| Titel: | Verbesserungen an Webestühlen, welche sich William Dickinson und Robert Willan, Mechaniker zu Blackburn in Lancashire, am 17. Juli 1851 patentiren ließen. | 
| Fundstelle: | Band 125, Jahrgang 1852, Nr. XLIII., S. 170 | 
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                        XLIII.
                        Verbesserungen an Webestühlen, welche sich
                           William Dickinson
                           und Robert Willan,
                           Mechaniker zu Blackburn in Lancashire, am 17. Juli 1851 patentiren ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, März 1852, S.
                              176.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Dickinson's Verbesserungen an Webestühlen.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand der Erfindung bildet:
                           1) eine Verbesserung in der Hemmvorrichtung (stop-motion), vermöge welcher die gewöhnliche Hemmstange und der
                              sogenannte „Frosch“ (frog)
                              entbehrlich sind, und die starke Erschütterung, welche stattfindet, wenn diese
                              Theile beim Anhalten des Webstuhls mit einander in Berührung kommen, gänzlich
                              beseitigt ist;
                           2) eine Verbesserung in der Anordnung des Rietblattes, wornach dasselbe während des
                              Festschlagens mit der Lade ganz fest ist; dagegen locker ist, wenn sich der Schütze
                              in der Kette gefangen haben sollte – eine Einrichtung, in deren Folge das
                              Reißen der Kettefäden verhütet und der Webstuhl in den Stand gesetzt wird, Zeuge von
                              jeder Stärke zu weben, und zwar mit größerer Geschwindigkeit als gewöhnlich;
                           3) eine verbesserte Methode, den Druck des Schützen gegen die Hervorragung (swell) in der Schützenbüchse während des Webens zu
                              mildern.
                           Fig. 20
                              stellt so viel von einem Webstuhl dar, als zur Erläuterung der Erfindung nöthig ist.
                              a ist die Lade; b der
                              Ladendeckel; c das Riet oder der Kamm, dessen obere und
                              untere Schienen in Vertiefungen der Lade und des Ladendeckels treten, ohne jedoch an
                              dieselben befestigt zu seyn. d ist eine horizontale
                              Achse, deren Lager an die untere Seite der Lade befestigt sind. An dem rechten Ende dieser
                              Spindel sind drei Arme oder Hebel e, f, g und an ihrem
                              andern Ende zwei den Armen e, f entsprechende Arme
                              befestigt. Die Arme e erstrecken sich in horizontaler
                              Richtung rückwärts und tragen zwei verticale Stangen h.
                              Diese gleiten in Trägern, welche an die Seitenstangen der Lade gegossen sind, und
                              sind oben an den Ladendeckel b befestigt, so daß mit den
                              Armen e auch der Ladendeckel in die Höhe geht. An jeden
                              der verticalen Arme f ist eine Feder i geschraubt, welche gegen die Hervorragung j drückt und dieselbe während der Abwesenheit des
                              Schützen in das Innere der Schützenbüchse treibt. g ist
                              ein Arm mit einem schräg zulaufenden Ende, welches, wenn die Lade den Eintrag
                              anschlägt, entweder über oder unter einer an das Gestell befestigten eckigen Stange
                              k vorübergeht; l eine
                              Federstange, welche den Treibriemen von der festen auf die lose Rolle schiebt.
                           Wenn der Webstuhl gut arbeitet, so tritt der Schütze bei jedem Lauf in die
                              Schützenbüchse, und stößt die Hervorragung j gegen ihre
                              Feder zurück; diese wird dadurch veranlaßt die Spindel d
                              gerade weit genug zu drehen, um das äußere Ende des Arms g so hoch zu heben, daß er beim Festschlagen des Eintrages durch die Lade
                              über den eckigen Stift k hinweggeht. Verfehlt jedoch der
                              Schütze seine Büchse, so wird auch die Spindel d nicht
                              durch die Feder in Bewegung gefetzt, und das Ende des Arms g bleibt in einer solchen Lage, daß er beim Festschlagen des Eintrages mit
                              der geneigten Seite des Stiftes k in Berührung kommt,
                              und unterhalb desselben vorbeistreift. In Folge dieses Niederdrückens des Arms g macht die Spindel d eine
                              Drehung nach entgegengesetzter Richtung und hebt vermittelst der Arme e und der Stangen h den
                              Ladendeckel, so daß nun das Rietblatt in die punktirte Lage c* auf die Kettefäden zurückfallen kann. Indem nun die Lade weiter
                              vorrückt, kommt das Ende des Arms g mit einem an die
                              Federstange l befestigten Metallstück m in Berührung, und macht daß diese Stange von dem
                              Einschnitt, der sie gewöhnlich zurückhält, hinwegspringt, den Treibriemen von der
                              festen auf die lose Rolle schiebt und somit den Webstuhl in Stillstand bringt.
                           Fig. 21 zeigt
                              eine Modification der beschriebenen Anordnung, bei welcher das Riet durch Hebung des
                              Ladendeckels von diesem ausgelöst wird. Das Riet liegt nämlich auf einer
                              horizontalen Stange n, und diese wird an beiden Enden
                              von einer verticalen an einem Arm g* der Spindel d befestigten Arm o
                              getragen. Der Ladendeckel b ist hier fest und nicht, wie
                              in Fig. 20,
                              beweglich. Wenn nun der Schütze nicht in seine Büchse einläuft, so veranlaßt die Feder i die Arme g* sich
                              herabzubewegen, dadurch die Stange n zu senken und die
                              obere Stange des Riets aus der Vertiefung des Ladendeckels herauszuziehen. Wenn sich
                              daher beim Aufschlagen des Eintrags die Lade vorwärts bewegt, so fällt das Riet in
                              die Lage c* zurück.
                           
                        
                     
                  
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