| Titel: | Verbesserungen an Letterngießmaschinen, welche sich William E. Newton, Civilingenieur in London, als Mittheilung am 23. April 1850 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. XLV., S. 270 | 
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                        XLV.
                        Verbesserungen an Letterngießmaschinen, welche
                           sich William E. Newton,
                           Civilingenieur in London, als Mittheilung am 23. April
                              1850 patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Juni 1852, S.
                              458.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Newton's Verbesserungen an Letterngießmaschinen.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen an Maschinen zum Gießen von Lettern bestehen hauptsächlich in
                              der Anordnung des Formblockes auf einer horizontalen verschiebbaren Unterlage,
                              welche durch ein Excentricum der Hauptwelle in Bewegung gesetzt und durch
                              spiralförmige Federn zurückgezogen wird. Mit diesem horizontalen Schieber sind Hebel
                              verbunden, um den Formblock zu öffnen und die Matrize in der gehörigen Lage zu
                              halten, wenn der Formblock mit dem Letternmetall gefüllt wird. An der Hauptwelle
                              befinden sich zwei andere Excentriken, wovon das eine den Kolben bewegt, um das
                              geschmolzene Metall in den Formblock zu drücken, das andere auf ein System von
                              Hebeln wirkt und einen Stöpsel in der Dille des Metallbades in Bewegung setzt,
                              welcher den Strahl des flüssigen Letternmetalls absperrt und regulirt, während der
                              Formblock zurückgezogen wird, um die gegossene Letter zu entfernen.
                           Fig. 18
                              stellt die Maschine in der Seitenansicht, Fig. 19 im Grundriß dar.
                              Fig. 20
                              ist eine besondere Ansicht des horizontalen Schiebers und der mit ihm in Verbindung
                              stehenden Hebel; Fig. 21 ist ein Querschnitt durch den Formblock; Fig. 22 eine
                              Seitenansicht der Matrizenfeder und des Matrizenhälters; Fig. 23 ein Querschnitt
                              des Metalltroges der Pumpe des Kolbens, des Dillenstöpsels, der Kammer des letzteren
                              und anderer damit verbundenen Theile. Fig. 24 ist eine
                              abgesonderte Ansicht des Dillenstöpsels.
                           a ist die Fundamentplatte der Maschine; b die Hauptwelle, deren Lagerträger an die
                              Fundamentplatte befestigt sind. An dieser Welle befindet sich ein Excentricum c, welches den horizontalen Schieber d mittelst einer Rolle e in
                              Bewegung setzt. Dieser Schieber hat eine eigentümliche Form, um nicht mit dem
                              unmittelbar unter ihm befindlichen Excentricum c
                              zusammenzustoßen; auch ist wegen seines gabelförmigen Endes für die den Formblock
                              öffnenden Hebel der nöthige Raum vorhanden. An dem vorderen Ende des Schiebers d befindet sich eine in Lagern g liegende Stange f, wodurch derselbe in
                              horizontaler Lage erhalten wird. Er ist an der einen Seite unter einem Winkel von
                              45° abgeschrägt, damit beim Oeffnen des Formblocks die Letter von dem
                              letzteren frei herabfallen kann. i ist der Formblock,
                              welcher an das Ende des horizontalen Schiebers d
                              festgeschraubt ist; seine obere Hälfte i² dreht
                              sich um ein Scharnier i³, welches an die
                              Rückseite der unteren Formhälfte festgeschraubt ist. j
                              ist ein Hebel, dessen oberes Ende rechtwinkelig umgebogen ist, so daß es in ein an
                              der oberen Seite des Formblockes angebrachtes Oehr paßt, um den Formblock zu öffnen
                              und zu schließen, wenn der horizontale Schieber sich rückwärts und vorwärts bewegt.
                              Während dieser Bewegung wirkt der Schieber auf zwei Hebel k und l, welche mit dem unteren Ende des
                              Hebels j verbunden sind. Der Hebel k ist mit dem einen Ende rechtwinkelig zu dem unteren
                              Ende von j, mit dem anderen Ende an einen adjustirbaren
                              Träger k² der Schulter des Schiebers d befestigt, wodurch eine hinreichende Verlängerung des
                              Hebels gestattet ist, um dem abwärts gerichteten Zug des Hebels l freien Spielraum zu geben. Dieser Hebel ist an das
                              hintere Ende des Hebels k befestigt und mit seinem
                              anderen Ende an die Lager der Hauptwelle, so daß er, wenn der horizontale Schieber
                              vor- oder rückwärts gezogen wird, auf das Ende des Hebels k ziehend wirkt, und diesen veranlaßt den Formblock zur
                              gehörigen Zeit zu öffnen oder zu schließen.
                           m ist die an die obere Seite des horizontalen Schiebers
                              befestigte Matrizenfeder, deren Spitze in eine kleine Vertiefung der oberen und
                              hinteren Seite der Matrize n sich legt, um diese, wenn
                              die Einfüllung des Metalls erfolgt, gegen den Formblock anzudrücken. Gegen die
                              untere Seite der Spitze der Feder drückt der obere Theil eines kleinen Hebels m², um die Matrize mit dem Formblock in fester Berührung zu halten,
                              wenn der horizontale Schieber gegen die Dille vorgeschoben wird. Dieser Hebel ist
                              ungefähr 6 Zoll lang und in seiner Mitte um einen Stift drehbar, welcher an der
                              inneren Seite des Schiebers befestigt ist, so daß er in Thätigkeit gelangt, wenn
                              sein unteres Ende mit einer adjustirenden Aufhaltplatte m³ an der Rückseite einer der Führungen h in Berührung kommt. An dem unteren Ende des Hebels m² befindet sich eine Iustirschraube m⁴, um den Druck unter dem Ende der Matrizenfeder
                              zu reguliren, wenn diese beim Aufstoßen des horizontalen Schiebers und Formblocks
                              gegen die Aufhaltplatte gedrückt wird. o ist ein
                              rechtwinkeliger Hebel mit einer Justirschraube an seinem oberen Ende, welcher sich
                              gegen das untere Ende der Matrize n legt, und sie in der
                              geeigneten Stellung gegen den Formblock erhält. Dieser Hebel ist um einen Stift
                              drehbar, welcher an ein unterhalb der unteren Hälfte des Formblocks befindliches
                              Schulterstück o² befestigt ist. Die Bewegung des
                              Hebels o erfolgt dadurch, daß die an seinem horizontalen
                              Schenkel angebrachte Rolle bei der rückwärts und vorwärts erfolgenden Bewegung des
                              horizontalen Schiebers und Formblockes über die Blöcke o³ hinwegläuft und dadurch gehoben oder niedergedrückt wird. Diese
                              Blöcke o³ sind an die Querstange des Trägers h befestigt und lassen sich adjustiren, um die
                              Zeitlänge, während welcher der horizontale Schenkel des Hebels o gehoben oder niedergedrückt wird, und mithin die Dauer
                              der Berührung des unteren Endes der Matrize mit dem Formblock zu reguliren.
                           p¹ und p² sind
                              zwei spiralförmige Federn, welche mit dem einen Ende an feste Theile der Maschine,
                              mit dem andern Ende an den horizontalen Schieber befestigt sind, um ihn, wenn der
                              Formblock gefüllt ist, von der Dille hinwegzuziehen, und zugleich die untere Seite
                              der Rolle e mit dem Excentricum c der Treibwelle stets in dichter Berührung zu erhalten. Zur Bewegung des
                              Kolbens dient das an der Hauptwelle befestigte Excentricum r, welches vermöge seiner ungefähr 3/4 Zoll betragenden Excentricität den
                              horizontalen Hebel r² hebt oder nieder läßt.
                           Das eine Ende dieses Hebels enthält eine Frictionsrolle, das andere Ende, auf welches
                              eine Spiralfeder r⁴ wirkt, ist durch eine Stange
                              r⁵ mit dem äußeren Ende des Kolbenhebels r⁶ verbunden. Das innere Ende des letzteren ist
                              mit der Kolbenstange s verbunden, welche an ihrem
                              unteren Ende den Kolben s², Fig. 23, enthält. Der
                              Kolben bewegt sich in dem am Boden des Metallbades befindlichen Cylinder A. Ein Canal t²
                              verbindet den unteren Theil des Cylinders mit der Dillenkammer u. Zur Bewegung des Dillenstöpsels dient das Excentricum
                              v; dasselbe hat ungefähr 2 Zoll Durchmesser, mit
                              Ausnahme von 1/3 seines Umfanges, wo der Durchmesser plötzlich um 1/2 Zoll kleiwird,
                              um bei erfolgender Rotation das hintere Ende des gebogenen Hebels v² in Bewegung zu setzen. Dieser Hebel dreht sich
                              um einen an die Bodenplatte a befestigten Zapfen v³ und setzt dadurch das äußere Ende des
                              horizontalen Stöpselhebels v⁴ Fig. 19 in Bewegung.
                              Dieser um seine Mitte drehbare Hebel ist an seinem inneren Ende mit dem Stiel des
                              Dillenstöpsels w verbunden. Wenn daher der Hebel v² durch das Excentricum v in Thätigkeit gesetzt wird, so bewegt er den Dillenstöpsel aus und ein,
                              so daß er die Füllung des Cylinders mit flüssigem Metall und wiederum die Entleerung
                              des Metalls aus dem Cylinder in die Matrize gestattet. Der Stöpsel w paßt in die Dille u² und bewegt sich in einer Kammer u,
                              welche etwas geräumiger als der Stöpsel ist, damit, wenn er zurückgezogen wird, das
                              geschmolzene Metall neben ihm vorbei in den Formblock getrieben werden kann, und
                              eben so damit das Metall beim Eindrücken des Stöpsels in die Oeffnung der Dille, aus
                              dem Bad durch den Canal t² unter den Kolben
                              fließen kann. Unter dem Rollenende des Hebels v²
                              befindet sich eine Spiralfeder v⁵, welche das
                              Hebelende in fester Berührung mit dem Excentricum hält, wodurch der Stöpsel aus der
                              Oeffnung der Dille gezogen wird, während der Formblock mit dem geschmolzenen Metall
                              gefüllt wird. Das Bad x ist über einem Ofen y angeordnet; y² ist
                              die Oeffnung zum Einfüllen des Brennmaterials, y³
                              die Rauchröhre.
                           Die Wirkungsweise dieser verschiedenen Theile ist nun folgende. Wenn die Maschine mit
                              Hülfe des Treibrades z in Bewegung gesetzt wird, so
                              veranlaßt das auf die Rolle e wirkende Excentricum c den horizontalen Schieber d sich gegen das Bad zu bewegen; zugleich zieht der Hebel l den Hebel k und mit diesem
                              den verticalen Hebel j herab, wodurch der Formblock
                              geschlossen wird. Während dieses geschieht, bringt die nämliche rückwärtsgehende
                              Bewegung des horizontalen Schiebers die Justirschraube m⁴ an dem untern Ende des Hebels m²
                              mit der Aufhaltplatte m³ in Berührung, wodurch
                              das obere Ende des Hebels vorwärts bewegt und die Spitze der Matrizenfeder m mit der Matrize n in
                              dichte Berührung gebracht wird.
                           Zugleich erhebt sich das horizontale Ende des Hebels c
                              gegen den zweiten oder oberen Block o³ und bewegt
                              dadurch den verticalen Schenkel gegen das untere Ende der Matrize, so daß also durch
                              die vereinigte Wirkung der Hebel m² und o die Matrize fest gegen den Formblock gedrückt wird,
                              während sich dieser mit dem geschmolzenen Metall füllt. Während der Formblock der Dille
                              entgegengeführt wird, hebt das Excentricum r den Kolben
                              s² in die Höhe und das Excentricum v drückt den Stöpsel in die Oeffnung der Dille. Das
                              geschmolzene Metall kann nun in das Innere der Dillenkammer u und von da durch den Canal t² unter
                              den Kolben fließen. Ist dieses geschehen, so gestattet das Excentricum v der Feder v⁵ den
                              Stöpsel von der Dille zurückzuziehen, und dadurch die mit dem Bad communicirende
                              Oeffnung zu verschließen, während gleichzeitig der Kolben hinabgedrückt wird und das
                              flüssige Metall durch den Canal t² in die Kammer
                              u und von da in den Formblock drückt. Wenn dieser
                              gefüllt ist, so ziehen die Federn p¹ und p² den horizontalen Schieber und den Formblock
                              vorwärts. Dadurch werden die Hebel j, k um l frei, der Formblock öffnet sich und die Letter fällt
                              in einen untergestellten Kasten herab.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
