| Titel: | Hälse mit verlängerten Röhren für die Spindeln der Mulemaschinen, welche sich die HHrn Collier und Mason für Frankreich patentiren ließen. | 
| Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. XV., S. 82 | 
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                        XV.
                        Hälse mit verlängerten Röhren für die Spindeln
                           der Mulemaschinen, welche sich die HHrn Collier und Mason für Frankreich patentiren ließen.
                        Aus  Armengaud's Génie industriel, August 1852, S.
                              65.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Collier's Hälse mit verlängerten Röhren für die Spindeln der
                           Mulemaschinen.
                        
                     
                        
                           Der Zweck dieser Verbesserungen der Mule-Spinnmaschinen besteht einerseits
                              darin, die Berührung der zerreißenden Fäden mittelst Scheideplättchen zu vermeiden,
                              und andererseits darin, den Spindeln und den Spulen bei der Baumwollspinnerei
                              längere Hälse zu geben, damit sie eine genauere Stellung erhalten. Man kann diese
                              Einrichtung sowohl bei den losen als auch bei den dichten Spulen anwenden. Der Zweck
                              dieser Verbesserung ist der, eine größere Geschwindigkeit und zu gleicher Zeit eine
                              größere Regelmäßigkeit der Arbeit zu erlangen.
                           Man gelangt dazu, indem man die Hälse der Röhrenachsen recht lang macht und indem man
                              sie durch das Getriebe bis ins Innere der Spulen verlängert, so daß sie das Ansehen
                              bekommen, welches Fig. 28 (in 1/8 natürlicher Größe) zeigt.
                           Nach der Versicherung der Erfinder gehen die nach diesen Grundsätzen eingerichteten
                              Mulemaschinen um die Hälfte schneller, und veranlassen daher eine Vermehrung der
                              Arbeit in demselben Verhältniß. Sie erfordern eine geringere Kraft im Verhältniß zu
                              der Geschwindigkeit und bedürfen weniger Reparaturen, da man weder die Vibrationen
                              der Spindel, noch die daraus hervorgehenden Folgen zu fürchten hat, wenn der Wagen
                              seinen niedrigsten Stand erreicht hat.
                           Um die Reibung noch mehr zu vermindern, ist die lange Röhre oder der Hals, welcher
                              auf die Achse A der Spindel (Fig. 29) geschoben wird,
                              im Innern hohl, so daß er die Spindel nur an den Enden berührt. Ebenso kann sich
                              auch die Spule nicht am äußern Theil der Halsröhre reiben, indem sie über einer
                              Röhre C gebildet wird, die ebenfalls hohl und auf dem
                              untern Theil und dem Vorsprung über dem Getriebe D
                              angebracht ist.
                           Der obere Theil des Flügels B ist frei gelassen, um ihn
                              nach Belieben abnehmen und wieder aufsetzen zu können, indem die Spindel, wie
                              gewöhnlich, nur an zwei Punkten arbeitet, und man daher die Schwierigkeiten nicht zu
                              überwinden hat, welche von einem Mangel der Regelmäßigkeit oder von der Reibung
                              herrühren.
                           Obgleich die Röhre der Spule einen um etwa 5 Millimeter stärkeren Durchmesser hat, so
                              darf man dieß nicht als einen Nachtheil ansehen, denn die Spinnmaschine geht mit der
                              leeren oder wenig gefüllten Spule besser, und die Vergrößerung des Durchmessers hat
                              keine Folgen, wenn die Spule gefüllt ist. Kurz, es gestattet dieses System dieselbe
                              Länge bei den Grob- und Feinspindelbänken.
                           Spinnmaschinen von älterer Einrichtung können leicht in diese neue Construction
                              umgeändert werden; die alten Spulen können bleiben, indem man den Durchmesser der
                              Spindeln vermindert, wodurch sie wie neu werden, und indem man das Innere der Röhre
                              von der Spule erweitert, damit sie den Hals aufnehmen kann.
                           Die Erfinder bemerken, daß man diese Einrichtung der Halsröhre mit derjenigen
                              verwechselt habe, welche darin besteht, eine besondere Röhre anzuwenden, die mit dem
                              Getriebe geht und sich im Innern der Spule erhebt, um deren Abnutzung zu vermeiden.
                              Sie fügen aus diesem Grunde hinzu, daß deßhalb der Hals fest mit dem Wagen verbunden
                              sey, um dem oberen Theil der Spindel als Stützpunkt zu dienen; das Getriebe sowie
                              die Spule drehen sich frei herum, wie man es aus dem Durchschnitt Fig. 29 (in 1/5 natürl.
                              Größe) deutlich ersieht.
                           Diese Maschinen werden mit folgenden Geschwindigkeiten vortheilhaft betrieben:
                           
                              
                                 Grobspindelbank,
                                 Lauf 0,305 Meter zu 700 Umdrehungen in
                                    derMinute;
                                 
                              
                                         –
                                 Lauf 0,254 Meter zu 800 Umdrehungen in
                                    derMinute.
                                 
                              
                                 Durchschnitt,
                                 Lauf 0,2042 Meter zu 1000 Umdrehungen inder
                                    Minute.
                                 
                              
                                 Feinspindelbank,
                                 Lauf 0,15 bis 0,17 Meter zu 1200 und
                                    1400Umdrehungen in der Minute.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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