| Titel: | Sicherung gegen das Eindringen des Kohlenstaubes in die Dampfcylinder der Locomotiven. | 
| Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. III., S. 5 | 
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                        III.
                        Sicherung gegen das Eindringen des Kohlenstaubes
                           in die Dampfcylinder der Locomotiven.
                        Aus der Zeitschrift des österreichischen
                                 Ingenieur-Vereins, 1852 Nr. 10.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Sicherung gegen das Eindringen des Kohlenstaubes in die
                           Dampfcylinder der Locomotiven.
                        
                     
                        
                           Ein nicht unbedeutender Uebelstand bei der Anwendung der Kohlen als Brennmaterial für
                              Locomotiven, war bis jetzt eine äußerst schnelle Abnützung der Messingringe der
                              Dampfkolben, welche beinahe jeden Monat ersetzt werden mußten.
                           Die Ursache hiervon war bekanntlich das Eindringen des Kohlenstaubes in das Blaserohr
                              und von da in die Cylinder.
                           
                           Hr. Dlauhy, Werkmeister an der südlichen
                              Staats-Eisenbahn in Grätz, gab eine sehr einfache Vorrichtung zur Beseitigung
                              dieses Uebelstandes an, deren Ausführung auch bereits mit einigen Modificationen bei
                              sämmtlichen k. k. Staats-Eisenbahnen angeordnet wurde.
                           Die genannte Vorrichtung besteht, wie Fig. 4 in 1/8 der
                              natürlichen Größe zeigt, aus zwei rechteckigen Messingplatten A, C, welche möglichst nahe unter den gewöhnlichen Platten B, b des Blaserohres, als der nach Versuchen am
                              vortheilhaftesten erwiesenen Stelle, angebracht werden.
                           Außerdem, daß bei der Anwendung dieser Klappen die Kolbenringe nur nach je drei bis
                              vier Monaten zu erneuern sind, wird hierdurch zugleich das theilweise Uebertreten
                              des ausströmenden Dampfes von einem Cylinder in den andern, welches den Nutzeffect
                              der Maschine vermindert, unmöglich gemacht.
                           Diese gegen den Kohlenstaub beigegebenen Klappen A, C
                              haben noch den weiteren Vortheil, den Zutritt der atmosphärischen Luft auf der
                              Rückseite des Kolbens, je nach ihrer sorgfältigen Anfertigung, mehr oder weniger zu
                              verhindern, daher die Wirkung des Dampfes beim Reversiren um den atmosphärischen
                              Druck erhöht wird, und die Locomotiven sonach leichter, schneller und sicherer die
                              Bewegung eines Zuges aufheben können. Diese Absperrung der Luft von dem
                              Dampfcylinder hat die weitere, in vielen Fällen vielleicht erwünschliche Folge,
                              mittelst der Cylinder beim Reversiren keine atmosphärische Luft in den Dampfkessel
                              treiben zu müssen.
                           
                        
                     
                  
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