nun, ob es nicht möglich ist, das fragliche Gas auf praktische Weise zu zersetzen
                              									und in andere Körper zu verwandeln, deren Gegenwart in den Gruben minder gefährlich
                              									wäre und die leichter ausgetrieben werden könnten, was wir bejahen zu müssen
                              									glauben.
                           Bekanntlich wird 1 Volum Kohlenwasserstoff (feurige Schwaden) durch 4 Volume Chlor
                              									ganz zersetzt, wodurch 1 Volum Kohlensäure entsteht und die 2 Volume Wasserstoff des
                              									gekohlten Gases frei werden; während dieses Processes wird aber auch 1 Volum Wasser
                              									zersetzt, so daß im Ganzen 4 Volume Wasserstoffgas frei werden. Diese 4 Volume
                              									Wasserstoffgas erzeugen, indem sie sich mit dem angewandten Chlor verbinden, 8
                              									Volume Chlorwasserstoff- oder Salzsäure.
                           Allerdings sind auch diese 8 Vol. Salzsäure gefährlich für den Stollen, weil ihre
                              									Einathmung üble Folgen hätte; hier aber könnte eine gut unterhaltene Ventilirung,
                              									welche einen wesentlichen Theil unseres Systems ausmacht, dem großen Uebelstand
                              									begegnen. Man könnte in die Grube durch Kautschukröhren, an deren Enden Brausen mit
                              									zahlreichen Löchern angebracht sind, viele Wasserdampfströme gelangen lassen, welche sich der dicken Dämpfe
                              									bemächtigen würden, die bei Berührung der Salzsäure mit feuchter Luft entstehen. Die
                              									Verwandtschaft des Wassers zum salzsauren Gase ist bekanntlich groß, und es
                              									absorbirt von demselben bei einer Temperatur von nur 16° R. und bei dem
                              									gewöhnlichen Druck der Atmosphäre sein 464faches Volum.
                           Es versteht sich, daß man den Wasserdampf auf die erzeugten Gase erst einige Zeit
                              									nach der Einwirkung des Chlors auf den Kohlenwasserstoff wirken lassen dürfte, so
                              									daß die Druckpumpen, welche das Chlor und den Wasserdampf liefern, abwechselnd
                              									spielen müßten.
                           Diesen Betrachtungen zufolge könnte, wie uns scheint, das Chlor mit Nutzen zur
                              									Verhütung von Unglücksfällen durch die leider so häufig eintretenden Explosionen in
                              									Steinkohlengruben angewandt werden.
                           Dieses Verfahren wäre um so vortheilhafter, weil der Kohlenwasserstoff, welcher der
                              									zersetzenden Einwirkung des Chlors etwa entging, der auflösenden Einwirkung des
                              									Wassers preisgegeben, von diesem abgeführt würde. Seine Auflöslichkeit in demselben
                              									ist zwar nicht sehr groß (das Wasser absorbirt 1/27 seines Raumes
                              									Halb-Kohlenwasserstoffgas); allein man kann den Wasserdampf ohne Anstand nach
                              									Bedarf vermehren.
                           Was die Kohlensäure betrifft, so wäre die kleine Menge derselben bei ihrer
                              									beständigen Berührung mit den stets erneuerten Wasserströmen ohne alle Gefahr.
                           Hinsichtlich des Chlors wäre es vielleicht besser, dasselbe in den Stollen selbst und
                              									an denjenigen Stellen zu erzeugen, wo man glaubt, daß sich das Kohlenwasserstoffgas
                              									anhäufte; jedenfalls müßte dieß aber mit großer Vorsicht geschehen und vorzüglich
                              									die Gegenwart eines zu starken directen Lichtes vermieden werden. (Moniteur industriel), 1851 Nr. 1531.)
                           
                        
                           
                           Ueber farbige Lichtbilder.
                           Hr. Letillois hat der französischen Akademie der
                              									Wissenschaften mitgetheilt, daß es ihm gelang eine farblose Flüssigkeit zu
                              									entdecken, mittelst welcher er auf weißem Papier alle Farben
                                 										des Prismas dauerhaft fixiren kann. Seinem Schreiben waren zwei Proben von
                              									solchem Papier beigelegt, die wirklich Farben darbieten, welche unter gewissen
                              									Einfallswinkeln des Lichts sehr lebhaft und sehr rein sind.
                           Hr. Letillois glaubte für seine Entdeckung die
                              									Gewährleistung der Akademie erhalten zu können, wenn er einem von ihm bezeichneten
                              									Mitglied derselben sein Verfahren mittheilt, welches er übrigens geheim zu halten
                              									beabsichtigt; die Akademie erklärte aber unter solchen Bedingungen dem Wunsche des
                              									Erfinders nicht entsprechen zu können. (Comptes rendus,
                              									Juli 1851, Nr. 3.)
                           
                        
                           Verfahren das Vließ der Schafe auf dem Thier wasserdicht zu
                              									machen; von Alexander Mein.
                           Die Erfindung des verstorbenen James Smith in Deanston,
                              									welche sich A. Mein am 7. Decbr. 1850 für England
                              									patentiren ließ, besteht darin, daß man das Vließ (wie bekanntlich die Gewebe zum
                              									Wasserdichtmachen) zuerst mit einer Auflösung von Alaun
                              									und hierauf mit einer Auflösung von weicher (grüner) Seife tränkt, wodurch auf den Wollfasern des so behandelten Schafes eine
                              									schwerlösliche Thonerdeseife gebildet wird, welche das Wasser nicht annimmt.
                           Man löst 20 Pfd. Alaun in 40 Pfd. heißem Wasser auf und vermischt die Lösung mit 360
                              									Pfd. kaltem Wasser; dieses Quantum ist zur Behandlung von hundert Schafen
                              									hinreichend. Andererseits löst man 30 Pfd. grüne Seife in beiläufig ebensoviel
                              									Wasser auf, als für den Alaun im Ganzen vorgeschrieben wurde.
                           Um ein Schaf einzutauchen, benutzt man einen etwa 4 Fuß langen und 2½ Fuß
                              									weiten Trog, und gießt in denselben beiläufig 210 Pfund der Alaunlösung, welches
                              									Quantum zum Behandeln von fünfzig Schafen hinreicht drei Arbeiter können das
                              									Eintauchen leicht bewerkstelligen; zwei von ihnen halten die Beine des Thiers, und
                              									einer hält dessen Kopf über der Flüssigkeit wenn der Körper eingetaucht ist. Das
                              									Schaf wird mit seinen Beinen oberwärts gehalten, dann der Körper eingetaucht und in
                              									der Flüssigkeit herumbewegt, wobei die Arbeiter welche die Beine halten, eine Hand
                              									benutzen um die Flüssigkeit in das Vließ einzureiben, so daß sie zwischen alle
                              									Fasern dringt. Das Eintauchen eines Schafs erfordert beiläufig eine halbe Minute;
                              									das Schaf wird dann herauszogen und auf ein an der Seite des Trogs befindliches
                              									Brett gelegt, von welchem die abtropfende Flüssigkeit in den Trog zurücklauft. Die
                              									Arbeiter müssen die Flüssigkeit so viel als möglich aus der Wolle drücken. Man läßt
                              									dann das Schaf auf seinen Beinen stehen bis es fast trocken ist, was in etwa zwei
                              									Stunden der Fall seyn wird; das Thier wird hierauf in die erwähnte Seifenlösung
                              									getaucht, auf ähnliche Weise wie es für die Alaunlösung beschrieben wurde, wo sodann
                              									das Schaf auf die Weide gehen kann.
                           Wenn die Behandlung sorgfältig ausgeführt wurde, ist jede Faser des Vließes
                              									wasserdicht geworden, so daß die Wolle trocken bleiben muß, die Wärme des Thiers
                              									folglich gesichert, und das Vließ für die Wollenfabrication verbessert ist. (Repertory of Patent-Inventions, Juli 1851, S.
                              									41.)