| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 125, Jahrgang 1852, Nr. , S. 153 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        
                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 31. Januar bis 8. März 1852 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem John Roberts in
                                 Woodbank, Gerrard's Cross, Grafschaft Bucks: auf
                                 Verbesserungen an landwirthschaftlichen Instrumenten. Dd. 31. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Alexander Hediard
                                 in Paris: auf Verbesserungen im Forttreiben der
                                 Dampfboote. Dd. 31. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Joseph Reed in
                                 Harrow-road, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen im Forttreiben der Schiffe. Dd.
                                 31. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Richard Brooman
                                 in Fleet-street, City von London: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen im Reinigen und Entfärben der Oele. Dd. 31. Jan.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem William Squire,
                                 Klaviermacher in High Horborn, Grafschaft Middlesex: auf
                                 eine verbesserte Construction der Pianofortes. Dd.
                                 31. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Alfred Newton im
                                 Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Weben von Kutschenborten,
                                 Brüsseler Tapeten und Sammtteppichen. Dd. 31. Jan. 1852.
                              
                           
                              Dem Frederick
                                    Thompson. Ingenieur der Water-works Chambers,
                                 Orange-street, Trafalgar-square: auf
                                 Verbesserungen im Filtriren des Wassers. Dd. 2. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Samuel Lister und
                                 James Ambler in
                                 Maningham, Pfarrei Bradford, Yorkshire: auf
                                 Verbesserungen im Vorbereiten und Kämmen der Wolle. Dd. 2. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem George Spencer,
                                 Ingenieur in Lacey-terrace, Islington: auf
                                 Verbesserungen an den Federn der Eisenbahnwagen. Dd.
                                 2. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Emmanuel
                                    Croutelle, Fabrikant in Rheims, Frankreich: auf Verbesserungen an
                                 der Maschinerie zum Vorbereiten der Wollengarne für das Weben. Dd. 3. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem George Torr,
                                 Chemiker im Trunley's-lane. Rotherhithe: auf Verbesserungen im
                                 Wiederbeleben der Knochenkohle. Dd. 3 Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Peter Claussen in
                                 Gresham-street, City von London: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von salzigen und metallischen Verbindungen.
                                 Dd. 3. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Robert Hesketh in
                                 Wimpole-street, St. Marylebone, Grafschaft Middlesex: auf einen
                                 verbesserten Apparat um das Licht in Zimmer und sonstige geschlossene Räume zu
                                 reflectiren. Dd. 3. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem John Feather und
                                 Jeremiah Driver
                                 in Keighley, Yorkshire: auf Verbesserungen an Schrauben. Dd. 9. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem August Neuberger,
                                 Lampenfabrikant in Paris: auf Verbesserungen an Lampen.
                                 Dd. 9. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem William Johnson
                                 in Manchester: auf Verbesserungen an Eisenbahnen und an
                                 den Apparaten zur Dampferzeugung. Dd. 9. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Sanders Trotman,
                                 Civilingenieur in Clarendon-road, Grafschaft MiddlesexMidlesex: auf Verbesserungen an Springbrunnen. Dd.
                                 9. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Ralph Ridley,
                                 Gerber in Herham, Grafschaft Northumberland: auf Verbesserungen an den Maschinen
                                 zum Schneiden und Einernten. Dd. 9. Februar 1852.
                              
                           
                              Dem John Dennison und
                                 David Peel in
                                 Halifax, Yorkshire: auf eine verbesserte Composition zum Schmieren von
                                 Maschinentheilen. Dd. 9. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Martyn Roberts in
                                 Woodbank, Gerrard's Cross, Grafschaft Bucks: auf Verbesserungen von galvanischen
                                 Batterien. Dd. 10.
                                    Febr. 1852.
                              
                           
                           
                              Dem John Hulton und
                                 Joseph Musgrave
                                 in Bolton-le-Moors, Lancashire: auf verbesserte Apparate zum
                                 Bleichen von Garnen und Geweben. Dd. 12. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Christian Schiele
                                 in Oldham, Lancashire: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von
                                 Triebkraft. Dd. 12. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen am Geschirr für Webstühle. Dd.
                                 12. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem John Stephens in
                                 Kennington, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von
                                 Triebkraft. Dd. 12. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem John Mollady,
                                 Hutmacher in Denton, Lancashire: auf eine verbesserte Maschinerie zur
                                 Fabrication von Hüten oder Kappen. Dd. 12. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Charles
                                    Barbé in Mülhausen, Frankreich: auf Verbesserungen im
                                 Copiren von Zeichnungen und in der Darstellung von Zeichnungen (Mustern) für
                                 Kattundrucker. Dd. 12. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Annet Gervoy,
                                 Director der Lyoner Eisenbahn: auf Methoden um bei den Eisenbahnen die
                                 Dauerhaftigkeit der Schienen zu verlängern. Dd.
                                 13. Februar 1852.
                              
                           
                              Dem Edmund Morewood
                                 und George Rogers in
                                 Enfield, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Verarbeiten und Ueberziehen
                                 der Metalle, ferner im Erhitzen derselben. Dd. 13. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Hermann Truck,
                                 Kaufmann in Broad-street-buildings, City von
                                 London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Harzöl. Dd.
                                 14. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Arthur Callen in
                                 Peckham und John
                                    Onions in Southwark, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication gewisser Theile der Papiermaschine, ferner gewisser Theile der
                                 Eisenbahnwagen. Dd. 14. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane. Grafschaft Middlesex: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Kohks und in der Anwendung
                                 der entstehenden gasförmigen Producte zu nützlichen Zwecken. Dd. 23. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem William Lacon in
                                 Great Yarmouth, Grafschaft Norfolk: auf Verbesserungen im Aufhängen der
                                 Schiffsboote und im Herablassen derselben in das Wasser. Dd. 23. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Samuel Banes in
                                 Bethnal Green, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an dem mit den
                                 Ankertauen verbundenen Apparat. Dd. 23. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Charles Cowper in
                                 Southampton-buildings, Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf
                                 ihm mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zum Kämmen und Vorbereiten
                                 der Wolle. Dd. 23.
                                    Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Jean Coupier und
                                 Amedee Mellier
                                 in Maidstone, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen in der Papierfabrication. Dd. 23. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Thomas Hall in
                                 der Stadt und Grafschaft Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen
                                 an den Steinkohlensieben. Dd. 23. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Richard Brooman
                                 in Fleet-street, City von London: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen an Windmühlen. Dd. 23. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem William Walker in
                                 Plymouth, Devonshire: auf eine Methode die Abweichungen oder Fehler des
                                 Schiffscompasses zu bestimmen und anzuzeigen. Dd.
                                 23. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem James Pilling in
                                 Rochdale, Lancashire: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 23. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Peter Grafen v.
                                    Fontainemoreau in South-street, Finsbury,
                                 London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
                                 Gasbrennern. Dd. 23. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Alfred Hobbs,
                                 Ingenieur in New-York, Nordamerika: auf
                                 Verbesserungen an Sicherheitsschlössern. Dd. 23. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Thomas Walker in
                                 Birmingham: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 23. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Samuel Boulton in
                                 Manchester: auf Verbesserungen in der Behandlung von
                                 Erzen und gewissen Salzen und Rückständen zur Gewinnung von Handelsproducten.
                                 Dd. 23. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                           
                              Dem Henry Bessemer im
                                 Baxter House, Old Saint Pancras-road, Grafschaft Middlesex: auf
                                 Verbesserungen im Auspressen des Zuckersafts und in der Zuckerfabrication. Dd. 24. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Russel Sturgis,
                                 Kaufmann in Bishopsgate-street, City von London:
                                 auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 25. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem John Elce in
                                 Manchester und John Bond in Burnley, Lancashire: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Vorbereiten der Baumwolle, ferner am
                                 Zugehör der Webestühle. Dd. 26. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem Charles Reeves,
                                 Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Bajonnetten, Schwertern und schneidenden Instrumenten. Dd. 27. Febr.
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Charles Mare in
                                 Blackwall, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction eiserner
                                 Schiffe und der Dampfkessel. Dd. 27. Febr. 1852.
                              
                           
                              Dem James Pilbrow,
                                 Civilingenieur in Tottenham, Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten
                                 Apparat um die Bewohner der Städte mit Wasser zu versehen. Dd. 3. März
                                    1852.
                              
                           
                              Dem Georg Leopold
                                    Kufahl, Ingenieur in Christopher-street, Finsbury,
                                 London: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 3. März
                                    1852.
                              
                           
                              Dem George Wilkinson,
                                 Ingenieur an Streatham-terrace, Shadwell: auf
                                 Verbesserungen an Schiffspumpen. Dd. 4. März 1852.
                              
                           
                              Dem Alfred Trueman in
                                 Swansea und John
                                    Cameron in Loughor: auf Verbesserungen in der Darstellung des
                                 Kupfers aus den Erzen. Dd. 4. März 1852.
                              
                           
                              Dem Alexander Parkes
                                 in Birmingham: auf Verbesserungen im Scheiden des Silbers
                                 von andern Metallen. Dd. 8. März 1852.
                              
                           
                              Dem Edward Perkins im
                                 Mark-lane, City von London: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrication gußeiserner Röhren, Retorten und anderer hohler Güsse. Dd. 8. März
                                    1852.
                              
                           
                              Dem James Graham in
                                 Camden-grove, Peckham, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Behandeln
                                 der Zinkerze. Dd. 8. März 1852.
                              
                           
                              Dem James Wansborough
                                 in Albert-road, Mile-end, und William Turner am
                                 Fish-street-hill, City von London: auf
                                 Verbesserungen in der Erzeugung von Flockenfabricaten. Dd. 8. März 1852.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Februar, März und April 1852.)
                              
                           
                        
                           Bourdon's Metallmanometer zum
                              Probiren der Dampfkessel angewandt.
                           Ein Circular des französischen Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 17. Dec. 1849
                              hat entschieden, daß man in der Folge anstatt des in der Verordnung vom 23. Juli
                              1843 (polytechn. Journal Bd. XCII S. 390)
                              beschriebenen offenen Manometers, jedes gut angefertigte
                              und richtig graduirte Manometer anwenden darf, vorausgesetzt daß der Kessel mit der
                              geeigneten Adjustirung zum Anbringen des Manometers versehen ist. Der
                              Bergwerks-Oberingenieur Lorieux, Secretär der
                              Centralcommission für Dampfmaschinen, prüfte gemeinschaftlich mit Hrn. Bougarel mehrere Muster von
                              Manometern, welche von verschiedenen Fabrikanten der Commission übergeben worden
                              waren, unter denen sich auch Bourdon's Metallmanometer
                              (beschrieben im polytechn. Journal Bd. CXXI S.
                                 81) befand. Obgleich die anderen Instrumente hinsichtlich der Genauigkeit
                              der Angaben letzterm Manometer durchaus nicht nachstanden, so schien doch dieser in
                              der Praxis mehrere wichtige Vortheile darzubieten.
                           Während dieser vergleichenden Versuche kam Hr. Bougarel auf die glückliche Idee, die
                              Normal-Manometer nicht nur zum Prüfen der Kessel-Manometer, sondern
                              auch zum Probiren der Dampfkessel selbst anzuwenden. Auf seinen Wunsch construirte
                              Hr. Bourdon einen tragbaren
                              Manometer, welcher bis 18 Atmosphären gehen kann und womit man folglich bis zu 7 Atmosphären
                              gestempelte Kessel nach der Vorschrift auf den dreifachen Druck zu probiren im
                              Stande ist. Bei der Kesselprobe mit dem Manometer erspart man die langwierige
                              Operation des Regulirens der Sicherheitsventile für den Probedruck; ferner
                              verschwinden die Unsicherheiten in Folge des Umstandes daß die Sicherheitsventile
                              schlecht aufgeschliffen sind und das Wasser entweichen lassen, bevor der Druck die
                              gewünschte Gränze erreicht hat, wodurch nicht selten die Probe unmöglich gemacht
                              wird; endlich können bei der neuen Kesselprobe keine Irrthümer durch einen
                              Rechnungsfehler entstehen.
                           Auf den Vorschlag der Central-Commission für Dampfmaschinen erhält nun jeder
                              Bergwerksingenieur zum Probiren der Dampfkessel ein bis auf 18 Atmosphären
                              graduirtes Bourdon'sches Normal-Manometer. (Bulletin de la Société d'Encouragement,
                              Juni 1852, S. 373.)
                           
                        
                           Ueber zinnplattirtezinn l ttirte Bleifolie und ihre verschiedenen Anwendungen, zu Metalltapeten etc.
                           Ferdinand Penny hat vor einiger Zeit (polytechn. Journal
                              Bd. CXXIII S. 471) darauf aufmerksam
                              gemacht, daß jetzt eine „verfälschte Zinnfolie“ vorkomme, die
                              nichts weiter als Blei mit einem dünnen Zinnüberzug sey. Die Thatsache ist ganz
                              richtig, aber sie ist weder neu, noch verdient sie unter die Verfälschungen
                              eingereiht zu werden; wenigstens sollte uns von England aus dieselbe nicht unter
                              diesem Namen signalisirt werden. Im vorigen Jahre gab William Betts (polytechn. Journal Bd. CXX S.
                                 362) ein ihm patentirtes Verfahren an, um anstatt des theuern Staniols
                              zinnplattirte Bleifolie darzustellen, da diese für die meisten Fälle jenen ganz
                              ersehen könne. Dasselbe besteht in einem Auswalzen von Bleibarren, die auf beiden
                              Seiten mit Zinnblättern belegt sind; durch den Druck haften diese so fest am Blei
                              und verbinden sich mit demselben beim weitern Ausstrecken, so daß eine dünne, aber
                              wie wir uns an mehrern Proben überzeugten, ganz cohärente
                              Zinnschicht auf beiden Seiten der Folie bleibt. Dazu läßt sich aber, nach Aussage
                              der Unternehmer der Fabrik (die Unterzeichneter in London besuchte und die den Namen
                              hat: Batavia Tinn Mills, upper Holoway, London) –
                              nur das englische, und nicht das ostindische, in London ziemlich wohlfeilere Zinn
                              verwenden, weil letzteres reißt. Eine Thatsache, die umsomehr Beachtung verdient,
                              weil nach Mulders zweifelsohne zuverlässigen Analysen das
                              ostindische Zinn als 'chemisch reines angesehen werden kann. Die Metallfolie hat,
                              seitdem das patentirte Plattirverfahren sich in Ausübung findet, enorm an Verwendung
                              zugenommen. Nicht nur, daß die reine Bleifolie, auf deren mögliche giftige Wirkung,
                              z.B. beim Verpacken von Schnupftabak, mit Recht schon hingewiesen wurde, dadurch
                              verdrängt wird, – es werden jetzt eine Menge Anwendungen von der Folie
                              gemacht, an die man vorher nicht dachte. Zum Verpacken von Thee, Chocolade und
                              ähnlichen Dingen steht man in vielen Magazinen Londons jetzt nur solche
                              Metallblatter verwendet. Ein großes Detailgeschäft brauchte in einem Jahre 2 Tonnen
                              solcher Folien. – Die hiezu gebräuchliche Sorte kommt vor in Blättern von 150
                              Quadratzoll englisch, deren 40 auf das englische Pfund gehen, so daß etwa 160,000
                              Blätter von jenem Hause jährlich gebraucht werden. Die Batavia Tinn Mills Compagnie macht aber auch fertige cylindrische runde
                              und eckige Kapseln für pulverige Gegenstände, Cichorie u.s.w. Dazu ist die Folie
                              gewöhnlich gefirnißt, wodurch sie einen äußerst schönen Glanz bekommt, und was
                              zugleich das Mittel ist, ihr Gold- oder Kupfer- oder eine andere Farbe
                              zu geben durch Beimengung durchsichtiger Farbestoffe zu dem Firniß. Die Folie wird
                              auch mit Oelfarben bedruckt, zuweilen durch Pressen gekrispelt, und die neueste
                              überraschendste Anwendung, die davon gemacht wird, sind Tapeten. Es kann nichts
                              Reicheres, Schimmernderes zum Zweck der Wandbekleidung für Prachtzimmer gedacht
                              werden, als diese Metalltapeten. Die Folie wird zunächst auf Papier geklebt, außen
                              gefirnißt und mit Farben bedruckt oder durch stellenweises Aufstreuen von gefärbter
                              Wolle mit den Mustern versehen.
                           Die vor uns liegenden Muster wiegen
                           
                              
                                 nahezu
                                 11 Gramm, bezeichnet Nr. 0
                                    A. das Blatt von
                                 150 Quadratz. engl. 
                                 
                              
                                 
                                 22      
                                    „            
                                    „        Nr. 1 B.
                                 deßgl.
                                 
                              
                                 
                                 43,7    „            
                                    „        Nr. 2 B.
                                 deßgl.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Von der Sorte
                                 Nr. 0 A.
                                 gehen beinahe
                                 41 Blätter auf das engl. P und
                                 
                              
                                         
                                    „
                                 Nr. 1 B.
                                           „
                                 20    
                                    „                
                                    „
                                 
                              
                                         
                                    „
                                 Nr. 2 B.
                                 (zu 44 Grm.)
                                 10    
                                    „                
                                    „
                                 
                              
                                         
                                    „
                                 Die Sorte
                                 Nr. 0 A.
                                 enthält kein Blei.
                                 
                              
                                 
                                       „
                                 Nr. 1 B.
                                 „  76,5
                                    Proc.  „
                                 
                              
                                 
                                       „
                                 Nr. 2 B.
                                 „  73,5
                                    Proc.  „
                                 
                              
                           Wahrscheinlich ist das Blei gegen das Zinn im Verhältniß von 3 zu 1 genommen.
                           Der Gewichtsunterschied eines Blattes der bleihaltigen Sorte No. B. und der bleifreien 0 A. ist größer, als
                              daß er zurückführbar wäre auf den Grund des specifischen Gewichts, da reines Zinn
                              ein specifisches Gewicht von 7,29 hat, die zusammengepreßte Folie aus 1 Zinn und 3
                              Blei aber das specifische Gewicht von 10,32 haben muß. Diese Sorte B. ist ungefähr 22/15 dicker als jene. Vielleicht, daß
                              sich nicht leicht eine feiner ausgewalzte Nummer aus der Legirung herstellen läßt.
                              Dem Consument, dem es um ein einfaches Umschlagmaterial zu thun ist, und der nicht
                              der vermehrten Steifigkeit wegen die dickere plattirte Sorte vorziehen muß, bleibt
                              zu überlegen, wie die Pfundpreise zur Oberfläche sich verhalten, da es ihm zu den
                              genannten Zwecken nicht auf den Metallwerth ankommt. Es ist möglich, daß die dickere
                              bleihaltige Sorte in betrügerischer Absicht vorgezogen werde, wenn vielleicht
                              theurere Waaren darin verpackt und mit dem Umschlag verkauft zu werden Gewohnheit
                              ist. Dr. Bolley.
                              (Schweizerisches Gewerbeblatt, 1852 Nr. 11.)
                           
                        
                           Robert's galvanische
                              Säule.
                           Im Monat Mai d. J. lud Hr. Martyn
                                 Robert in London eine Anzahl Personen zur Prüfung einer galvanischen
                              Säule neuer Construction ein. Diese Säule besteht aus fünfzig Zinnplatten von sechs
                              Zoll Höhe auf vier Zoll Breite, wovon jede zwischen zwei Platinplatten von denselben
                              Dimensionen angebracht ist Die Zinnplatten mit ihrem Gehäuse von Platin tauchen in
                              Porzellantröge von zwei Fuß Tiefe, welche mit verdünnter Salpetersäure gefüllt sind.
                              Diese bedeutende Tiefe der Tröge wurde gewählt, weil man durch die Wirkung der Säule
                              ein neues Handelsproduct gewinnen will, welches die Kosten der
                              Elektricitäts-Erzeugung ganz decken soll. Das Zinn bildet nämlich unter dem
                              Einfluß des Stroms Zinnoxydhydrat, welches sich auf dem Boden des Trogs ansammelt;
                              man braucht dasselbe nur in Aetznatron aufzulösen, um zinnsaures Natron zu erhalten,
                              welches in großer Menge in den Zeugdruckereien verbraucht wird.
                           Die Intensität der neuen Säule von fünfzig Elementen war sehr beträchtlich; sie wurde
                              mit dem besten Erfolg benutzt um das elektrische Licht hervorzubringen. Als man sie
                              mittelst Zersetzung des Wassers prüfte, gab sie per Minute 27 Kubikzoll Knallgas;
                              ihre Wirkung ist während fünf bis sechs Stunden ziemlich constant; man kann sie in
                              dieser Beziehung wie hinsichtlich der Intensität einer Grove'schen Säule von eben so vielen und eben so großen Elementen
                              vergleichen. Der große Vortheil ist aber 1) daß das Platin sich nicht verändert wie
                              bei den Grove'schen Säulen, 2) daß das gebildete Salz
                              (Oxyd) einen wirklichen Werth hat, während das schwefelsaure Zink, welches man in so
                              großer Menge mit den Bunsen'schen Säulen erhält, keine
                              Verwendung gestattet. (Cosmos, revue
                                 encyclopédique, 1852 Nr. 7.)
                           
                        
                           Flüssigkeit zur galvanischen Versilberung, von Thomas und Dellisse.
                           In ihrer Abhandlung über galvanische Versilberung (polytechn. Journal Bd. CXXIV S. 287) bemerken Thomas und Dellisse, daß sie
                              als Flüssigkeit vorzugsweise eine Mischung von unterschwefligsaurem und zweifachschwefligsaurem Ammoniak nebst schwefliger
                                 Säure anwenden, welche eine wunderschöne, glatte, weiße, constante und
                              anhaftende Versilberung gibt. Sie bereiten diese Mischung auf folgende Weise:
                           A. Man koche gelöschten Kalk und gepulverten Schwefel in
                              der geeigneten Menge Wasser bis sich eine hinreichende Menge
                              Fünffach-Schwefelcalcium gebildet hat; man filtrire.
                           B. In die klare Flüssigkeit A leite man einen Strom schwefliger Säure, bis sie entfärbt und stark
                              sauer geworden ist.
                           C. Man fälle den Kalk aus der Flüssigkeit B durch allmählichen Zusatz von kohlensaurem Ammoniak,
                              bis sie alkalisch reagirt; man filtrire und wasche den Niederschlag aus, um nichts
                              zu verlieren.
                           D. Man leite in die klare Flüssigkeit C einen Strom schwefliger Säure, bis sie deutlich sauer
                              reagirt.
                           Die Flüssigkeit D ist eine Mischung von saurem
                              unterschwefligsaurem Ammoniak, zweifach-schwefligsaurem Ammoniak und
                              schwefliger Säure; sie löst schon in der Kälte Silberoxyd oder unauflösliche
                              Silbersalze auf, und gibt unmittelbar eine gute Versilberung, sowohl beim Eintauchen
                              als mit der galvanischen Säule. (Bulletin de la
                                 Société d'Encouragement, Juni 1852, S. 436.)
                           
                        
                           Ueber Bleizuckerfabrication; von Prof. Stein.
                           In Folge des Aufsatzes von Prof. Stein über Bleizuckerfabrication im polyt Centralblatt, 1852, 7te
                              Lieferung (daraus im polytechn. Journal Bd. CXXIV
                                 S. 121), hat Hr. Prof. Balling in einem Schreiben an die Redaction des polytechn.
                              Centralblatts darauf aufmerksam gemacht, daß die Anwendung von Chlorcalcium bei der
                              Destillation des Essigs zuerst von ihm (siehe dessen Gährungschemie, Bd. IV S. 240)
                              versucht, die des Kochsalzes angedeutet, auf die mögliche Benutzung dieser Thatsache
                              aber „zur Erzeugung essigsaurer Salze im Großen (Holzessig), ebenso auch
                                 bei der Kochung des Essigs in hölzernen Gefäßen mit einströmendem
                                 Essigdampf“ (s. Gährungschemie, Bd. IV S. 286) hingewiesen worden
                              sey. – Nachdem Hr. Prof. Stein von diesen Bemerkungen Kenntniß erhalten hatte, beeilte er
                              sich die betreffenden Stellen im genannten Werke einzusehen und er bestätiget, daß
                              Hr. Prof. Balling schon im J.
                              1847 die nämliche Entdeckung gemacht hat, welche er (Prof. Stein) im Jahr 1851 ebenfalls machte.
                              (Polytechn. Centralblatt, 1852, Lief. 14.)
                           
                        
                           Untersuchung einer sehr guten Rasirseife; von Hrn. A. Faißt.
                           Eine solche Seife, welche in Stuttgart durch Hrn. Commerzienrath v. Jobst aus Italien bezogen wird
                              und bei ihrer vielfachen Anwendung – besonders beim Rasiren – sich als
                              ausgezeichnet erwiesen hat, habe ich einer chemischen Analyse unterworfen, um ihre
                              Bestandtheile und im Zusammenhang damit ihre Darstellung kennen zu lernen.
                           In 100 Theilen der untersuchten Seife sind enthalten:
                           
                              
                                 Fettsäuren
                                 57,14 Proc.
                                 
                              
                                 An Fettsäuren gebundenes Kali
                                 10,39    „
                                 
                              
                                 Schwefelsaures Kali, Chlorkalium mit einer
                                    Spur von kohlensaurem Kali
                                   4,22    „
                                 
                              
                                 Kieselerde etc.
                                   0,46    „
                                 
                              
                                 Wasser
                                 27,68    „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––
                                 
                              
                                 
                                 99,89 Proc.
                                 
                              
                           Die aus der Seife abgeschiedenen Fettsäuren zeigen den charakteristischen Geruch nach
                              Hammelstalg. Die untersuchte Seife unterscheidet sich in ihrer Zusammensetzung von
                              den gewöhnlichen Seifen hauptsächlich dadurch, daß sie
                              eine reine Kali seife, und daß der Alkaligehalt verhältnißmäßig groß ist, wodurch
                              ihre geringe Consistenz (eigentlich Schmierseife) veranlaßt wird, obgleich feste Fettsäuren, wie sie aus
                              gewöhnlichem Talg entstehen, darin enthalten sind; auch findet die größere
                              Wirksamkeit dieser Seife in der Natur und Quantität ihres Alkalis leicht eine
                              Erklärung. Ein weiterer Vorzug dieser Seife ist der, daß sie durchaus neutral ist,
                              während die Seifen, welche vermittelst caustischer Laugen dargestellt werden, fast
                              immer noch mehr oder weniger caustisches Alkali enthalten und deßhalb schwach ätzend
                              wirken.
                           Aus dem Vorbemerkten, so wie aus dem Gehalt der Seife an schwefelsaurem Kali.
                              Chlorkalium und Kieselerde (Bestandtheile der gewöhnlichen Potasche neben
                              kohlensaurem Kali) läßt sich mit ziemlicher Sicherheit auf die Art der Darstellung,
                              sowie auf die dazu benützten Materialien schließen. Aus der Zusammensetzung der
                              Seife geht nämlich hervor, daß zu ihrer Darstellung ordinäre käufliche Potasche unmittelbar angewandt wurde; da aber die Potasche sich
                              nicht mit dem Talg, wohl aber mit den Fettsäuren (Stearin-, Margarin-,
                              Oel- etc. Säure) verseifen läßt, so müssen diese für die Fabrikation obiger
                              Seife zuerst dargestellt werden, was durch Verseifen des Fetts (Hammelstalg) mit
                              ungefähr 12 Proc. Kalkhydrat (gelöschter Kalk) und Zersetzen der entstandenen
                              Kalkseife durch Schwefelsäure oder Salzsäure leicht geschehen kann; die hiebei
                              abgeschiedenen Fettsäuren müssen dann mit 30 Proc. käuflicher 90grädiger Potasche
                              verseift werden. (Württembergisches Gewerbeblatt, 1852 Nr. 29.)
                           
                        
                           Ueber den nachtheiligen Einfluß des Gaskalkes auf die
                              Gesundheit der Menschen.
                           Bei der Bebauung eines Theils von London, welcher den Namen Pimlico führt (in der
                              Nähe von Green- und St. James-Park, südlich davon gelegen), hat man
                              zum Ausfüllen des morastigen Bodens Gaskalk verwandt. Im October 1849 ereignete sich
                              das Unglück, daß 5 Menschen, welche in der Kenilworth Street in den Abzugscanal der
                              Straße, um dort Arbeit zu verrichten, gegangen waren, plötzlich erstickten. Die
                              Leichname hatten eine bronzeblaue Farbe, besonders am Munde, Nacken und Brust. Der
                              Canal ist 418 Fuß lang, 4 Fuß hoch, 2 1/2 Fuß weit, aus Ziegelsteinen erbaut; am
                              südlichen Ende der Straße ist derselbe einstweilen zugeschüttet, da in der Straße
                              erst 3 Häuser erbaut sind, das nördliche Ende steht dagegen mit andern
                              Straßen-Canälen in Verbindung. Es konnten nur Tagewasser durch das
                              aufgeschüttete Erdreich hindurch in diesen Canal dringen, da außer jenen 3 Häusern
                              noch keine Rinnsteine in den Canal geleitet sind.
                           Auf dem Boden dieses Canals fand man bei der Untersuchung eine etwa 1 Fuß mächtige
                              Schicht einer grüngefärbten erdigen Materie, mit einer ebenso gefärbten stinkenden
                              Flüssigkeit bedeckt. Eine gleiche Masse wurde über dem Canalgewölbe in dem dortigen
                              Erdreich gefunden. Es blieb daher kein Zweifel übrig, daß sich aus dem Gaskalk
                              tödtende Gase entwickelt haben mußten. Es wurden, um Gewißheit darüber zu erhalten,
                              von Ure und einigen anderen Chemikern Analysen der in dem
                              Canale vorgefundenen flüssigen und festen Niederschläge vorgenommen, welche folgende
                              Resultate ergaben.
                           Man erkannte die feste Substanz für Gaskalk, durchdrungen von Schwefelwasserstoffgas,
                              Schwefelammonium und Cyanverbindungen. Tritt nun kohlensaures Gas (aus der
                              atmosphärischen Luft) hinzu, so werden die schädlichen Gase entbunden und vom
                              Regenwasser verschluckt; dadurch wird es erklärlich, wie die grünlich gefärbte
                              höchst stinkende Flüssigkeit jene der Gesundheit schädlichen Gase enthalten
                              konnte.
                           Man verschaffte sich aus einem Londoner Gaswerke frischen Gaskalk, laugte ihn mit
                              Wasser aus, untersuchte dann das letztere und fand in einem Gallon (nahe 4 Quart)
                              desselben: 1911 Grän aufgelöste Substanzen, als 1330 Kalk, 301 Ammoniak, 280
                              Schwefel. Ein Gallon entband, mit Salzsäure behandelt, 803 Kubikzoll schädlicher
                              Gasarten, d. i. ungefähr 3 Gallons dem Volum nach. 3 1/2 Gallons dieser Flüssigkeit
                              gaben 1 Unze (2 Loth) Berlinerblau, ein Beweis von dem beträchtlichen Gehalte an Cyanverbindungen. 2
                              Unzen Berlinerblau geben 50 Unzen flüssige Blausäure derjenigen Stärke, wie sie die
                              Londoner Pharmakopöe vorschreibt, durch welche Menge mehr als Hundert Menschen
                              getödtet werden können.
                           Um die Leichen der Arbeiter aus dem Canal zu schaffen, wurde derselbe von oben von
                              Erde entblößt und aufgebrochen. Man mußte eine Schicht Gaskalk von 2 1/2 Fuß hoch, 4
                              Fuß breit, 18 Fuß lang, im Gewicht etwa an 240 Centner wegnehmen, um zum
                              Canalgewölbe zu gelangen.
                           Hieraus kann man ermessen, von welchem Nachtbeile für die Gesundheit der Anwohner
                              solch eine Anhäufung von Gaskalk seyn muß. (Aus Ure's
                              Broschüre „The general Malaria of London
                                    1850“, durch die Verhandl. des Vereins für Gewerbfleiß in
                              Preußen, 1851, 5te Liefer.)
                           
                        
                           Behandlung des Winterweizens nach Levacher d'Urcle.
                           Levacher d'Urcle aus Paris ließ sich am 12. Junius 1851 in
                              England ein Verfahren patentiren, um eine größere Ernte an Winterweizen (autumn wheat) zu erzielen.
                           Bisher, sagt der Patentträger, wurde der Winterweizen, weil man ihn für eine
                              einjährige Pflanze hielt, falsch behandelt; derselbe ist aber, wie ich durch dessen
                              Studium und wiederholte Versuche entdeckt habe, seiner Natur nach entschieden
                              zweijährig, wie die Runkelrüben, Möhren etc. Darauf muß bei seiner Behandlung
                              Rückficht genommen werden, wozu der Patentträger folgendermaßen verfährt:
                           Das Feld, auf welchem das Korn gesäet werden soll, muß entweder vor dem Winter oder
                              zu Frühlings-Anfang umgeackert und gut gedüngt werden, so daß es zwischen dem
                              20. April und 10. Mai, früher nicht, den Weizen aufzunehmen bereit ist. Er wählt
                              diese Zeit, weil, wenn dieß früher geschieht, die Möglichkeit eintritt, daß die
                              Pflanze noch dasselbe Jahr in Blüthe käme, was beim Säen in obiger Weise nicht der
                              Fall seyn kann, wodurch die Pflanze wirklich eine zweijährige wird. Doch kann die
                              Aussaat mit dem Lauf der Zeit und von Jahr zu Jahr vorgerückt werden; denn, wenn es
                              nicht wegen der gegenwärtigen Entartung der Pflanze wäre, so könnte die Aussaat
                              jetzt Anfangs März geschehen. Jedes Weizenkorn muß besonders eingelegt werden und
                              einen desto kleinern Flächenraum erhalten, je geringer die Beschaffenheit des Bodens
                              ist, und einen desto größern, je besser der Boden gedüngt und je weniger entartet
                              der Weizen ist. Die Saat geschieht in Reihen von Löchern, welche in regelmäßigen
                              Abstanden (von wenigstens 9 1/2 und höchstens 23 1/2 Zoll) in jeder Richtung gemacht
                              werden; die Löcher jeder folgenden Reihe stehen den Zwischenräumen zwischen den
                              Löchern der vorhergehenden Reihe gegenüber. In jedes Loch kommen vier oder fünf
                              Körner, im Kreise oder Viereck 2 1/2 Zoll auseinandergelegt. In den ersten Stadien
                              ihres Wachsthums müssen die Pflanzen von Unkraut frei gehalten werden; wenn der
                              Weizen einmal die Höhe von 4 Zoll erreicht hat, werden alle Pflanzen einer Gruppe,
                              mit Ausnahme einer einzigen (der schönsten), ausgerissen. Hierauf läßt man die
                              Pflanzen stehen bis zum Herbst des folgenden Jahres, wo dann nachgewiesener Maßen
                              der Ertrag ein bedeutend größerer seyn wird als bisher. (London Journal of arts, März 1852, S. 199.)