| Titel: | Nasmyth's direct wirkender Dampfventilator für Steinkohlengruben. | 
| Fundstelle: | Band 125, Jahrgang 1852, Nr. LVII., S. 241 | 
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                        LVII.
                        Nasmyth's direct wirkender
                           Dampfventilator für Steinkohlengruben.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Juni 1852, S.
                              502.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        [Nasmyth's direct wirkender Dampfventilator für
                           Steinkohlengruben.]
                        
                     
                        
                           Dieser Ventilator hat den Zweck, die Ursache der Explosionen zu entfernen, d.h. durch
                              die ganze Grube fortwährend eine vollständige Ventilation zu unterhalten, und
                              dieselbe zugleich von dem oft nachlässigen und sorglosen Grubenarbeiter durchaus
                              unabhängig zu machen. Der letztere Zweck wird dadurch erreicht, daß man den ganzen
                              Apparat über der Erde aufstellt, wo er der Besichtigung zugänglich ist, und ihn
                              Personen anvertraut, welche kein anderes Interesse haben, als daß er in gehöriger
                              Weise seinen Dienst verrichtet.
                           Fig. 10
                              stellt den Apparat im Verticaldurchschnitt, Fig. 11 in der
                              Seitenansicht dar. Die Dampfmaschine steht, wie man sieht, mittelst Kurbel und
                              Lenkstange mit der Ventilatorachse in directer Verbindung. Da somit jeder weitere
                              Zwischenmechanismus zur Uebertragung der Maschinenkraft auf den Ventilator wegfällt,
                              so gestaltet sich das Ganze höchst einfach und wie die Erfahrung gelehrt hat,
                              wirksam. Die bösen Wetter werden aus dem Schacht, wovon sie ausziehen, durch einen
                              horizontalen Canal T in den Ventilator geleitet. Dieser
                              Canal theilt sich in zwei nach beiden Seiten des Ventilators führende Arme S, S, die sich in eine kreisrunde Oeffnung endigen,
                              deren Durchmesser halb so groß ist, als der Durchmesser des von den
                              Ventilatorflügeln beschriebenen Kreises. Die Wirkung der letzteren ist so einfach
                              und einleuchtend, daß sie kaum einer näheren Beschreibung bedarf. Sobald nämlich der
                              Ventilator in rasche Rotation – 300 bis 400 Umdrehungen per Minute – gesetzt wird, treibt die
                              Centrifugalkraft die Luft in der durch Pfeile angedeuteten Weise in nahezu radialer
                              Richtung aus dem Apparat, während in der Mitte des Ventilators ein luftverdünnter
                              Raum entsteht, welcher durch die zu den Seitencanälen aufströmenden bösen Wetter
                              sogleich erfüllt wird. Auf diese Weise kann in kurzer Zeit eine unglaubliche Menge
                              verdorbener Luft aus der Grube entfernt werden.
                           Eine Eigenthümlichkeit des Apparates liegt darin, daß der Umfang der Ventilatorflügel
                              von keinem Deckel umgeben ist, daß vielmehr die Luft, so rasch als sie dem Centrum
                              zuströmt, nach beinahe allen Seiten frei hinausgetrieben wird – ein Umstand,
                              welcher mit einer bedeutenden Kraftersparniß verbunden ist.
                           Dieser Apparat ist an einer Kohlengrube des Grafen Fitzwilliam mit dem besten Erfolg in Thätigkeit.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
