| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 125, Jahrgang 1852, Nr. , S. 73 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 27. bis 31. Januar 1852 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Alexander Dix,
                                 Brauer in Salford: auf Verbesserungen im Ventiliren von
                                 Zimmern und Gebäuden. Dd. 27. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem James Brunet,
                                 Ingenieur an den Canal-Eisenwerken, Grafschaft Middlesex: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen im Schiffsbau. Dd. 27. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Thomas Lambert,
                                 Klavierfabrikant in Hampstead-road, Middlesex: auf
                                 Verbesserungen an Pianofortes. Dd. 27. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Julian Bernard in
                                 Guildford-street, Russel-square, Middlesex:
                                 auf Verbesserungen in der Fabrication von Stiefeln und Schuhen. Dd. 27. Jan.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Joseph Ramondi,
                                 Mechaniker in Paris: auf verbesserte statistische und
                                 beschreibende Karten. Dd. 27. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Isaak
                                    Pulvermacher in Wien: auf Verbesserungen
                                 an galvano-elektrischen Magneten, elektrischen und
                                 elektro-magnetischen Apparaten, und in der Anwendung derselben zum
                                 Beleuchten, Telegraphiren, sowie als Triebkraft. Dd.
                                 29. Januar 1852.
                              
                           
                              Dem François
                                    Manceaux, Flintenfabrikant in Paris: auf
                                 Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 29. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Joseph Ritter von
                                    Winniwarter in Surrey-street,
                                 Strand: auf Verbesserungen an Flintenschlössern und
                                 ihren Zündern. Dd. 29. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem William Smith in
                                 Kettering, Grafschaft Northampton: auf einen
                                 verbesserten Apparat um Lumpenzucker zu brechen und zu schneiden. Dd. 29. Januar
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Alfred Newton im
                                 Chancery-lane, Middlesex: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Pigmenten oder Farben. Dd. 29. Jan.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Edward Highton,
                                 Civilingenieur in Clarence Villa, Regent's Park,
                                 Middlesex: auf Verbesserungen an elektrischen Telegraphen. Dd. 29. Jan.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Isham Baggs,
                                 Ingenieur in Liverpool-street, Grafschaft
                                 Middlesex: auf Verbesserungen im Pulverisiren des goldhaltigen Quarzes und der
                                 Erze. Dd. 29.
                                    Januar 1852.
                              
                           
                              Dem William Longmaid
                                 im Beaumont-square, Middlesex: auf Verbesserungen
                                 im Abscheiden des Goldes. Dd. 30. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Owen Williams,
                                 Ingenieur in Stratford, Grafschaft Essex: auf ihm
                                 mitgetheilte Compositionen, welche als Surrogate für Eisen, Holz und Steine beim
                                 Eisenbahnbau dienen. Dd. 31. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Charles Cowper in
                                 Southampton-buildings, Chancery-lane,
                                 Grafschaft Middlesex: auf eine ihm mitgetheilte Methode zur Vergrößerung der
                                 Geschwindigkeit bei Dampfmaschinen, Sagmühlen und anderen Maschinerien. Dd. 31. Jan.
                                    1852.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Februar 1852.)
                              
                           
                        
                           
                           Resultate der verschiedenen Proben, welchen die eiserne
                              Gitterbrücke der Köln-Mindener Eisenbahn über die Ruhr bei Altstaden (5
                              Oeffnungen à 100 Fuß Länge und 13 Fuß lichter
                              Weite bei 10 Fuß hohen Gitterwänden) zur Prüfung unterworfen ward.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 125, S. 73
                              
                                 
                                 Der hierauf bezügliche Artikel des Vertrags
                                    lautet wie folgt:
                                 
                                    „Vor der definitiven Abnahme der Brücke wird dieselbe, nach
                                       Herstellung der Fahrgeleise, einer Probe unterworfen, welche darin
                                       bestehen soll, daß jedes Joch, durch zwei aneinander gekuppelte starke
                                       und schwere Locomotiven, in Ruhe oder mit großer Schnelligkeit darüber
                                       hinfahrend belastet, keine Seitenschwankungen, und keine größere
                                       Einsenkung in seiner Mitte zeigt, als vier Linien
                                       preußisch.“
                                    
                                 Die Proben geschahen auf Gefahr des Unternehmers.
                                 Bei sämmtlichen Proben gingen alle Brückenträger in die ursprüngliche Lage
                                    zurück, sobald die Belastung aufhörte. Dabei zeigte die Brücke – im
                                    Ganzen betrachtet – bei allen Proben ein gleichmäßiges ruhiges
                                    Verhalten.
                                 
                                 Die Messungen geschahen durch Zeiger, die in den Mitten der Brückenträger
                                    befestigt, auf die nebenstehende Gitter-Holzbrücke eingestellt
                                    wurden. Im Verlaufe der Proben passirten zwei Güterzüge die hölzerne Brücke.
                                    Die dabei beobachteten Durchbiegungen der hölzernen Brückenfelder betrugen
                                    4'' durchschnittlich. Obschon die Einsenkung der schwer belasteten Brücke
                                    nach den Proben am 6. October das Doppelte der im Vertrag stipulirten ergab,
                                    so ward in Betracht der guten und sorgfältigen Construction des Ganzen und
                                    der Erklärung der Staatsregierung, daß die Brücke den gesetzlichen
                                    Anforderungen für die Sicherheit der Fahrbahn völlig entspreche, der
                                    Unternehmer, bis auf die festgesetzte Garantiezeit, von seinen übernommenen
                                    Verpflichtungen entbunden und die Brücke am 15. October dem Betriebe
                                    übergeben.
                                 
                              a) Vom Bahndirector v. Minckwitz am
                                 6. October 1851 in Bezug auf die vom Unternehmer A. Borsig in Berlin
                                 contractlich eingegangenen Verpflichtungen; Bezeichnung der Brückenöffnungen von
                                 Deutz aus; Erste Probe; Maschine Aachen (= 900 Ctr.) mit ihrer ganzen Last in
                                 der Mitte jeder Oeffnung 5 Min. stehend; Zweite Probe; Maschine Aachen und
                                 Maschine Soest gekuppelt (= 1800 Ctr.) jede Oeffnung 3 Min. ziemlich gleichmäßig
                                 belastend; Dritte Probe; Maschine Aachen u. Soest gekuppelt mit einer
                                 Geschwindigk. v. 9 Min. in d. Meile über die Brücke fahrend; Einsenkung; Die
                                 Maschine verließ die Oeffnung, der Zeiger für die Einsenk. ging wieder auf 0
                                 zurück; die Maschine fuhr nochmals in die Mitte der Oeffn. u. zeigte sich eine
                                 Einsenkung von 4 3/4'''; Nach Entfernung der Belastung 1/4''' Einsenkung der
                                 Mitte der Oeffnung; Beinahe 8''' Einsenk.; Anfangs 7 1/2'''; nachdem d. Maschine
                                 5 Min. die Oeffn. belastet hatte; Nach der Entfernung der Last von der
                                 Brückenbahn blieb dies. 1/4''' tiefer stehen als vor der Belastung; Nach
                                 Entfernung der Last ging der Zeiger der Belast. auf 0 zurück; Nachdem die
                                 Maschine jede einzelne Oeffnung verlassen hatte, ging der Zeiger für die
                                 Einsenkung auf 0 zurück; Die Unterkante des rechten Gitterträgers hatte sich bei
                                 der Probe in Oeffn. V um 2''' horiz. verschoben, d.h. durch die Einwirk. der
                                 Last 2''' gelängt; Der Zeiger der Einsenk. war bei diesem Versuche bei allen
                                 Oeffnungen auf 0 zurückgekommen
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 125, S. 74
                              b) Vom königlichen
                                 Regierungs- und Baurath Hübener, Mitglied des königl.
                                 Eisenbahn-Commissariats am 9. October 1851 in Bezug auf die von der
                                 Staatsregierung verlangte Sicherheit der Fahrbahn; Bezeichnung der
                                 Brückenöffnungen; Erste Probe; Eine 450 Ctr. schwere Locomotive mit einem 240
                                 Ctr. schwer. Tender fuhr über die Brücke in langsamem Tempo; es wurde stille
                                 gehalten wenn der Schwerpunkt in die Mitte der Oeffnung kam; Zweite Probe;
                                 Dieselbe Locomot. mit Tender fuhr in raschem Tempo über die Brücke; Dritte
                                 Probe; Zwei Locomotiven à 450 Ctr. mit Tendern à 240 Ctr.
                                 zusammengekuppelt, fuhren in langsamem Tempo über die Brücke; auf den einzelnen
                                 Brückenträgern wurde still gehalten; Vierte Probe; Dieselben beiden Locomotiven
                                 fuhren in raschem Tempo über die Brücke; Fünfte Probe; Drei Locomotiven mit
                                 Tendern zusammen gekuppelt (überh. 2240 Ctr.) hielten bei langsamem Fahren in
                                 den einzelnen Brückenfeldern so still, daß die größte Belastung in die Mitte der
                                 Träger fiel; Sechste Probe; Die Locomotiven Crefeld und Braunschweig (1010 Ctr.)
                                 mit den Köpfen zusammen gekuppelt, fuhren mit ihren Tendern (540 Ctr.) im
                                 raschen Tempo über die Brücke; Einsenkung. Längenausdehnung in dem Brückenträger
                                 Nr. V.
                              
                           
                        
                           
                           Das Toposkop des Hrn. Ludwig Meyer in Luzern.
                           Die ältesten Toposkope waren waagrecht angebrachte Tafeln von Halbkreisform; das Auge
                              sah über einen Stift weg, nach der zu kennenden Bergspitze; in dieser Visirlinie
                              stand in der Peripherie ein anderer etwa einen Zoll hoher Stift, und auf der
                              zwischen den zwei Stiften gezogenen Linie war die Benennung des Berges und etwa noch
                              die Höhe und Entfernung zu lesen; so mit den andern Punkten. Als eine Verbesserung
                              erschien dann ein Zeiger zum Drehen.
                           In neuester Zeit haben sich Littrow, Schwilgué und
                              Andere bleibende Verdienste um die Toposkopie, in ihrer Anwendung zur Angabe des
                              Ortes einer statthabenden Feuersbrunst, erworben. Sie
                              wenden dazu ein Winkelinstrument mit horizontaler und verticaler Kreistheilung und
                              Bewegung an, somit eine Art Theodolit. Die abgelesenen Horizontal- und
                              Verticalwinkel werden in einem Verzeichniß aufgesucht und dadurch der Ort erkannt.
                              Im Vergleich mit diesem zeitraubenden Verfahren hat das nun zu besprechende
                              Instrument das Verdienst, die Angaben sehr schnell und sicher zu machen.
                           Das Instrument des Hrn. Hauptmann Ludwig
                                 Meyer in Luzern (welches derselbe auf Bestellung liefert) ist ein
                              Diopter-Lineal mit Fernrohr, welches mit Kreuzfäden versehen ist. Um dieses
                              Fernrohr schneller auf einen Gegenstand richten zu können, ist parallel mit
                              demselben ein gewöhnliches Visir angebracht. Eine halbkreisförmige Steintafel ist
                              genau waagrecht gestellt und mit einer verticalen metallenen Büchse versehen, in der
                              sich das Instrument drehen läßt. Den Hauptpunkt der Erfindung bildet ein bewegliches
                              Coulissenlineal, nur wenige Linien von der Steintafel abstehend und genau den
                              Bewegungen des Hauptinstruments folgend, einzig mit dem Unterschiede, daß die
                              hebende und senkende Bewegung des Fernrohrs in eine hin- und hergehende des
                              Lineals umgewandelt ist, und zwar so, daß, jemehr Elevation das Fernrohr erhält, um
                              so mehr der äußerste Zeichenstift des Lineals vom Mittelpunkt der Horizontaldrehung
                              sich trennt; überdieß ist am Instrument eine sehr sinnreiche Vorrichtung angebracht,
                              welche ein constantes proportionales Abbilden vermittelt. Man kann daher mit der
                              größten Leichtigkeit mittelst dieses Instruments Gebirgspanoramas aufnehmen.
                           Auf hohen Punkten angebracht, dient dieser Apparat zu
                              schneller und leichter Orientirung (z.B. beim Kriegswesen).
                           Insbesondere ist die Anwendung des Meyer'schen Instruments
                              als Ortsschauer bei Feuersbrünsten zu empfehlen; um den
                              Ort des Brandunglücks bei Tag wie bei Nacht mit Sicherheit zu ermitteln, braucht der
                              Manipulirende nur zwei Drehungen zu machen und die Angaben abzulesen.
                           
                        
                           Ueber das Gelbbrennen des Messings; von Dr. Heeren.
                           Durch Hrn. Dankwerth in
                              Hannover habe ich die folgende, durch einen reinen Zufall entdeckte Methode kennen
                              gelernt. Man nimmt gewöhnliche starke Salpetersäure und schüttet in dieselbe eine
                              Portion Schnupftabak, etwa in dem Verhältnisse von 3 Loth
                              Tabak auf das Pfund Säure. Das Gelbbrennen von Messing, Tombak, Kupfer und
                              dergleichen erfolgt hierin mit ungewöhnlicher Schnelligkeit und Sicherheit, so daß
                              ich das Verfahren den Metallarbeitern zur Berücksichtigung empfehlen kann. Tabak
                              scheint übrigens nicht gerade ausschließlich sich dazu zu eignen, und Versuche mit
                              feinen Sägespänen gaben anscheinend ein gleiches Resultat.
                           Die Ursache dieser sonderbaren Erscheinung ist wahrscheinlich eine doppelte: zunächst
                              wird durch Einwirkung der Salpetersäure auf die organische Substanz salpetrige Säure
                              entwickelt, welche bekanntlich besonders stark oxydirend wirkt; zweitens scheint der
                              pulverförmige organische Körper in Folge der feinen Rauhheiten seiner Oberfläche die
                              Entwicklung der salpetrigen Säure in Gasgestalt zu befördern, wodurch sie
                              vollkommener auch in die kleinsten Vertiefungen eindringt. Daß die kleine Menge von Salmiak, welche dem
                              Schnupftabak beigemischt zu seyn pflegt, in Betracht kommen sollte, ist nicht
                              wahrscheinlich. (Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, 1852, 64ste
                              Liefer.)
                           
                        
                           Schreibtafeln aus Porzellan.
                           Als ein vortreffliches Material zu Schreibtafeln für solche Zwecke, wo wir gewöhnlich
                              Schiefertafeln anwenden, dient den Engländern das Porzellan. Es ist darauf mit
                              Bleistift äußerst angenehm und deutlich zu schreiben, auch das Geschriebene mittelst
                              eines feuchten Schwammes oder der benetzten FingerspitzeFiugerspitze vollkommen wieder wegzuwischen. Vor Schiefertafeln haben die
                              Porzellantafeln viele und große Vorzüge: auf dem blendendweißen Grunde ist die
                              grauschwarze Bleistiftschrift im wünschenswerthesten Grade leserlich; die Tafel wird
                              niemals zerkratzt, saugt Fett oder Schweiß etc. nicht ein, und ist daher leicht rein
                              zu halten; endlich bedarf man nicht des eigens zu bewahrenden Schieferstiftes, der,
                              wenn er verloren gegangen ist, oft nicht augenblicklich ersetzt werden kann, während
                              ein Bleistift Jedermann stets zur Hand zu seyn pflegt; nicht zu gedenken der
                              Leichtigkeit, mit welcher ein Bleistift gespitzt wird, indeß der Schiefergriffel
                              meist stumpf gebraucht wird, weil das Zuschneiden desselben mühsam ist und die
                              Messer verdirbt. Freilich sind auf der andern Seite die Porzellantafeln weit theurer
                              als Schiefertafeln. Erstere werden in London bei einzelnen Stücken zu 1 bis 2
                              Shilling verkauft, je nach ihrer Größe – etwa 5 bis 10 Zoll Höhe und 3 bis 7
                              Zoll Breite, in einfache Rahmen von Mahagoniholz gefaßt.
                           Eine nähere Untersuchung der Porzellan-Schreibtafeln lehrt folgendes. Sie sind
                              ungefähr von der Dicke der Schiefertafeln; stark durchscheinend; so hart daß eine
                              Federmesserspitze sie nur mühsam ritzt und dabei noch einen grauen Strich macht;
                              ohne Glasur, aber sanft glänzend und von feinem glattem Anfühlen, viel glatter als
                              gewöhnliches unglasirtes Porzellan. Nach dieser Beschaffenheit möchte kaum zu
                              bezweifeln seyn, daß sie aus der allgemein in England üblichen
                              Frittenporzellan-Masse bestehen und nach Art der Spiegelgläser fein
                              geschliffen werden. Man verfertigt sie in der durch ihre Geschirre weit und breit
                              bekannten Fabrik von Davenport zu Longport in Staffordshire. K. Karmarsch. (Mittheilungen des hannoverschen
                              Gewerbevereins, 1852, Liefer. 64.)
                           
                        
                           Ueber das Vorkommen von Krystallen im Glase.
                           Hr. Leydolt setzte Achate zur
                              Untersuchung ihrer Gemengtheile der Einwirkung der Fluorwasserstoffsäure aus; dabei
                              blieb der krystallisirte Quarz unberührt und bildet Erhabenheiten auf der Fläche des
                              Achates, so daß man mittelst galvanoplastischen Verfahrens von dieser erhabenen
                              Zeichnung eine vertiefte Copie machen und von dieser Abzüge nehmen kann, welche
                              Radirungen gleichen und die ganze innere Bildung der Achate wiedergeben.
                           Als er auf dieselbe Weise mit Glas verfuhr, war er
                              erstaunt zu sehen, daß das Glas kein homogener Körper ist. Alle Gläser, welche er
                              sich verschaffen konnte, enthielten eine größere oder geringere Menge vollkommen
                              deutlicher regelmäßiger und durchsichtiger Krystalle, welche in der amorphen
                              Substanz eingeschlossen sind. Um sie sichtbar zu machen, braucht man nur eine
                              Glasplatte der Einwirkung von Fluorwasserstoffgas, welches mit Wasserdampf gemischt
                              ist, auszusetzen. Die Operation wird unterbrochen, wenn die Krystalle in Folge der
                              Auflösung des amorphen ungebundenen Theiles, welcher in der Regel löslicher ist als
                              jene, bloßgelegt worden sind; die so erhaltenen Zeichnungen können auf
                              galvanoplastischem Wege vervielfältigt werden. – Die Operation bietet keine
                              Schwierigkeit dar; man braucht nur die Glasplatte unter einer gewissen Neigung in
                              die Mischung von Schwefelsäure und Flußspath, welche zur Darstellung der
                              Fluorwasserstoffsäure dient, so hineinzulegen, daß ein Theil der Platte in die
                              Flüssigkeit hineinreicht und ein anderer darüber hinaus ragt. Die Krystalle werden
                              alsdann über der Trennungslinie an der der Flüssigkeit zugewendeten Seite der Platte
                              sichtbar. (Comptes rendus, t. XXXIV p. 565.)
                           
                        
                           Die mikroskopischen Kennzeichen der für die Technik
                              wichtigeren Bastzellen (des Leines, Hanfes etc.).
                           Eine Zusammenstellung mikroskopischer Kennzeichen der wichtigeren zu Geweben u.s.w.
                              benutzten Bastfasern möchte vielleicht manchem willkommen seyn, da neben der von Dr. Elsner vorgeschlagenen
                              Farbeprobe, dergleichen der Säureprobe (polytechn. Journal Bd. CV S. 189 u. 192) in wichtigen Fällen das
                              Mikroskop (man s. die Abhandlung von Dr. Oschatz über den Bau der
                              wichtigsten in der Technik angewandten Faserstoffe, im polytechn. Journal Bd. CX S. 342) immer als letzte Instanz
                              entscheiden wird. Die Bastfasern des Leines und Hanfes erscheinen unter dem Mikroskop rund, ihre Wandung ist stark verdickt, sie sind, unter
                              Wasser gesehen, nicht um sich selbst gewunden. Die in der Wandung dieser Zellen
                              vorkommenden Porenkanäle wurden bisweilen irrthümlich als Gliederungen angesehen.
                              Die Hanffaser ist weniger biegsam als die Leinfaser, die natürlichen Enden der Zelle
                              sind in der Regel gabelförmig getheilt. Jod und Schwefelsäure bewirken bekanntlich
                              eine blaue Färbung des Zellstoffs; die Wand aller biegsamen Bastzellen, aus ihm
                              bestehend, wird blau gefärbt. Die Leinfaser verhält sich bei solcher Behandlung
                              anders als die Hanffaser; erstere zeigt ein zierliches dunkelblau gefärbtes
                              Spiralband oder Ringe, die Schichten welche die Wand der letzteren bilden, quellen
                              dagegen ohne Spiral- und Stützbildung auf; in der Regel erscheinen die
                              innersten Schichten wagrecht gestreift. Die Baumwolle und
                              die Fasern der BrennesselBrennnessel sind unter Wasser gesehen plattgedrückt und um sich selbst gewunden, ihre
                              Wand ist schwächer verdickt als bei der Lein- und Hanffaser. Die
                              Baumwollenzelle ist ihrer ganzen Länge nach von gleicher Breite, die Bastzelle der
                              Nessel zeigt dagegen abwechselnd Erweiterungen und Einschnürungen, wie selbige bei
                              der Bastzelle der Vinca längst bekannt sind. Unter Jod
                              und Schwefelsäure verhält sich die Baumwolle der Leinfaser ähnlich: sie zeigt
                              Spiralen oder Ringe, während die Nesselfaser in der äußersten Schicht ein sehr weit
                              gewundenes Spiralband, in den inneren Schichten dagegen sehr zarte auf einander
                              folgende Spiralen entfaltet. Die Bastzelle des neuseeländischen Flachses (Phormium tenax)
                              gleicht unter Wasser gesehen der Leinfaser, unterscheidet sich jedoch durch ihre
                              Starrheit augenblicklich von derselben. Ihre Wandung ist verholzt; sie wird deßhalb
                              durch Jod und Schwefelsäure nicht blau gefärbt. Durch
                              Kochen mit Aetzkalilösung entfernt man den Holzstoff, die vorher starre Bastfaser
                              wird biegsam; mit Jod und Schwefelsäure behandelt, verhält sich dieselbe jetzt genau
                              wie die Baumwolle ohne Anwendung von Kali; doch wirkt die Schwefelsäure etwas
                              heftiger, die Faser wird sehr bald zerstört. Die Gegenwart an Holzstoff im
                              neuseeländischen Flachs bedingt wahrscheinlich die größere Haltbarkeit desselben und
                              seinen Werth zur Herstellung von Schiffsseilen. Will man irgend ein Gewebe auf den
                              Ursprung seiner Bastzellen untersuchen, so zerfasere man eine kleine Probe desselben
                              nach der Richtung der beiden sich kreuzenden Fäden, und bringe dieselbe in einen
                              Wassertropfen, mit einem Deckglase belegt, unter das Mikroskop; eine 200malige
                              Vergrößerung ist ausreichend. Man erkennt auf diese Weise bei sorgfältiger
                              Betrachtung die Natur einer jeden im Gewebe vorhandenen Faser, während die
                              Farbeprobe, wenn der Faden selbst gemischt ist, z.B. aus Leinen und Baumwolle
                              besteht, schwerlich ausreichen wird. Ausführliche Beschreibungen der genannten, so
                              wie vieler anderen Bastzellen, nebst mikroskopischer Abbildung derselben, sowohl
                              unter Wasser als unter Jod und Schwefelsäure gesehen, finden sich in dem so eben bei
                              G. W. F. Müller in Berlin,
                              Linden Nro. 23, erschienenen Buche, unter dem Titel:
                           Schacht, Dr. Herm., Physiologische Botanik. Die Pflanzenzelle, der innere Bau
                              und das Leben der Gewächse. Für Botaniker. Anatomen, Chemiker, Forst- und
                              Landwirthe, sowie für Naturkundige überhaupt. Nach eigenen vergleichenden
                              mikroskopisch-chemischen Untersuchungen bearbeitet. Mit 390 mikroskopischen Abbildungen auf
                              20 Tafeln, deren 9 in Farbendruck, nebst einem Anhange über polarisirtes Licht und
                              einer tabellarischen Uebersicht der Anatomie einiger Coniferenhölzer. 30 Bog. Imp.
                              Lex. 8. (60 Bog. kl. 4.) n. 6 Thlr. 20 Sgr.
                           Die Beschreibungen und Abbildungen befinden sich daselbst:
                           a) des Leines (Linum
                                 usitatissimum) p. 216 und Taf. VIII. Fig. 3. 4.
                              – b) des Hanfes (Cannabis
                                 sativa) p. 216 und Taf. VIII. Fig. 5. c) der Baumwolle (Gossypium)
                              p. 214. und Taf. VIII. Fig. 1. 2. – d) der Brennessel (Urtica dioica
                                 p. 217. und Taf. VIII. Fig. 13. – e) des
                              neuseeländischen Flachses (Phormium tenax) p. 97 und Taf. X. Fig. 7–8. – f) der Vinca minor
                                 p. 217. und Taf. VIII. Fig. 6–8.
                           
                        
                           Beize und Farbe für Hutmacher; von Bevelaqua.
                           Man bestreicht die Haare der gereinigten Hasenbälge mit einer hartborstigen Bürste
                              bis zur Sättigung mit einer Mischung von 1 Theil Salpetersäure und 2 Theilen
                              Flußwasser, der man, bis zum Kochen erhitzt, 1/3 Urin beigemischt hat, und trocknet
                              dann. Diese Beize entfettet die Haare hinlänglich und verhütet, daß dieselben nicht,
                              wie bei der gewöhnlichen Beize, unter der Bürste abspringen. Der Filz wird haltbarer
                              und der Hut nicht brüchig.
                           Zum Schwarzfärben nimmt der Verfasser 10 Loth Blauholz, welches er 24 Stunden in
                              gemeiner Lauge liegen läßt, setzt dann 3/4 Loth Galläpfel. 4 Loth Eisenvitriol und
                              1/2 Loth Grünspan zu, kocht 3 bis 4 Stunden, bringt den Hut sodann 3 Stunden in die
                              kochende Brühe und trocknet. Dieses Schwarz ist frei von jedem Stich ins Rothe oder
                              Blaue. Doch soll man beim Färben nicht zu stark kochen, weil sonst die Hüte beim
                              Aufziehen über die Form zerreißen und leicht brechen. (Wochenschrift der Bukowinaer
                              Handels- u. Gewerbekammer, 1852, S. 13.)
                           
                        
                           Purpurrothe Tinte zum Bezeichnen der Wäsche.
                           Kostbarer als andere Tinten, und in ihrer Anwendung schwieriger, aber auch schöner in
                              Farbe, ist eine purpurrothe Tinte, deren Hauptbestandtheil Platinchlorid ist. – Die zu beschreibende Stelle der Wäsche wird
                              zuvor mit einer Auflösung von 3 Quentchen kohlensaurem Natron und 3 Quentchen
                              arabischem Gummi in 3 Loth Wasser getränkt, sodann getrocknet und geglättet. Wenn
                              nun die Schrift oder die Zeichnung, die man mit der Platinchloridlösung (aus 1
                              Quentchen Platinchlorid in 4 Loth destillirtem Wasser bestehend) gemacht, vollkommen
                              getrocknet ist, so zieht man mit einem Gänsekiel jeden Schriftzug mit einer
                              Auflösung nach, die aus 1 Quentchen Zinnchlorür und 4 Loth destillirtem Wasser
                              besteht. Die Buchstaben nehmen sogleich eine schöne Purpurfarbe an, die
                              unauslöschlich ist und der Seife widersteht. (Böttger's polytechn. Notizblatt, 1852
                              Nr. 12.)
                           
                        
                           Bereitung eines guten Klebleims.
                           Einen vorzüglichen Leim zum Ankleben von Etiquetten auf Glas, Holz und Papier erhält
                              man auf folgende Weise: 1 1/2 Loth gewöhnlicher Tischlerleim (den man tagsvorher in
                              Wasser eingeweicht hat) werden mit 3 Loth Kandiszucker und 3/4 Loth arabischem Gummi
                              in einer Schale über der Spirituslampe unter beständigem Umrühren in 6 Loth Wasser
                              gelöst und gekocht, bis die Masse dünn fließt. Mit einem Pinsel auf die Etiquetten
                              gestrichen und getrocknet, haften dieselben durch bloßes Befeuchten mit dem Munde
                              vortrefflich. (Polyt. Centralhalle.)
                           
                        
                           
                           Die Kartoffelkrankheit keine neue Erscheinung.
                           Fast allgemein wird die seit mehreren Jahren herrschende Kartoffelkrankheit als eine
                              neue Erscheinung angesehen. Und dennoch scheint dieß nicht der Fall, sondern
                              dieselbe auch schon früher beobachtet worden zu seyn. Bei der großen Wichtigkeit der
                              Sache und dem allgemeinen Interesse dafür dürften viele Leser dieses Blattes gern
                              vernehmen was schon früher darüber bekannt geworden ist. Thaer, ein anerkannt zuverlässiger Schriftsteller, sagt in seinem schon im
                              Jahre 1806 erschienenen Werke über die englische Landwirthschaft S. 351 im
                              wesentlichen folgendes: „Kartoffeln mißrathen bei einer ordentlichen
                                 Behandlung nicht leicht, doch ist es zuviel gesagt wenn manche behaupten es
                                 geschehe niemals. In England hat man häufig eine Krankheit an denselben bemerkt,
                                 die man Curl
                                 Wohl am besten Kräuselkrankheit zu übersetzen. nennt, und die ich, da in deutschen Schriften nichts davon gefunden
                                 wird, nur in England einheimisch glauben würde, wenn ich sie nicht im Jahr 1790
                                 selbst, obwohl nur auf einem Flecke gesehen hätte. Wenn die Kartoffeln in voller
                                 Blüthe stehen und blühen wollen, so schrumpft auf einmal das Kraut zusammen,
                                 welkt und trocknet. Es gibt dann eine sehr kärgliche Ernte.“
                              
                           Er fährt, was sehr merkwürdig und bezeichnend ist, fort: „Man hat die wahre
                                 Ursache dieser Krankheit noch nicht entdeckt, soviel ist aber ausgemacht, daß
                                 sie nicht im Boden, in einer gewissen Behandlungsart, oder in der Witterung
                                 liegt, sondern in der Pflanzkartoffel.“
                              „Es sind von vielen englischen Societäten Preise auf die Untersuchung
                                 dieses Uebels ausgesetzt worden und eine Menge SchriftenAllein in den Bath Papers sind die Auszüge
                                       von 18 Schriften von der Societät bekannt gemacht worden. eingelaufen, aber alle Meinungen und Erfahrungen sind bis jetzt
                                 widersprechend.“
                              
                           Thaer glaubt, daß ein Insect, das seinen Samen, der nicht
                              entdeckbar, in die Kartoffel lege, daran schuld sey, und bemerkt: daß man um die
                              Krankheit zu verhüten, Kartoffeln aus Samen erzogen gepflanzt habe, diese aber am
                              ärgsten mitgenommen worden seyen.
                           Er räth, sobald dieser Curl sich auch nur an etlichen
                              Pflanzen zeige, anderswoher neue Pflanzenkartoffeln kommen zu lassen. Große,
                              gesunde, insbesondere rothe Kartoffeln hätten sich immer gut gehalten.
                           Bei dem so nahen Zusammentreffen der beschriebenen Umstände mit den neuern
                              Beobachtungen kann man nicht umhin die beiden Krankheiten für dieselbe zu halten;
                              zweierlei so ganz ähnliche Krankheiten bei derselben Pflanzengattung anzunehmen geht
                              nicht an. Diese Bemerkung ist nicht unwichtig und enthält etwas tröstliches. Konnte
                              sich die Krankheit, obgleich sie schon in den 90ger Jahren des vorigen Jahrhunderts
                              in Deutschland und noch früher in England in größerer Ausdehnung erschienen war, von
                              selbst wieder verlieren, oder so vermindern daß der Kartoffelbau bis vor etwa sechs
                              Jahren ungestört betrieben werden konnte, so darf, wenn auch jetzt das Uebel länger
                              anhält, doch gewiß die Hoffnung nicht aufgegeben werden, daß es sich wieder
                              verlieren, oder daß ein Mittel demselben zu begegnen werde gefunden werden. Es wäre,
                              wenn die dießjährige Ernte nicht verschont bleibt, zu wünschen daß ein paar Jahre
                              lang der Kartoffelbau ganz eingestellt und dann mit neuer Saatfrucht wieder begonnen
                              werden könnte, oder da dieß nicht durchzuführen ist, der Kartoffelbau, was auch im
                              Interesse des einzelnen liegt, aufs äußerste so lange beschränkt werden möchte, bis
                              die Krankheit selbst aufhört oder ein Mittel dagegen gefunden wird. (Allgemeine
                              Zeitung, 1852 Nro. 186.)
                           
                        
                           Ueber die chinesischen Seidenwürmer.
                           Man hat sich im J. 1851 in Frankreich viel mit der Zucht chinesischer Seidenwürmer abgegeben, wozu der Handelsminister und die
                              Lyoner Handelskammer Eier vertheilt hatten.
                           
                           Es fand sich in diesen Eiern eine außerordentliche Menge von Varietäten. Das Product
                              war im Allgemeinen sehr mittelmäßig und bleibt hinter den Hoffnungen, welche man
                              seit einigen Jahren von den chinesischen Würmern hegte, weit zurück.
                           Zu Paris, sagt Hr. v.
                                 Boullenois, in der Baumschule des Luxembourg, kroch der größte Theil
                              der chinesischen Seidenwürmer nicht aus; ferner konnten nur zwei Sorten Würmer zum
                              Fortkommen gebracht werden, wovon die eine kleine Cocons von grünlichweißer Farbe
                              ohne allen Werth gab, und die andere sich als bengalische, dreimal häutende
                              Seidenwürmer erwies, welche jährlich siebenmal auskriechen, aber nur mißgestaltete
                              und sehr grobseidige Cocons liefern. Man konnte von letztern nur zwei Züchte machen;
                              als die Eier zum drittenmal auskrochen, war das Wetter zu kalt und die Blätter schon
                              so verdorrt, daß man nicht hoffen konnte, die jungen Larven aufzuziehen. Diese Sorte
                              kann folglich in Frankreich nicht einheimisch werden.
                           Die von der Ackerbaugesellschaft im Drôme-Departement angestellten
                              Versuche hatten keinen bessern Erfolg, und die von Hrn. Thanaron der Seidenbau-Gesellschaft
                              übergebenen Coconsproben sind ebenfalls sehr mittelmäßig.
                           Viele andere Züchter waren nicht glücklicher; doch erhielten einige, namentlich die
                              HHrn. Robert und Guérin, ziemlich gute Cocons,
                              die aber vor den unserigen in keiner Hinsicht etwas voraus haben.
                           So viel Interesse also die Seidenzucht aus chinesischen Eiern gewähren mag, so sind,
                              was den Geldgewinn betrifft, den Züchtern doch nur unsere schönen (französischen)
                              Racen zu empfehlen, mit ihrem wunderschönen, und so leicht noch zu verbessernden
                              Product.
                           Die ebenfalls vom Handelsminister vertheilten Libanon-Eier lieferten Cocons, welche hinsichtlich ihrer Form,
                              Größe und Feinkörnigkeit, sehr beachtenswerth sind. Syrische Züchter hatten von
                              denselben Cocons in London ausgestellt und die aus ihnen gewonnene Seide hat einiges
                              Verdienst. Leider gaben aber diejenigen, welche man im Jahr 1851 in Frankreich
                              erhielt, größtentheils verdorrte Puppen und man konnte kaum einige Eier erhalten.
                              Man müßte, wenn man die Versuche fortsetzen will, Eier aus Syrien kommen lassen, und
                              hätte sich deßhalb an Frau Degrand in Paris, rue Richer No. 24, zu
                              wenden, deren Tochter ein bedeutendes Seidenzucht-Etablissement am Libanon
                              besitzt und das beste, was es dort an Eiern gibt, liefern zu können versichert. (Agriculteur-praticien, März 1852, S. 192.)
                           
                        
                           Gutes Mittel um Mäuse wegzufangen.
                           Nicht selten wird die Phosphorpaste wegen der Gefahr für Katzen und Hunde zum Tödten
                              der Mäuse und Ratten verschmäht. Ein in dieser Hinsicht unschädliches, ganz
                              geruchloses Mittel, welches seine Wirksamkeit lange Zeit behält und überall gut
                              anzubringen ist, besteht in Folgendem. Man nimmt Kürbiskerne, öffnet sie an einer
                              Seite und bringt eine kleine Quantität Krähenpulver
                              hinein. Für Saatbeete mit Winterpflanzen von verschiedenen Kohlarten, in Mistbeeten,
                              an Spalieren, die über Winter nicht selten angenagt werden, wird dieses Mittel mit
                              dem besten und dauerndsten Erfolg angewendet. (Riecke's Wochenblatt, 1852, Nr.
                              26.)